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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Mo 30. Okt 2023, 08:59
von Gabi Reitinger
Ausgewählte Artikel vom 27.10 - 30.10.2023:


Tschechische nukleare Ausschreibung 2.0
30.10.2023 Euro Seite 10 Jan Richter – Kommentar

Am Dienstag, den 31. Oktober, läuft die (zweimal verlängerte) Frist für die Einreichung der endgültigen Angebote für den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks im Kraftwerk Dukovany ab.
Das halbstaatliche Energieunternehmen CEZ wird die Angebote der Bieter auswerten und sie der Regierung vorlegen, die voraussichtlich Anfang nächsten Jahres den Gewinner der Ausschreibung bestimmen wird. Es wird erwartet, dass alle Bieter, die vor einem Jahr ihr erstes Angebot abgegeben haben, an der Ausschreibung teilnehmen werden: das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, der französische Staatskonzern EDF und das halbstaatliche südkoreanische Unternehmen KNHP.


Diesmal ist es allerdings nicht sicher, dass der Bau überhaupt beginnt - aber es ist wesentlich wahrscheinlicher als bei der letzten Ausschreibung vor zehn Jahren. Damals waren drei Unternehmen an dem Projekt für zwei neue Reaktoren in Temelín interessiert: das Konsortium Mir 1200 mit der russischen Atomstroyexport, die französische Areva und die bereits erwähnte Westinghouse. CEZ schloss die Franzosen zunächst von der Ausschreibung aus und sagte das Projekt dann im April 2014 ab.
Der damalige Finanzminister Andrej Babiš weigerte sich zu garantieren, dass der Staat die Differenz an CEZ zahlen würde, wenn die Marktpreise für Strom unter den Produktionspreisen liegen würden.


In der Zwischenzeit hat sich die Situation jedoch geändert.
Letztes Jahr stufte die Europäische Union die Kernenergie als nachhaltige Energiequelle ein, in die ohne Angst investiert werden kann. Außerdem wurde Mitte Oktober ein wichtiger Durchbruch erzielt, der in direktem Zusammenhang mit den Gründen steht, die zur Annullierung der Temelín-Ausschreibung im Jahr 2014 führten.
Die EU-Mitgliedstaaten haben sich darauf geeinigt, die Differenz zwischen dem Erzeugungspreis und dem Marktpreis von Strom aus neuen grünen Energiequellen zu subventionieren, zu denen auch die Kernenergie gehören wird.


Die Vereinbarung wurde lange Zeit von Deutschland blockiert, das sich für eine atomfreie Zukunft entschieden hat. Über den langjährigen Streit zwischen Frankreich, das mehr als zwei Drittel seines Stroms aus Kernenergie erzeugt, und unserem westlichen Nachbarn Deutschland können Sie in einer umfassenden Analyse der Financial Times auf den Seiten 38 bis 43 dieser Ausgabe von Euro nachlesen. Allerdings hat Berlin in diesem Punkt gegenüber Paris nachgegeben, obwohl die EU-Mitgliedstaaten gemäß der erzielten Einigung staatliche Beihilfen für Kernkraftwerksbetreiber von der Europäischen Kommission genehmigen lassen müssen.


Damit scheint einer der Gründe für den Verzicht auf den Bau neuer Reaktoren weggefallen zu sein. Es bleiben jedoch mehrere andere Gründe bestehen, von denen der wichtigste die Kosten sind.
Nach Angaben der tschechischen Regierung wird der neue Reaktorblock in Dukovany bis zu 160 Mrd. Kronen kosten, vorsichtige Schätzungen gehen jedoch von 230 oder sogar 300 Mrd. Kronen aus. Laut einer von Seznam News veröffentlichten Analyse des Finanzministeriums würden alle vier in Frage kommenden Reaktoren 1,75 Billionen Kronen kosten.

Ob sich das Ganze lohnt, wird sich zeigen, wenn CEZ diese Woche die Umschläge mit den endgültigen Geboten der Teilnehmer an der Dukovany-Ausschreibung öffnet. Auf jeden Fall wird die Regierung von Petr Fiala im nächsten Jahr eine schwierige Entscheidung treffen müssen: ob sie den Bau des neuen Reaktors genehmigen soll, auch auf die Gefahr hin, dass der Preis für den Strom, den er produzieren wird, so teuer sein wird, dass wir ihn jahrzehntelang aus dem Staatshaushalt subventionieren werden.
/gr/



Atomare Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland
30.10.2023 Euro Seite 38 Sarah White, Alice Hancock, Laura Pitel


Die gegensätzlichen Ansichten der Nachbarn zur Kernenergie erschweren der Europäischen Union den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen

In der Nähe des französischen Dorfes Fessenheim, am Ufer des Rheins, der die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland bildet, steht ein stillgelegtes Kernkraftwerk aus dem Jahr 1977. Die deutschen Demonstranten, die einst die Schließung des Kraftwerks forderten, gibt es schon lange nicht mehr, und das letzte Watt hat es vor drei Jahren produziert. Doch die Meinungsverschiedenheiten über die weitere Nutzung des Kraftwerks halten an - und sprechen für eine viel tiefere Kluft zwischen den Ansichten der beiden Länder über die Kernenergie.


Laut Claude Brender, Bürgermeister von Fessenheim, stellen deutsche Beamte jetzt einen Vorschlag in Frage, die Anlage in eine Aufbereitungsanlage für Metalle umzuwandeln, die einer geringen Radioaktivität ausgesetzt sind. "Sie lehnen alles ab, was auch nur im Entferntesten auf die Akzeptanz der Atomindustrie hindeutet", fügt er hinzu.

Das Zerwürfnis zwischen Frankreich und Deutschland in der Frage der Kernenergie ist Ausdruck einer jahrzehntelangen Meinungsbildung, die unter anderem durch die Katastrophe von Tschernobyl in der Ukraine während der Sowjetzeit beeinflusst wurde. Und jetzt wird sie zu einer wichtigen Bruchlinie in den sensiblen Beziehungen zwischen den beiden größten europäischen Volkswirtschaften.

Darüber hinaus hat ihr Streit darüber, wie die Kernenergie im Rahmen der EU-Reformen behandelt werden soll, Auswirkungen auf den geplanten Übergang Europas zu sauberer Energie. Es hat auch Auswirkungen auf die Energiesicherheit in einer Zeit, in der Europa russisches Gas abnimmt und mit der Konkurrenz aus den USA und China zu kämpfen hat.
"Es kann zu Streitigkeiten zwischen Partnern kommen.
Aber wir streiten uns hier nicht wie in einem Altersheim über belanglose Dinge. Europa befindet sich in einer ernsten Situation", sagt Eric-André Martin, Experte für deutsch-französische Beziehungen beim französischen Think-Tank IFRI.


Frankreich erzeugt zwei Drittel seiner Energie in Kernkraftwerken und plant den Bau weiterer Reaktoren. Es kämpft daher dafür, dass diese kohlenstoffarme Technologie in seinen Emissionsreduktionszielen berücksichtigt wird und dass es staatliche Subventionen zur Finanzierung des Sektors nutzen kann. Deutschland hingegen hat in diesem Jahr seine letzten Kernkraftwerke abgeschaltet, erholt sich von seiner Abhängigkeit von russischem Gas und befürchtet, dass die Kernkraft von den Fortschritten bei den erneuerbaren Energien ablenkt.


Da ganz Europa noch immer unter der Energiekrise des letzten Jahres leidet, als die Preise in die Höhe schnellten und dem Kontinent die Verletzlichkeit der Haushalte und Stromproduzenten vor Augen führten, hat der Streit auch eine wirtschaftliche Dimension.

Berlin befürchtet, dass Paris aufgrund der neuen EU-Vorschriften für die Strommärkte in der Lage sein wird, sich niedrige Preise für Atomstrom zu sichern und damit die Oberhand über seine Nachbarn zu gewinnen, sagen Personen, die den Verhandlungen zwischen den beiden Ländern nahe stehen. Minister auf beiden Seiten räumen die Probleme ein: "Der Konflikt ist schmerzhaft. Er ist schmerzhaft für beide Regierungen und für unsere Partner (in der Europäischen Union)", sagte Sven Giegold, Staatssekretär im deutschen Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, der Financial Times.
Agnes Pannier-Runacher, Frankreichs Energieministerin, sagte ihrerseits, sie wolle "die Debatte von Emotionen befreien und die erheblichen Missverständnisse überwinden, die sich in dieser Diskussion angesammelt haben".


Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron haben letzte Woche bei einem gemeinsamen Auftritt in Hamburg ermutigende Andeutungen gemacht, dass sie das Problem lösen und die EU eine Einigung über die Gestaltung des Strommarktes erzielen werde. Die Minister sollten sich bereits im Juni auf einen Plan einigen, kamen aber erst am 17. Oktober zusammen, um über Reformen zur Stabilisierung der langfristigen Preise zu beraten.

Die deutsch-französische Pattsituation in der Frage der Kernenergie hat jedoch bereits Auswirkungen auf die Debatten über wichtige EU-Politiken wie die Regeln für erneuerbare Energien und die Herstellung von Wasserstoff. Und kleine Mitgliedsstaaten zeigen sich langsam ungeduldig. Die Verzögerung beim Entwurf des Marktdesigns sei "wieder einmal eine große Show der deutsch-französischen Inkompetenz", sagt ein Beamter des Energieministeriums eines EU-Landes, der anonym bleiben möchte. "Wir haben ein Problem mit der Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents als Ganzes und konzentrieren uns auf die Debatte, ob ein Land einen Wettbewerbsvorteil (gegenüber einem anderen) hat", sagt der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela, der während der Gaskrise ein Treffen der EU-Energieminister leitete.
/gr/


Die neue Ära der modularen Reaktoren
30.10.2023 Hrot Seite 24

Der kleine modulare Reaktor AP300™ von Westinghouse liefert Strom für bis zu 300.000 Haushalte

Die Kernenergie spielt eine Schlüsselrolle bei der Suche nach emissionsfreien Möglichkeiten der Stromerzeugung. Kleine modulare Reaktoren (SMR) sind eine saubere Energiequelle, die den Energiemix ergänzen und die energie- und geopolitische Sicherheit der Tschechischen Republik gewährleisten wird. Die AP300 SMR-Technologie von Westinghouse basiert auf dem bewährten größeren konventionellen Reaktor AP1000, was die Zulassung beschleunigen wird und dazu führen könnte, dass die erste Anlage bereits im Jahre 2033 Strom produziert.

Westinghouse, das auf eine lange Geschichte in der Nuklearindustrie zurückblicken kann, setzt auf Innovation und Spitzentechnologie. Eine Innovation ist die Entwicklung des kleinen modularen Reaktors AP300, der eine neue Ära der Kernenergie verspricht.
Der AP300 baut auf den Grundlagen eines fortschrittlichen und bewährten konventionellen Reaktors auf. Damit ist der AP300 SMR der einzige kleine modulare Reaktor, der auf einer bestehenden Anlage basiert.


Der kleine modulare Reaktor von Westinghouse ist ein 300-MWe-Einkreislauf-Druckwasserreaktor, der bis zu 300.000 Haushalte mit Strom versorgen kann. Die sinkende Abhängigkeit von der Kohleverstromung und der Krieg in der Ukraine haben das Bewusstsein für die Vorteile der Kernenergie in Bezug auf Energiesicherheit und Unabhängigkeit geschärft.

Die Lizenzierung der Technologie: Die Überlegungen von Spitzenpolitikern, kleinere modulare Reaktoren einzusetzen, sind daher eine sinnvolle Lösung für die Situation. Bei der Entwicklung des AP300 SMR hat Westinghouse auf die Strategie gesetzt, de facto einen Mini-Reaktor des konventionellen Typs zu schaffen und dabei wichtige Prozesse unter Nutzung bestehender Lieferketten zu rationalisieren. Auf diese Weise kann die Technologie noch vor anderen Herstellern auf den Markt gebracht werden.


Mehrere Faktoren können die Einführung des AP300 SMR beschleunigen. Es ist wichtig, einen Partner und einen ausgewählten Standort zu haben. Ist ein Standort bereits ausgewählt, beschleunigt dies den Prozess, da für jeden Standort spezifische Konstruktions- und Lizenzierungsanforderungen gelten können. Wenn diese Fragen so früh wie möglich geklärt werden, kann dies den gesamten SMR- Einsatzprozess beschleunigen. Ein weiterer Vorteil ist die Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Lieferkette und qualifizierten Arbeitskräften. Westinghouse erörtert derzeit Möglichkeiten mit Partnern in der ganzen Welt, einschließlich der Tschechischen Republik. Das Unternehmen hat bereits eine Absichtserklärung mit CEZ zur Entwicklung kleiner modularer Reaktoren unterzeichnet. Es wird erwartet, dass die AP300 SMR-Technologie im Jahre 2027 in Nordamerika lizenziert wird, gefolgt von einer standortspezifischen Lizenzierung und dem Bau des ersten Blocks.


In der Tschechischen Republik könnten SMR an Standorten gebaut werden, an denen heute Kohlekraftwerke stehen. Die Standorte von Kern- und Kohlekraftwerken sind ideal für den Einsatz kleiner modularer Reaktoren, weshalb CEZ beschlossen hat, das Pilotprojekt in Temelin in Südböhmen zu errichten.

Die Tschechische Republik ist sicherlich ein Land, das für Westinghouse von Interesse ist, nicht nur wegen seiner entwickelten Nuklearindustrie, sondern auch wegen seines nuklearen Fachwissens. Für die tschechische Nuklearlieferkette gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich an der Einführung des AP300 SMR zu beteiligen. Dies wird ein großer Vorteil beim Bau neuer Reaktoren sein. Die Lieferkette für den AP300 SMR ist praktisch dieselbe wie die für den großen AP1000-Reaktor, den Westinghouse in der aktuellen Ausschreibung für Dukovany anbietet.

Der AP300 SMR nutzt die bewährte fortschrittliche Gen III+ Reaktortechnologie, die von den Aufsichtsbehörden in den USA, Großbritannien und China genehmigt wurde.
Sie entspricht den europäischen Normen für Kernenergie (European Utility Requirements - EUR). Dies bringt Vorteile bei der Genehmigung und verringert die mit der Versorgung von Versorgungs- und Industriekunden verbundenen Risiken erheblich. Der AP300-Reaktor basiert auf dem bewährten AP1000-Reaktor, der seit über achtzehn Jahren sicher betrieben wird.


Eine Stromquelle für Hunderttausende von Haushalten SMR-Reaktoren erfordern geringere Anfangsinvestitionen, haben eine kürzere Bauzeit und benötigen eine geringere Grundfläche für die Standortwahl.
Der AP300 SMR nimmt etwa die Fläche eines Viertels eines Fußballfeldes ein. Der Reaktor wird in der Lage sein, Strom für 200 bis 300 Tausend Haushalte oder einen großen Industriestandort mit hohem Strombedarf zu erzeugen.
Die Lebensdauer des Reaktors ist auf achtzig bis hundert Jahre ausgelegt, und wie größere konventionelle Reaktoren ist auch der AP300 SMR mit inhärenten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet.


Der AP300 basiert auf denselben bewährten passiven Sicherheitssystemen, die ausgiebig getestet worden sind. Die internationalen Aufsichtsbehörden haben festgestellt, dass diese Systeme den fortgeschrittenen Sicherheitskriterien entsprechen.
Der Reaktor ist so konstruiert, dass er einen sicheren Abschaltzustand ohne Bedienereingriff, Notstromversorgung oder Pumpen erreicht und aufrechterhält. Durch ein passives Konzept für den Betrieb des Sicherheitssystems, das den Bedarf an Reservestrom und Kühlenergie überflüssig macht, ist der Reaktor selbsterhaltend. Außerdem ist er durch ein robustes Containment-System geschützt, das extremen äußeren Gefahren standhalten kann und über mehrere Schutzschichten verfügt, um die Auswirkungen eines möglichen Unfalls abzumildern.
Der AP300 SMR ist außerdem modular aufgebaut, d. h. die Komponenten werden im Werk hergestellt und zum Aufstellungsort transportiert, was die Herstellung und Konstruktion vereinfacht und die Gesamtkosten senkt. Diese Modularität ermöglicht auch eine leichtere Erweiterbarkeit.

Der AP300 SMR hat insgesamt weniger Komponenten, die weniger Wartung erfordern.
Westinghouse plant einen vierjährigen Brennelementwechsel anstelle der üblichen zwei Jahre, was auch wirtschaftlich rentabler sein wird.
Da der herkömmliche größere Reaktor und der AP300 ähnliche Komponenten verwenden, sind die Mittel und Methoden zur Unterstützung der Wartung erprobt.

/gr/



Kinder der Erde: Fehler bei der Bearbeitung von Informationsanfragen zur neuen Durchfahrt durch Trebic
30.10.2023 Ekolist.cz



Die tschechische Straßen- und Autobahndirektion hat drei Verfahren absichtlich um durchschnittlich rund sechsundsechzig Tage in die Länge gezogen


Die Straßen- und Autobahndirektion der Tschechischen Republik hat den Test der Kinder der Erde über die Korrektheit und Rechtmäßigkeit der Bearbeitung von einem Dutzend Informationsanfragen, die sieben verpflichtete Subjekte betrafen, nicht bestanden. Sie war die einzige, die die Anfragen nach dem Gesetz Nr. 106/1999 Slg. nicht rechtzeitig und fehlerfrei bearbeitet hat.

Das Ministerium für Industrie und Handel, das Umweltministerium, das Stadtamt Trebic und das Kreisamt in Jihlava handelten dagegen gesetzeskonform und korrekt. Lediglich das Verkehrsministerium und der Staatliche Fonds für Verkehrsinfrastruktur wiesen Defizite bei der Rechtzeitigkeit ihrer Antworten auf.

"Die Straßen- und Autobahndirektion der Tschechischen Republik hat als einzige obligatorische Stelle unsere Anträge auf die Vorlegung verschiedener Studien und anderer Daten über die geplante Straßenverlegung in Trebic außerhalb der gesetzlichen Kriterien bearbeitet, so dass wir sie durchschnittlich erst sechsundsechzig Tage nach Ablauf der Frist und erst nach dem Eingreifen des Amtes für den Schutz personaler Daten erhielten, das zwei unlogische Ablehnungsbescheide aufheben musste", beschreibt Miroslav Patrik, Vorsitzender des Vereins Kinder der Erde, die Willkür der Straßen- und Autobahndirektion der Tschechischen Republik.



In der Antwort auf ein unser Ansuchen um Informationen behauptete die Straßen- und Autobahndirektion absurderweise, sie habe nicht verstanden, welche Stellungnahme des Umweltministeriums sie uns übermitteln sollte, obwohl sie selber diese vom Ministerium angefordert hatte.

Das Verfahren wurde so absichtlich und unnötig drei Wochen lang in die Länge gezogen, bis der Verein Kinder der Erde von der Straßen- und Autobahndirektion schließlich erfuhr, dass die angeforderte Stellungnahme des Umweltministeriums gar nicht existiere.

"In einem weiteren Informationsantrag wollten wir Unterlagen für die Zentralkommission des Verkehrsministeriums und eine Zahl darüber, wie viel Geld bereits für die Vorbereitung der Straßenverlegung ausgegeben wurde, und in einem dritten Antrag baten wir um eine Prüfung der Studien über die Straßenverlegung und Daten über den Transport von übergroßen und schweren Teilen des neuen Kernkraftwerksblocks nach Dukovany. Diese wurden uns jedoch mit der offensichtlich falschen Behauptung abgelehnt, sie stünden angeblich in direktem Zusammenhang mit dem Planfeststellungsverfahren und einem Gerichtsverfahren, so dass ihre Bereitstellung die Position der Straßen- und Autobahndirektion in diesen Verfahren negativ beeinträchtigen würde", erklärt Patrik die Schwierigkeiten bei der Durchsetzung des Rechtes.



Nach dem Informationsgesetz handelte das Ministerium für Industrie und Handel am schnellsten und korrektesten und schrieb den Kindern der Erde sofort, dass es nicht über die angeforderten Studien verfüge, sondern die Straßen- und Autobahndirektion sie habe.

Auch die Behörde in Trebic, das Kreisamt in Jihlava und das Umweltministerium schickten innerhalb von 15 Tagen entweder Daten zur Straßenverlegung oder erklärten, dass sie nicht darüber verfügen.

"Nun ist die Unterbringung der Straßenverlegung in Trebic seit August unterbrochen, da das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung noch aussteht. Unserer Meinung nach sollten die vorgelegten UVP-Unterlagen vervollständigt und überarbeitet werden, da keine Bewertung von Optionen wie der modernisierten Durchfahrt, der geförderten endogenen Option durch die Stadt und der exogenen Option außerhalb der Stadt durchgeführt wurde. Außerdem fehlen noch verschiedene Expertenstudien", beschreibt Patrik die aktuelle Situation.

Nach Angaben der tschechischen Straßen- und Autobahndirektion vom September 2023 werden die Investitionskosten für den Bau der zweispurigen Verlegung der 6 km langen Straße I/23 auf 5,6 Mrd. Kronen (ohne MwSt.) geschätzt, und der Bau soll von April 2026 bis Dezember 2029 erfolgen.
/gr/


Das erste polnische Atomkraftwerk erhält Gebietsgenehmigung in der Woiwodschaft Pommern
30.10.2023 oenergetice.cz Jiri Salavec

Das Projekt des ersten Kernkraftwerks hat von der Woiwodschaft Pommern eine Baugenehmigung erhalten. Das Kraftwerk soll in der Region Lubiatowo-Kopalino an der Ostseeküste errichtet werden. In Polens erstem Kernkraftwerk sollen drei AP1000-Reaktoren des US-Unternehmens Westinghouse mit einer installierten Gesamtleistung von 3.750 MW zum Einsatz kommen.

Das Unternehmen Polskie Elektrownie Jądrowe (PEJ) hat bekannt gegeben, dass es von der Verwaltung der Woiwodschaft Pommern eine Baugenehmigung für das erste Kernkraftwerksprojekt erhalten hat. Nach Angaben von PEJ ist dies eine der wichtigsten Verwaltungsentscheidungen, die für den Baubeginn am Standort Lubiatowo-Kopalino erforderlich sind.

"Dies ist eine weitere wichtige Entscheidung im Rahmen der Investitionsvorbereitung für das Kraftwerk. Zusammen mit dem kürzlich unterzeichneten Vertrag über Ingenieurleistungen mit unseren amerikanischen Partnern beweist diese Entscheidung, dass wir weitere Meilensteine erreichen und dass das Kernkraftwerk in Pommern das am weitesten fortgeschrittene Nuklearprojekt in unserem Land ist. Wir lassen nicht locker und arbeiten weiter daran, dass das erste Kernkraftwerk Polens wie geplant Strom erzeugt", sagte Anna Łukaszewska-Trzeciakowska, Regierungsbeauftragte für strategische Energieinfrastruktur.

Dank des Planfeststellungsbeschlusses erhält PEJ das Recht, das Gelände für die Vorbereitungsarbeiten und den Bau des Kernkraftwerks sowie für dessen späteren Betrieb zu nutzen. Darüber hinaus werden in der Entscheidung der räumliche Geltungsbereich des Projekts, sowohl an Land als auch auf See, und beispielsweise die technischen, umweltbezogenen, brandschutztechnischen und sonstigen Bedingungen für die Durchführung des Projekts detailliert festgelegt.


Polens nukleare Zukunft

Polen setzt derzeit auf die Stromerzeugung aus Kohle und hat kein einziges Kernkraftwerk in Betrieb. Die Kernenergie ist daher zusammen mit den erneuerbaren Energien die Antwort auf die Klimaziele und die künftige Stromerzeugung. Das erste Kernkraftwerk soll nach einem Regierungsbeschluss vom vergangenen November mit AP1000-Reaktoren des US-Unternehmens Westinghouse ausgestattet werden. Die installierte Gesamtleistung der Anlage mit drei Blöcken soll 3.750 MW betragen.

"Die Verwirklichung unseres Projekts ist mit einer Reihe von sozioökonomischen Vorteilen für die gesamte Region Pommern verbunden. Der Standort 'Lubiatowo-Kopalino' wurde aufgrund der Ausgewogenheit von Umweltaspekten, sozioökonomischen Faktoren und Faktoren der nuklearen Sicherheit als der bevorzugte Standort ab 2021 identifiziert. Die Erteilung der Baugenehmigung für das erste Kernkraftwerk in Polen ist ein weiterer Meilenstein, den das Unternehmen in diesem Jahr erreicht hat und der uns als Investor dem Baubeginn der Anlage näher bringt", sagte Mateusz Berger, Vorstandsvorsitzender von PEJ.

Polen plant, im Jahre 2026 mit dem Bau des Kraftwerks zu beginnen und 2033 den ersten Atomstrom in das Netz einzuspeisen. In diesem Jahr hat PEJ bereits einen Vertrag mit den US-Firmen Westinghouse Electric Company und Bechtel über die Erbringung von Ingenieurdienstleistungen zur Fertigstellung der spezifischen Auslegung der Anlage unterzeichnet.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Di 31. Okt 2023, 09:13
von Gabi Reitinger
Auswahl der wichtigsten Artikel zum Thema Atomkraft vom 31.10.2023:




Das Industrieministerium hat einen Planfeststellungsbeschluss für die neuen Kernkraftwerksblöcke in Dukovany erlassen
30.10.2023 mpo.cz


Das Ministerium für Industrie und Handel hat einen Planfeststellungsbeschluss für neue Kernkraftquellen am Standort Dukovany erlassen. Dies ist ein positives Signal für alle Bieter für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke, deren Angebote bis spätestens Ende Oktober bei CEZ eingehen sollten. Im Hinblick auf die Bedeutung des Baus und den Umfang der Unterlagen war dies eines der anspruchsvollsten Verwaltungsverfahren, mit denen das Ministerium bisher zu tun hatte.

"Die künftige Stromerzeugung wird sowohl auf erneuerbaren Energiequellen als auch auf Kernenergie beruhen. Der Anteil der Kernenergie an der Produktion wird bis Ende des Jahres 2030 etwa 40 Prozent betragen. Es handelt sich um eine stabile und emissionsfreie Quelle, die ein wichtiges Element der Energiesicherheit und der Selbstversorgung der Tschechischen Republik sein wird", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Sikela und fügte hinzu, dass die CEZ-Gruppe auf der Grundlage der heutigen Entscheidung die weiteren Vorbereitungen für das neue Kernkraftquelle in Dukovany gemäß dem vorbereiteten Zeitplan fortsetzen kann.



Gemäß dem Antrag und den vorgelegten Unterlagen betrifft die neu erlassene Entscheidung zwei neue Atomquelle am Standort Dukovany. Sie steht auch im Einklang mit dem Energiekonzept der Regierung zur Gewährleistung der Energiesicherheit und -autarkie der Tschechischen Republik.

Der Antrag auf Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses für eine neue Atomquelle am Standort Dukovany wurde von der CEZ-Tochter „Kraftwerk Dukovany II“ im Juni 2021 bei der Bauabteilung des Stadtamtes in Trebic eingereicht. "Unmittelbar nach Erhalt der Unterlagen haben wir uns intensiv mit allen Dokumenten und Anhängen befasst und den Antrag mit der größtmöglichen Kapazität unserer Experten bearbeitet, damit wir die Entscheidung in einer angemessenen Zeit treffen können", sagte der Minister.
/gr/



Das Ministerium hat einen Planfeststellungsbeschluss für die neuen Blöcke des Kernkraftwerks Dukovany herausgegeben
30.10.2023 Fernsehen CT24


https://ct24.ceskatelevize.cz/ekonomika ... dukovanech



Das Ministerium für Industrie und Handel hat einen Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany erlassen. Nach Angaben der Behörde wird damit der Bau von bis zu zwei neuen Reaktoren genehmigt. Dieser Schritt erfolgte einen Tag vor Ablauf der Frist für die Einreichung von Angeboten für die Ausschreibung zum Bau des neuen Dukovany-Blocks. Das Ministerium erklärte, dies sei ein "positives Signal" für die Bieter.

CEZ - bzw. seine Tochtergesellschaft Kraftwerk Dukovany II - hatte Anfang Juni 2021 einen Antrag auf Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses für den neuen Block gestellt.

Zunächst entschied das Stadtamt in Trebic über den Antrag, doch später wurde er an das Ministerium für Industrie und Handel weitergeleitet. Fast anderthalb Jahre später liegt nun die Entscheidung vor, wobei das Ministerium das Verwaltungsverfahren als eines der schwierigsten bezeichnet, das es je durchgeführt hat.

"Unmittelbar nach Erhalt der Unterlagen haben wir uns intensiv mit der Prüfung aller Dokumente und Anhänge befasst und die größtmögliche Kapazität unserer Experten für die Bearbeitung des Antrags eingesetzt, damit wir die Entscheidung innerhalb einer angemessenen Frist erlassen können", erklärte der Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela (STAN)

.

Das Ministerium für Industrie und Handel versicherte, dass der Planfeststellungsbeschluss mit dem Antrag und den eingereichten Unterlagen im Einklang steht. Es geht um zwei neue Kernkraftwerke am Standort Dukovany, die im aktualisierten staatlichen Energiekonzept erwähnt werden.

Das Ministerium selbst bezeichnete den Erlass des Planfeststellungsbeschlusses als positives Signal für die Antragsteller für den Bau des neuen Blocks. Jaroslav Mil, der ehemalige Regierungsbeauftragte für Kernenergie, sieht in dem Planfeststellungsbeschluss sogar "die Erfüllung einer Bedingung für den Abschluss von Verträgen mit einem beliebigen Auftragnehmer".

Er wies jedoch darauf hin, dass CEZ den Beschluss mit 20 Minuten Verspätung erhalten hat, verglichen mit dem Zeitplan, der im Vertrag des Unternehmens mit dem Staat festgelegt ist - und es ist noch nicht ausgeschlossen, dass Beschwerden oder Klagen gegen den Beschluss kommen werden.



"Neunzig Prozent der Einwände, die kommen werden, um die Rechtskraft zu verhindern, sind künstliche Einwände. Ich muss sagen, dass viele derjenigen, die sich beschweren, aus dem Ausland finanziert werden. Es ist nicht gut, das zu sagen, aber (...) der Widerstand, den Österreich und Deutschland angekündigt haben, dass sie jeglichen Bau mit allen Mitteln blockieren werden, ist extrem", sagte Míl im Tschechischen Fernsehen.

Jaroslav Míl über den Planfeststellungsbeschluss für Dukovany II

Für CEZ bedeutet die Entscheidung die Fortsetzung weiterer Genehmigungsverfahren. "Mit diesem Schritt haben wir einen weiteren Meilenstein im Vorbereitungszeitplan erfolgreich erreicht. Gleichzeitig ist es auch ein klares Signal an alle Bieter in der laufenden Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke, dass das Genehmigungsverfahren erfüllt wird", sagte Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von CEZ. CEZ hat bereits die UVP-Genehmigung für den neuen Block erhalten.



Am Dienstag endet die Frist für die Bieter, die endgültigen Angebote für den Bau des Blocks abzugeben. Die ersten Angebote wurden in der Vergangenheit von der französischen EDF, der koreanischen KHNP und dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse eingereicht. CEZ führte daraufhin Klärungsgespräche mit ihnen und forderte anschließend alle drei Unternehmen auf, endgültige Angebote abzugeben. Nach Angaben des tschechischen Fernsehens rechnen alle drei Unternehmen mit einer weiteren Teilnahme an der Ausschreibung.

Der neue Block des Kernkraftwerks Dukovany soll im Jahr 2036 fertiggestellt werden. Er wird die derzeitigen nuklearen Quellen in Form von zwei Blöcken in Temelin mit einer Leistung von jeweils rund 1.000 Megawatt und den bestehenden vier Blöcken mit einer Leistung von 510 Megawatt in Dukovany erweitern. Neben den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in Temelín gebaut werden.
/gr/



In Dukovany dürfen zwei neue Atomblöcke errichtet werden
31.10.2023 Pravo Seite 3 pro

Das Kernkraftwerk Dukovany darf zu den vier bestehenden Blöcken bis zu zwei weitere hinzufügen. Der Planfeststellungsbeschluss wurde gestern vom Ministerium für Industrie und Handel erlassen.
Angebote für den Bau eines neuen Blocks mit der Möglichkeit des späteren Baus eines weiteren Blocks am Standort und von zwei weiteren Blöcken in Temelin wird CEZ bis spätestens heute von den Bietern EDF, Westinghouse und KHNP erhalten. Auf der Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses kann CEZ mit den Vorbereitungen planmäßig fortfahren

.
"Die künftige Stromerzeugung wird sowohl auf erneuerbaren Energiequellen als auch auf Kernenergie beruhen", sagte Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN).
"Dies ist ein klares Signal an alle Bieter, dass das Genehmigungsverfahren erfüllt wird", fügte CEZ-Chef Daniel Beneš hinzu.

Der Antrag auf Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses wurde von der CEZ-Tochtergesellschaft, dem Kraftwerk Dukovany II, im Juni 2021 bei der Bauabteilung des Stadtamtes Trebic eingereicht. Nach einer Änderung des Baugesetzes wurde das Verfahren im Juli dieses Jahres an das Industrieministerium übertragen. Das Unternehmen verfügt auch bereits über eine positive Stellungnahme zur Umweltverträglichkeitsprüfung und eine Genehmigung für den Standort der kerntechnischen Anlage durch das Staatsamt für nukleare Sicherheit (SUJB).


Der Staat sollte CEZ Geld für den Bau zu günstigeren Bedingungen als bei Banken zur Verfügung stellen. Im Gegenzug soll das Unternehmen Strom zu einem vorher festgelegten Preis an den Staat verkaufen. Dies ist Gegenstand eines Änderungsantrags zum Liniengesetzes, der dem Parlament zur dritten Lesung vorliegt.
Darin wird die Möglichkeit eingeführt, Strom aus Kernkraft zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen. Sollte der Marktpreis sinken, würde der Staat die Differenz an das Unternehmen ausgleichen. Steigt er hingegen, würde CEZ den Staat bezahlen.

/gr/



Grüner Kreis:Änderung des Liniengesetzes - unter dem Vorwand, strategische Bauten zu unterstützen, wird der Umweltschutz reduziert, Eigentümer der Grundstücke und Gemeinden werden ihre Rechte verlieren
30.10.2023 Ekolist.cz




*Vorschläge, die die Regeln des Umweltschutzes grundlegend ändern, werden in der dritten Lesung der Umsetzungsänderung des Liniengesetzes abgestimmt. Die Vorschläge wurden weder der üblichen Regierungsdebatte noch der Prüfung durch den Legislativrat der Regierung unterzogen, obwohl sie substantiell und inhaltlich weitreichend sind. Der Grüne Kreis fordert die Abgeordneten auf, im Rahmen der Novelle des Liniengesetzes keine Vorschläge zu billigen, die den Umweltschutz erheblich schwächen und in keinem substanziellen Zusammenhang mit dem vorgelegten Gesetz stehen. Die Novelle des Liniengesetzes wird am Freitag, den 3. November, in dritter Lesung von den Abgeordneten beraten.

*? Der Vorschlag des Wirtschaftsausschusses führt privilegierte rechtliche Regelungen für die Ausweisung von Bergbaugebieten, die Genehmigung des Bergbaus und die Enteignung von Grundstücken zugunsten des Bergbaus ein*. Das Ziel ist es, diese Verwaltungsverfahren zu beschleunigen und zu erleichtern und den verfahrensrechtlichen Schutz der Rechte von Eigentümern, Gemeinden und der betroffenen Öffentlichkeit einerseits und der durch besondere Gesetze geschützten öffentlichen Interessen andererseits erheblich einzuschränken.

Der Umweltrechtsexperte und auf Rechtsstreitigkeiten im Natur- und Landschaftsschutz spezialisierte Rechtsanwalt Petr Svoboda stellt fest:
"Die Form der sachlich nicht zusammenhängenden Ergänzung wird zu einer grundlegenden Änderung der bergrechtlichen Regelung im Bereich der Enteignung, der Beschränkung der Eigentumsrechte an Grundstücken, der Rechte der Gemeinden und des Schutzes öffentlicher Interessen führen. Der Enteignungszweck zugunsten des Bergbaus ist ein extremer Eingriff und sollte nicht ohne Abwägung nach den gesetzlichen Regeln der Regierung durchgeführt werden. Die Methode der Abgrenzung einzelner "strategischer Mineralvorkommen" in Form einer Regierungsanordung und ohne jegliche Regelung des Verfahrens mit den Betroffenen, insbesondere mit den betroffenen Grundstückseigentümern und Gemeinden, verstößt gegen Artikel 78 der Verfassung der Tschechischen Republik und Artikel 36 Absätze 1 und 2 der Charta der Grundrechte und Freiheiten."

*? Die Novelle sieht eine erhebliche Einschränkung der Kompetenzen der tschechischen Umweltinspektion vor.* Dem Vorschlag zufolge soll die Umweltinspektion nicht mehr eine der am UVP-Verfahren beteiligten Behörden sein. Die Umweltinspektion nimmt dabei zu etwa 700 Fällen von Umweltverträglichkeitsprüfungen pro Jahr eine Stellung. Dabei nutzt sie ihre spezifischen Kenntnisse über den Ort, an dem das Projekt durchgeführt werden soll, da die Stellungnahmen von regionalen Aufsichtsbehörden sicherstellen.

*Petra Kolínská vom Grünen Kreis* sagt: /"Die Umweltinspeition kann den Umfang ihrer Beteiligung am UVP-Verfahren unter Berücksichtigung vorübergehender Sparmaßnahmen durch eine interne Entscheidung einschränken; eine Gesetzesänderung ist dafür nicht erforderlich. Wenn der Gesetzvorschlag angenommen wird, geht nicht nur der fachliche Beitrag der Umweltinspektion verloren, sondern vor allem verliert der Investor die Möglichkeit, sich vor der Einreichung des Antrags mit der Umweltinskeption zu beraten oder sich vorab über die Anforderungen an Daten und Unterlagen zu informieren, die sowohl im UVP-Verfahren als auch im nachfolgenden Verfahren benötigt werden."

Ein weiterer Vorschlag in Bezug auf die Umweltinspektion sieht eine Änderung des Gesetzes über den Natur- und Landschaftsschutz vor, indem die Zuständigkeit für die Kontrolle, die Durchführung von Verwaltungs- und Ordnungswidrigkeitsverfahren bei physischen Personen, die nicht unternehmerisch tätig sind, gestrichen wird.* In der Begründung wird auf die Überschneidung von Zuständigkeiten mit anderen Organen der öffentlichen Verwaltung hingewiesen.

-Jiri Dlouhy von der Gesellschaft für nachhaltiges Leben sagt: "Diese Verringerung der Befugnisse wird nicht zu einer effizienteren Arbeitsweise der Umweltinspektion führen, weil zu Beginn des Falles nicht klar ist, welche Personen in welcher Rechtsstellung für den drohenden oder laufenden Verstoß verantwortlich sind und die Umweltinspektion ohnehin gezwungen sein wird, eine Untersuchung einzuleiten. Darüber hinaus wird die Umweltinspektion bei Eingriffen in Wälder einen Teil ihrer Zuständigkeiten nach dem Forstgesetz haben und einen Teil nicht, da sie diese mit dieser Novelle verliert. Die so genannte Effizienzsteigerung wird also so erfolgen, dass die Inspektion nach dem einen Gesetz den Fall löst und nach dem anderen Gesetz die Lösung an die Gemeindebehörde der Gemeinde mit erweiterter Zuständigkeit abgibt. Außerdem haben die kommunalen Behörden keine Erfahrung mit komplizierten Fällen und können die Expertise der Aufsichtsbehörde (Umweltinspektion) nicht ersetzen."

? Der Grüne Kreis hält auch den Vorschlag, der dem Verkehrsministerium die Zuständigkeit für den Erwerb eines teilregionalen Raumentwicklungsplans überträgt, für eine Gefahr für die Umweltinteressen. In der Begründung heißt es: "Die Verabschiedung eines Raumordnungsplans für nur einen Teil des Territoriums oder nur für einige wichtige Verkehrsinfrastruktur-Bauten zielt darauf ab, die Vorbereitung und Genehmigung wichtiger Verkehrsprojekte, typischerweise Hochgeschwindigkeitsstrecken, zu vereinfachen und zu rationalisieren. Ein Raumentwicklungsplan soll ein nationaler Planungsakt sein, der wichtige nationale Verkehrs- und technische Infrastrukturprojekte identifiziert und sie umfassend und in allen notwendigen Zusammenhängen betrachtet. Der Teilplan legalisiert die Salami-Methode und macht es unmöglich, die kumulativen Auswirkungen der Pläne zu bewerten und eine ausgewogene Lösung für das Gebiet zu finden.

? Einschränkungen der Rechte von Grundstückseigentümern, betroffenen Behörden, Gemeinden und der Öffentlichkeit sollen durch den Vorschlag für eine wesentliche Vereinfachung der Genehmigung von Energiesicherheitsstrukturen im Zusammenhang mit Kernkraftwerken herbeigeführt werden, deren Reichweite potenziell sehr groß ist und im Falle von Verkehrsstrukturen, Energienetzen und anderen hunderte von Kilometern vom Reaktor entfernt sein kann. Die Abschaffung der Möglichkeit der Berufung ist sehr problematisch. Die Berufungsbehörde verliert damit die Möglichkeit, etwaige Mängel der erstinstanzlichen Entscheidung zu korrigieren. Die Übertragung der Entscheidungsfindung auf die Gerichte, die in der Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden liegt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die getroffene Verwaltungsentscheidung von den Gerichten gekippt wird, wodurch die Genehmigung nicht beschleunigt wird.

*Edvard Sequens von Calla* sagt: "Die Abgeordneten wollen die Genehmigung von allem, was mit Kernenergie zu tun hat, weiter vereinfachen. Aber wo sie sich etwas zuschulden kommen lassen, ist, dass sie die Genehmigung von viel einfacheren erneuerbaren Energien verkomplizieren; zum Beispiel sind sieben Jahre für die Genehmigung eines Windparks eine unsinnig lange Zeit."

? Ganz und gar nicht mit dem Liniengesetz zusammenhängend sind einige von Ivan Adamec (ODS) angeregte Änderungen im Energiesektor. Sein Vorschlag zur Einführung eines Differenzvertrags (CfD) für den Bau von Kernreaktoren, der ohne wirtschaftliche Folgenabschätzung vorgelegt wurde, kann erhebliche Auswirkungen auf den Strompreis für die Haushalte haben und wird Verpflichtungen für den Staatshaushalt schaffen. Denn die Stromverbraucher und Steuerzahler werden mindestens die nächsten 30 Jahre lang die Differenz zwischen dem hohen Preis des Stroms aus dem Kernkraftwerk und dem niedrigeren Marktstrompreis an CEZ zahlen.

/gr/




5.Block in Dukovany soll in 13 Jahren den ersten Stroms ins Netz liefern
31.10.2023 MF DNES Seite 11 Tomas Blazek


Heute läuft die Frist für die Abgabe der Angebote für den Bau ab.

DUKOVANY - Der erste Netzanschluss und die Lieferung von Strom ist für das Jahr 2036 geplant, also in dreizehn Jahren. "Im Falle einer erfolgreichen Inbetriebnahme könnte die neu geplante Atomanlage noch im selben Jahr ihre volle Kapazität erreichen", meint David Hlustik von der Kommunikationsabteilung des Ministeriums für Industrie und Handel. "Nach der ersten Inbetriebnahme gibt es eine übliche zweijährige Probezeit, nach der die Anlage dann im Normalbetrieb läuft", erklärt er.

In welchem Stadium befinden sich die konkreten Vorbereitungen für den Bau von Block 5 in Dukovany?
Und woran wird derzeit gearbeitet?
Für das neue Kernkraftwerk am Standort Dukovany läuft ein Planfeststellungsverfahren nach dem Baugesetz. Das Ministerium für Industrie und Handel hat bereits einen Planfeststellungsbeschluss für die neuen Atomblöcke in Dukovany erlassen.
Gleichzeitig baut der Staat ein Team der Aktiengesellschaft Kraftwerk Dukovany II auf, die im Jahre 2015 als hundertprozentige Tochtergesellschaft von CEZ mit einem Anfangskapital von 1 Mrd. Kronen gegründet wurde. Ihr Vorstandsvorsitzender ist Petr Zavodsky.


Bauvorbereitung und Änderungen der Normen


Der Staat bereitet sich auch darauf vor, die Finanzierung des Projekts gemäß dem so genannten Low-Carbon-Gesetz in Form eines Kredits zu sichern. "Darüber hinaus arbeiten wir an der Vorbereitung der Transportstrukturen für den Materialtransport zur Baustelle und den Transport von übergroßen und schweren Bauteilen, an der Vorbereitung der Personalquellen, und die Verhandlungen mit den Bietern für die Fertigstellung des neuen Blocks sind im Gange", erklärte Hlustik.

Außerdem werden Änderungen einiger Rechtsnormen in Bezug auf Genehmigungsverfahren vorbereitet, insbesondere im Bereich des Baurechts, und auch eine Novelle des Atomgesetzes ist in Vorbereitung.
Die Auswahl des Auftragnehmers für diesen Bau wird derzeit abgeschlossen. Die Frist für die Abgabe der Angebote endet am 31. Oktober oder heute. "Danach erfolgt die Auswertung und Vorlage bei der Regierung. Wir gehen davon aus, dass wir den Vertrag mit dem Auftragnehmer bis Ende des Jahres 2024 abschließen werden", sagte Jiri Bezdek, Sprecher des Kernkraftwerks Dukovany.


Die Auswertung der Angebote wird nicht ganz einheitlich sein. "Der Investor wird dem Staat einen Bewertungsbericht zusammen mit einem Vorschlag für einen bevorzugten Auftragnehmer vorlegen. Gemäß dem unterzeichneten ersten Durchführungsvertrag muss der Staat den vorgeschlagenen bevorzugten Auftragnehmer genehmigen, um Sicherheitsaspekte zu gewährleisten", erklärte Hlustik.

Die Unterzeichnung eines speziellen so genannten EPC-Vertrags (für die Erbringung von Energiedienstleistungen mit garantierten Ergebnissen) sollte bis zum Jahr 2024 erfolgen. Erst dann werden die Bauarbeiten beginnen.
Sobald der Vertrag mit dem Auftragnehmer unterzeichnet ist, werden die Unterlagen für alle erforderlichen Genehmigungen eingereicht. Der Auftragnehmer wählt die wichtigsten Unterauftragnehmer aus und arbeitet mit ihnen an der detaillierten Planung des Kraftwerks.
"Ausrüstungen mit langen Lieferzeiten werden bestellt, und die Standortvorbereitung der Baustelle wird um 2028 beginnen. Die ersten Erdarbeiten dürften je nach Genehmigung in den Jahren 2027 oder 2028 beginnen, die Hauptbauarbeiten im Jahr 2029", so Hlustik weiter.


Die "Belebung des Kraftwerks" wird im Jahre 2034 beginnen, ebenso wie die so genannten kalten Drucktests und dann die heißen Tests der künftigen Betriebsparameter. Im Jahr 2035 wird der Brennstoff in das Kraftwerk geladen und die physische Inbetriebnahme beginnen. Der zweijährige Probebetrieb und die ersten Stromlieferungen sind für das Jahr 2036 vorgesehen.

"Der Probebetrieb umfasst eine Reihe von Tests, das heißt, dass die Produktion unregelmäßig sein wird. Die endgültige Übergabe der Anlage und die Aufnahme des Regelbetriebs sollen im Jahr 2038 erfolgen", so Hlustik.
Bevor mit dem Bau von Block 5 begonnen werden kann, müssen die Transportdienste, das Personal, die Unterkünfte und die komplexe Logistik bereits vorhanden sein.
Daher werden vor dem Beginn der Hauptbauarbeiten im Jahr 2029 Teilarbeiten auf dem Gelände und in der Umgebung der Anlage sowie an den Verkehrswegen durchgeführt, auf denen beispielsweise übergroße Ladungen von Komponenten für den Block 5 von Dukovany passieren werden.


Eine dieser kleineren Arbeiten war die Erhöhung der Tragfähigkeit der Brücke auf der Straße Nr. 38 der Klasse I bei Jihlava - Antoninuv Dul von derzeit 523 auf 900 Tonnen in diesem Sommer.
Natürlich wird auch der normale Verkehr die Brückenverstärkung nutzen können. "Außerdem hat der geplante Bau eines weiteren Blocks des Kernkraftwerks in Dukovany Änderungen an der Tragfähigkeit der Brücke erforderlich gemacht", bestätigt Jiri Vesely, Sprecher der Niederlassung Jihlava der Direktion für Straßen und Autobahnen (RSD).
Die Verstärkung der Brücke gehört zu einer Reihe von Maßnahmen auf der erwarteten Route der übermäßigen Fracht für Dukovany vom Hafen in Tynec nad Labem in Mittelböhmen entlang der Straße durch Kolin und Golcuv Jenikov in die Region Vysocina. Zu den vorübergehenden Maßnahmen gehören beispielsweise Brückenstützen oder die Verbesserung und Verbreiterung von Kurven. "Unangenehme Steigungen können Krisenpunkte sein", sagte Miroslav Houska, der stellvertretende Kreishauptmann für Verkehr.


Preisschätzungen? Bislang nur Spekulation


Zu den vorübergehenden Maßnahmen gehört zum Beispiel die Beseitigung der Straßenüberführung über die I/38 in Skuhrov in der Region Havlickuv Brod während des Güterverkehrs. Auch die Stützung und Verstärkung der Brücken in Helenin oder die Verbreiterung der Auf- bzw. Abfahrt auf der Autobahn D1 bei Velky Beranov gehören dazu.


Die Schätzungen der Kosten für den fünften Block sind inzwischen Spekulation. Während vor drei Jahren noch ein Betrag von etwa 140 Milliarden Kronen im Gespräch war, sind es jetzt mehr als 160 Milliarden Kronen. "Der Preis wird von den Angeboten abhängen, und aufgrund der laufenden Ausschreibung und der Vertraulichkeitsverpflichtungen können wir nicht über die Angebote sprechen", antwortete Hlustik vom Industrieministerium. Das Darlehen für den Bau wird vom Staat bereitgestellt und soll innerhalb von 30 Jahren nach Inbetriebnahme der Anlage zurückgezahlt werden.

Mehr als fünfhundert qualifizierte Mitarbeiter werden nach der Fertigstellung in dem geplanten neuen Teil des Kraftwerks arbeiten, sagte Jiri Bezdek, der Sprecher des Kraftwerks. Mit dem Bau des Kraftwerks Dukovany wurde 1978 begonnen, und die Blöcke wurden zwischen den Jahren 1985 und 1987 in Betrieb genommen. Die bestehenden Blöcke können bis zum Jahren 2037 betrieben werden, wobei eine Betriebsverlängerung bis zum Jahr 2047 möglich ist.
/gr/



Die tschechische Nuklearausschreibung sucht den Gewinner
31.10.2023 LN Seite 7 Roman Sitner

Heute läuft die Frist für die Einreichung von Angeboten für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany ab, die Auswertung wird beginnen

PRAG - Die größte Ausschreibung in der Geschichte der Tschechischen Republik geht in die Auswertungsphase. Der Gewinner könnte am Ende bis zu vier neue Reaktoren im Wert von Hunderten von Milliarden Kronen bauen. Heute ist der letztmögliche und bereits letzte Termin für die Einreichung von Angeboten. Die Frist wurde bereits zweimal verlängert. Es wird erwartet, dass alle drei Bieter, die im vergangenen November ein vorläufiges Angebot abgegeben haben, ein Angebot abgeben werden. Es handelt sich um die französische EDF, das koreanische Unternehmen KHNP und das kanadisch-amerikanische Unternehmen Westinghouse.

Ein bis vier Reaktoren

CEZ sucht ein Unternehmen für den Bau eines neuen Reaktors im Kernkraftwerk Dukovany, und die Ausschreibung beinhaltet auch eine Option für drei weitere Reaktoren - einen in Dukovany und zwei am Standort Temelin.
Bis Ende des Jahres soll CEZ die Reihenfolge der Unternehmen entsprechend dem Inhalt ihrer Angebote auswählen und sie der Regierung zur Prüfung vorlegen. Eine wichtige politische Bewertung soll im ersten Quartal des nächsten Jahres stattfinden. Ein aktualisiertes staatliches Energiekonzept ist bereits fällig (die Frist läuft bis Ende des Jahres; nach der vorläufigen Fassung soll die Kernenergie die Säule des tschechischen Energiesektors sein). Die Regierung sollte sich also bereits darüber im Klaren sein, ob sie nur einen oder vier Reaktoren will.
Dementsprechend kann sie dann den Auftrag bewerten. Auch andere politische Interessen können eine Rolle spielen, wenn z. B. die Heimatländer der Bieter der Tschechischen Republik zusätzliche Vorteile anbieten. Theoretisch könnte der Gewinner der Ausschreibung auch derjenige sein, den CEZ nach der Angebotsauswertung auf den dritten Platz setzt.

Sicher ist, dass es um viel Geld gehen wird. "Die Absicht, vier Kernkraftwerke an bestehenden Standorten zu bauen, erfordert schätzungsweise eine Billion Kronen (in Preisen von 2020). Nach einer Neuberechnung gemäß dem Verbraucherpreisindex belaufen sich die Auswirkungen in aktuellen Preisen auf insgesamt 1,75 Billionen Kronen", zitiert Seznam Zpravy aus einer Analyse, die Regierungspolitiker in einem geheimen Modus erhalten haben.

Die Arbeit mit diesen Beträgen ist jedoch kompliziert. Die Bieter werden einen Preis anbieten, zu dem sie die Reaktoren unter den bestehenden Bedingungen bauen könnten. Der eigentliche Bau wird jedoch erst im nächsten Jahrzehnt erfolgen, so dass die Preise für Arbeit, Zement, Stahl und Öl sowie die Währungs- und Zinssätze unterschiedlich sein werden.
So sind beispielsweise die Löhne in der Tschechischen Republik in den letzten zehn Jahren um etwa 75 % gestiegen. Stahl ist heute ein Zehntel teurer als vor einem Jahrzehnt, aber es gab erhebliche Schwankungen, wobei der Höchststand viermal so hoch war wie der Tiefststand. Für die Zukunft ist ein ähnlicher Trend zu erwarten, und Stahl könnte sich auch aufgrund der Emissionszertifikate erheblich verteuern.


Zinssätze werden entscheidend sein


Den größten Einfluss auf den Preis haben jedoch die Kosten des Geldes, d. h. die Höhe der Kredite, die aufgenommen werden können. Der Preis von Strom aus Kernkraftwerken ist von allen Quellen am stärksten von den Zinsen abhängig. Der Bau eines solchen Kraftwerks dauert sehr lange und kostet relativ viel Geld. Im Falle des neuen Reaktorblocks in Dukovany wird das Geld bis zum Jahr 2036 ausgegeben, und erst dann wird der Reaktor - wenn alles nach Plan läuft - anfangen, Strom zu produzieren und damit Geld zu verdienen.


Eine Lazard-Studie aus diesem Jahr geht davon aus, dass die Kosten pro Megawattstunde Strom aus dem neuen Kraftwerk bei einem Zinssatz von fünf Prozent 136 Dollar und bei einem Zinssatz von zehn Prozent 222 Dollar betragen würden. Dies ist ein Beispiel aus der US-amerikanischen Realität, aber es zeigt, wie stark die Zinsen in den Preis einfließen, der für den Anlagenbetreiber sinnvoll ist.
Um die Auswirkungen der Zinsen zu minimieren, leiht sich der tschechische Staat das Geld und verleiht es dann an CEZ, so dass die Zinsen deutlich niedriger sein können als das, was das Unternehmen aus eigener Kraft bekommen künnte. Dadurch dürften auch die Gestehungskosten sinken. Und dieser Indikator dürfte auch für die tschechischen Haushalte von Interesse sein.


Die Ausschreibung beinhaltet einen Vertrag zwischen dem Staat und CEZ über den Kauf von Strom aus den neuen Reaktoren zu einem Preis, der aus Sicht von CEZ einen angemessenen Gewinn für das Projekt darstellt.
Dieser Betrag wird sich letztendlich in den Stromrechnungen niederschlagen. Sollten die neuen Kernreaktoren teureren Strom als den Marktpreis produzieren, würden die Menschen dafür ähnlich bezahlen wie heute für Photovoltaikanlagen. Die Regierung verspricht jedoch, dass, wenn der Preis des Atomstroms unter dem Marktpreis liegt, dieser Gewinn als Rabatt in die Rechnungen der Bürger aufgenommen wird.
Angesichts der europäischen Pläne für erneuerbare Energien ist davon auszugehen, dass Atomstrom in sonnigen und windigen Zeiten teuer sein wird (Wind- und Solarenergie haben viel niedrigere Gesamtkosten) und bezahlt werden muss, während er in Zeiten schlechten Wetters eine äußerst profitable Geldquelle sein kann.




31. Oktober 2023 – Termin für die Einreichung von Angeboten für Dukovany, drei Unternehmen haben Interesse bekundet: EDF, KHNP und Westinghouse.




31. Dezember 2023 - CEZ muss die Angebote auswerten und bis Ende des Jahres eine Rangliste erstellen. Der Inhalt der Angebote soll entscheidend sein.




31. März 2024 - Die Regierung muss die Gewinner genehmigen. Wenn ihr das von CEZ ausgewählte Angebot nicht gefällt, kann sie es aus dem Wettbewerb ausschließen. In diesem Fall können politische Interessen oder die Stärke der Lobbyarbeit der Bieter eine Rolle spielen.



Dezember 2024 - Die Verhandlungen mit dem Gewinner über die konkrete Ausgestaltung des Vertrags werden voraussichtlich fast das gesamte nächste Jahr in Anspruch nehmen und in einer Unterzeichnung gipfeln, die 14 Monate nach Abgabe der Angebote erfolgen soll. Das Ergebnis könnte ein Vertrag für einen Reaktor in Dukovany sein, aber auch ein Vertrag für vier neue Reaktoren, abhängig von der Regierung und dem konkreten Ergebnis der Verhandlungen.



EDF - Das französische Pendant zu CEZ wurde dieses Jahr vollständig verstaatlicht. Es ist der einzige europäische Bieter. Das Unternehmen ist mit 70 Reaktoren der weltweit größte Betreiber von Kernkraftwerken.



KHNP - Eine Tochtergesellschaft des staatlichen koreanischen Energieunternehmens KEPCO. Sie hat bisher 34 Reaktoren gebaut und hat auch einen Auftrag für neue Reaktoren in Polen erhalten.



Westinghouse - Das in Privatbesitz befindliche US-kanadische Unternehmen war am Bau des Kernkraftwerks Temelin beteiligt und liefert auch Kernbrennstoff an die Tschechische Republik. Das Unternehmen hat Aufträge in der Region in Polen erhalten, einen Auftrag hat Westinghouse auch in der Ukraine.
/gr/



Dukovany hat einen weiteren Stempel bekommen. Die definitiven Angebote für den neuen Block werden heute kommen
31.10.2023 HN Seite 2 ctk

Das Ministerium für Industrie und Handel (MIT) hat einen Planfeststellungsbeschluss für die neuen Atomblöcke in Dukovany erlassen. Er soll den Bau von bis zu zwei neuen Reaktoren ermöglichen. Nach Angaben des Ministeriums ist dies ein Signal an alle Bieter für den Bau des neuen Blocks, die bis heute ihre endgültigen Angebote einreichen sollen. Es handelt sich um das französische Unternehmen EDF, das koreanische Unternehmen KHNP und das amerikanische Unternehmen Westinghouse.

Der erste neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertig gestellt werden. Nach Angaben des Ministeriums steht die Entscheidung im Einklang mit dem Antrag und den Unterlagen, die die CEZ-Tochter Kraftwerk Dukovany II im Juni 2021 eingereicht hat.

Nach Angaben des Ministeriums handelte es sich um eines der anspruchsvollsten Verwaltungsverfahren, mit denen die Behörde bisher zu tun hatte, was die Bedeutung des Bauvorhabens und den Umfang der Unterlagen betrifft. "Unmittelbar nach Erhalt der Unterlagen haben wir uns intensiv mit dem Studium aller Dokumente und Anlagen befasst und die größtmögliche Kapazität unserer Experten für die Bearbeitung des Antrags genutzt, so dass wir die Entscheidung innerhalb einer angemessenen Frist erlassen konnten", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Sikela (STAN).


Für CEZ bedeutet die Entscheidung, dass weitere Lizenzierungs- und Genehmigungsverfahren durchgeführt werden. "Mit diesem Schritt haben wir einen weiteren Meilenstein im Vorbereitungszeitplan erfolgreich erreicht. Gleichzeitig ist es auch ein klares Signal an alle Bieter in der laufenden Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerke, dass das Genehmigungsverfahren erfüllt wird", sagte Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Firma CEZ, am Montag.


Zuvor hatte das Unternehmen auch bereits eine Stellungnahme zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) sowie eine Genehmigung für den Standort der kerntechnischen Anlage vom Staatsamt für nukleare Sicherheit (SUJB) und eine Genehmigung für den Bau des Kernkraftwerks vom Ministerium für Industrie und Handel erhalten.
/gr/



Erneuerung des Uranabbaus bei Rozna ist laut Diamo nicht mehr möglich
30.10.2023 CT1 18.00 Uhr

-Ondrej UBLICK, Moderator :
Das ehemalige Uranbergwerk Rozna ist im Besitz des staatlichen Unternehmens DIAMO, das derzeit das gesamte Bergwerk saniert und die unteren 12 Sohlen mit Wasser flutet. DIAMO hat bereits einige Liquidationsarbeiten durchgeführt und einen Großteil der Bergbauausrüstung nach dem Ende des Bergbaus im Jahr 2017 stillgelegt. Daher ist es nach Angaben des staatlichen Unternehmens nicht realistisch, den Bergbau in der Nähe des Bergwerks wieder aufzunehmen

.

-Tomas INDREI, Sprecher von DIAMO :
In diesem Gebiet ist es unsere Priorität, die Auswirkungen des Uranerzbergbaus abzumildern, und wir können keiner Aktivität zustimmen, die die laufende Sanierung zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich machen oder erschweren würde, weshalb wir uns auch dagegen ausgesprochen haben, dass ein Erkundungsgebiet in unser Gelände und die Schutzzonen unserer Anlagen eingreift.
/gr/


Suche nach einem Standort für ein Atommüll-Endlager
30.10.2023 CT1 18.00 Uhr

-Ondrej UBLICK, Moderator :
Die unterirdische Forschungsanlage Bukov, die von der staatlichen Verwaltung für die Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SURAO) betrieben wird, ist derzeit in den oberen Stockwerken der Grube Rozna in Betrieb und wird dort bis mindestens 2030 bleiben. Das Gebiet um Rozna stand auf der Liste der möglichen Standorte für ein Endlager für abgebrannte Brennelemente und bleibt in Reserve.
Das Bergwerk Rozna 1 liegt 550 Meter unter der Erdoberfläche und damit in einer Tiefe, die mit der eines Endlagers für radioaktive Abfälle vergleichbar ist. So können Experten hier Forschungsarbeiten durchführen, Lagerbehälter oder Dichtungsmaterialien testen, das Verhalten von Gesteinen oder den Fluss des Grundwassers untersuchen. Das Gebiet um das Bergwerk (Lokalität Kravi hora) stand vor drei Jahren noch auch auf der Liste der Verwaltung für Lagerstätten radioaktiver Abfälle, die damals noch neun Standorte für ein Endlager für radioaktive Abfälle auf dem tschechischen Gebiet hatte. Durch einen Regierungsbeschluss im Dezember 2020 wurde es nicht in die engere Wahl gezogen.



-Martin SCHENK, Sprecher der Bürgervereinigung Wir wollen kein Endlager in Kravi hora:
"Das ist keine endgültige oder finale Eliminierung. Alle Ersatzstandorte können jederzeit wieder ins Spiel kommen, wenn keiner der vier derzeitigen Standorte erfolgreich ist."



-Marketa DOHNÁLKOVÁ, Leiterin der SURAO-Abteilung für Endlagervorbereitung:
Wir haben die vier am besten geeigneten Standorte ausgewählt, an denen ein Tieflager in der Tschechischen Republik gebaut werden könnte, und der Standort Kraví hora ist nicht mehr in unseren Plänen enthalten.



-Marketa MALECKOVÁ, Redakteurin :
Er erwies sich bei der Gesamtbewertung, die Sicherheitsaspekte, technische Machbarkeit und Umweltauswirkungen umfasst, als weniger geeignet. Janoch bei Temelín, Brezovy potok in der Region Klatovy, Horka in der Region Trebic und Hradek in der Region Jihlava stehen weiterhin auf der Liste der möglichen Standorte für die Lagerung abgebrannter Brennelemente.
/gr/


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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Mi 1. Nov 2023, 08:53
von Gabi Reitinger
Ausgewählte Zeitungsartikel aus tschechischen Medien zum Thema Atomkraft vom 1.November 2023:



Dukovany ist eine Chance für tschechische Unternehmen, Dutzende Milliarden zu verdienen
Alle drei Bieter haben ihre Angebote an CEZ übermittelt
1.11.2023 Pravo Seite 4 Martin Prochazka

Der größte Auftrag in der modernen tschechischen Geschichte wird den heimischen Unternehmen mehrere zehn Milliarden Kronen einbringen. Alle drei Bieter, die gestern ihre endgültigen Angebote abgegeben haben, wollen mit ihnen am Bau des neuen Kernkraftwerks in Dukovany arbeiten.
Experten schätzen den Preis für das Projekt auf bis zu einer Viertel Billion Kronen. Um den Auftrag konkurrieren die amerikanische Westinghouse, die französische EDF und die südkoreanische KHNP. Der Energiekonzern CEZ wird nun die Angebote auswerten und der Regierung einen Bericht zur Genehmigung vorlegen. Einzelheiten zu den Angeboten wurden nicht bekannt gegeben.

"Der Anteil der tschechischen Unternehmen am Bau könnte etwa 64 Prozent betragen, wie bei unserem laufenden Projekt Hinkley Point C in Großbritannien", sagte Sarah Illouzova, die für das EDF-Angebot zuständige Direktorin, gegenüber Pravo.
Tschechische Auftragnehmer können sich am Bau aller Teile der Anlage beteiligen, sagte sie. "Skoda JS, das bereits Partner im Vereinigten Königreich ist, könnte wichtige Ausrüstungen für die Nuklearinsel liefern, andere könnten z. B. Lieferungen für den Kühlturm sicherstellen. Wir arbeiten auch mit Metrostav zusammen", fügte Illouzova hinzu.

Laut Petr Brzezina, Präsident von Westinghouse für die Tschechische Republik und die Slowakei, könnte die Beteiligung der tschechischen Industrie bis zu 70 Prozent betragen. "Das ist auch in Bezug auf die Logistik von Vorteil. Wir haben mit fast vier Dutzend Unternehmen Memoranden unterzeichnet und bauen unser Netzwerk weiter aus", sagte er gegenüber Pravo.
Beide Unternehmen erklärten, dass sich die Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen nicht auf Dukovany beschränken würde, wenn sie den Zuschlag für die riesige Ausschreibung erhalten.
"Westinghouse hat weitere Projekte und tschechische Unternehmen haben die Möglichkeit, sich unseren Lieferanten anzuschließen", erinnerte Brzezina gegenüber Pravo.

Minhwan Chang, ein Vertreter des Prager Büros von KHNP, schloss sich dieser Meinung an. Er sagte, dass das Unternehmen und Skoda Praha mehr als 200 tschechische Unternehmen identifiziert und etwa 50 Absichtserklärungen unterzeichnet hätten. "Wir arbeiten auch mit Mitgliedern der tschechischen Energieallianz wie der Sigma-Gruppe, ZAT, OSC und anderen zusammen", so Chang gegenüber Pravo. So würde beispielsweise die Turbineninsel von Skoda Power betreut werden, wenn das koreanische Unternehmen erfolgreich ist.

Außerdem könnten sich die Unternehmen auch am Bau anderer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik beteiligen. Die aktuelle Ausschreibung betrifft nicht nur den fünften Block in Dukovany, sondern beinhaltet auch eine Option für den Gewinner, den sechsten Block in derselben Anlage sowie den dritten und vierten Block in Temelin zu bauen. Die Teilnehmer haben für diese Blöcke unverbindliche Angebote abgegeben. Die Tschechische Republik verfügt nun über sechs Kernkraftwerksblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei befinden sich in Temelin in Südböhmen, während vier kleinere Blöcke in Dukovany stehen.

Die Tatsache, dass alle drei Bieter Angebote eingereicht haben, wurde vom Präsidenten der Republik, Petr Pavel, gelobt. "So haben wir wenigstens die Möglichkeit, das beste Angebot zu bewerten und auszuwählen", sagte er.
"Alle Bieter haben sich seit Beginn der Ausschreibung sorgfältig vorbereitet", sagte CEZ-Vorstandsmitglied Tomas Pleskac. Das Unternehmen wird nun die wirtschaftlichen, kommerziellen und technischen Aspekte der Angebote bewerten.
Nach Angaben des Unternehmens wird die Methode auf der Grundlage der Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde festgelegt. Es wird erwartet, dass die Verträge mit dem Gewinner innerhalb des nächsten Jahres unterzeichnet werden. Mit dem Bau des neuen Blocks soll im Jahre 2029 begonnen werden, der Probebetrieb soll im Jahre 2036 aufgenommen werden.

/gr/



Westinghouse, KHNP und EDF wollen in Dukovany bauen
1.11.2023 LN Seite 10 ctk

PRAG - Das endgültige Angebot für den Bau des neuen Reaktorblocks in Dukovany wurde von allen drei Bietern, d.h. dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse, dem koreanischen Unternehmen KHNP und dem französischen Unternehmen EDF, abgegeben. Daneben haben die Bieter auch unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren eingereicht. Das halbstaatliche Energieunternehmen CEZ gab dies gestern bekannt, nannte aber keine Einzelheiten zu den Angeboten. Der neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden.

"Seit dem Start der Ausschreibung im März letzten Jahres haben sich alle Bieter sorgfältig vorbereitet. Jetzt werden wir die Angebote auswerten und gemäß dem Vertrag mit dem Staat den Auswertungsbericht dem Ministerium für Industrie und Handel und anschließend der tschechischen Regierung zur endgültigen Genehmigung vorlegen", sagte Tomas Pleskac, Mitglied des Vorstands und Leiter der Abteilung für neue Energie bei CEZ.


Die Vertreter der Unternehmen übergaben die Angebote gestern in der CEZ-Zentrale in Prag in einem elektronischen Speicher. Nach Angaben des Unternehmens sind die Daten darauf speziell verschlüsselt und gesichert. CEZ wird die Angebote in den kommenden Monaten auswerten und sich dabei auf die wirtschaftlichen, kommerziellen und technischen Aspekte konzentrieren. Nach Angaben des Unternehmens stützt sich das Bewertungsmodell auf die Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde. Anschließend werden die Bewertungsberichte der Regierung zur Genehmigung vorgelegt. Nach dem derzeitigen Zeitplan sollen die Verträge mit dem ausgewählten Bieter innerhalb des nächsten Jahres unterzeichnet werden.

- Ein Vertrag im Wert von Hunderten von Milliarden Kronen :

Im vergangenen Jahr erhielt CEZ neben den Angeboten für den Bau des neuen Reaktors in Dukovany auch unverbindliche Angebote für einen weiteren Block in Dukovany sowie für den Bau des dritten und vierten Blocks in Temelin. Sowohl CEZ als auch der Staat haben bereits eingeräumt, dass in Zukunft wahrscheinlich zusätzliche Kernkraftwerksblöcke benötigt werden, um den Stromverbrauch in der Tschechischen Republik zu decken.


Der neue Block in Dukovany wird neben dem bestehenden Kraftwerk gebaut und wird in Zukunft einen Teil seiner Kapazität ersetzen. Der erste Block des Kernkraftwerks Dukovany wurde im Jahre 1985 in Betrieb genommen. Das neue Reaktorprojekt wird voraussichtlich die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein; nach früheren Angaben der Regierung und von CEZ soll der neue Reaktor etwa 160 Milliarden Kronen in Preisen von 2020 kosten.

Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Kernkraftwerksblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 Megawatt (MW) befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Leistung von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic. Zusätzlich zu den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in Temelín gebaut werden.

/gr/


Bieter für Dukovany haben ihre Angebote bei CEZ abgegeben
1.11.2023 MF DNES Seite 10 hyk, ven

PRAG - Der letzte Tag im Oktober war auch der letzte Tag der Frist für die Abgabe der endgültigen Angebote für den Bau des neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany. Alle drei Bieter um den Zuschlag - die koreanische KHNP, die französische EDF und die kanadisch-amerikanische Westinghouse – sind gestern in die CEZ-Zentrale mit ihren Angeboten gekommen. Der Ausbau von neuen Kernkraftwerken ist das größte und teuerste Energieprojekt in der Geschichte der Tschechischen Republik. Der neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertig gestellt sein.

Vor 9 Uhr morgens erschien eine koreanische Delegation in der Prager Duhova-Straße, wo CEZ seinen Sitz hat. "Wir sind hier, um unser Angebot abzugeben, wie es der Eigentümer des Kraftwerks verlangt. Die Koreaner sind pünktlich und legen Wert darauf, überall pünktlich zu sein. Wir glauben, dass der Beste gewinnen wird", sagte Minhwan Chang, ein Vertreter der koreanischen KHNP, vor der CEZ-Lobby.

Für die 9. Stunde waren dann Vertreter der EDF gebucht: Sarah Illouz, die für das Angebot zuständige Direktorin, Roman Zdebor, der Leiter der tschechischen Niederlassung, und Alexis Dutertre, der französische Botschafter in der Tschechischen Republik. Die Angebotskiste war viel kleiner als die koreanische. Darin befanden sich neun CDs, und wie Zdebor bestätigte, handelte es sich eher um den Akt der Übergabe des Angebots an EDF in der CEZ-Zentrale. Das Unternehmen selbst übermittelte das Angebot nach Mitternacht auf elektronischem Wege.

Die Vertreter von Westinghouse waren die letzten, die zehn Minuten vor 10:30 Uhr eintrafen. Ein schlichter, wenn auch sperriger weißer Umschlag, den Petr Brzezina, Generaldirektor von Westinghouse Czech Republic, unter dem Arm trug, bewies, dass es dem nordamerikanischen Bieter bei der Abgabe des endgültigen Angebots überhaupt nicht um die Form ging. "Wir bringen eine Lösung, die bereits funktioniert und sich bewährt hat", sagte Brzezina vor drei Wochen. Gestern hat er sich zum Angebot nicht näher geäußert.

Der Ausbau der Kernkraft ist das größte und teuerste Energieprojekt in der Geschichte des Landes. Die Baukosten für einen Block werden auf mindestens 250 Milliarden Kronen geschätzt. Experten gehen davon aus, dass der endgültige Preis noch höher sein wird. Die aktuelle Ausschreibung betrift einen neuen (fünften) Block in Dukovany, aber mit der Option noch für den sechsten in Dukovany und für den dritten und vierten in Temelini.

CEZ wird die endgültigen Angebote der drei Bieter in den kommenden Wochen auswerten. Die Rangfolge der Gewinner soll bis Ende des Jahres bekannt gegeben werden. Die Regierung wird dann drei Monate Zeit haben, um die Ergebnisse der Dukovany-Ausschreibung zu bewerten und vor allem zu genehmigen.
/gr/



Das Angebot für Dukovany wurde von den Amerikanern, Franzosen und Koreanern eingereicht
1.11.2023 HN Seite 2 ctk, Petr Zenkner

Alle drei Bieter der Ausschreibung für den Bau des neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany - die amerikanische Westinghouse, die koreanische KHNP und die französische EDF - haben ihre Angebote abgegeben. Alle haben auch unverbindliche Angebote für die anderen drei Reaktoren abgegeben. Das Energieunternehmen CEZ wird diese Angebote auswerten und der Regierung dann einen Bewertungsbericht zur Genehmigung vorlegen. Einzelheiten zu den Angeboten wurden nicht bekannt gegeben. Es ist daher unklar, wie viel jedes Unternehmen bietet und, was noch wichtiger ist, wie hoch der Preis pro erzeugter Megawattstunde sein wird.

"Wir freuen uns, dass das starke Interesse aller drei Bieter am Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in der Tschechischen Republik bestätigt wurde", sagte Tomas Pleskac, Mitglied des Vorstands und Leiter der Abteilung für neue Energie bei CEZ.

Die Angebote wurden von den Vertretern der Unternehmen am Dienstagmorgen in der Prager Zentrale von CEZ im elektronischen Speicher übergeben. Nach Angaben des Unternehmens sind die Daten darauf speziell verschlüsselt und gesichert.

Die Auswertung der Angebote wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. CEZ wird bewerten, wie vorteilhaft sie wirtschaftlich und technologisch sind. Das Bewertungsmodell wird nach Angaben des Unternehmens auf der Grundlage der Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde festgelegt. Sobald die Regierung dem ausgewählten Bieter zustimmt, sollen die Verträge innerhalb des nächsten Jahres unterzeichnet werden. Der neue Block soll bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden.

Neben dem Block in Dukovany hat CEZ auch unverbindliche Angebote für einen zweiten Block am gleichen Standort sowie für den Bau eines dritten und vierten Blocks in Temelín erhalten.
Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 Megawatt (MW) befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Kapazität von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic. Zusätzlich zu den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in Temelín gebaut werden.
/gr/


Gespräch mit Jaroslav Mil, dem ehemaligen Regierungsbeauftragten für Kernkraft
31.101.2023 Fernsehen CT1 20.00 Uhr

-Vendula POKORNÁ, Moderatorin :
Wie weit sind wir nach dem heutigen Tag mit der Fertigstellung des neuen Blocks in Dukovany oder sind wir kurz davor?



-Jaroslav MÍL, ehemaliger Regierungsbeauftragte für Kernenergie, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von ČEZ :
Ich denke, wir befinden uns noch irgendwo in der ersten Runde der 12-Runden-Box oder vielleicht am Anfang der zweiten Runde, denn mit der Unterzeichnung oder sogar der Einreichung von Angeboten und der anschließenden Unterzeichnung beginnt nicht die Umsetzung, sondern einfach in dem Moment, in dem man die Baugenehmigung hat und die Anlage entsprechend der Baugenehmigung plant. In dem Moment, in dem man tatsächlich anfängt, die Baustelleneinrichtung und alles andere, was damit zusammenhängt, vorzubereiten und umzusetzen, was aber keine normale, kleine Baustelle ist, aber in Wirklichkeit geht es darum, den Bau oder die Baustelle für einen Bau mit 5.000 Menschen mit den entsprechenden Einrichtungen vorzubereiten, und natürlich gibt es eine ganze Reihe von Strukturen, die man umsetzen muss, damit man überhaupt mit dem Bau des Kraftwerks beginnen kann.




-Vendula POKORNÁ, Moderatorin :
In welchem Tempo bewegen wir uns also auf diese neue Quelle zu? Ist es, sagen wir mal, relativ zeitnah, oder können wir rein hypothetisch davon sprechen, dass es bereits zu spät ist und wir nur noch aufholen, was noch nicht gemacht wurde?



-Jaroslav MÍL, ehemaliger Regierungsbeauftragte für Kernenergie, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von ČEZ :
Es gibt zwei Perspektiven: Die erste besteht darin, dass der Zeitplan im Grunde genommen eingehalten wird, auch wenn er sich teilweise verschiebt, was für die Zukunft recht beunruhigend ist, denn zwei Jahre lang hat der Staat im Grunde genommen die Karten neu gemischt und sich mit verschiedenen Einsprüchen und Genehmigungen befasst, um dies zu tun. Das heißt, das ist die Sache, die uns begleiten wird, und das ist das größte Risiko für den Bau und für die Verzögerung, denn der teuerste Bau ist Geld und Zeit.
Die zweite Perspektive ist, dass die Tschechische Republik, wenn sie wirklich etwas Substanzielles und schnelles für die Kernenergie und emissionsfreie Quellen tun wollte, eigentlich schn den Jahren 2019, 2020 eine bedeutende Zusammenarbeit mit den zwei fortschrittlichsten und besten Lieferanten oder den fortschrittlichsten Lieferanten und Herstellern von modularen Reaktoren hätte beginnen sollen. Die Angebote waren da, beide Unternehmen waren in der Tschechischen Republik, sie haben angeboten, sogar die Produktion der Technologie hier in der Tschechischen Republik zu beginnen, für Europa - es wurde abgelehnt, es wurde nicht genutzt, eigentlich warten wir, es ist das Jahr 23, im Jahr 2024 werden wir zu 99% feststellen, dass diese beiden Unternehmen wirklich die besten sind und wir haben diese Zeit verpasst, weil wir in der Zwischenzeit von den Esten, den Polen, den Rumänen, Kanada vor allem und höchstwahrscheinlich Schweden überholt wurden. Das ist also, würde ich sagen, wahrscheinlich der Fehler, ob wir etwas verpasst haben oder nicht.
Mit dem großen Block geht es nicht viel schneller, denn die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde 4-5 Jahre gemacht, und Sie sehen, das Planfeststellungsverfahren hat 20 Monate, 25 Monate Verspätung

.

-Vendula POKORNÁ, Moderatorin .
Wenn wir noch zu der Ausschreibung zurückkommen - Wie gut waren die Bedingungen Ihrer Meinung nach definiert? Mit anderen Worten, ich möchte wissen, wie reibungslos die Auswahl der drei Unternehmen Ihrer Meinung nach verlaufen wird?



-Jaroslav MÍL, ehemaliger Regierungsbeauftragte für Kernenergie, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von ČEZ :
Ich würde sagen, dass die Ausschreibung sehr gut vorbereitet war, und es bleibt abzuwarten, inwieweit die Bieter vom Vertragsentwurf und von der Umsetzung der Ausschreibungsbedingungen abweichen. Wie auch immer, der Staat sollte ein Auge darauf haben, ich nehme an, der Investor wird sicherlich ein Auge darauf haben, dass der Auftragnehmer für die vollständige Inbetriebnahme der Anlage verantwortlich ist, damit es nicht passiert, dass er sie irgendwann an uns übergibt und sagt: Sie werden nur die aktive Inbetriebnahme machen oder Sie werden den Probelauf machen. Und der Auftragnehmer muss auch für die Gewährleistung der nuklearen Sicherheit bis zur Inbetriebnahme verantwortlich sein. Soweit ich weiß, ist das hat nicht jedem gefallen, und wir werden sehen, ob das letztendlich von allen akzeptiert wird oder nicht. Die andere Sache ist, dass man nicht ein Angebot haben kann, das eigentlich ein Konsortialangebot ist, bei dem kein Konsortialführer die Verantwortung für das Konsortium als Ganzes übernimmt. Wenn das so sein soll, ist das ein Ausschlusskriterium, denn selbst wenn es das absolut billigste Angebot ist, kann man sich nicht darauf einlassen, weil die rechtlichen und vertraglichen Risiken dann extrem hoch sind. Und natürlich muss er auch die Beteiligung der tschechischen Industrie im Auge behalten, aber ich würde es ein bisschen anders formulieren als die Diskussion hier, ob 60, 65 oder 55%. Ich denke, es geht darum, wie umfangreich der Service und die Wartung für die nächsten 60 Jahre auf unserem Territorium und für diese Schlüsselkomponenten sein werden.

/gr/



Drei Bieter haben ihre Angebote für den Dukovany – Ausbau abgegeben
31.10.2023 Fernsehen CT 24 20.00 Uhr

-Vendula POKORNÁ, Moderatorin :
Die endgültigen Angebote für den Bau des neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany wurden von allen drei erwarteten Bietern - dem französischen Unternehmen EDF, dem südkoreanischen Unternehmen KHNP und dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse - eingereicht. Sie alle haben auch unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren abgegeben. Die Regierung beabsichtigt, bei der Auswahl des Gewinners nicht nur den Preis, sondern auch die Beteiligung der lokalen Unternehmen zu berücksichtigen. Es wird erwartet, dass sie mehr als 60 % des Auftrags übernehmen.



-Jozef SIKELA, Minister für Industrie und Handel /STAN/ :
Der Preis ist für uns ein sehr wichtiger Parameter. Und obwohl es keine Bedingung für die Ausschreibung ist, haben wir natürlich darauf hingewiesen, dass wir an einer Beteiligung der tschechischen Industrie sehr interessiert sind

.

-Vendula POKORNÁ, Moderatorin :
Wie viel die neue Anlage in Dukovany kosten wird, ist noch unklar. Das Industrieministerium selbst lässt zu, dass der Auftrag teurer sein kann als die ursprüngliche Schätzung von 160 Milliarden vor drei Jahren. Heute Morgen haben die Prager Zentrale von CEZ und drei Bieter für den größten Auftrag in der Tschechischen Republik. Die Franzosen waren die ersten, die ein Angebot abgaben, sogar in Anwesenheit des Botschafters.



-Roman ZDEBOR, Direktor der tschechischen Niederlassung, EDF :
Die größten Vorteile des Angebots sind, dass es sich um eine vollständig integrierte europäische Lösung handelt. Wir bieten ein bewährtes Projekt und eine sehr starke Beteiligung tschechischer Lieferanten.

-Tereza Gleichova, CT-Redakteurin
Das südkoreanische Unternehmen folgte gleich danach. Der Vizepräsident des Unternehmens kam nach Prag, um das Angebot der Firma CEZ zu übergeben.



-Harry CHANG, Vizepräsident des KHNP-Projektbüros für die Tschechische Republik und Polen:
Wir haben in den letzten 50 Jahren fast ununterbrochen Kernkraftwerke gebaut und betrieben, so dass wir in der Lage sind, den Vertrag innerhalb des vereinbarten Zeit- und Kostenrahmens ohne Verzögerungen abzuschließen, was uns in der Vergangenheit auch gelungen ist.

-Vendula POKORNÁ, Moderatorin :
Die Amerikaner eröffneten ihr Büro nur wenige Meter vom Sitz des größten tschechischen Energieunternehmens entfernt. Sie glauben auch, dass ihr Angebot gewinnen kann.



-Petr BRZEZINA, Präsident, Westinghouse Tschechische Republik und Slowakei :
Wir haben eine Lösung, die zuverlässig ist und die bereits funktioniert. Wir haben bereits mehrere Anlagen in Betrieb, unsere Technologie ist also nicht neu, sondern hat sich bereits bewährt. Wir wollen auch viele tschechische Unternehmen einsetzen.



-Tereza Gleichova, CT-Redakteurin :
Die Preisangebote sind noch ein Geheimnis. Sie sollten erst nach Abschluss der Ausschreibung bekannt sein. Der neue Block in Dukovany soll die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein. In Preisen von 2020 soll sie rund 160 Milliarden Kronen wert sein. Analysten gehen jedoch davon aus, dass der Betrag noch viel höher sein könnte.



-Jiri GAVOR, Exekutivdirektor des Verbands der unabhängigen Energieversorger :
Ich erwarte einen viel höheren Preis. Inflation, steigende Materialpreise und natürlich auch andere Komplikationen können sich ebenfalls auswirken. An alle diese Einflüsse werden meiner Mienung nach die Lieferanten denken und sich damit in den Vertragsbedingungen schützen.



-Tereza Gleichová, CT-Redakteurin
Der Preis ist entscheidend, sowohl für die Regierung als auch für CEZ. Die Energiefirma CEZ wird die Angebote auswerten, eine Rangfolge der Bieter aufstellen und dem Kabinett Mitte Februar des nächsten Jahres einen Abschlussbericht vorlegen. Der Gewinner könnte Mitte des Jahres bekannt gegeben werden.



-Ladislav Kriz, Pressesprecher der Firma CEZ :
Wir wissen, dass etwa 90.000 Seiten an Angeboten geprüft werden müssen, aber diese werden natürlich auf die einzelnen Experten aufgeteilt. Es werden 280 Experten sein.



-Tereza Gleichová, CT-Redakteurin :
Die neue Anlage in Dukovany wird neben den bestehenden Anlagen stehen. Ihr Testbetrieb soll im Jahre 2036 beginnen.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Do 2. Nov 2023, 08:09
von Gabi Reitinger
Ausgewählte Artikel vom 2.November 2023:



Gemeinden aus der Lokalität Hradek wollen bei der Verhandlung zum Endlager auf den Wasserschutz aufmerksam machen
2.11.2023 Nas region Vysocina

Die Gemeinden des Standorts Hrádek wollen, dass das Umweltministerium bei der Ausweisung eines Erkundungsgebiets für ein Atommüll-Endlager den Schutz der örtlichen Trinkwasserquellen berücksichtigt.

Vertreter aller acht Gemeinden wollen bei einem vom Ministerium einberufenen Treffen im November in Dolní Cerekve in der Region Jihlava eine gemeinsame Erklärung abgeben, sagte Zdenek Dvorak, Bürgermeister von Dolní Cerekev. Die Hradek-Gemeinden haben sich schon lange gegen das Endlager gewehrt.

Der Bürgermeister sagte, das Ministerium habe für den 13. November eine Sitzung einberufen, um das Verfahren zur Festlegung des Erkundungsgebiets zu besprechen.
"Wir haben darum gebeten, dass die Öffentlichkeit beteiligt wird, und sie haben uns zugestimmt", sagte Dvorak. Er fügte hinzu, dass dieses Treffen seines Wissens nach ansonsten in anderen Endlagergebieten hinter verschlossenen Türen stattfand.


Die Gemeinden aus dem Gebiet an der Grenze zwischen den Regionen Jihlava und Pelhrimov, genannt Hradek, wollen die Gelegenheit nutzen, um den Beamten eine von allen Gemeinden verabschiedete gemeinsame Erklärung zum Thema Wasser vorzulegen. "Wir betonen den Schutz des Wassers. Wir weisen darauf hin, dass wir in Bezug auf den Wasserschutz einige Verpflichtungen aus internationalen Verträgen und europäischem Recht haben", sagte Dvorak.


Die Verwaltung der Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SURAO) hat Ende Februar die Möglichkeit beantragt, am Standort Hradek geologische Untersuchungen durchzuführen, wie auch für drei andere Standorte in der Tschechischen Republik, die für den Bau eines Tieflagers in Frage kommen, nämlich Horka in Vysocina, Janoch bei Temelin in Südböhmen und Brezovy potok in der Region Klatovy.

Die Lokalität Hradek ist seit langem gegen das Endlager und verweist auf dessen Lage in einer europäischen Wasserscheide. Es handele sich um eine Wasserquelle, die auch in das Wassereinzugsgebiet von Zelivka hineinreiche. Eine neue gemeinsame Erklärung zum Schutz der Trinkwasserquellen soll bis zum 13. November von allen Gemeinden der Lokalität angenommen werden.

Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken sollen in dem Endlager einen halben Kilometer unter der Erde dauerhaft gelagert werden.
Ursprünglich sollte das Endlager bis zum Jahr 2065 in der Tschechischen Republik gebaut werden. Aber die Länder, die in Europa auf Atomkraft setzen, sollen es bis zum Jahr 2050 haben. Bis zum Jahr 2028 soll dann feststehen, wo das Endlager gebaut werden soll.
/gr/


Dukovany um jeden Preis? Der Wert strategischer Investitionen lässt sich nicht allein in Geld ausdrücken, sagt Dana Drabova
1.11.2023 Tschechischer Rundfunk



Drei Bieter haben Angebote für den Bau des fünften Reaktorblocks in Dukovany abgegeben. Welche Vorteile bringt uns die Entwicklung der Kernenergie? Wird sie Haushalten und Unternehmen eine stabile Stromversorgung bieten? Wird sie uns vor Preisschwankungen schützen? "Es mag wie ein Klischee klingen, aber der teuerste Strom ist der, den man nicht hat. Das ist eine strategische Frage", sagt Dana Drabova, die neue Vorsitzende des Staatlichen Amtes für nukleare Sicherheit, in einem Interview mit Radiožurnál.




-Frage: Sind Politiker oder sogar unabhängige Nichtregierungsinitiativen heute nicht eher für die Atomkraft als vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine?

-Drabova: Als wo. Es ist festzustellen, dass die Unterstützung der Kernenergie im Lande stabil ist: plus oder minus 65 Prozent, eher ein kleines Plus. Das sind die Leute, die sagen: Wir sind nicht besonders glücklich über die Kernenergie, aber wenn wir sie hier haben und sie sicher und zuverlässig nutzen und betreiben, warum sollten wir sie nicht weiter nutzen und weiter entwickeln?

Der Vorteil, um ehrlich zu sein, ist, dass wir bisher den Bau an den so genannten Nuklearstandorten geplant haben, d. h. Dukovany und dann Temelin. Wenn ein neuer Standort eröffnet würde, wäre die öffentliche Meinung an diesem neuen Standort wahrscheinlich etwas weniger freundlich

.

-Frage: Sollte ein anderer Standort in Betracht gezogen werden?

-Drabova: Ich beginne mit einem scheinbar umständlichen Weg. Für so genannte große Reaktoren, 1000 Megawatt und mehr, gibt es in der Tschechischen Republik wahrscheinlich keinen besseren Standort als Dukovany und Temelín. Nicht, dass es nicht möglich wäre, es wird zum Beispiel seit langem über Blahutovice in der mährisch-schlesischen Region gesprochen, aber der gute Weg ist, das Potenzial der beiden bestehenden Standorte so weit wie möglich zu nutzen.

Wir haben die großen Blöcke, aber man sprich immer mehr auch davon, dass auch kleine, so genannte modulare Reaktoren eine Rolle in unserem Energiemix spielen könnten. Normalerweise sind sie weder so klein noch so modular, aber das Akronym hat sich eingebürgert, bleiben wir also dabei.

Diese Reaktoren könnten teilweise stillgelegte Kohlekraftwerke ersetzen, und zwar an einigen Standorten, an denen heute noch Kohlekraftwerke in Betrieb sind. Es wird viel über Dětmarovice geredet, wo es nach sehr vorläufigen Untersuchungen nicht hoffnungslos aussieht, und es wird viel über Prunéřov und Tušimice geredet, aber das bleibt abzuwarten, denn diese geologisch-seismologisch-hydrologischen Untersuchungen stehen noch ganz am Anfang.


Und dann ist da noch das Interesse privater Investoren - wenn wir die PKN Orlen und ihre Tochtergesellschaft Unipetrol in Litvínov als rein privaten Investor betrachten, gehört Orlen zu 100 % dem polnischen Staat. In Polen sehen wir dieses Interesse aber sehr wohl; dort sieht Syntoz, ein Joint Venture zwischen Orlen und der polnischen PGA, den Bau von bis zu zehn solcher kleinen Bölcken vor. Und wenn wir hier eine Orlen-Tochter haben, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass auch Unipetrol über den Ersatz seiner betrieblichen Wärme- und Stromquelle nachdenken will.


-Die Fertigstellung von Dukovany:

-Frage: Gibt es einen grundlegenden Unterschied zwischen den Angeboten der französischen, koreanischen und amerikanischen Unternehmen?

-Drabova: Wahrscheinlich nicht grundlegend, denn alle drei Unternehmen stützen sich auf das sehr bewährte robuste Konzept der druckwassergekühlten, leichtwassermoderierten Reaktoren. Entschuldigen Sie bitte den Fachjargon.

Das Wichtigste ist, dass wir dieses Konzept kennen, dass wir es in sechs unserer in Betrieb befindlichen Blöcke anwenden und dass es ein Konzept ist, das von drei Vierteln der in Betrieb befindlichen und im Bau befindlichen Blöcke auf der ganzen Welt verwendet wird. Wenn jemand beschließt, etwas zu bauen, und keine nationalen Besonderheiten hat, wie z.B. Kanada, wird er sich heute wahrscheinlich für einen DWR - Druckwasserreaktor entscheiden.



-Frage: Natürlich wissen wir nicht, was die drei Auftragnehmer für den neuen Block in Dukovany vorschlagen. In den letzten Jahren war im Zusammenhang mit dem Ausbau von Dukovany die Rede davon, dass der Block 160 Milliarden Kronen kosten würde. Dies ist angesichts der Inflation eindeutig nicht mehr realistisch. Sollte die Tschechische Republik Ihrer Meinung nach den neuen Block um jeden Preis bauen? Oder gibt es einen Punkt, an dem, wenn der Preis diesen Punkt überschreitet, die Politiker sagen sollten: Nun, es macht keinen Sinn, es für dieses Geld zu tun.

-Drabova: Mit den Overnight-Kosten zu operieren, also dass das Geld keinen Mehrwert für Sie hat, ist unsinnig, denn der Preis des Geldes - vereinfacht gesagt, der Zinssatz, zu dem Sie sich für den Bau verschulden - ist der entscheidende Faktor für den Preis. Der andere sehr wichtige Faktor ist, ob Sie den Zeitplan für den Bau einhalten können und ob Sie einen Vertrag haben, der gut genug ist, um den Bauunternehmer für eventuelle Verzögerungen oder Verspätungen zu garantieren.



-Frage: Ich werde vielleicht eine andere Frage stellen. Sie haben wiederholt gesagt, dass die Tschechische Republik neue Kernkraftwerksblöcke braucht. Sollte die Regierung jetzt wirklich in diese zusätzlichen Blöcke investieren, koste es, was es wolle, oder gibt es einen Punkt, an dem die Politiker wirklich sagen sollten, dass sie hier nichts mehr tun sollten?

-Drabova: Das ist ihre Sache. Zum Glück bin ich nicht in dieser Rolle und werde es auch nie sein, aber wenn ich diese Entscheidung treffen müsste, würde ich immer abwägen - das klingt jetzt ein bisschen wie ein Klischee, aber am teuersten ist der Strom, den man nicht hat. Das ist eine strategische Sache.
/gr/


Einigen Dörfern um Mydlovary gefällt nicht, dass dort ein Photovoltaik – Kraftwerk an den Uran-Schlammgruben entstehen soll
2.11.2023 Nas region Jizni Cechy

Einige Dörfer in der Nähe der ehemaligen Uran-Schlammgrube bei Mydlovar in der Region Budweis sind nicht glücklich darüber, dass in ihrer Nähe auf einer Fläche von mehreren Dutzend Hektar ein großes Fotovoltaik-Kraftwerk gebaut werden soll. Die Region Südböhmen hat daher Verhandlungen über die Aktualisierung der Grundsätze der Raumordnung aufgenommen. Die Gemeinden respektieren die Tatsache, dass das Kraftwerk auf staatlichem Grund und Boden gebaut werden soll, aber sie sind vor allem wegen der möglichen negativen Auswirkungen auf die Landschaft besorgt, so einige Bürgermeister.

"Es ist nicht unser Grundstück, also brauchen sie uns nicht dafür. Aber wären wir begeistert, ein solches Kraftwerk in unserem Hinterhof zu haben? Sicherlich nicht. Es handelt sich um ein 108 Hektar großes Gebiet. Und vielleicht ist das nicht die endgültige Zahl, denn die Schlammgrube ist noch größer", sagte die Bürgermeisterin von Mydlovary, Renata Gondekova. Das Kraftwerk würde an der Stelle errichtet, an der sich früher die radioaktiven Abfälle befanden, die bei der Verarbeitung von Uranerz in der Nähe von Mydlovar anfielen. Das Projekt würde die Kataster der Gemeinden Mydlovary, Nakri, Olesnik und Divcice betreffen. "Aber es wäre staatliches Land, und das müssen wir respektieren", sagte Gondekova.


Die Fotovoltaikanlagen würden von der Firma CEZ, deren Vertreter mit den Gemeinden verhandelt haben, auf den Abraumhalden errichtet werden. Der südböhmische Kreishauptmann Martin Kuba sagte auf der Sitzung des Regionalrats, er verstehe, dass das Projekt für die betroffenen Anwohner ein sensibles Thema sei. Er fügte hinzu, dass die Region auch Gespräche mit den Gemeinden geführt hat und weitere Treffen mit ihnen plant.


"Es ist zwar schön, dass der Landkreis uns gefragt hat, was wir davon halten. Und wir haben gesagt, dass wir das nicht begrüßen. Aber eigentlich hätte er uns gar nicht fragen müssen, denn das Projekt wurde unabhängig von unserer Meinung gestartet", sagte Miroslav Stulik, der Bürgermeister von Divcice.

Er sagte, es werde das größte Photovoltaik-Kraftwerk in Europa sein. Seinen Informationen zufolge ist es auf einer Fläche von einem Quadratkilometer nirgends zu finden. "Unsere größte Sorge sind die negativen Auswirkungen auf die Landschaft. Wir befinden uns bereits im Regenschatten. Und eine Fotovoltaikanlage würde die Landschaft noch mehr aufheizen", so Stulík. Aus diesem Grund will der Landkreis eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen lassen.


Die Verarbeitung von Uranerz in Mydlovary begann im Jahre 1962 und dauerte fast 30 Jahre. Die Schlammfelder sind 270 Hektar groß. Die Lagunen mit radioaktiven Abfällen, die nach der Uranerzverarbeitung in der Nähe von Mydlovary zurückgeblieben sind, wurden mehrere Jahre lang von dem staatlichen Unternehmen Diamo saniert.

/gr/


Die Regierung setzt auf modulare Reaktoren. Die sollen die großen Reaktoren ergänzen
2.11.2023 Pravo Seite 4 pcl

Die Regierung plant für die Zukunft den Bau von kleinen und mittelgroßen modularen Reaktoren. Sie sollen in den nächsten fünf bis zehn Jahren schrittweise in der Tschechischen Republik entstehen. Das Kabinett hat gestern einen entsprechenden Fachplan verabschiedet. Kleinere Reaktoren sollen Teil des kommenden staatlichen Energiekonzepts sein.

"Nachdem wir Angebote für eine neue Kernkraftquelle in Dukovany mit einer möglichen Option für weitere große Blöcke erhalten haben, sehe ich kleine und mittlere Reaktoren als eine weitere Ergänzung der modernen Quellenbasis der Tschechischen Republik. Dies gilt sowohl für die Strom- als auch für die Wärmeerzeugung", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela (STAN).

Er sagte, diese Reaktoren sollten eine Ergänzung zu den großen Reaktoren in den 30er und 40er Jahren werden. "Dank des genehmigten Plans werden wir den Investoren Sicherheit geben, damit sie die notwendigen Standorte vorbereiten und anschließend Investitionsentscheidungen treffen können", sagte der Minister und fügte hinzu, dass dies den tschechischen Unternehmen die Möglichkeit geben wird, sich in die Lieferketten in- und ausländischer Projekte einzugliedern, Partner im Ausland zu suchen und eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer vielversprechenden Industrie zu spielen.


Kleine und mittelgroße Reaktoren (SMR) sind eine innovative Nukleartechnologie, für deren Markteinführung nach Angaben des Industrieministeriums die nächsten fünf bis zehn Jahre entscheidend sein werden.
An einer Reihe von Projekten im Ausland, deren Vertreter im Rahmen von Memoranden ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen bekundet haben, wird bereits gearbeitet.

"Dazu gehören Rolls-Royce SMR oder GE Hitachi, die bei der Entwicklung eines funktionsfähigen Reaktors am weitesten fortgeschritten sind", so das Ministerium damit, dass ein Entwicklungs-Joint-Venture zwischen tschechischen und ausländischen Unternehmen geplant ist.

/gr/


CEZ unterstützte in diesem Jahr 55 Nuklear- Stipendisten
2.11.2023 LN Seite16

Die CEZ-Gruppe unterzeichnete eine Rekordzahl von Stipendienverträgen im Nuklearbereich - 55 Studenten begannen dieses Schuljahr mit finanzieller Unterstützung. Die Stipendiaten für die begehrtesten Stellen in Kernkraftwerken, einschließlich kleiner modularer Reaktoren, können während ihres fünfjährigen Studiums fast eine halbe Million Kronen erhalten. Angesichts der Pläne zur Steigerung der Stromerzeugung aus Kernenergie und zum Bau neuer Kernkraftwerke hat CEZ in diesem Jahr nicht nur künftigen Operateuren und Reaktorphysikern Stipendien zur Verfügung gestellt, sondern auch Universitätsstudenten, die sich für Stellen in anderen Bereichen der Kerntechnik interessieren, sowie den Mittelschul-Studenten. In den nächsten zehn Jahren plant CEZ, bis zu 2 600 neue Mitarbeiter im Nuklearbereich einzustellen.
/gr/


Neue Reaktoren werden die wirtschaftliche Entwicklung unterstützen
2.11.2023 Nase pravda Seite 6

Der geplante Bau neuer Kernreaktoren in der Tschechischen Republik ist auch eine Chance, einen bedeutenden wirtschaftlichen Wert innerhalb der Volkswirtschaft zu schaffen. Die Frage der wirtschaftlichen Auswirkungen wurde in der Studie "New Energy for the National Economy and Local Development" behandelt, die vom Zentrum für Wirtschafts- und Marktanalyse (CETA) erstellt und deren Schlussfolgerungen auf der Internationalen Maschinenbaumesse in Brünn vorgestellt wurden.


Die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft werden insbesondere durch die Anzahl der neu zu bauenden Kernkraftwerke beeinflusst sein. Jede investierte Krone wird wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben. "Der Bau der neuen Blöcke in Dukovany sollte nicht als ein nationales Projekt in einer Region, sondern als ein regionales Projekt mit nationaler Wirkung diskutiert werden.
Die Investition sollte sorgfältig geplant werden, um die lokalen Gemeinschaften zu bereichern und sicherzustellen, dass die materiellen und immateriellen Vorteile tief und langfristig in der Region verwurzelt sind", sagte Ales Rod, Forschungsdirektor von CETA.

Die Studie kommt zu dem eindeutigen Schluss, dass der Bau neuer Kernkraftwerksblöcke für die Region und die tschechische Wirtschaft insgesamt einen um ein Vielfaches größeren wirtschaftlichen Nutzen haben wird als die Investition selbst. Dies gilt insbesondere dann, wenn tschechische Unternehmen einen bedeutenden Anteil am Gesamtwert des Auftrags erhalten, wobei die tschechischen Industrieverbände eine Beteiligung tschechischer Unternehmen in Höhe von 65 % fordern. Der Bau der neuen Atomanlagen selbst ist mit einer Reihe anderer wirtschaftlicher Aktivitäten verbunden, die zusätzliche Vorteile und Möglichkeiten schaffen, die sich vor allem in den so genannten Multiplikatoreffekten ausdrücken.


Das bedeutet, dass jede 1 Kronen, die in den Bau einer neuen Kernkraftquelle investiert wird, durch eine Kombination aus direkten, indirekten und induzierten Effekten einen Gesamtnutzen von 3,27 Kronen für die tschechische Wirtschaft bedeutet.


Die genehmigten Thesen für die Aktualisierung des staatlichen Energiekonzepts und der Entwurf des Klima- und Energieplans sprechen vom Bau von mindestens drei großen Kernkraftblöcken. Wenn also der Wert der Investitionen 750 Mrd. Kronen erreicht (Ausgangspunkt ist die öffentliche Schätzung der Investitionen in einen Block in Höhe von 250 Mrd. Kronen) und 65 % dieses Betrags an tschechische Lieferanten vergeben werden, belaufen sich die geschätzten Gesamtauswirkungen auf das tschechische BIP auf 1 594 Mrd. Kronen und im Falle von zusätzlichen Steuereinnahmen für den Staatshaushalt auf 548 Mrd. Kronen.



Der Bedarf an der Ausbildung von Experten :

Der höchste Beitrag zur tschechischen Wirtschaft ist mit den indirekten Auswirkungen des Baugewerbes verbunden: 1 Krone erzeugt 1,97 Kronen. Dabei handelt es sich vor allem um die Aktivierung von Geschäftsketten, die Maschinen und elektrische Ausrüstungen liefern, um Ingenieurtätigkeiten und um die Lieferung anderer Arten von Produkten und Dienstleistungen.
Der Multiplikatoreffekt, der durch den Konsum der Haushalte entsteht, der durch das Arbeitseinkommen, das durch den Bau des Kernkraftwerks Dukovany sowohl direkt als auch indirekt über die Versorgungs- und Verbrauchsketten gewährleistet würde, angeregt wird, beläuft sich auf fast 0,30 Krone für jede investierte 1 Krone.


Die Frage, inwieweit sich tschechische Unternehmen an dem Projekt beteiligen, hängt eng mit den Geschäftsmöglichkeiten im Ausland zusammen. Die Beteiligung an diesem Vertrag kann diesen Unternehmen die Türen zu anderen, ähnlichen Projekten öffnen. Die Tschechische Republik wird Tausende hochqualifizierter Arbeitskräfte benötigen - in der Hochphase der Bauarbeiten werden für den Bau eines Reaktors etwa fünftausend Personen benötigt. Um einen positiven sozioökonomischen Effekt zu erzielen, muss sichergestellt werden, dass möglichst viele von ihnen langfristig in der Tschechischen Republik ansässig sind und nicht als Experten oder Kurzzeitarbeiter aus dem Ausland angeheuert werden. Je besser die frühzeitige Ausbildung der einheimischen Fachleute ist, desto leichter wird es sein, sie in andere laufende Projekte in Europa einzubinden.
/gr/

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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Fr 3. Nov 2023, 08:14
von Gabi Reitinger
Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Atomkraft in Tschechien vom 3.November 2023:


Kommentar: Jahrelang nichts - und dann eine Atomexplosion. Typisch tschechisch

2.11.2023 Seznam Zpravy Vaclav Dolejsi




Vielleicht ist es zu viel auf einmal. Es sieht aus wie nukleare Schikane. Die tschechische Regierung ist so besessen vom Atom, dass sie mehrere Projekte auf einmal vorantreibt. Leider gibt es dabei auch Risiken.

In einem Land, in dem die Mehrheit der Bevölkerung seit langem für die Stromerzeugung durch Kernspaltung ist, die in Europa überhaupt nicht üblich ist, sollte es jetzt eigentlich nur gute Nachrichten geben, über die man sich freuen kann. Was seit Jahren auf Konferenzen besprochen und in verschiedenen Konzepten niedergeschrieben wurde, ist nun endlich auf den Weg gebracht worden.

Vielleicht ist es aber zu viel auf einmal. Es sieht aus wie nuklearer Wahnsinn. Die Regierung von Fiala ist so sehr vom Atom besessen, dass sie mehrere Projekte auf einmal vorantreibt. Das birgt natürlich die klassische Gefahr, dass sich am Ende die guten Vorsätze gegenseitig im Weg stehen könnten - und keiner durchkommt.

Was ist eigentlich passiert? Erstens hat CEZ am Dienstag Angebote von drei Bietern für den Auftrag zum Bau des Riesenreaktors in Dukovany erhalten. Hinzu kommen unverbindliche Angebote für den Bau von drei weiteren großen Blöcken - zwei in Temelin und einer in Dukovany.

Am Mittwoch billigte die Regierung einen Plan zur Förderung kleiner modularer Reaktoren, die sich zu einem neuen globalen Phänomen im Energiesektor entwickeln sollen. Dabei handelt es sich um kleinere Blöcke, die billiger sein sollen, da sie in Modulen hergestellt werden, die dann wie Lego zusammengesetzt werden. Sie sollen idealerweise an den Standorten stillgelegter Kohlekraftwerke gebaut werden.

Wenn man dann noch die jüngste EU-Entscheidung hinzunimmt, dass die Kernenergie für eine grüne Ressource gehalten wird und daher genau wie die erneuerbaren Energien Anspruch auf Subventionen und öffentliche Unterstützung hat, kann man fast von einer Renaissance der Kernenergie sprechen. Schön und gut.

Aber es gibt noch ein weiteres klassisches Risiko, das auch durch das von der Regierung genehmigte Material hervorgehoben wird: Es gibt keine Leute, die es machen können.



Das Kabinett hat sogar den Bedarf an zusätzlichen neuntausend Fachleuten aus verschiedenen Berufen beziffert, um den Bau neuer Kernkraftwerke zu gewährleisten. Und es hat das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport mit der Lösung des Problems betraut.

Ja, es ist seltsam, dass diese Leute in der Tschechischen Republik fehlen. In einem Land, in dem technische Ingenieure immer noch einen anständigen sozialen Status haben und in dem die Informationszentren für Kernkraftwerke neben den Schlössern zu den meistbesuchten Touristenzielen gehören. In einem Land, in dem sechs Reaktoren in Betrieb sind und die Arbeit an ihnen ein hohes Ansehen genießt. In einem Land, in dem an zwei Fakultäten Kernphysik gelehrt wird und in dem die Kernspaltung durch Neutronenbeschuss in einem renommierten Forschungsinstitut untersucht wird. In einem Land, in dem es auch viele erfahrene Auftragnehmer für Kerntechnik gibt.

Das Problem bei einem Kernkraftwerk ist, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Gebäude handelt, das man baut und dann mit einer Gruppe von Maurern ein weiteres Haus abreißt. Man braucht Tausende von Spitzenfachleuten aus verschiedenen Disziplinen, und man braucht sie die ganze Zeit - in der Entwicklung, bei der Herstellung der Ausrüstung, beim Bau und dann beim Betrieb. Sobald eine Generation von Fachleuten fehlt, so dass die ältere Generation ihre Erfahrungen nicht mehr weitergeben kann, gibt es große Probleme.

Viele erinnern sich noch an den verspäteten Start von Temelin im Jahr 2000. Es war lange Zeit nicht erfolgreich. Es gab immer wieder Komplikationen. Bis man im Notfall die "Atomexperten" unter der Leitung von František Hezouèký hinzuziehen musste, um den jungen Leuten zu zeigen, wie man es macht.

Heute ist es noch schwieriger, Atomexperten zu finden, denn sie sind in ganz Europa gefragt. Unter dem Druck der Energiekrise, ohne russisches Gas und mit dem Ausstieg aus der Kohle, setzen viele Länder derzeit auf die Kernspaltung. Sie sehen in ihr eine stabile und saubere Energiequelle, auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Die Bulgaren zum Beispiel bauen derzeit ein Kernkraftwerk, und die fast ausschließlich mit Kohle betriebenen Polen planen mehrere große und kleine Reaktoren.

Und vor allem die Engländer setzen voll auf modulare Reaktoren.

Die Fachzeitschrift World Nuclear News berichtete kürzlich, dass allein durch den Atomboom in Großbritannien die Zahl der "Nukleararbeiter" innerhalb von 10 Jahren von heute 64.000 auf 200.000 steigen muss. Die Situation ist anderswo ähnlich. Die Länder zahlen diesen Menschen zu viel Geld und überziehen sie auch aus anderen Staaten. So erhalten beispielsweise Mitarbeiter des tschechischen Staatlichen Amtes für nukleare Sicherheit bereits sehr lukrative Angebote aus dem benachbarten Polen, das seine Atomaufsichtsbehörde noch ausbaut.

Das alles müsste uns nicht passieren, wenn wir nicht auf der Bremse stehen würden, sondern geplant und reibungslos vorgehen würden. zuerst lange Jahre nichts. Und dann auf einmal, mehrere kleine und große Reaktoren, eine komplette nukleare Explosion. Gleichzeitig wussten wir, wann die Laufzeit der Dukovany-Reaktoren enden würde, wann wir die Kohlequellen ungefähr abschalten würden und wie lange es dauern würde, ein neues Kernkraftwerk zu bauen. Wie gesagt, es sollte kein solches Problem sein, zu planen, wann und was man mit dem Bau beginnen sollte.

Vielleicht sollten wir einen richtigen Stromausfall erleben, der uns aufgeweckt und ein paar Jahre früher zum Handeln angeregt hätte.
/gr/




Pressemitteilung der Plattform gegen das Atommüll-Endlager: Finale im Unterhaus über das Endlagergesetz - werden die Abgeordneten die Kommunen unterstützen oder über das Bord werfen?
2.11.2023 platformaprotiulozisti.cz



Am Freitag, den 3. November, wird die Abgeordnetenkammer des Parlaments auf ihrer außerordentlichen Sitzung voraussichtlich über den Entwurf des "Gesetzes über Verfahren im Zusammenhang mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle im Endlager" und über Änderungsanträge zur Umgestaltung des Regierungsentwurfs abstimmen. Seine endgültige Form wird für lange Zeit bestimmen, wie sich die derzeit nicht sehr gute Zusammenarbeit zwischen den staatlichen und kommunalen Behörden bei der Suche und Genehmigung eines solchen außergewöhnlichen Bauwerks entwickeln wird. Die Plattform gegen das Atommüll-Endlager, in der sich mittlerweile 56 Städte, Gemeinden und Verbände zusammengeschlossen haben, kritisiert bereits den Regierungsentwurf vom Januar, der die jahrelangen Versprechungen zur Stärkung der derzeit unzureichenden Position der Kommunen bei der Genehmigung dieses Bauwerks nicht ausreichend erfüllt.

Sie unterstützt daher die Anträge von Klára Kocmanová (Piraten) und Vít Kaòkovský (KDU-ÈSL) sowie den Antrag von Radek Koten (SPD), der die notwendige Änderung bringt.

Auch die vom Wirtschaftsausschuss angenommenen Änderungsanträge enthalten eine Reihe positiver und zustimmungswürdiger Änderungen. Dazu gehört jedoch nicht der ursprünglich von Ivan Adamec (ODS) eingebrachte Antrag auf Streichung der Mitentscheidungsfunktion des Parlaments.

Wenn Finnland, das bereits das Atommüll-Endlager baut, ein Vorbild für die Behörde für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO und viele andere ist, dann kann man auch von der finnischen Gesetzgebung lernen, die die Meinung der betroffenen Gemeinden bei der Entscheidung über den Endlagerstandort respektiert.  Unseres Erachtens bedeutet eine solche Lösung nicht, dass der Bau blockiert wird, wie manchmal fälschlicherweise angenommen wird, sondern versetzt die Gemeinden in eine partnerschaftliche Verhandlungsposition mit dem Staat. Dies ist auch in Finnland der Fall, wo das Parlament neben der Regierung ebenfalls über ein solches Großbauprojekt entscheidet.



Michael Forman, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager, sagte: "Ich bin mir sicher, dass, wenn die Zustimmung der Gemeinden vorliegt und klare technische und sicherheitstechnische Regeln festgelegt werden, sowie die Entschädigung in der richtigen Höhe festgesetzt wird, der Weg zur endgültigen Standortfindung offen sein wird. Schließlich ist dies der einzig mögliche Weg in der demokratischen Gesellschaft, zu der wir gehören. In der benachteiligten Position gegenüber dem Staat befinden sich heute nicht nur Einzelpersonen, sondern auch lokale Behörden, die Tausende von Einwohnern vertreten. Die staatlichen Behörden haben sich derzeit auch mit anderen Optionen zur Verringerung der Menge und der Radioaktivität der abgebrannten Brennelemente abgefunden, die den Bau eines problematischen und kostspieligen gigantischen Endlagers hätten verhindern können.

"

Die Plattform gegen das Atommüll-Endlager vereint 56 Mitglieder (39 Gemeinden und Städte sowie 17 Verbände), um auf eine Änderung des staatlichen Konzepts für die Entsorgung abgebrannter Brennelemente und anderer radioaktiver Abfälle zu drängen, die sich nicht auf das Atommüll-Endlager beschränkt. Die Plattform setzt sich auch dafür ein, dass die Entscheidung über die Auswahl eines Standorts für ein mögliches Endlager von der vorherigen Zustimmung der betroffenen Gemeinden abhängig gemacht wird. www.platformaprotiulozisti.cz
/gr/


Tschechien und der Rest Europas verbrennen dieses Jahr weniger Kohle
2.11.2023 Prosperits Seite 12 tz

In Europa ist in diesem Jahr bis Ende September deutlich weniger Kohle zur Stromerzeugung verbrannt worden als im Vorjahr. Der Grund dafür ist der Rückgang des Stromverbrauchs, aber auch die Rückkehr zu einer stärkeren Nutzung von Erdgas, dessen Preise bei weitem nicht mehr so hoch sind wie im vergangenen Jahr. Nach den neuesten Daten des Beratungsunternehmens EGÚ Brno ist die Stromerzeugung aus Kohle am Ende des dritten Quartals in Deutschland am stärksten zurückgegangen, und zwar um 30 % im Vergleich zum Vorjahr, was 37 TWh entspricht. Darüber hinaus hat sich Deutschland von einem Stromexporteur zu einem bedeutenden Importeur entwickelt.

"Deutschland war in der Vergangenheit ein bedeutender Stromexporteur, zum Beispiel mit 48 TWh im Jahr 2018, und noch im letzten Jahr lag der Export bei 27,5 TWh. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat Deutschland jedoch bereits 11 TWh Strom importiert. Dies hängt vor allem mit dem Atomausstieg zusammen, da Deutschland seit April monatlich ein Defizit aufweist. Doch trotz des deutlichen Rückgangs der Gesamtmenge macht die Kohleverstromung 27 % der deutschen Stromerzeugung aus", so Matej Hruby, leitender Berater bei EGÚ Brno.

Der größte Stromexporteur in der EU ist in diesem Jahr bisher Frankreich (31 TWh), das seine Probleme mit der Wartung der Kernkraftwerke gelöst hat. Dahinter folgt Schweden (21 TWh), das über ein auf Kern- und Wasserkraft basierendes Stromsystem verfügt. Ein erheblicher Teil des aus diesen Ländern exportierten Stroms geht nach Italien (-36 TWh). Die Tschechische Republik ist nach wie vor ein Stromexporteur, auch wenn das Exportvolumen voraussichtlich geringer sein wird als im vergangenen Jahr. Im Jahr 2022 beliefen sich die tschechischen Stromexporte auf 14,2 TWh, während sie in den letzten drei Quartalen dieses Jahres nur noch 6 TWh betrugen. EGÚ Brno prognostiziert, dass die Tschechische Republik um das Jahr 2030 herum zu einem Stromimporteur werden könnte.

"Was die anderen mitteleuropäischen Länder betrifft, so wird die Slowakei im Gegenteil von einem langfristigen Importeur zu einem Exporteur. Die Inbetriebnahme des dritten Kernkraftwerksblocks in Mochovce hat dazu beigetragen, und ein vierter Block befindet sich im Bau. Österreich hat derzeit eine relativ ausgeglichene Bilanz, wird aber im Winter auf Importe umsteigen. Ungarn bleibt ein wichtiger Importeur. Auch Polen importiert in diesem Jahr viel", sagte Michal Macenauer, Strategiedirektor bei EGÚ Brno.

Statistischen Daten zufolge nimmt die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen in den Ländern der Europäischen Union kontinuierlich zu. Ende September dieses Jahres stieg sie im Vergleich zum Vorjahr um 26 TWh auf 171 TWh, was immer noch nur etwa 10 % des gesamten Stromangebots in der EU ausmacht. Auch die Windenergie hat zugenommen, und zwar um 18 TWh auf 301 TWh, was einem Anteil von 17 % entspricht. 218 TWh haben die Wasserkraftwerke in diesem Jahr bisher produziert, 21 TWh mehr als im Vorjahr, womit sie mit 12 % an zweiter Stelle der erneuerbaren Energien stehen.

Laut Matej Hruby gibt es eine wachsende Bereitschaft, in grüne Lösungen zu investieren, aber gleichzeitig gibt es zunehmend Probleme mit der Machbarkeit und den Kosten. Doch selbst der derzeitige erhebliche Zuwachs an erneuerbaren Energiekapazitäten reiche nicht aus, um die Klimaziele für das Jahr 2030 zu erreichen, geschweige denn für 2050: "Man darf nicht vergessen, dass in den letzten neun Monaten die höchste Stromerzeugung in der Europäischen Union aus Kernenergie stammte, nämlich 25 %, gefolgt von Gas mit 15 % und Kohle mit 11 %. Unter diesem Gesichtspunkt scheint die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen immer noch unzureichend zu sein", schloss Matej Hruby.

/gr/


Neue Blöcke in Dukovany sollen die Regionen Vysocina und Südmähren beleben
3.11.2023 5plus2 Seite 4 Marek Osouch

Nach der Fertigstellung von zwei neu geplanten Blöcken im Kernkraftwerk Dukovany werden mehr als 1 000 AKW-Beschäftigte hinzukommen, und über 3 000 Arbeiter werden am Bau an der Grenze zwischen der Region Südmähren und Vysocina beteiligt sein. Sie alle müssen irgendwo wohnen, öffentliche Verkehrsmittel benutzen, essen gehen oder sich vergnügen.

Experten des Zentrums für Wirtschafts- und Marktanalysen (CETA) weisen darauf hin, dass man den größten tschechischen Auftrag aller Zeiten nicht im Hinblick auf die strategische Energiesicherheit des Staates betrachten muss. Die Ausschreibung birgt ein erhebliches Potenzial, die Region durch ihre indirekten Auswirkungen zu beleben.


Es handelt sich dabei nicht nur um die Region Trebic, in die Dukovany fällt, sondern auch um einen bedeutenden Teil Südmährens, insbesondere um die Region Znojmo. Zum Beispiel ist das Kraftwerk von Moravsky Krumlov aus viel näher als von Trebic aus zu erreichen. "Eine Reihe von Vorteilen muss in der Region gehalten und langfristig entwickelt werden, sei es im Bereich der Bildung, der Gesundheitsversorgung oder der Dienstleistungen", sagt der CETA-Direktor Ales Rod.
Er sagt, dass eine investierte Krone letztlich mehr als drei Kronen an wirtschaftlichem Wohlstand für die gesamte Gesellschaft bringen kann. "Und nach unseren Berechnungen werden 70 Prozent der anfänglichen Investition direkt auf der Seite der öffentlichen Einnahmen zurückfließen", berichtet er. Mit anderen Worten, es werden Milliarden an verschiedenen Steuern fließen, sei es von den Unternehmen oder von den Menschen, die dort "ihre Brieftasche öffnen".

Wie die südmährische Kreishauptmannschaft betont, gehören Moravsky Krumlov und seine Umgebung zu den wirtschaftlich und sozial bedrohten Randgebieten. "Der Ausbau des Kernkraftwerks ist eine Chance für die positive Entwicklung des Gebiets und steht in direktem Zusammenhang mit der Bewertung der positiven und negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung, die Wirtschaft, das Verkehrsnetz und die Funktionsfähigkeit, die soziale und technische Infrastruktur, die Umwelt und die Versorgung mit öffentlichen und privaten Dienstleistungen", so Alena Knotkova, Sprecherin der Kreisverwaltung.

Die Stadt Moravsky Krumlov bereitet bereits eine Änderung des Flächennutzungsplans für den Wohnungsbau und die dazugehörigen Schulen und Kindergärten vor. Die Stadt rechnet mit einer erhöhten Nachfrage und will diese nutzen. Außerdem wird sie mehr Steuergelder für den Haushalt erhalten. "Wir beschäftigen uns intensiv damit, wir bereiten uns auf den Kauf von Grundstücken vor, auch private Bauunternehmen bereiten sich vor", sagt Tomas Tretina, der Bürgermeister der Fünftausend-Einwohner-Stadt.


Auch die Kreisvertretung befasst sich mit der riesigen Ausschreibung und bereitet Gespräche mit den vielen kleinen Dörfern vor, die über die Region verstreut sind. Im nächsten Jahr will sie gemeinsam mit dem Kreis Vysocina an einer ähnlichen Studie arbeiten, die kürzlich von CETA vorgelegt wurde. "Wir hoffen auf Fördermittel des Ministeriums für regionale Entwicklung für die notwendigen öffentlichen Investitionen und sind auch als Region bereit, diese Dörfer zu unterstützen", verspricht der südmährische Kreisrat Jiri Hlavenka (Piraten).
Außerdem hat die Region bereits eine Zusammenarbeit mit der französischen Region Auvergne-Rhone-Alpes aufgenommen, die über reiche Erfahrungen mit der Koexistenz von Atomindustrie und lokaler Wirtschaft verfügt. Bisher haben sie sich gegenseitig in den Bereichen Umwelt, Weinbau oder Bildung und Wissenschaft unterstützt, aber es ist möglich, dass die Partnerschaft in Zukunft durch Dukovany verstärkt wird.
Laut Rod ist es ganz klar, dass eine so große Investition positive Auswirkungen hat und den Markt auflockert. Das ist der Grund, warum der Effekt auf die gesamte Wirtschaft übergreift", schließt er ab.

/gr/



PRE wird Ökostrom anbieten
03.11.2023 5plus2 Seite 5 ~ hej


PRAG - Die Energiefirma Prazska energetika (PRE) wird in ihrem Portfolio für das Jahr 2024 neu ein Produkt namens PRE Proud Eko (Öko-Strom) anbieten, das ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen in der Tschechischen Republik nutzt.

"Das Produkt PRE Proud Eko (Öko-Strom) ist eine gute Wahl für Kunden, die am Umweltschutz interessiert sind. Die Kunden können damit direkt in der Tschechischen Republik zur Entwicklung erneuerbarer Energiequellen beitragen und gleichzeitig umweltfreundlichen Strom nutzen", sagt PRE-Verkaufsleiter Alexander Sloboda.

Bei diesem Tarif ist der Strom zwar teurer als beim Normaltarif, aber nur geringfügig. Eine Kilowattstunde Ökostrom kostet 4,23 Kronen ohne Mehrwertsteuer, das sind 28 Haller mehr als der Grundpreis. Nach den Berechnungen der Firma PRE zahlt somit ein durchschnittlicher Haushalt für seinen Beitrag zum Umweltschutz nur 45 Kronen pro Monat.

Dabei verursacht die jährliche Stromlieferung für einen normalen Haushalt Emissionen aus der Verbrennung von eineinhalb Tonnen Kohle. Das entspricht der Fahrleistung eines Autos mit Verbrennungsmotor von rund 14 000 Kilometern.
/gr/


Der Ausbau des Atomkraftwerkes Dukovany steht wieder näher
3.11.2023 Trebicsky denik Seite 17

Ein Schritt seinem Ausbau steht jetzt das Atomkraftwerk Dukovany. Das Ministerium für Industrie und Handel hat am Montag einen Planfeststellungsbeschluss für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke erlassen. Der Ausbau von Dukovany ist Teil eines Konzepts zur Sicherung der Energieautarkie der Tschechischen Republik. Der Bau des ersten neuen Blocks in Dukovany soll im Jahr 2029 beginnen und im Jahre 2036 abgeschlossen sein.
/gr/


Ivo Tichy, Direktor der Firma ZAT: „Wir sind bereit, auch für Dukovany Steuerungssysteme zu liefern“
3.11.2023 Special DNES Seite 18


Der Name des tschechischen Unternehmens ZAT mag der breiten Öffentlichkeit nicht so geläufig sein, aber in der Fachwelt verschwindet diese Parallele schnell. Die Firma ZAT ist einer der größten europäischen Anbieter von Steuerungssystemen für Energie und Industrie. Das tschechische Steuerungssystem aus der Feder der Pribram- Konstrukteure steuert beispielsweise mehr als 80 Prozent des Kernkraftwerks Dukovany und die gesamte Reaktorinsel im ungarischen Kernkraftwerk Paks und ist an der Steuerung des Kernkraftwerks Temelin und 43 weiterer Blöcke in sieben Ländern der Welt beteiligt. In einem Interview beschrieb Ivo Tichy, der Geschäftsdirektor des Unternehmens, wie er die Einbindung des tschechischen Know-hows bei der Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik sieht.



*Frage: Ende Oktober haben die ausgewählten Bieter für die Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik ihre Angebote abgegeben. Wie bewerten Sie die einzelnen Bieter und würden Sie die Zusammenarbeit mit einem von ihnen als vorteilhafter erachten?


-Ivo Tichy: Drei weltweit tätige Unternehmen mit eigenem Kernkraftwerkskonzept, nämlich das amerikanische Unternehmen Westinghouse, das französische Unternehmen EDF und das südkoreanische Unternehmen KHNP, haben sich um die Fertigstellung neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik beworben. Alle drei verfügen über ein sehr gutes Potenzial und Know-how für die Realisierung des Kernkraftwerksblocks in Dukovany innerhalb der gesetzten Frist bis zum Jahr 2036. Für uns ist es nicht wichtig, welcher der Bieter den Zuschlag erhält, denn wir verfügen über ein gutes nukleares Know-how für alle drei. Entscheidend wird sein, inwieweit sie die tschechische Industrie in die Lieferkette einbinden wollen. Wir werden sehen, mehr als 300 unserer Mitarbeiter sind bereit, sich an der Lieferung zu beteiligen.



* Frage: Arbeiten Sie bereits mit einem der Unternehmen zusammen?


-Ivo Tichy: Wir haben ein Memorandum mit EDF unterzeichnet, und seit dem Jahr 2012 liefern wir in Zusammenarbeit mit Framatome Systeme für die Rekonstruktion von acht Kernkraftwerken in Frankreich. In diesem Frühjahr haben wir auch ein anspruchsvolles Audit bestanden und sind als qualifizierter EDF-Lieferant im nicht-sicherheitsrelevanten Bereich gelistet, und wir verhandeln auch über die Qualifikation zur Lieferung von Sicherheitssystemen. Wir haben ein Memorandum über die Zusammenarbeit mit KHNP unterzeichnet und stehen in Verhandlungen mit Westinghouse. Wir entwickeln, konstruieren und fertigen Kontrollsysteme für verschiedene Arten von Kernreaktoren. Wir haben eines der fortschrittlichsten Kontrollsysteme in der Kernkraftindustrie auf dem Markt, das die strengsten Sicherheitsanforderungen der europäischen Aufsichtsbehörden erfüllt. Wir haben dem Gewinner der Ausschreibung also eine Menge zu bieten.



* Frage: In welche Länder liefern Sie?


-Ivo Tichy: Derzeit werden unsere Systeme und unser Know-how in 30 % der Kernkraftwerke in der EU und 10 % weltweit eingesetzt. In diesem Frühjahr haben wir beispielsweise einen Vertrag über die Lieferung des RRCS (Reactor Control Rod Control System) für das bulgarische Kernkraftwerk Kozloduy für 15,5 Millionen Euro unterzeichnet. Bulgarien war der letzte Standort in der EU, an dem wir noch kein Kontrollsystem für WWER-Anlagen im Einsatz hatten. Mit diesem Schritt schließt sich der Kreis und wir bestätigen unsere Kompetenz im Bereich der Kernkraft in Europa. Derzeit haben wir Aufträge in Frankreich, Finnland, Ungarn, Bulgarien, der Slowakei und der Tschechischen Republik laufen. Wir verhandeln intensiv über unsere Beteiligung am Wiederaufbau der Kernkraftindustrie in der Ukraine, und wir haben Verträge in Frankreich und anderen westeuropäischen Ländern.



* Frage: Was können Sie in einem Kernkraftwerk verwalten?


-Ivo Tichy: Im Grunde das gesamte Kernkraftwerk. Wir haben jedoch nicht nur Ambitionen, große Blöcke zu liefern, sondern wollen uns auch an Projekten für den Bau kleiner modularer Reaktoren in Europa und weltweit beteiligen. Wir haben Erfahrung mit der Entwicklung und dem Einsatz von Technologien für kleine Kernreaktoren, zum Beispiel mit der Lieferung des Forschungsreaktors LVR-15 im Forschungszentrum Rez oder des kleinen experimentellen Kernreaktors in Brasilien. Wir sind auch bereit, unsere Systeme bereits während der Entwicklung neuer Technologien zu liefern.



* Frage: Wie schwierig ist es, sich bei internationalen Ausschreibungen im Nuklearbereich durchzusetzen?


-Ivo Tichy: Man muss eine Mischung aus Faktoren und Know-how haben. Erfolgreiche Referenzen aus bereits abgeschlossenen Projekten sowie kontinuierliche Investitionen in die Entwicklung moderner Steuerungssysteme helfen uns sehr. Auch die Kenntnis der nationalen Gesetzgebung und die Einhaltung der strengen internationalen Vorschriften sind unerlässlich. Dank unseres eigenen Backgrounds haben wir das Engineering von Projekten einschließlich der Entwicklung von Steuerungssystemen fest im Griff, so dass wir schnell auf Kundenwünsche reagieren und das Steuerungssystem an deren Anforderungen anpassen können. Nicht zuletzt ist es auch der stabile Hintergrund des Unternehmens, in dem wir Service und Ersatzteile für die gesamte Lebensdauer des Steuerungssystems garantieren.
/gr/


TES: Wir sind professionell auf den Ausbau von Dukovany vorbereitet
3.11.2023 Special DNES Seite 20

TES GmbH ist seit mehr als 30 Jahren im KKW Dukovany und im KKW Temelin tätig. Als bewährter Lieferant sorgt sie für die regelmäßige Wartung und Instandhaltung ausgewählter elektrischer Anlagen in beiden Kraftwerken, einschließlich umfassender Diagnostik und Lieferung von Diagnosesystemen. Von Anfang an war das Unternehmen auch an der Inbetriebnahme und der nuklearen Sicherheit beteiligt. DI. Martin Štajgl, der Generaldirektor von TES GmbH sieht in der Fertigstellung des neuen Kernkraftwerksblocks die optimale Lösung für die Energiesituation in der Tschechischen Republik.



* Frage: Der Bau eines neuen Blocks im KKW Dukovany wird bald Realität - wie bereiten Sie sich darauf vor?


-Stajgl: Die Fertigstellung des neuen Dukovany-Blocks ist für die Entwicklung unseres Unternehmens natürlich sehr wichtig. Neben der eigentlichen Inbetriebnahme möchten wir uns an der Fertigstellung des neuen Blocks im Bereich der technischen Unterstützung bei der Durchführung von Wartungs- und Diagnosearbeiten an den neuen elektrischen Anlagen beteiligen. Derzeit verfügen wir in beiden tschechischen Kernkraftwerken über ständige Arbeitsplätze und Teams eigener Elektroingenieure und -techniker für die Wartung und Instandhaltung von Diagnosesystemen, die Instandhaltung von Stromkreisen, den Schutz und die Automatisierung. Unsere Mitarbeiter überprüfen und diagnostizieren auch den Zustand der Verkabelung und übernehmen die Wartung von Dieselgenerator-Stationen. In den letzten Jahren haben wir uns auch mit der Diagnose von Asynchronmotoren befasst.



* Frage: Wie viele Mitarbeiter haben Sie derzeit und welche Berufe werden am meisten benötigt?


-Stajgl: Derzeit beschäftigt unser Unternehmen 70 Mitarbeiter, von denen mehr als 60 Prozent einen Hochschulabschluss mit technischer Ausbildung haben. Wir erbringen Ingenieurdienstleistungen für Kernkraftwerke, und damit steigen auch die Anforderungen an die Qualifikation und die spezifischen Fähigkeiten der Mitarbeiter. Neue Mitarbeiter sehen sich zu Beginn einer anspruchsvollen Schulungs- und Einarbeitungszeit gegenüber, daher bevorzugen wir Mitarbeiter mit einem vertieften Interesse an dem Fachgebiet. Wir bieten Möglichkeiten für Hochschul- Absolventen in technischen Disziplinen, die wir professionell ausbilden und bei der Weiterbildung unterstützen.



* Frage: Neben der Wartung und Diagnostik von elektrischen Anlagen haben Sie anfangs die Einführung neuer Energiequellen erwähnt. Sie sind derzeit an der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Mochovce beteiligt. Wie viele ähnliche Erfahrungen haben Sie schon gemacht?


-Stagl: Einige unserer Mitarbeiter haben berufliche Erfahrungen beim Bau und der Inbetriebnahme des KKW Bohunice und später des KKW Dukovany gesammelt, und 1995 begannen unsere Aktivitäten mit der technischen Leitung der Inbetriebnahme des KKW Temelín. Wir haben auch Erfahrung mit der Inbetriebnahme der konventionellen Wärmekraftwerke Tusimice, Prunerov und Chvaletice. Im Jahr 2015 gewannen wir die Ausschreibung für die Überwachung der Inbetriebnahme der Blöcke 3 und 4 des KKW Mochovce, die von der Atomaufsichtsbehörde der Slowakischen Republik veröffentlicht wurde. Kürzlich wurde Block 3 des KKW Mochovce nach einer anspruchsvollen Phase der Leistungsinbetriebnahme vollständig in Betrieb genommen, wobei unsere Experten an der Kommentierung von Programmen und Tests teilnahmen und Messungen, Analysen und Ausrüstungskontrollen während der physischen und der Leistungsinbetriebnahme - Phase durchführten. In der nächsten Zeit werden wir ähnliche Aktivitäten im Block 4 des Kraftwerks durchführen.



* Frage: Was beinhaltet die Inbetriebnahme und unabhängige Überwachung der Inbetriebnahme von Kernkraftwerken?


-Stagl: Es handelt sich um eine komplexe Tätigkeit, die eine Reihe von Tests und Messungen umfasst, die in bestimmten Phasen und nach vorher festgelegten Programmen und Regeln ablaufen, um Teile der Kerntechnik oder den gesamten Block ordnungsgemäß und sicher in Betrieb zu nehmen. In der Vergangenheit waren unsere Experten direkt an der Erstellung solcher Programme, der Durchführung oder Überwachung von Messungen und Tests sowie der Analyse und Bewertung der Ergebnisse beteiligt.



* Frage: Sie haben einen speziellen Bereich Ihrer Tätigkeit erwähnt - die nukleare Sicherheit, um welchen handelt es sich?


-Stajgl: Es handelt sich um die deterministische Analyse, die ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung der Sicherheitsdokumentation für ein Kernkraftwerk ist. TES GmbH ist eine der wenigen Firmen in der Tschechischen Republik, die berechtigt sind, Sicherheitsberechnungen für tschechische Kernkraftwerke durchzuführen. Unsere Fachleute verwenden eine Reihe leistungsfähiger Software-Tools - Codes (RELAP5/MOD3.3, TRACE V5.0 und MELCOR 2.1) zur Durchführung von Analysen und beteiligen sich auch an deren Weiterentwicklung und Validierung im Rahmen internationaler Programme.
/gr/
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Di 7. Nov 2023, 09:57
von Gabi Reitinger
Auswahl von Artikeln vom 7.11.2023:


Die Heißwasserleitung aus Temelin ist um 700 Millionen Kronen teurer als geplant
7.11.2023 MF DNES Seite 14 ctk

TEMELIN - Die Kosten für den Bau der Heißwasserleitung vom Kernkraftwerk Temelin nach Budweis sollten sich ursprünglich auf 1,69 Milliarden Kronen belaufen, werden aber wahrscheinlich um 700 Millionen Kronen mehr machen.

"Wir haben die endgültige Berechnung noch nicht abgeschlossen, in der einige Zahlungen sowie Forderungen gegenüber dem ursprünglichen Auftragnehmer, der während des Baus zahlungsunfähig wurde, auch miteinbezogen sind. Wir gehen davon aus, dass sich die Gesamtkosten einschließlich der Zahlungen vor der Insolvenz von Tenza auf 2,4 Milliarden belaufen werden", sagte Marek Svitak, ein Sprecher von Temelin.

Ursprünglich hatte CEZ angekündigt, dass die Heißwasserleitung Ende 2020 und Anfang 2021 mit der Wärmeversorgung von Budweis beginnen würde. Sie befand sich seit Frühjahr 2019 im Bau. Der Bau verzögerte sich um etwa zwei Jahre. Ab Ende 2020 ruhten die Arbeiten für etwa ein Jahr, weil das Bauunternehmen Tenza in Konkurs ging. Die sechsundzwanzig Kilometer lange Warmwasserleitung hat deswegen erst im Oktober dieses Jahres begonnen, ein Drittel der Regionalstadt Budweis mit der Wärme aus dem Atomkraftwerk Temelin zu beheizen.

/gr/


Temelin lieferte die ersten 50 TJ nach Budweis
7.11.2023 Ceskobudejovicky denik Seite 1 der

Temelin - Die ersten 50 Terajoule (TJ) Wärme hat das Kernkraftwerk Temelin seit der Aufnahme des Testbetriebs der Heißwasserleitung nach České Budějovice /Budweis geliefert.

Dies entspricht etwa einem Drittel der jährlich von Temelín nach Tyn nad Vltavou gelieferten Wärme. Während des ersten Betriebsmonats verlief der Wärmefluss von Temelin nach Budweis reibungslos. Im Durchschnitt lieferten die Energietechniker 110 °C heißes Wasser. "Wir stehen noch am Anfang der Heizperiode.

Die gelieferte Wärmemenge ist dementsprechend. Beim wirklich kalten Wetter im Winter sollte Wasser mit einer Temperatur von 140 °C nach Budweis fließen, während Wasser mit einer Temperatur von etwa 70 °C nach seiner Abkühlung im Heizwerknetz zurückfließt. In den wärmeren Jahreszeiten wird die Wassertemperatur etwa 90 °C betragen", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelin.

CEZ soll jährlich 750 TJ Wärme an die Stadt Budweis liefern. Die Wärmeleitung soll mindestens 20 Jahre lang Wärme liefern.
Dank der Wärme aus Temelin werden die Emissionen des Heizwerks, einschließlich der in die Luft abgegebenen Treibhausgase, um etwa ein Drittel sinken. Temelín ist mit Budweis durch zwei 26 Kilometer lange Rohrleitungen mit einem Außendurchmesser von 80 Zentimetern verbunden. Beide liegen mindestens 1,3 Meter unter der Erde.

/gr/


Der zweite weißrusssiche Kernkraftwerksblock VVER 1200 hat den kommerziellen Betrieb aufgenommen
7.11.2023 oenergetice.cz

Der zweite Block des belarussischen Kernkraftwerks Ostrovets hat den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Seit dem Anschluss an das Netz hat der VVER-1200-Block von der russischen Firma Rosatom bereits 2 TWh Strom produziert. Die beiden Blöcke des Kraftwerks mit einer Gesamtkapazität von 2 400 MW werden etwa 40 % des Stromverbrauchs des Landes decken.

Der russische Kernreaktor- Lieferant Rosatom gab bekannt, dass der zweite Block des Kernkraftwerks Ostrovets in Weißrussland am 1. November erfolgreich den kommerziellen Betrieb aufgenommen hat. Gemäß dem Vertrag übernimmt Rosatom nun die Verantwortung für den Betrieb des Blocks während der Garantiezeit.

"Der zweite WWER-1200-Block des belarussischen Kernkraftwerks - der modernste und sicherste - hat den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Das belarussische Kraftwerk ist das erste Ergebnis der Entwicklung unserer Technologien der Generation III+ im Ausland. Die beiden neuen Blöcke speisen Strom in das Netz ein und haben ihre Zuverlässigkeit bereits erwiesen", sagte Vitaly Polyanin, Projektleiter des belarussischen AKW-Bauprojekts.

Mit dem Bau von zwei WWER-1200-Blöcken im Kraftwerk Ostrovets wurde im Jahre 2013 bzw. 2014 begonnen.

Ursprünglich sollte der erste Block im Jahre 2018 fertiggestellt werden, doch aufgrund des vorbeugenden Austauschs des Reaktorbehälters nach dessen Einsturz konnte er erst im Juni 2021 in Betrieb gehen.

Seit Mai, als Block 2 mit der Einspeisung von Strom ins Netz begann, hat er bereits 2 TWh Strom erzeugt. Das gesamte Atomkraftwerk, das eine voraussichtliche Lebensdauer von 80 Jahren haben wird, soll jährlich 18,5 TWh Strom erzeugen und rund 40 % des Stromverbrauchs des Landes decken.


Die meisten Belarussen sind für die Kernenergie

Rosatom teilte weiter mit, dass nach den Ergebnissen einer im April und Mai 2023 durchgeführten Meinungsumfrage 72,8 % der Belarussen das Kernkraftwerksprojekt unterstützen. Darüber hinaus glauben 57,8 % der Befragten, dass sich die Energiesituation im Land dank der Kernkraft verbessern wird.

"Die erfolgreiche und termingerechte Umsetzung des Kraftwerksprojekts war dank der gemeinsamen und koordinierten Arbeit der russischen und belarussischen Fachleute möglich. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Technologie in Belarus ein Beispiel für viele potenzielle ausländische Partner von Rosatom sein wird. Der Bau von WWER-1200-Blöcken ist bereits in Bangladesch, Ungarn, Ägypten, der Türkei und China im Gange", fügte Polyanin hinzu.
/gr/



Temeliner Physik – Show lockte 800 Besucher
7.11.2023 CBL Seite 2

Mehr als achthundert Besucher, Erwachsene mit Kindern und ganze Familien, wurden am Samstag durch eine Physik-Show des Amazing Physics Theatre (ÚDiF) in das Informationszentrum des Kernkraftwerks Temelín im Schloss Vysoky Hradek gelockt. Die Besucher sahen auch die Ausstellung des Informationszentrums und die interessantesten Orte des Kraftwerks mit Hilfe einer speziellen Brille im Rahmen eines virtuellen Besuchs.
/gr/



Atomblöcke Sendai 1 und 2 in Japan erhielten Betriebsgenehmigung für 60 Jahre
6.November oenergetice.cz Jiri Salavec

Zwei Blöcke des japanischen Kernkraftwerks Sendai haben von der japanischen Aufsichtsbehörde die Genehmigung erhalten, ihren Betrieb von 40 auf 60 Jahre zu verlängern. Die beiden DWR-Blöcke mit einer installierten Leistung von 890 MW sind seit dem Jahr 1984 in Betrieb. Nach dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima war Sendai vier Jahre lang außer Betrieb, bevor der erste Block des Landes wieder in Betrieb genommen wurde.

Die japanische Kyushu Electric Power Company hat bekannt gegeben, dass sie von der japanischen Atomaufsichtsbehörde eine Betriebsgenehmigung für ihr Kraftwerk Sendai für die nächsten 20 Jahre erhalten hat. Das aus zwei Blöcken bestehende Kraftwerk mit DWR-Reaktoren und einer installierten Gesamtleistung von 1 780 MW ist seit 1984 bzw. 1985 in Betrieb. Es kann nun bis zum Jahr 2045 weiter Strom erzeugen.

"Wir haben die Genehmigung für eine Verlängerung der Betriebsdauer um weitere 20 Jahre und die vorgeschlagenen Änderungen der Sicherheitsvorschriften für die Reaktoranlage erhalten", so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Die japanischen Vorschriften aus dem Jahr 2013 sehen für alle Kernreaktoren eine Laufzeit von 40 Jahren vor. Eine Verlängerung um 20 Jahre ist nur einmal und nur unter strengen Sicherheitsbedingungen möglich. Der Antrag auf Laufzeitverlängerung für das Kernkraftwerk Sendai wurde vom Betreiber im Oktober letzten Jahres eingereicht und im Laufe des Prozesses zweimal überprüft.

"Wir werden die örtliche Bevölkerung weiterhin aktiv informieren, um ihr Vertrauen in unser Unternehmen zu sichern", versicherte das Unternehmen auf seiner Website.

Das erste wieder gestartete Kernkraftwerk nach Fukushima:
Mit der Neu-Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks in Sendai im August 2015 begann Japans Rückkehr zur Atomstromerzeugung nach dem Unfall in Fukushima im März 2011. Von Japans 17 Kernkraftwerken sind bisher sechs wieder in Betrieb – mit insgesamt 12 betriebenen Reaktoren.
/gr/



Turbine aus Pislen wird in einem Dampfkraftwerk in der Dominikanischen Republik eingesetzt
6.11.2023 oenergetice,cz CTK



Doosan Skoda Power aus Pilsen wird eine 100-MW-Dampfturbine für den vierten Block eines Dampfkraftwerks in der Dominikanischen Republik liefern. Das Unternehmen wird die Ausrüstung mit Getriebe für die spanische Gruppe Grupo TSK herstellen, die als Generalunternehmer für den Bau in der 200.000 Einwohner zählenden Stadt San Pedro de Macorís verantwortlich ist. Es ist das erste Mal, dass die Maschinenfabrik aus Pilsen in diesen Markt eintritt, aber sie war bereits in Kuba, Martinique, Mexiko und anderen lateinamerikanischen Ländern erfolgreich, sagte Natalie Sedlackova, Medienvertreterin von Doosan Plzen, heute gegenüber CTK. Das Unternehmen machte keine Angaben zur Höhe des Auftragsvolumens.

"Grupo TSK baut das Projekt Energas IV in der Dominikanischen Republik für das britische Unternehmen ENERGAS, das bereits drei Dampf-Gas-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 300 MW in San Pedro de Macorís besitzt und betreibt.

Mit der Inbetriebnahme des vierten Blocks wird die Kapazität des Kraftwerks um weitere 125 MW erhöht", so Sedlackova.

Ihr zufolge hat der Hersteller eine technische Lösung entwickelt, die den anspruchsvollen Bedingungen des Inselnetzes und der tropischen Lage gerecht wird. Die Lieferung umfasse auch einen Generator und anderes für den Betrieb erforderliches Zubehör, sagte sie.

Laut Sedlackova unterstreicht die Lieferung die Tatsache, dass Lateinamerika einer der erfolgreichsten Märkte für das Unternehmen ist.

Das in Pilsen ansässige Unternehmen Doosan, dessen Turbinen in fast allen Ländern der Welt eingesetzt werden, hat in den letzten drei Jahren neue Turbomaschinen in Dutzende von Ländern geliefert, wobei bis zu 90 Prozent der neuen Turbomaschinen ins Ausland gehen. Der Jahresumsatz beläuft sich auf fast fünf Milliarden Kronen. Die Maschinenfabrik, die auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurückblicken kann und fast ein Zehntel des Weltmarktes für Dampfturbinen hält, produziert und liefert Anlagen mit einer Leistung von drei bis 1.200 Megawatt. Sie werden in Dampf-, Kohle-, Kernkraft-, Heizkraft- und Solarkraftwerken sowie in Biomasseverbrennungsanlagen eingesetzt.
/gr/


Daniel Benes: CEZ kann sich ändern. Durch neue Kernkraftwerke und das Ende der Kohlekraftwerke
7.11.2023 Tschechischer Rundfunk



Die neue Energiepolitik, die vom Ministerium für Industrie und Handel vorbereitet wird, dürfte eine Erhöhung des Anteils der Kernkraft und der erneuerbaren Energien am heimischen Energiemix bestätigen. Die Kapazität der Kernkraftwerke könnte sich bis zum Jahr 2050 fast verdoppeln, und der Anteil der erneuerbaren Energien könnte sich verzehnfachen.
Mit solchen Zahlen rechnet Daniel Benes, der Leiter der CEZ Energiegruppe. Ihm zufolge würde dies im Falle der Kernenergie den Bau von vier großen Blöcken, und etwa zehn kleinen modularen Reaktoren bedeuten.
Die Finanzierung eines solchen Großprojekts könnte sich auf die Struktur des Unternehmens CEZ auswirken, sagte Benes in einem Interview für die Sendung "Geld und Einfluss" des tschechischen Rundfunks Radio Plus.


-Frage: In letzter Zeit sind Szenarien aufgetaucht, wonach die Tschechische Republik um das Jahr 2030 herum Strom importieren muss. Wegen des Kohleausstiegs. Aber ist die Lage wirklich so ernst, dass die Tschechische Republik in nur zwei bis drei Jahren vom Stromexporteur zum Stromimporteur werden würde?

-Benes : Unsere Bilanz war in den letzten zehn Jahren immer positiv, und die Tschechische Republik hat zwischen 10 und 15 TWh Strom exportiert. Allerdings wird sich der Energiemix in Zukunft aus verschiedenen Gründen deutlich verändern, und wenn nichts passiert, könnten wir um das Jahr 2030, vielleicht auch schon ein paar Jahre früher, ein Defizit haben. Wir müssten dann Strom importieren.



-Frage: Liegt das an der Abschaltung der Kohlekraftwerke, oder gibt es noch einen anderen Grund?

-Benes: Der Hauptgrund ist, dass die Kohlekraftwerke in den nächsten Jahren auslaufen werden. Die Frage ist nur, zu welchem Zeitpunkt. In der Regierungserklärung der jetzigen Regierung ist die Rede davon, dass die Kohlekraftwerke im Jahr 2033 abgeschaltet werden sollen.

Wenn ich mir aber anschaue, wie sich die Wirtschaftlichkeit von Kohlekraftwerken entwickelt, mit dem sinkenden Großhandelspreis auf den Weltmärkten und dem dagegen steigenden Preis für Emissionszertifikate, der ein wesentlicher Kostenfaktor für den Betrieb von Kohlekraftwerken ist, dann könnte es sein, dass irgendwann zwischen den Jahren 2026 und 2027 die Kohlekraftwerke schon in den roten Zahlen sind. Dann würde sich ihr Betrieb nicht mehr lohnen.



-Frage: Andererseits macht es keinen Sinn, Kohlekraftwerke zu einem Zeitpunkt abzuschalten, an dem es zu einer Stromknappheit kommen würde. Der Strom würde dann teurer werden und es würde sich wahrscheinlich lohnen, ihn wieder zu erzeugen. Ist das also nicht nur Panikmache?

-Benes: Nein, das ist keine Panikmache. Wenn es so einfach wäre, ein, zwei, drei Kohlekraftwerke abzuschalten, den Strompreis in die Höhe zu treiben und sie wieder in die Gewinnzone zu bringen, dann wäre es möglich.
Es gibt jedoch viele andere Stromquellen auf dem Markt, der die Tschechische Republik einschließt, von den Beneluxländern bis nach Ungarn. Diese benötigen entweder weniger Emissionszertifikate (als Kohlequellen - Anm. d. Red.) oder gar keine. Erneuerbare Energiequellen werden gebaut, und der größte Trend ist in Deutschland zu verzeichnen, was den Markt beeinflusst. Und das kann natürlich dazu führen, dass der Gesamtstrompreis niedriger ist als die Gestehungskosten von Kohlekraftwerken, einschließlich der Emissionszertifikate.

-Frage: Lohnt sich also der Stromimport, weil er billiger ist?
-Benes: In vielen Fällen lohnt es sich, zu importieren. Und die Kohlekraftwerke würden rote Zahlen schreiben, wenn nichts dagegen unternommen würde.



-Frage: Außerdem sprechen CEZ und andere Energiekonzerne gerade wegen des Managements des gesamten Stromsystems davon, dass gerade wegen des Endes der Kohle für eine Übergangszeit Gaskraftwerke gebaut werden müssen, weil sie relativ schnell gebaut werden und einen schnellen "ramp-up" zum System haben, wenn z. B. die erneuerbaren Energien ausfallen. Rechnen Sie damit, dass CEZ auch solche Kraftwerke bauen wird? Was haben Sie dafür bereits getan?


-Benes: Wenn die Politiker verkünden und die Energiepolitik des Staates besagt, dass Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, dann fehlen dem Land zu diesem Zeitpunkt zwischen vier- und fünftausend Megawatt (MW) an steuerbaren Quellen.
Das heißt, solche, die genau dann produzieren, wenn man sie braucht. Und das sind nicht die erneuerbaren Energien, ob Photovoltaik oder Wind. Die produzieren einfach nicht steuerbar, sondern dann, wenn es die Bedingungen erlauben. Und das Einzige, womit wir kurzfristig die Kohle ersetzen können, sind Gaskraftwerke.
Diese lassen sich unterteilen in solche, die durch die Sanierung von Standorten entstehen, die heute als Kohlekraftwerke genutzt werden. Die Leistung dieser Kraftwerke liegt zwischen 2.000 und 2-500 MW. Darüber hinaus sollten weitere 2 000 MW an reinen Dampfkraftwerken gebaut werden. Nur so können wir eine ausgeglichene Energiebilanz im Lande sicherstellen. Alles andere ist in so kurzer Zeit nicht zu schaffen.

-Frage: Und werden Ihrer Meinung nach in der Tschechischen Republik die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass dies wirklich in so kurzer Zeit, d.h. in ein paar Jahren, gebaut werden kann?
-Benes: Um es so schnell bauen zu können, wäre es gut, alle Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, denn die Tschechische Republik braucht das. Dies erfordert jedoch eine Reihe von Gesetzesänderungen. Zweitens sollten auch gewisse Anreize gesetzt werden, damit es sich lohnt.
Es ist die Rede von Kapazitätszahlungen für diese Gaskraftwerke, die es in der EU bereits gibt. Wenn ich mich nicht täusche, gibt es sie in acht Ländern, wie Frankreich, Deutschland, Italien und Belgien. Das heißt, die EU ist daran gewöhnt. Und ich denke, dass so etwas auch hier eingeführt werden sollte, um die Autarkie und eine ausgeglichene Bilanz zu gewährleisten.
Sie haben mich gefragt, was CEZ in dieser Hinsicht unternimmt. Wir haben sechs Fernwärmeprojekte, die dazu führen sollen, dass wir zwischen den Jahren 2026 und 2029 1.400 MW an neuer gasbefeuerter Fernwärme bauen. Wir beginnen in Detmarovice, Prunerov, Melnik, Trmice. Das ist nur eine ganze Reihe von Projekten, die in Arbeit sind. Und dann haben wir in Pocerady und Ledvice weitere Projekte mit einer Leistung von 1.600 MW in Vorbereitung, die zwischen den Jahren 2031 und 2033 gebaut werden sollen. Wenn die Genehmigungsverfahren verkürzt werden, könnte das, wie ich schon sagte, ein Jahr oder zwei Jahre früher sein.


-Frage: Wir haben über Gas gesprochen, aber der tschechische Energiesektor sollte sich perspektivisch auf erneuerbare Energien und Kernkraftwerke stützen. CEZ hat jetzt ein Angebot für einen Block in Dukovany und eine Option für drei weitere Blöcke für Dukovany und Temelin erhalten. Wann muss Ihrer Meinung nach eine Entscheidung über die Anzahl dieser neuen Blöcke getroffen werden? Wie viele werden in unserem Land wirklich hinzukommen?

-Benes: Der tschechische Energiesektor befindet sich jetzt an einem interessanten Punkt, an dem viele Dinge in kurzer Zeit entschieden werden müssen.
Wir befinden uns an einem Wendepunkt, denn es gibt massive globale Trends, sei es die Zunahme der erneuerbaren Energien in der Welt, die Energiepreise in den Nachbarländern, die damit zusammenhängen, die Entwicklung neuer Technologien, die Wasserstoffwirtschaft. Das führt dazu, dass die Tschechische Republik, ob sie will oder nicht, in sehr kurzer Zeit ihr nationales Energiekonzept als Grundsatzdokument vorlegen muss. Sie wird sagen müssen, wie viele Quellen sie in 10, 20, 30, 40 Jahren haben will.

Die Regierung hat versprochen, dieses Dokument bis zum Ende des Jahres vorzulegen. Das Ministerium für Industrie und Handel arbeitet intensiv daran, und man kann davon ausgehen, dass dieses Dokument erneuerbare und nukleare Energiequellen als Bruttoanteil des tschechischen Energiemixes um 2050 enthalten wird. Ich glaube also, dass in dem Konzept etwas stehen sollte, das besagt, dass die Tschechische Republik bis 2050 über etwa 8 000 MW Kernkraft verfügen wird. Um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben: Wenn diese Menge an Kernkraftwerken gebaut werden würde, wären das zum Beispiel vier große Druckwasserreaktoren.



-Frage:Die Größe von Temelin also?

-Benes: Sagen wir, zum Beispiel, vier von 1200 MW, das sind 4800 MW. Und daneben sollte es in der Tschechischen Republik beispielsweise 10 kleine modulare Reaktoren mit 300 MW geben. Wären sie etwas größer oder kleiner, wäre die Zahl anders, aber insgesamt 8 000 MW. Außerdem müssen noch etwa 30 000 MW an erneuerbaren Energien gebaut werden. Damit die Tschechische Republik im Jahr 2050 eine ausgeglichene Bilanz aufweisen kann.


-Frage: Ist es Ihrer Meinung nach realistisch, dass neben dem Block in Dukovany, für den eine Ausschreibung läuft, drei weitere große Kernkraftwerksblöcke in Tschechien gebaut werden?
-Benes: Ob das realistisch ist oder nicht, ist eine andere Frage. Ich würde aber sagen, dass wir im Jahr 2050 genügend Erzeugungsquellen brauchen, um eine ausgeglichene Bilanz zu haben. Denn ein weiteres Phänomen ist die Elektrifizierung der gesamten Wirtschaft und des Verkehrs, so dass mehr Strom benötigt wird.

Wenn heute der Verbrauch in der Tschechischen Republik bei 60 TWh und die Erzeugung bei 70 TWh liegt, dann wird der Verbrauch im Jahr 2050 bei 90 TWh liegen. Und wenn wir in unserem Land Strom erzeugen wollen, dann wird solch eine Kombination aus dieser Menge an Kernenergie und erneuerbaren Quellen herauskommen. Nichts weniger kommt dabei heraus

.

-Frage: Ist diese Menge an Atomstrom, ob große oder kleine modulare Reaktoren, finanzierbar? Denn das sind sehr teure Projekte.

Benes: Nun, wenn diese Quellen teurer wären als andere, würde es keinen Sinn machen, diese, wie Sie sagen, in Anführungszeichen, teuren Projekte zu machen. Der Energiemix muss auf Quellen aufgebaut werden, die den Auftrag erfüllen, emissionsfrei zu sein und Strom auf die billigste Weise zu produzieren.

Sicherlich nicht teurer als in den Nachbarländern, damit wir wettbewerbsfähig sind. Die Frage ist, wenn mehr Kernkraftwerke gebaut werden, sowohl große als auch kleine modulare Reaktoren, wie teuer sie in dieser Menge sein werden, oder ob wir durch Größenvorteile niedrigere Preise erzielen werden.

Frage: Vor drei Jahren schätzten Sie, dass ein 1200-MW-Block für Dukovany 160 Milliarden Kronen wert sein könnte. Das war der Preis ohne Inflation und ohne Finanzierungskosten. Ist dieser Preis jetzt passé? Und was ist der realistische Preis?

-Benes: Das war der Preis, von dem wir sprachen, das war das Preisniveau des Jahreswechsels 2019 und 2020. Natürlich gab es in diesen drei Jahren eine erhebliche Inflation, und gleichzeitig hat sich der Markt verschoben. Ich werde mir nicht anmaßen, zu diesem Zeitpunkt zu spekulieren, wenn ich in ein paar Monaten weiß, was wir realistischerweise von den drei Bietern bekommen haben, und ich werde diese Zahl abwarten.



-Frage: Ich möchte noch eine Frage stellen. Ich frage mich, ob Sie über den politischen Druck im Zusammenhang mit der Ausschreibung besorgt sind. Ich denke, das ist zu erwarten, zum Teil wegen des Umfangs des Auftrags, aber auch unter dem Gesichtspunkt, dass sich unter den Bietern ein französisches Staatsunternehmen und das amerikanische Westinghouse befinden, das von seiner Regierung stark unterstützt wird. Nicht zuletzt sind auch die Koreaner ein starker Akteur, deren Premierminister bereits im September hier in Prag war und Gespräche mit Premierminister Petr Fiala führte. Befürchten Sie, dass Sie bei der Bewertung dieser Angebote und der Erstellung des Rankings für die Regierung unter Druck geraten, die Rolle eines Politikers zu spielen?

-Benes: Es handelt sich natürlich um einen großen Auftrag, an dem Politiker aus den Ländern der Bieter beteiligt sind, und es ist natürlich kein Zufall, dass ihre Reisen in die Tschechische Republik zum Zeitpunkt der Ausschreibung zunehmen.



-Frage: Bei der letzten Temelin-Ausschreibung, die annulliert wurde, haben wir gesehen, dass der damalige Premierminister Petr Necas sogar ins Weiße Haus in den USA und zu Vladimir Putin nach Russland gereist ist...

-Benes: Das ist richtig. Politische Diplomatie ist überall auf der Welt üblich. Natürlich werden sich tschechische Politiker, Premierminister, Minister, Vertreter von Regierungen, sei es der USA, Frankreichs oder Koreas, an der Tür abwechseln.
/gr/








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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Mi 8. Nov 2023, 09:10
von Gabi Reitinger
Ausgewählte Artikel vom 8.11.2023:



Gespräch mit dem Regierungsbeauftragten für Energiesicherheit Vaclav Bartuska: „Ich weiß nicht, ob die Leute auf alles andere für den teuren Green Deal verzichten werden“
7.11.2023 Seznam Zpravy Z.Kubatova



Der Bau neuer Atomkraftwerke ist riskant und könnte teurer werden, aber der Bau emissionsfreier Energie wird uns ohnehin teuer auskommen. Die Politiker sollten das zugeben, meint der für Energiesicherheit zuständige Regierungsbeauftragte Václav Bartuška.

Noch in den 70er und 80er Jahren wurden in Europa Dutzende von Kernreaktoren gebaut. Heute gibt es nur mehr wenige solcher Projekte, und sie werden immer komplizierter. Die Kernenergie ist ein komplexer und risikoreicher Wirtschaftszweig. Der Bau von Kernkraftwerken in den Industrieländern wird immer teuerer, wodurch der Strom aus neuen Reaktoren seit langem nicht mehr billig ist.

Die beiden Blöcke des von Westinghouse in den USA gebauten Vogtle-Kraftwerks beispielsweise sollten ursprünglich 14 Mrd. Dollat kosten. Jetzt erreichen die Kosten 35 Milliarden, und der Strom aus dem dieses Jahr in Betrieb genommenen Block kostet 170 Euro pro Megawattstunde - deutlich mehr als der normale Marktpreis. Das britische Kraftwerk Hinkley Point, das von der EdF gebaut wird, hatte ursprünglich eine garantierte Einspeisevergütung von 106 Euro, aber die Garantie ist inzwischen auf 150 Euro pro Megawattstunde gestiegen. Auch das liegt über den aktuellen Marktpreisen, die zwischen 120 und 130 Euro liegen und in diesem Jahr sogar in Mitteleuropa schwanken.

Was ist in der Branche geschehen, dass das Investitionsrisiko so hoch ist? Nach Ansicht von Vaclav Bartuska, dem Beauftragten des Außenministeriums für Energiesicherheit, haben drei nukleare Unfälle eine Rolle gespielt. Der erste ereignete sich im Jahre 1979 im US-Kraftwerk Three Miles Islands, sieben Jahre später in Tschernobyl und im Jahre 2011 in Fukushima in Japan.

Tatsächlich sei der Bau eines Kernkraftwerks immer sehr kompliziert: "Man braucht viele verschiedene Berufe, es ist eine Menge Arbeit, ein so großes Projekt zu koordinieren. Das ist in allen Ländern der Welt ein Problem, auch in China, den USA, Russland oder Indien."

Gerade wegen des hohen Risikos erfordern Atomprojekte heute überall politischen Mut.

"Im Nuklearbereich braucht man den Mut der Regierungen, denn am Ende zahlt immer der Staat die Kosten. Und der Staat setzt sich dafür ein, auch wenn er sieht, dass es dem Sektor nicht gut geht, aber der Staat braucht Strom und deshalb macht die Atomkraft Sinn", sagt Bartuska. Das ist auch heute in der Tschechischen Republik der Fall.

"Es ist einfach ein Sprung ins kalte Wasser. Man weiß, dass es kompliziert sein wird, dass es wahrscheinlich mehr kosten wird als erwartet, dass es länger dauern wird. Aber man geht davon weg, wenn man Strom braucht. Und den brauchen wir alle", sagte er.


Regierungen unter Druck:

Die Skepsis gegenüber der Kernenergie hält in halb Europa an, obwohl die Regierungen unter Druck stehen, enorme Summen für Energie auszugeben. "Das hat man letztes Jahr sehr schön gesehen, als die Länder der Europäischen Union große Schritte unternahmen, um eine totale Krise im Energiesektor und in der Wirtschaft zu verhindern. Nach Angaben der Europäischen Kommission wurden 400 Milliarden Euro für Notfälle ausgegeben, der Brüsseler Think-Tank Breugel bezifferte die Ausgaben sogar auf 646 Milliarden Euro und ich habe sogar eine Zahl von 800 Milliarden Euro gesehen. Aber kein einziger Cent, kein einziger Pfennig davon ging in die Kernenergie", sagt Bartuska.

Politiker - auch solche, für die das früher undenkbar gewesen wäre, wie der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen - haben Gasprojekte vorangetrieben, um schnell einen Ersatz für russisches Gas zu finden. "Die Politik muss schnell Erfolge zeigen, das geht mit Gas. Leider bietet die Kernenergie keine schnellen Lösungen", sagt Bartuska.

Daher ist ein Teil Europas nach wie vor strikt gegen die Kernenergie, ein anderer Teil ist jedoch eher entgegenkommend. Belgien beispielsweise hat seine Pläne zur Schließung von Kernkraftwerken auf Eis gelegt, Schweden hat angekündigt, neue Reaktoren bauen zu wollen, Frankreich hat seine Ankündigung aus der Zeit vor der Krise bestätigt, wieder in die Entwicklung von Kernkraftwerken einzusteigen, und Polen will sechs Reaktoren bauen.


-Kubatova: Erwarten Sie, dass die Ausschreibung dieses Mal erfolgreich sein wird, dass also Tschechischen im Stande sein wird, die neuen Reaktoren zu bauen?

-Bartuška:Gehen wir gleich zu der nächsten Frage.


-Kubatova: Glauben Sie also, dass die Ausschreibung erfolgreich sein kann oder nicht?

-Bartuška:Dazu werde ich mich nicht äußern.




Die Preiserhöhungen fangen gerade erst an:


Die letzte Woche von der Energieregulierungsbehörde angekündigte Erhöhung der regulierten Gebühren für Gas- und Stromdienstleistungen ist laut Bartuška nur ein Vorläufer dessen, was im europäischen Energiesektor geschieht.

"Es ist immer noch ein großes Durcheinander. Jahrelang haben die Politiker die Energiewende als etwas verkauft, das schnell, billig und schmerzlos sein wird. Aber nichts davon ist wahr. Es wird länger dauern als wir denken, es wird viel Geld kosten, es wird kompliziert sein. Es ist machbar, wir sind dazu in der Lage, aber es wird sehr teuer werden", sagte Bartuska.

Die Schattenseiten des Green Deal wurden durch die Energiekrise aufgedeckt, und Bartuška räumt ein, dass dies die Einstellung der europäischen Öffentlichkeit zur Bekämpfung von Emissionen ändern könnte. "In dem Moment, in dem die Menschen sehen, dass das, was ihnen als billige Lösung präsentiert wurde, nicht wirklich billig ist, beginnen sie anders zu denken. Völlig neue politische Parteien entstehen. Und ich glaube nicht, dass die nächsten Europawahlen ein grüneres Europäisches Parlament hervorbringen werden als das derzeitige", sagte er im Interview.


In der Zwischenzeit erhöht die EU die Dekarbonisierungsziele. So hat sie kürzlich ihr Ziel für den Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix von 30 auf 42,5 Prozent bis zum Jahr 2030 erhöht.

Die Beschleunigung wird zu höheren Kosten für den Bau von Kraftwerken, Netzen, Energiespeichern und Netzstabilisierungsdiensten führen. Sind die Ambitionen der EU beim derzeitigen Stand der Technik überhaupt realistisch?

"Es hängt wirklich davon ab, wie viel Geld wir bereit sind, dafür auszugeben. Es hängt davon ab, ob wir bereit sind, alles andere aufzugeben und das gesamte Geld, das wir haben, für diese Ziele einzusetzen. Wenn wir das tun, können wir es wahrscheinlich erreichen. Ich denke nur, dass wir uns noch um andere Dinge kümmern müssen, wie Gesundheitsversorgung, öffentliche Verkehrsmittel, Rentensysteme und so weiter. Das gilt für uns, für die Deutschen, für die Franzosen, für alle europäischen Nationen", urteilt er.

Er ist daher eher der Meinung, dass die Europäer nicht bereit sind, ein so großes Opfer für den Green Deal zu bringen. "Wenn ich Studenten hier in Prag oder im belgischen Brügge frage, ob sie bereit sind, auf Billigflüge durch Europa zu verzichten, weniger Fleisch zu essen, ob sie den schönen Lebensstandard, den wir in Europa haben, aufgeben wollen, sind sie nicht unbedingt dazu bereit. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die meisten Menschen das freiwillig aufgeben werden. Wir werden sehen", sagt er abschließend.

/gr/



Neue Reaktoren in Dukovany: überteuerte und riskante Energie aus ferner Zukunft
7.11.2023 Denik Referendum Edvard Sequens


Das Kernkraftwerk Dukovany hat eine Entscheidung über den Standort für zwei zusätzlichen Reaktoren erhalten. Drei Konzerne haben sich um den Bau des neuen Reaktors beworben. Wer auch immer ihn bauen wird, es wird kein Bau in Sicht sein und die Kosten werden astronomisch sein.

Letzte Woche konnten die Befürworter einer atomaren Zukunft der Tschechischen Republik einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu ihrem Traum feiern. Zunächst erhielt die CEZ-Tochter Kraftwerk Dukovany II am Montag, den 30. Oktober, eine Entscheidung über den Standort für den Bau von zwei neuen Reaktoren.
Am nächsten Morgen, dem letzten Tag der aufgeschobenen Frist, betraten Vertreter der französischen Électricité de France, der kanadisch-amerikanischen Westinghouse und der koreanischen KHNP die CEZ-Zentrale in der Prager Duhova-Straße mit den endgültigen Angeboten für die Ausschreibung des fünften Dukovany-Reaktors.

Auf Wunsch der Regierung enthalten die Pakete auch ein unverbindliches Angebot für die Lieferung von drei weiteren großen Reaktoren – für den sechsten in Dukovany sowie den dritten und vierten in Temelin.

Es dauerte fast zweieinhalb Jahre, bis die Baubehörden - zunächst das Stadtamt in Trebic und nach einer Gesetzesänderung das Ministerium für Industrie und Handel - den Planfeststellungsbeschluss erteilt haben.



Das Zusammentreffen der Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses kurz vor der Einreichung der Angebote ist wohl kein Zufall, wie die Pressemitteilung des Ministeriums für Industrie und Handel andeutet: "Dies ist ein positives Signal für alle Bewerber um den Bau neuer Kernkraftwerke". Die Unabhängigkeit der öffentlichen Verwaltung von den Wünschen der Politiker steht auf dem Prüfstand.

Die durch öffentliche Bekanntmachung erlassene Entscheidung ist jedoch noch nicht rechtsgültig. Die Beteiligten, zu denen auch zivile Umweltorganisationen gehören, haben nur dreißig Tage Zeit, um die 322 Seiten des Beschlusses (plus 63 Seiten des zweiten Beschlusses, der den Anschluss an die Verkehrsinfrastruktur betrifft) zu studieren und möglicherweise einen Einspruch vorzubereiten.

Darüber wird dann Minister Jozef Síkela entscheiden, über dessen Unparteilichkeit in dieser Angelegenheit nicht im Geringsten nachdenken kann.

Die Fertigstellung ist noch lange nicht sicher, das riskante Projekt kann noch gestoppt werden

Welche weiteren Entwicklungen können wir erwarten? Solange es zu keinen Austritt von Informationen kommt, werden Journalisten und wir alle noch lange über den Inhalt der Angebote nur spekulieren können. Bis Mitte Februar des nächsten Jahres soll die Firma CEZ die Angebote auswerten und in eine Rangfolge bringen.

Bis Ende März soll die Regierung dann den Vorschlag prüfen und über den Gewinner entscheiden.

Der Zeitplan sieht weitere Verhandlungen mit dem siegreichen Unternehmen über einen verbindlichen Vertrag vor, der bis spätestens Ende des nächsten Jahres unterzeichnet werden soll.

Dies wird jedoch erst geschehen, wenn die Regierung den Vertrag über die öffentliche finanzielle Unterstützung mit CEZ abgeschlossen hat. Kurz gesagt, nicht das Energieunternehmen wird die Rechnung bezahlen, sondern die Steuerzahler über ein zinsgünstiges (für die Dauer des Baus sogar zinsloses) staatliches Darlehen.

Sobald der Reaktor Strom liefert, zahlen die Stromverbraucher den Kredit zurück - mindestens dreißig Jahre lang, möglicherweise aber auch für die gesamte Lebensdauer der Reaktoren.

Das Gesetz 367/2021, das den gesamten Mechanismus des Darlehens- und Rückkaufvertrags, der zum Zeitpunkt der Debatte als "Dukovany lex" bekannt war, beschreibt, wurde im Vorfeld von den Abgeordneten vorbereitet.

Am Freitag, dem 3. November, fügten die Abgeordneten in einem Paket von nicht zusammenhängenden Änderungsanträgen zur Novelle des Liniengesetzes eine weitere Möglichkeit der finanziellen Unterstützung für neue Reaktoren in Form eines Differenzvertrags hinzu, der ähnliche Auswirkungen auf die Strompreise haben wird.

Sicherlich werden nicht 160 Milliarden Kronen pro Block ausreichen, wie in vielen Redaktionen immer noch gemunkelt wird. Das war schon nicht der Fall, als der damalige Minister Karel Havlicek von dieser Summe sprach.

Die Erfahrungen mit dem Bau neuer Reaktoren in Europa oder den USA deuten darauf hin, dass die Kosten für einen 1200-MW-Reaktor bei etwa 250 Milliarden Kronen liegen.

Dabei handelt es sich um Investitionskosten, in denen die Kosten für das Geld nicht enthalten sind. Der Redaktion von Seznam Zprav liegt eine geheime Analyse des Finanzministeriums vor, in der von einer Billion Kronen für vier Blöcke die Rede ist, mit der Finanzierung in der Höhe von 1,7 Billionen.

Laut dem Bericht aus dem Ressort von Minister Stanjura ist dies ohne eine Konsolidierung der öffentlichen Finanzen, durch Ausgabenkürzungen, wo immer dies möglich ist, und nur, wenn dem Bau neuer Kernkraftwerke Vorrang eingeräumt wird, nicht zu finanzieren.

Wir sollten die Politiker zum Beispiel fragen, wie die Kostenüberschreitungen, die wir bei jedem solchen Bauprojekt sehen, in den Verträgen behandelt werden. Außerdem ist der dramatische Kostenanstieg eng mit der Verlängerung der Bauzeit verbunden.

Wenn der Baubeginn in Dukovany für das Jahr 2029 vorgesehen ist, sollten wir, wenn alles gut geht, den ersten Strom aus dem neuen Block im Jahr 2040 erwarten. Das heißt, vier Jahre nach dem Termin, von dem die Politiker und CEZ sprechen.

In sieben Jahren - und bei weitem nicht immer – baut man nämlich neue Reaktoren nur in China.

Was wir im Rahmen der Ausschreibung nicht zu spekulieren brauchen, ist, welche Arten von Kernreaktoren die verschiedenen Bieter anbieten werden. Westinghouse bietet das Modell AP1000 an, die beiden anderen Anbieter haben ihre Reaktoren nur auf dem Papier entworfen, sei es der EPR1200 von EDF oder der APR1000 von KHNP. Der Grund dafür, dass sie in der Ausschreibung keine anderen Reaktoren anbieten können, ist die begrenzte Verfügbarkeit von Wasser für die Kühlung und die Fähigkeit der Stromnetze, Strom aus einem Reaktor mit mehr als 1200 MW abzunehmen.

Wenn einer der beiden letztgenannten Reaktoren den Zuschlag erhält, werden wir das erste Land der Welt sein, dem neue Reaktoren versprochen werden, was wiederum das Risiko erheblich erhöht, dass sie nicht innerhalb des vereinbarten Zeit- und Kostenrahmens geliefert werden.

Wir haben nch Zeit, die Notbremse zu ziehen. Ich zweifele aber daran, dass es heute bei den ausgerufenen Erwartungen und beim Einfluss von CEZ jemand machen würde.
/gr/


Aus dem Gespräch mit dem Industrieminister Jozef Sikela:
„Bei einer höheren Zahl der Reaktoren werden wir einen größeren Rabatt bekommen"
1.11.2023 Denik N Seite 15 Jan Usela

* Frage: Wenn der Premierminister von der Umwandlung von CEZ spricht, dann ist das immer noch aktuell oder?


-Sikela: Diese Debatten müssen logischerweise weitergehen, denn derzeit ist die Europäische Kommission dabei, das Finanzierungsmodell für das neue Kernkraftwerk in Dukovany zu notifizieren. Wir kommen in den Verhandlungen mit der Kommission voran. Wir sollten sehr bald wissen, wann die endgültige Entscheidung getroffen wird. Die Notifizierung wird uns Aufschluss darüber geben, ob die Umstrukturierung von CEZ notwendig ist oder nicht. Sie könnte verschiedene Formen annehmen, z. B. könnte es sich nur um eine Ausgliederung der Kernkraft handeln. Aber ich sage: nach dem Motto, wenn jemand schreit, zahlen wir ihm eine hohe Prämie, das ist nicht der Weg, den ich gehen will.



* Frage: Kann der laufende Wettbewerb um Dukovany mit der derzeitigen Eigentümerstruktur von CEZ durchgeführt werden?


-Sikela: Der Wettbewerb wurde so vorbereitet. Er basiert auf einer gewissen Form der öffentlichen Unterstützung. Ich denke, dass zumindest die derzeitige Ausschreibung unter den derzeitigen Eigentumsverhältnissen durchgeführt werden kann.



* Frage: Wie viele Blöcke sollten Ihrer Meinung nach gebaut werden? Bis zu den vier, die jetzt diskutiert werden?


-Sikela: Das ist eine Frage, die in der endgültigen Fassung des neuen Energiekonzepts des Landes beantwortet wird. Wir haben bisher mit dem nationalen Klima- und Energieplan gearbeitet, wo wir vorläufig nur von einer Anschlussleistung von vier Gigawatt sprechen. Jeder Wirtschaftswissenschaftler weiß, dass Skaleneffekte funktionieren. Wenn wir die Kosten minimieren wollen, wäre es am vorteilhaftesten, einen Vertrag mit einem Lieferanten für so viele Reaktoren wie möglich abzuschließen. Je mehr Reaktoren, desto mehr Rabatt gibt es. Und ich will nicht verschweigen, dass die Grunderzeugungskosten für Strom für uns absolut wichtig sind. Auf der anderen Seite gibt es Dinge, die wir noch klären müssen. Das sind die kleinen modularen Reaktoren, die im Moment teurer zu sein scheinen als die großen Reaktoren, wenn man nur die Grundlast, also die Produktionskosten betrachtet. Aus Gesprächen mit den weltweit größten Unternehmen, die diese Reaktoren entwickeln, geht jedoch hervor, dass der Preis allmählich sinken wird. Das bedeutet, dass der zweite kleine Reaktor bereits etwa 75 Prozent und der dritte nur noch 50 Prozent davon kosten sollten. Die Frage ist, welche Preise wir uns letztendlich leisten können. Gleichzeitig müssen wir davon ausgehen, dass wir in Dukovany nur begrenzte Kühlmöglichkeiten haben und unter bestimmten Annahmen auf Trockenkühlung umsteigen müssten.
Für den ersten modularen Reaktor hingegen ist der bestehende Standort ideal. Sie wurde bereits getestet, wir haben alle geologischen Untersuchungen dafür , sie erfüllt die Sicherheitsvorkehrungen. Das sind alles Argumente, die bei der optimalen Mischung im Hinblick auf die maximale Nutzung der bestehenden Kernkraftwerksstandorte eine Rolle spielen.
Wir sagen, dass die Tschechische Republik bis zu drei GW an angeschlossener Kapazität aufnehmen kann, was im Falle des modularen Reaktors von Ontario Power Generation und des kleinen Reaktors von Hitachi-GE etwa zehn kleine Blöcke bedeutet. Wenn wir uns für das Vereinigte Königreich entscheiden würden, gäbe es weniger modulare Reaktoren.



* Frage:Bei den großen Blöcken geht es bei der maximalistischen Option um vier Reaktoren, die laut einer Analyse des Finanzministeriums insgesamt 1,75 Billionen Kronen kosten würden. Aber kann sich der tschechische Staat das leisten?


-Sikela: Darauf möchte ich mit einer Frage antworten: Kann es sich der tschechische Staat leisten, diese Reaktoren nicht zu bauen und stattdessen nur den Strom zu importieren? Und wie viel wird es uns kosten, uns mit dem Ausland zu vernetzen, damit wir in einem liberalisierten Markt auf Nettoimporte angewiesen sind? Das neue Energiekonzept wird hierauf eine Antwort geben. Im Moment sind wir Nettoexporteur von Strom. Wir haben die Möglichkeit, entweder weiterhin Nettoexporteur zu sein oder zumindest für den Eigenbedarf zu produzieren. Die dritte Möglichkeit ist, dass wir uns teilweise auf Importe verlassen, idealerweise auf billigen Strom aus erneuerbaren Energien, z.B. aus der Ostsee.



* Frage: Brauchen wir wirklich vier große Blöcke?


-Sikela: Ich sage nicht, dass vier große Blöcke wirklich notwendig sind. Ich sage nur, dass wir an den bestehenden Standorten Platz für vier große Blöcke haben, und ich sehe nicht vor, dass die Tschechische Republik einen neuen Kernkraftwerkstandort eröffnet. Es geht darum, unsere Möglichkeiten zu optimieren. Gehen wir davon aus, dass nicht nur die Tschechische Republik den Weg der massiven Entwicklung der Kernenergie beschreiten wird. Gegenwärtig werden weltweit etwa 100 neue Reaktoren gebaut. Die meisten von ihnen werden in China gebaut. In Europa will Polen in großem Stil auf Kernkraft umsteigen. Sogar Schweden setzt wieder auf die Kernenergie, obwohl 63 % des dortigen Energiemixes aus erneuerbaren Energien stammt. Die Schweden wissen, dass sie, seit sie mehrere Kernreaktoren vom Netz genommen haben, Probleme mit der Netzstabilität haben und keine neuen großen Kapazitäten oder große Mengen an erneuerbaren Energien hinzufügen können. In Frankreich spricht man von einer zweistelligen Zahl neuer Kernkraftwerke. Wir sprechen hier wirklich von einer Renaissance der Kernenergie.



* Frage: Es war die Rede von bis zu vier großen Reaktoren, die die Tschechische Republik in den nächsten Jahren bauen könnte. Bislang ist jedoch nur die Ausschreibung für einen neuen Block in Dukovany fest eingeplant. Halten Sie es für normal, dass die Absicht, zwei Reaktoren in Dukovany zu bauen, in letzter Minute in den Klima- und Energieplan aufgenommen wurde, obwohl es keine öffentliche Debatte darüber gab?


-Sikela: Es war ein Sturm im Wasserglas, denn das Problem war eine Diskussion zwischen dem Industrie- und Handelsministerium und dem Umweltministerium. Wir hatten eine Meinung, als es um die Anschlusskapazität und die Anzahl der Reaktoren ging. Das Umweltministerium war einer anderen Meinung. Wir einigten uns dann an einer konsensuellen Variante. Dann kam ein Einwand aus dem Regierungsamt, deswegen einigten wir uns dann an einer noch anderen Version. Ich halte es für einen geläufigen legislativen Prozess der Erledigung von Einwänden. Sie sehen nur, dass die Einwände in letzter Minute ins Dokument gestellt wurden, Sie sehen dabei aber nicht, was sich noch vorher da abgespielt hat.
/gr/


Teurere Heißwasserleitung aus Temelin nach Budweis
8.11.2023 Pravo Seite 11 Pavel Orholz


Obwohl die Heißwasserleitung von Temelín nach České Budějovice/Budweis bereits fertiggestellt ist und die ersten Terajoule Wärme geliefert hat, werden die Kosten gegenüber den ursprünglichen Berechnungen um 710 Mio. Kronen steigen.
Dies ist auch auf die Insolvenz eines der Bauunternehmen, der Firma Tenza aus Brünn, zurückzuführen.
"Die Gesamtabrechnung ist noch nicht abgeschlossen, sie kann einige Zahlungen sowie Forderungen gegenüber dem ursprünglichen Auftragnehmer enthalten, der während des Baus zahlungsunfähig wurde", erkllärte Marek Sviták, Sprecher des Kernkraftwerks Temelin, gegenüber Der Zeitung Pravo.

CEZ geht davon aus, dass sich die Gesamtkosten für den Bau der neuen Heißwasserleitung, einschließlich der Zahlungen vor der Insolvenz von Tenza, auf 2,4 Mrd. Kronen belaufen werden.
Seit Beginn des Testbetriebs hat die Heißwasserleitung bereits die ersten 50 Terajoule (TJ) an Wärme nach Budweis geliefert. Dabei floss Wasser mit einer Temperatur von rund 110 Grad Celsius durch die Heißwasserleitung.
"Wir stehen noch am Anfang der Heizperiode. Dementsprechend hoch ist auch die gelieferte Wärmemenge. Auf dem Höhepunkt des Winters sollte Wasser mit einer Temperatur von einhundertvierzig Grad nach Budweis fließen. Nach der Abkühlung im Heizwerknetz fließt dann wieder Wasser mit einer Temperatur von etwa siebzig Grad zurück. In den wärmeren Jahreszeiten wird die Wassertemperatur neunzig Grad Celsius betragen", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.

Zwei 26 km lange Heißwasserleitung:

Die Energiefirma CEZ soll jährlich 750 Terajoule Wärme nach Budweis liefern. Die Wärmeleitung soll mindestens 20 Jahre lang Wärme liefern. "Dank der Wärme aus Temelín werden die Emissionen des Budweiser Heizwerks, einschließlich der in die Luft abgegebenen Treibhausgase, um etwa ein Drittel sinken. Jährlich wird das Unternehmen mehr als achtzigtausend Tonnen Kohlendioxidemissionen aus der nicht verbrannten Kohle einsparen", betonte der Temelin-Sprecher Svitak.

Das Kernkraftwerk ist über zwei 26 Kilometer lange Rohrleitungen mit einem Außendurchmesser von 80 Zentimetern mit der Stadt Budweis verbunden. Beide Rohrleitungen liegen mindestens 1,3 Meter unter der Erde.
Seit 1998 liefert das Kernkraftwerk Temelin Wärme nach Tyn nad Vltavou. In einem Vierteljahrhundert hat es bereits 4.500 TJ Wärme an die fünf Kilometer entfernte Stadt geliefert. Die jährlichen Lieferungen liegen bei rund 180 TJ.

Durch die Umstellung auf die Wärme aus dem Kraftwerk wurden 22 mittelgroße kohlebefeuerte Kesselhäuser und drei große Kesselhäuser stillgelegt, und die Stadt gehört zu den Gebieten mit der saubersten Luft in Südböhmen.
710 Mio. Kronen - Dies sind die Mehrkosten für die Warmwasserleitung von Temelin nach Budweis. Ursprünglich sollte sie 1,69 Milliarden Kronen kosten, jetzt wird sie auf 2,4 Milliarden Kronen geschätzt.

/gr/


Physik-Show im Temelin – Infozentrum lockt Massen an
8.11.2023 Pravo Seite 11 ohz


Über achthundert Besucher ließen sich die jüngste Physikshow im Informationszentrum des Kernkraftwerks Temelin im Schloss Vysoky Hradek nicht entgehen. Das Erstaunliche Theater der Physik kam in das Kernkraftwerk Temelin.

"Das Ziel war es, die Physik als ein interessantes wissenschaftliches und technisches Gebiet mit einer großen Perspektive zu präsentieren", sagte Jana Provodova, die Leiterin des Informationszentrums.
"Wir versuchen, den Menschen die Wissenschaft zugänglich zu machen. Schon Einstein sagte, dass man sich für etwas begeistern kann, wenn man es versteht", sagte Barbora Mikulecka vom Theater. Dank des virtuellen Besuchs konnten die Zuschauer auch einen Blick auf die interessantesten Orte des Kraftwerks werfen.
/gr/






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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Fr 10. Nov 2023, 10:11
von Gabi Reitinger
Auswahl der Zeitungsartikel zum Thema Energiewirtschaft vom 9.bis 10.November 2023:



Sozio- ökonomische Studie für den Dukovany – Ausbau:
Auch Ausländer können ein Risiko darstellen

10.11.2023 MF DNES Seite 11 ilm

Region Vysocina - Die sozioökonomischen Auswirkungen der Fertigstellung des nächsten Blocks des Kernkraftwerks Dukovany sollen in einer Studie untersucht werden, die die Region Vysocina gemeinsam mit der Region Südmähren und dem Ministerium für regionale Entwicklung in Auftrag geben wird.

"Obwohl wir den Ausbau von Dukovany als großen Gewinn für die Region ansehen, birgt der Bau auch Risiken. Und die Studie über die sozioökonomischen Auswirkungen sollte uns Antworten darauf geben, wie wir damit umgehen können, damit Risikoszenarien nicht eintreten oder minimiert werden", sagte die stellvertretende Kreishauptfrau der Region Vysocina Hana Hajnova (Piraten).

Es wird erwartet, dass zwischen 2.500 und 3.000 Arbeiter, darunter auch Ausländer, an der Fertigstellung der neuen Atomanlage beteiligt sein werden. "Wir wollen nicht, dass sich eine Situation wie in Kvasiny wiederholt, wo die Arbeiter konzentriert sind und keine Freizeitaktivitäten haben, was zu einem Anstieg der Kriminalität und anderen negativen Erscheinungen führt", erklärt Hajnova.

Die Studie soll sich mit einer Reihe von Bereichen befassen. So wird sie beispielsweise die Verkehrsdienste und das Straßennetz erfassen. Sie wird sich mit dem Zugang zur Gesundheitsversorgung, Sicherheitsfragen, Freizeitaktivitäten und Wohnmöglichkeiten für die Menschen befassen, die am Bau und Betrieb des nächsten Blocks beteiligt sein werden.


"Die Studie wird uns dabei helfen, herauszufinden, wie die Voraussetzung ist, dass Menschen, die hierher kommen, um am neuen AKW-Block zu arbeiten, auch wieder gehen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Region bleiben, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Familien nachholen werden. In diesem Fall müssen wir über die Möglichkeiten von dauerhaftem Wohnraum und über die Verfügbarkeit von Schul- und Kindergartenplätzen sprechen", sagte Hajnova..


Teil der Studie ist auch die Betrachtung der Einnahmen für die betroffenen Gemeinden. "Wir sollten die Einnahmen identifizieren, die die Gemeinden als Ausgleichszahlungen erhalten werden, und beurteilen können, ob sie den Entwicklungsbedarf der Gemeinden decken werden", nennt Hana Hajnová ein weiteres Beispiel.
/gr/


Wir werden im Schatten des Kernkraftwerkstürme leben:
Die Bürgermeister der Gemeinden um Dukovany begrüßen den neuen Block, haben aber auch Bedenken
11.10.2023 MF DNES Seite 11 Ilona Zelnickova


Dukovany - Die Ruhe vor dem Sturm. So sehen die Bürgermeister der kleinen Dörfer in der Fünf-Kilometer-Zone rund um das Kernkraftwerk Dukovany den aktuellen Stand der Dinge, während sie darauf warten, wie die Ausschreibung für den Bau des nächsten Blocks des Kraftwerks ausfallen wird. Der Zeitplan sieht vor, dass der eigentliche Bau im Jahr 2029 beginnt.

"In der Vergangenheit haben runde Tische stattgefunden - wir haben die Vorstellungen aller drei Unternehmen, die sich um die Fertigstellung des neuen Blocks beworben haben, über eine gegenseitige Zusammenarbeit gehört. Seitdem ist es ruhig geworden. Auf kommunaler Ebene tut sich nichts. Wir erwarten, dass alles nach der Ausschreibung beginnt, wenn die Regierung das Unternehmen, das die neue Atomanlage bauen wird, genehmigt", sagte der Bürgermeister von Rouchovany, Vladimir Cerny.

In Dukovany selbst ist die Situation ähnlich. "Bislang hat sich die Gemeindeversammlung noch nicht mit dem Ausbau von Dukovany befasst", sagte Miroslav Kristal, der Bürgermeister der Gemeinde. In den letzten Monaten hat er lediglich an Informationstreffen mit Vertretern von zwei der drei Unternehmen teilgenommen, die sich um den Ausbau beworben haben. Dabei handelte es sich um die französische und die koreanische Seite. "Sie haben das Terrain erkundet. Sie interessierten sich dafür, ob es in Dukovany Flächen im Besitz der Gemeinde oder privater Eigentümer gibt, die für den Bau von Bürogebäuden genutzt werden könnten, die den Hintergrund für das Unternehmen bilden würden", beschrieb Kristal. "Wenn es seitens der Firma CEZ und des Staates einen Bedarf dafür gibt, sind wir bereit, den Flächennutzungsplan zu ändern", fügte der Bürgermeister von Dukovany hinzu.


Probleme aus den 1970er und 1980er Jahren sind noch in lebhafter Erinnerung


Die Vertreter der Gemeinden sind sich einig, dass der Bau des neuen Kernkraftwerksblocks eine schwere Belastung für die umliegenden Gemeinden darstellen wird. Viele der Bürgermeister haben noch lebhafte Erinnerungen an die Zeit, als die jetzige Atomanlage in den 1970er und 1980er Jahren gebaut wurde.

"Hier arbeiteten auch zweieinhalbtausend Soldaten. Es handelte sich auch um Häftlinge. In Slavetice gab es Probleme. Die Kriminalität nahm zu. Tanzabende wurden hier sogar verboten", sagt Antonin Kovar, der Bürgermeister von Slavetice.
Deshalb ist er auch etwas besorgt über die geplante Fertigstellung des neuen AKW-Blocks. "Aber Pessimismus ist nicht meine Art, und ich will auch niemanden erschrecken", fügte er hinzu.
Gleichzeitig erinnerte er daran, dass durch den geplanten Ausbau von Dukovany das Dorf Slavetice von den umliegenden Dörfern wahrscheinlich am meisten betroffen sein wird. "Wir werden im Schatten der Kraftwerkstürme leben. Der Verkehr im Zusammenhang mit der Fertigstellung des neuen Blocks wird fast in unserem Hinterhof stattfinden. Heute ist das Kernkraftwerk 2,8 Kilometer von uns entfernt und nach der Fertigstellung des neu geplanten Blocks werden wir es 800 Meter von den ersten Häusern entfernt haben", erinnerte Kovar und fügte hinzu, dass der Bau genau an der Grenze des Katasters von Slavetice und Dukovany enden wird. "Wir werden also nichts davon haben und das ganze Geld aus der Grundsteuer wird an andere Gemeinden gehen", fügte er hinzu.
Er wies auch darauf hin, dass sich auf dem Kataster von Slavetice ein Umspannwerk befindet, das weiter ausgebaut werden soll.

Der Bürgermeister Kovar empfindet im Zusammenhang mit dem Atomkraftwerk eine langjährige Ungerechtigkeit. "Wegen des Baus des Kraftwerks war Slavetice eine Gemeinde des Aussterbens. Wir mussten ausziehen, genau wie andere Dörfer in der Gegend - Skryje, Lipnany und Hermanice. Am Ende wurde die Gemeinde zwar nicht vernichtet, aber zwanzig Jahre lang gab es dort einen Baustopp, und es konnten keine neuen Häuser gebaut werden", sagte der Bürgermeister Kovar und fügte hinzu, dass die Bevölkerung des Dorfes schrumpft und die Bevölkerung immer älter wird.
Das Dorf ist auch durch den starken Verkehr belastet. Slavetice verfügt noch nicht über eine Umgehungsstraße. "Alle Dörfer in der Gegend haben eine, nur wir nicht. Vor Jahren hat man uns irgendwie vergessen. Jeden Tag fahren hier 4.500 Autos", sagt er.

Aber das soll sich in naher Zukunft ändern. Die Region ist dabei, Straßen zu reparieren und Umgehungsstraßen zu bauen, um die Lieferung von überdimensionierten Bauteilen für den neuen Block vorzubereiten.
"Unsere Umgehungsstraße ist vorbereitet, und das Land dafür ist bereits aufgekauft worden. Der Verkehr im Dorf sollte nach 40 Jahren endlich abnehmen", hofft Antonin Kovar. Der Bürgermeister von Dukovany, Miroslav Kristal, war zur Zeit des Baus des heutigen Atomkraftwerks noch ein Junge, aber er erinnert sich noch an das Wohngebiet für die Arbeiter, die man in Dukovany gebaut hat. Dieses Gebiet in der Gemeinde wurde damals Klondike genannt - nach der Gegend in Kanada, die für die Zeit des wilden Goldrausches berühmt war.
Kristal glaubt, dass dieses Mal keine ähnliche Herberge in Dukovany gebaut werden wird. "Wir haben kein Interesse daran, dass hier riesige Unterkunftskomplexe gebaut werden. Wir sind ein kleines Dorf. Die Einwohner müssen mit Geschäften, medizinischer Versorgung und kulturellen Aktivitäten versorgt werden. Dafür sollten die größeren Städte wie Trebic und Moravske Budejovice zuständig sein", ist er überzeugt.


Eines Tages wird der Bauverkehr abflauen und das Dorf wird sich entwickeln :


Vladimir Cerny, der zweiundsechzigjährige Bürgermeister von Rouchovany, ist ein direkter Zeuge des damaligen Baus des Kernkraftwerks. "Ich erinnere mich an das enorme Verkehrsaufkommen. Es waren mehrere tausend Arbeiter hier. Wenn man nicht spätestens um 7.30 Uhr morgens im Geschäft war, hat man später nichts mehr gekauft. Wir glauben auch, dass sich die Zeit, als das so genannte Klondike in der Nähe von Dukovany lag, nicht wiederholen wird. Es war ein riesiger Komplex mit Schlafsälen für die Arbeiter", erinnerte sich Cerny.

Dennoch begrüßt er die Fertigstellung des neu geplanten Atomblocks. "Wir müssen nicht mit einem Evakuierungspaket unter dem Kopf schlafen. Wir wissen, dass das Atomkraftwerk sicher betrieben wird. Wir drücken die Daumen, dass die Regierung die richtige Entscheidung trifft und der Bau beginnt. Damit das Opfer der Menschen, die in den 80er Jahren aus drei Dörfern ausziehen mussten und deren Häuser abgerissen wurden, nicht umsonst war", überlegt Cerny.
Er ist sich bewusst, dass jedes große Bauvorhaben gewisse Schwierigkeiten mit sich bringt. "Aber wenn er erst einmal da ist, verstummt der Baulärm. Er wird neue Arbeitsplätze und weiteren Fortschritt und Entwicklung für die Gemeinden bringen", glaubt er.
/gr/


CEZ – Gewinn fast auf der Hälfte
10.11.2023 LN Seite 9 ctk



PRAG - Der Energiekonzern CEZ hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 29,8 Milliarden Kronen verdient, wobei der Nettogewinn des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent gesunken ist. Der Hauptgrund dafür ist die in diesem Jahr eingeführte Steuer auf unerwartete Gewinne, die die Kosten der Energiefirma um 21 Mrd. Kronen erhöhte. Der Betriebsgewinn (EBITDA) der Gruppe stieg dagegen aufgrund der hohen Rohstoffpreise um sechs Prozent auf 95 Milliarden. Dies gab das halbstaatliche Unternehmen gestern bekannt.


Gleichzeitig bestätigte der Konzern seinen Ausblick für das Gesamtjahr, der für das Jahr 2023 einen bereinigten Nettogewinn von 33 bis 37 Mrd. Kronen vorsieht. Das Unternehmen hob seine EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr auf 115 bis 120 Mrd. Kronen an, nach zuvor 105 bis 115 Mrd. Kronen.

"Die Ergebnisse der ersten drei Quartale spiegeln eine allmähliche Stabilisierung auf den Energiemärkten wider. Nach der Verabschiedung einer Rekorddividende von 145 Kronen pro Aktie und unter Berücksichtigung der außerordentlichen Besteuerung von Umsätzen und Gewinnen der Energieunternehmen gehen wir davon aus, dass die CEZ-Gruppe in diesem Jahr 118 bis 125 Mrd. Kronen an Dividenden, Gewinnsteuern und Abgaben auf überhöhte Produktionsumsätze an den tschechischen Staat abführen wird", sagte Daniel Benes, Generaldirektor von CEZ.


Nach Angaben des Unternehmens haben mehrere Faktoren die Ergebnisse und ihren Vergleich mit dem Vorjahr beeinflusst. Die Einnahmen werden durch die extremen Schwankungen der Rohstoffpreise im vergangenen Jahr und die anschließende Einführung von Abgaben auf übermäßige Produktionsverkäufe beeinflusst, die das Unternehmen bisher 8,7 Milliarden Kronen gekostet haben. Die Steuer auf unerwartete Gewinne belief sich damals auf 21 Milliarden. Nach Angaben des Finanzvorstands von CEZ, Martin Novak, dürfte das Unternehmen für das gesamte Jahr etwa 37 bis 45 Mrd. Kronen an diesen Abgaben zahlen.


Nach den Statistiken von CEZ ging die Stromerzeugung aus Kohle- und Dampfgaskraftwerken im Laufe des Jahres allmählich zurück und sank im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf zwölf Terawattstunden. Dies ist vor allem auf den Rückgang der Marktpreise für Strom und die Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate und Erdgas zurückzuführen. Der Anteil der Kohleverstromung liegt in diesem Jahr bisher bei 28 Prozent, gegenüber rund 80 Prozent zu Beginn der 90er Jahre. Auch die Stromerzeugung aus Kernenergie ging im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent zurück, während die Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen aufgrund günstiger Witterungsbedingungen um sieben Prozent stieg.

Im vergangenen Jahr erzielte CEZ einen Rekordgewinn von 78,4 Milliarden Kronen. Im Juni dieses Jahres beschloss die Hauptversammlung des Unternehmens, eine Dividende von 145 Kronen pro Aktie zu zahlen. Der Staat erhielt davon 54 Milliarden Kronen.
/gr/




Ein Windkraftwerk im Böhmischen Paradies? Den Menschen vor Ort gefällt der Plan nicht
10.11.2023 5plus2 Seite 18 Z.Syroutkova


In der Nähe von Turnov könnte ein Windkraftwerk gebaut werden. Der Plan gefällt jedch den Anwohnern nicht.

JENISOVICE - Eine hohe Säule, drei lange Flügel und ein Ort, an dem der Wind beständig weht. Das ist eine der wichtigsten Methoden zur Erzeugung umweltfreundlicherer Energie, die auf der ganzen Welt beliebt ist. Selbst auf den Hügeln oberhalb von Liberec kann man diese weißen Riesen nicht übersehen. Einer von ihnen könnte in naher Zukunft in der Region Turnov errichtet werden. Genauer gesagt auf einer Wiese nördlich des Dorfes Jenisovice, die als einziger geeigneter Ort in Turnov und Umgebung ausgewählt wurde.
"Es war eine Vorstellung der Möglichkeiten. Dort weht der Wind, und CEZ sucht nach Standorten, an denen er weht und an denen man ein Kraftwerk bauen könnte, weil es sonst ringsum ein Landschaftsschutzgebiet (Böhmisches Paradies) gibt. Wir wollten, dass die Menschen wissen, welche Möglichkeiten es gibt", sagte Bohumil Bradac, der Bürgermeister von Jenisovice.

Öffentliche Debatte

Die CEZ-Gruppe, die hinter dem möglichen Bau und Betrieb des Windkraftwerks stehen würde, organisierte eine öffentliche Debatte für die Bürger von Jenisovice in der Grundschule.
"Ich habe an der Diskussion mit den Bürgern teilgenommen. Es ist oft so, dass sich nur die negativen Stimmen ums Wort melden, wobei aber auch die allgemeine Stimmung zu diesem Plan nicht ganz positiv ist. Es gab dort überwiegend keine Unterstützung für diesen Windkraftwerksplan", beschreibt Jiri Klapste, Abteilungsleiter der Verwaltung des Landschaftsschutzgebiets Böhmisches Paradies, die Debatte.


Ihm zufolge stört die Menschen vor allem die Tatsache, dass der Turm des Windkraftwerks das umliegende Panorama stören würde. Der Lärm der Windschraube würde nicht bis ins Dorf dringen, aber der Standort liegt an einem Feldweg, der in die Wanderzone des Dorfes fällt. Das unvermeidliche Geräusch wäre also auch dort zu hören.

"Im Moment stehen wir in diesem Fall wirklich noch ganz am Anfang. Im Oktober fand in Jenisovice eine öffentliche Anhörung statt, bei der wir der Öffentlichkeit das Potenzial der Windenergie sowie andere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der CEZ-Gruppe vorstellten. Wir stellen unsere Absichten auf diese Weise immer offen dar, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit uns an der Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen in der Tschechischen Republik zu beteiligen. In jedem Fall respektieren wir auch die Meinung und Entscheidung der jeweiligen Gemeinde", kommentierte Martin Schreier, Sprecher der Energiefirma CEZ.
Es soll sich um eine etwa zweihundert Meter hohe Anlage mit einer Leistung von vier Megawattstunden handeln. Der Bau selbst könnte etwa ein Jahr dauern, aber das Verfahren würde von einer Änderung des Flächennutzungsplans abhängen. Die Windanlage hätte dann für fünfundzwanzig Jahre den Status eines temporären Bauwerks, danach würde über ihr weiteres Schicksal entschieden werden.

/gr/


Gemeinschaftliche Energiewirtschaft
10.11.2023 Trebicsky denik Seite 21 rot


Eigener Strom und billiger. Privathaushalte, Gemeinden und Unternehmen stehen im Jahre 2024 vor einer großen Veränderung. Im nächsten Jahr soll nämlich eine Gesetzesnovelle in Kraft treten, die den Betrieb von so genannter Gemeinschaftsenergie ermöglicht. Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, dass man seinen eigenen Strom mit Hilfe von Sonnenkollektoren oder Windrädern erzeugt und ihn miteinander teilen, auch auf die Ferne. Es gibt so zum Beispiel die Möglichkeit, den Strom im Wochenendhaus zu produzieren und ihn dann in die Wohnung des Eigentümer in der Stadt zu schicken.

Bislang wird dieser revolutionäre Wandel von der großen Mehrheit der Politiker unterstützt, und Experten halten die gemeinsame Nutzung von Strom für einen großen Durchbruch. Wie wird es im wirklichen Leben funktionieren? Die Zeitung Deník.cz hat für ihre Leser eine neue Serie mit dem Titel Gemeinschaftsenergie vorbereitet - eine Serie über die gemeinsame Nutzung von Strom durch die Bürger. Mit den Augen von Juristen und Experten werden wir die Möglichkeiten aufzeigen, die uns ab dem nächsten Jahr erwarten.


Es werden so genannte Energiegemeinschaften entstehen, die den Strom über das Verteilernetz miteinander teilen.
Dazu werden Haushalte, Gemeinden, aber auch Schulen, Büros und Unternehmen gehören. Sie alle werden in der Lage sein, Energie zu produzieren und sie dann zu verkaufen oder zu teilen. Wie wird eine solche Gemeinschaft entstehen? Verfolgen Sie die Reihe der guten Ratschläge den ganzen Herbst lang unter www.deník.cz und in unserer gedruckten Zeitung Deník.

/gr/


CEZ zahlte 21 Milliarden an neuen Steuern
10.11.2023 Pravo Seite 18 Martin Prochazka


Der Energiekonzern CEZ hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 29,8 Milliarden Kronen verdient, 43 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Rückgang ist vor allem auf die in diesem Jahr eingeführte Steuer auf unerwartete Gewinne zurückzuführen, die die Kosten um 21 Mrd. Kronen erhöhte. Doch trotz des hohen Betrags des Energiekolosses wird der Staat deutlich weniger als erwartet aus dieser Steuer einnehmen. Darauf deuten die Gelder von anderen besteuerten Unternehmen hin.

CEZ hat im dritten Quartal gepunktet, die Markterwartungen übertroffen und einen Betriebsgewinn von 32,6 Mrd. Kronen erzielt. "Die Ergebnisse der ersten drei Quartale spiegeln die allmähliche Stabilisierung der Energiemärkte wider", sagte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Daniel Benes.

Für das Gesamtjahr wird ein Gewinn von 33 bis 37 Mrd. Kronen erwartet. CEZ bezahlt 118 bis 125 Milliarden Kronen an Dividenden, Einkommenssteuern und Abgaben auf überschüssige Umsätze an den Staat. Aus dem doppelten Gewinn des letzten Jahres zahlte das Unternehmen in diesem Jahr eine Rekorddividende, wobei der Staat als 70%iger Eigentümer 54 Mrd. Kronen erhielt.
"Der Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr war eine absolute Gewissheit, selbst das Übertreffen der Marktschätzung hat mich nicht überrascht", sagte der Capitalinked-Analyst Radim Dohnal gegenüber Pravo.


Die Stromerzeugung aus Kernenergie und erneuerbaren Energien blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert, während die Produktion aus Kohle- und Dampfgasquellen zurückging. Der Anteil der Produktion aus Kohle erreichte 28,2 Prozent, während er Anfang der 90er Jahre noch bei 80 Prozent lag.
Aufgrund der hohen Preise und des wärmeren Winters sank der Stromverbrauch im Jahresvergleich bei den Großunternehmen um drei Prozent und bei den Haushalten um fünf Prozent.

Bis Ende dieses Jahres will die Firma CEZ den Verkauf der Hälfte ihres Anteils an der türkischen Gesellschaft Akcez Enerji abschließen. Die Finanzierung und die Übernahme von Garantien durch den Käufer, die lokale Torunlar-Gruppe, sind bereits vereinbart. Gleichzeitig will sich das Unternehmen von seiner Beteiligung an der türkischen Akenerji trennen, die mehrere Kraftwerke in der Türkei sowie Kohlekraftwerke in Polen betreibt.


Obwohl CEZ 21 Mrd. Kronen an Steuern auf unerwartete Gewinne an den Staatshaushalt gezahlt hat, wird die Regierung viel weniger einnehmen, als sie erwartet hatte. Nach Angaben des Finanzministeriums hat sie bisher 25,8 Milliarden eingenommen, so dass weniger als fünf Milliarden für andere Unternehmen übrig bleiben. Der Staat erhebt die Sondersteuer seit Januar dieses Jahres auf Energie-, Petrochemie- und Bergbauunternehmen. Die Steuer wurde auch den größten Banken auferlegt, d.h. Tschechische Sparkasse, ČSOB, Kommerzbank, UniCredit, Moneta und Raiffeisenbank.
Im Haushaltsplan wurden für dieses Jahr Steuereinnahmen in Höhe von 85 Milliarden prognostiziert. Obwohl die Unternehmen im Dezember noch eine vierteljährliche Rate zahlen müssen, rechnet der Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS) mit knapp der Hälfte der Einnahmen.
Statt der erwarteten 33 Milliarden Kronen werden die Banken allenfalls die unteren Milliardenbeträge überweisen. "Angesichts der wirtschaftlichen Prognosen dürften die Auswirkungen der neuen Steuer im Jahr 2023 begrenzt oder gar nicht vorhanden sein", sagte Michal Teubner, Sprecher der Kommrzbank.

Die Banken haben in diesem Jahr sinkende Gewinne verzeichnet, während die Überweisungen zwischen ihnen und den Mutterkonzernen gestiegen sind. Allein zwischen Januar und August schickten sie ihnen mehr als 75 Mrd. Kronen an Dividenden. Gestern veröffentlichte die ČSOB-Bank ihre Ergebnisse für drei Quartale. Sie meldete einen Rückgang des Nettogewinns um fünf Prozent auf 13,6 Mrd. Kronen im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch verzeichnete sie ein Rekordwachstum bei den Einlagen und eine Zunahme der Kreditvergabe.
/gr/



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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Di 14. Nov 2023, 09:26
von Gabi Reitinger
Auswahl der Medienartikel aus Tschechien zum Thema Atommüll-Endlager und neue Reaktoren:


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Hrádek-Gemeinden wehren sich gegen das Endlager mit Verweis auf das Wasserregime und mögliche Befangenheit des Umweltministeriums


13.11.2023 Ceske Noviny CTK

https://www.ceskenoviny.cz/zpravy/obce- ... zp/2440159




Dolni Cerekev (Region Jihlava) - Die Gemeinden aus Hradek in der Region Vysocina wollen, dass das Umweltministerium bei der Entscheidung über die Ausweisung eines Erkundungsgebiets für ein Atommüllendlager den Gewässerschutz berücksichtigt. Bei der heutigen Sitzung in Dolni Cerekev erhob ihr Rechtsvertreter Lubos Kliment auch den Einwand einer möglichen Befangenheit aufgrund der Zusammenarbeit des tschechischen geologischen Dienstes, der demselben Ministerium untersteht, mit der Verwaltung der Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SÚRAO). Petr Mixa erklärte im Namen des geologischen Dienstes, dass er in einer solchen Zusammenarbeit nichts Ungewöhnliches sehe. Die Stellungnahme des tschechischen Umweltministeriums wird von der CTK eingeholt.

Die Gemeinden sind seit langem gegen das Endlager.

Eine mögliche Befangenheit des Ministeriums in diesem Verfahren leitete Kliment aus der Tatsache ab, dass der von SURAO beim Ministerium eingereichte Antrag auf Genehmigung zur Durchführung von Erkundungen der Endlagerverwaltung SURAO das Logo des Tschechischen Geologischen Dienstes enthält, der auch an den späteren Erkundungen der Standorte beteiligt sein sollte. Der Anwalt sagte, dass er bis zu 60 Millionen CZK pro Standort erhalten sollte.

"Ich habe kein Problem damit,dass wenn die Standorte ausgewählt und genehmigt werden, dass sie zusammenarbeiten werden. Aber wenn man Vorschläge als SURAO mit dem Logo des tschechischen geologischen Dienstes schickt, erweckt das natürlich den Eindruck einer Zusammenarbeit, aber bereits im Rahmen des Verwaltungsverfahrens. Ich würde gerne wissen, ob das in Ordnung ist", sagte der Anwalt.

Das Logo des tschechischen geologischen Dienstes auf den Anträgen für Untersuchungsgenehmigungen resultiere aus der Tatsache, dass der Dienst fachkundige Unterlagen für diese Anträge zur Verfügung gestellt habe, so der stellvertretende Leiter des geologischen Dienstes, Petr Mixa. "Wir sind eine professionelle staatliche Einrichtung und arbeiten auf diese Weise mit einer Reihe von staatlichen Organisationen und Institutionen zusammen, das ist nicht ungewöhnlich", sagte er der Tschechischen Nachrichtenagentur CTK.

Er sagte auch, dass die Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Erkundung der Standorte das Genehmigungsverfahren des Industrieministeriums durchlaufen habe und die Regierung darüber informiert worden sei. "Das ist also nichts, was auf eine Befangenheit hindeuten würde", sagte Mixa.

Die Endlagerverwaltung SURAO beantragte Ende Februar die Möglichkeit, geologische Untersuchungen an vier Standorten durchzuführen, die für Endlager in der Tschechischen Republik in Betracht gezogen werden, darunter Horka in Vysocina, Janoch bei Temelin in Südböhmen und Brezovy potok in der Region Klatovy, zusätzlich zu Hradek. Nach Angaben der Endlagerverwaltung SURAO sollen im Jahre 2028 ein endgültiger Standort und ein Ersatzstandort ausgewählt werden.

Mixa sagte, dass es an allen Standorten Wasserprobleme gibt. Er sagte, dies sei gerechtfertigt, weil das Wasser schwindet. "Aber das liegt nicht an unseren Erhebungen, sondern am Klimawandel", sagte er.

An jedem Standort sind sechs Bohrungen geplant, um den Grundwasserspiegel in der Landschaft zu überwachen, wobei eine immer 30 Meter und eine weitere in der Nähe 100 Meter misst. Weitere sieben Bohrungen sollen die Qualität des Gesteins prüfen, sechs in einer Tiefe von 300 bis 600 Metern und eine in 1.200 Metern.

Vor der heutigen Sitzung unterzeichneten Vertreter der Gemeinden in dem als Hradek bekannten Standort eine Erklärung über die Notwendigkeit des Wasserschutzes. Die vom Umweltministerium auf Antrag der Gemeinden einberufene Sitzung war öffentlich, aber der Berater des Ministers, Filip Jelinek, wies zu Beginn darauf hin, dass die Öffentlichkeit darin nicht eintreten darf. Er nannte keinen Termin für eine mögliche Entscheidung des Ministeriums über die Standortuntersuchung.

Das Endlager soll Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken aufnehmen, die  einen halben Kilometer unter der Erde gelagert werden.

/gr/
......




Stellungnahme des Umweltministeriums zum Artikel

Hrádek-Gemeinden lehnen Atommüll-Endlager ab, sie fürchten um das Wasser
13.11.2023 idnes.cz


https://www.idnes.cz/jihlava/zpravy/ulo ... -zpravy_mv



....
Nach Angaben des Umweltministeriums ist das Tschechische Geologische Amt seit den ersten Studien und Projekten zwischen 1990 und 1993 an dem Programm für das Atommüll-Endlager beteiligt. Die Sprecherin des Ministeriums, Lucie Jesatkova, sagte auf Anfrage der CTK.



"Auf die Rolle unserer Ressortorganisation, des Tschechischen Geologischen Dienstes (ČGS), zu verweisen, erscheint uns nicht angemessen. Die Aufgabe des ČGS ist es, Daten über die geologische Zusammensetzung des Staatsgebiets zu sammeln, zu verarbeiten und sie den Verwaltungsbehörden für politische, wirtschaftliche und ökologische Entscheidungen zur Verfügung zu stellen", so Jesatkova.

/gr/





VIDEO. Der Anwalt Kliment erhob den Einwand der möglichen Befangenheit des Umweltministeriums

13.11.2023 Jihlavská drbna

Quelle: https://jihlavska.drbna.cz/zpravy/spole ... ource=copy

 

Etwa hundert Menschen kamen heute Morgen ins Kulturhaus in Dolni Cerekev in der Region Jihlava, wo eine öffentliche Anhörung zur Einrichtung eines Erkundungsgebiets für spezielle Eingriffe in die Erdkruste im Standort Certuv Hradek stattfand. Es handelt sich dabei um einen der vier Standorte, die für ein mögliches Endlager für radioaktive Abfälle in Frage kommen. Neben den Vertretern der Gemeinden des Standorts Hradek nahmen auch Vertreter des Umweltministeriums der Tschechischen Republik, Mitarbeiter der Verwaltung für Endlager für radioaktive Abfälle (SURAO) und Vertreter des Tschechischen Geologischen Dienstes (ČGS) an der Diskussion teil.

Die Anhörung war öffentlich und wurde von etwa siebzig Personen besucht, darunter Schüler der 8. und 9. Klassen der dortigen Grundschule.

Unterzeichnung der Klimadoktrin von Hradek: Die Sitzung begann mit der Unterzeichnung der sogenannten Klimadoktrin von Hradek.

Die Erklärung, in der es um die Forderung nach Wasserschutz geht, wurde von den Bürgermeistern der Gemeinden des Standortes Hradek unterzeichnet. Dann ergriff der Bürgermeister von Dolni Cerekev, Zdenek Dvorak, das Wort. Er stellte den Standort vor und wies, wie schon mehrfach zuvor, auf die Fragen hin, auf die die Vertreter des Standortes noch keine Antworten erhalten.

Filip Jelinek, der Minister- Rat, ergriff als nächster das Wort. Er begann seine Rede mit dem Hinweis, dass die heutige, vom Umweltministerium einberufene Sitzung auf Wunsch der Gemeinden zwar öffentlich sei, die anwesende Öffentlichkeit aber darin nicht eingreifen darf. "Dies wäre möglicherweise nur durch die Teilnehmer der heutigen Anhörung möglich", sagte Filip Jelinek.

Acht Geologen an jedem Standort: Die Geologin Marketa Dohnalkova sprach heute im Namen von SURAO und wurde von ihrem Kollegen Marek Vencl vorgestellt. Er gab einen Überblick über die bereits laufenden Arbeiten an den Standorten. Er stellte auch die nächsten Schritte vor, die in den kommenden Monaten und Jahren geplant sind. "Ungefähr acht Geologen der ČGS werden an jedem Standort arbeiten. In diesem Frühjahr wurden bereits Terrainarbeiten und Messungen durchgeführt. Diese müssen wiederholt werden, um genau zu sein", sagte Marek Vencl, ein Geologe von SURAO, der seit 12 Jahren für die Verwaltung SURAO tätig ist. Wie Vencl weiter sagte, besteht das Ziel der Terrainüberwachung darin, durch hydrogeologische, hydrologische und hydrochemische Messungen Referenzinformationen über den Standort zu erhalten, bevor mit dem Bau des Tieflagets begonnen wird. "So werden beispielsweise die Wasserqualität, die Grundwasserzirkulation oder die Niederschlagsverhältnisse am Standort ermittelt", sagte der SURAO-Geologe und fügte hinzu, dass das tiefste Bohrloch in 220 Metern Tiefe gebohrt wurde.

Für den Standort Hradek, der in der Region Jihlava liegt, sprach neben Bürgermeister Dvorak auch Lubos Kliment, der gesetzliche Vertreter aller betroffenen Gemeinden. Gleich zu Beginn machte er eine Bemerkung über den Zeitpunkt der Anhörung. "Es ist zehn Uhr morgens. Wenn die Anhörung am Nachmittag stattfinden würde, wären fünfmal so viele Menschen hier." Darüber hinaus erhob er am Ende seiner Ausführungen den Einwand einer möglichen Befangenheit aufgrund der Zusammenarbeit von CGS mit SURAO.

Kliment leitete die Befangenheit des Ministeriums in diesem Verfahren aus der Tatsache ab, dass der Antrag von SURAO an das Ministerium auf Erteilung einer Genehmigung für die Durchführung von Untersuchungen zur Endlagerverwaltung das CGS-Logo enthielt.  Und gerade dieses geologische Unternehmen wird vom Umweltministerium gegründet und finanziert.

CGS soll auch an den Standortuntersuchungen beteiligt sein. Nach Angaben des Anwalts soll sie bis zu 60 Millionen CZK pro Standort erhalten. "Ich habe kein Problem damit, dass sie mitarbeiten werden, wenn die Standorte bereits ausgewählt und genehmigt sind. Aber wenn man Vorschläge als SURAO mit dem Logo des tschechischen geologischen Dienstes schickt, erweckt das natürlich den Eindruck, als würde man eine Zusammenarbeit präsentieren, aber bereits im Rahmen des Verwaltungsverfahrens. Ich würde gerne wissen, ob das in Ordnung ist", fragte Lubos Kliment während seiner Präsentation und bat um Kommentare von den Vertretern aller betroffenen Behörden. "Ich sehe in einer solchen Zusammenarbeit nichts Ungewöhnliches. Wir sind eine professionelle staatliche Einrichtung und arbeiten auf diese Weise mit einer Reihe von staatlichen Organisationen und Institutionen zusammen", antwortete Petr Mixa im Namen der ČGS. Er erwähnte zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem staatlichen Unternehmen Diamo.

Der oberirdische Teil des Atommülllagers wird eine Fläche von 23 Hektar umfassen. Zdenek Dvorak, der Bürgermeister einer der betroffenen Gemeinden  Dolni Cerekev, verglich dies mit 30 Fußballfeldern. Er ging auch auf die viel diskutierte Sorge um das Trinkwasser ein. Seiner Meinung nach ist dies in allen Gemeinden der Fall, nicht nur in Hradek.

"Meiner Meinung nach zu Recht, denn das Wasser wird allgemein immer schlechter. Aber das liegt nicht an unseren Untersuchungen, sondern am Klimawandel", sagte Mixa.

Der heutige Einwand für eine mögliche Voreingenommenheit sei wahrscheinlich für viele überraschend gewesen, so Rechtsanwalt Kliment. "Wenn etwas passiert, was nicht passieren sollte, müssen wir uns dagegen aussprechen. Ich habe lediglich auf ein systemisches Risiko hingewiesen, das sich aus einer objektiven Tatsache ergibt, und damit dem Ministerium, SURAO und dem tschechischen geologischen Dienst Raum für eine Stellungnahme gegeben", so Kliment, der Anwalt des Standorts Hradek, gegenüber Drbna. "Hier wird etwas verhandelt, aber aus der Sicht der Gemeinden mag es so aussehen, als sei bereits etwas beschlossen worden. Wir sind aber nach wie vor der Meinung, dass wir mit SURAO auf Augenhöhe sein sollten und ihre und unsere Argumente mit gleicher Sorgfalt geprüft werden sollten."



Auch Vaclav Lisa aus Rohozna traf heute Morgen im Kulturzentrum in Cerekev ein. Er erzählte den Redakteuren von Drbna, dass er sich seit zwanzig Jahren für das Thema des Atommüll-Endlagers interessiert. "Warum bin ich heute hier? Ich interessiere mich seit zwanzig Jahren für das Thema Endlager und ich denke, dass wir wirklich unser Trinkwasser verlieren werden. Sogar die SURAO selbst gibt in ihren Studien zu, dass das Wasser einfach verschwinden wird. So steht es in der Machbarkeitsstudie. Es gibt also einen Grund zur Sorge", sagte Vaclav Lisa, ein Einwohner von Rohozna in der Region Jihlava. Er fügte hinzu, dass er das Geld, das SURAO der Region 20 Jahre lang gegeben hat, für einen Hungerlohn hält.

Vom Standort Hradek sind insgesamt acht Gemeinden betroffen, nämlich Borsov, Cejle, Dolni Cerekev, Hojkov, Milicov, Mirosov, Novy Rychnov und Rohozna. Die Gemeinden wehren sich schon seit langem gegen das Endlager. Am 31. Januar 2023 unterzeichneten die Gemeinden der beiden Standorte in Vysocina - also Hradek und Horka - ein gemeinsames Memorandum. Insgesamt 17 betroffene Gemeinden schlossen sich an, dazu kamen Vertreter der Region Vysocina.

/gr/




In Dolni Cerekev ging es um  atomares Endlager. Die Leute kamen, aber sie konnten nicht mitmachen

Jihlavsky denik, 13.11.2023
Martin Singr


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Die Frage des Endlagers für abgebrannte Brennelemente bewegt erneut die Gemeinde Certuv Hradek in der Region Jihlava. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden trafen sich in Dolni Cerekev mit Vertretern des Umweltministeriums und der Verwaltung des Endlagers für radioaktive Abfälle SURAO, um über das Erkundungsgebiet zu diskutieren.

Das Treffen fand am Montagmorgen, den 13. November, in Dolni Cerekev statt. Auf Wunsch des Bürgermeisters Zdenek Dvorak war die Öffentlichkeit zugelassen, durfte sich aber nicht einmischen. Eine der größten Gegnerinnen des Endlagers, die Seniorin Ludmila Fucikova, wollte mit einem Klebeband über dem Mund kommen, doch am Sonntag wurde sie positiv auf Covid getestet und blieb zu Hause.

Trotzdem kamen fast hundert Menschen aus Dolni Cerekev und den umliegenden Dörfern zu dem Treffen, und der Parkplatz vor dem Kulturzentrum war voll.

"Ich mache mir schon seit langem Sorgen, und ich glaube, dass wir das Wasser wirklich verlieren werden.

Die Verwaltung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO gibt selbst zu, dass das Wasser einfach verschwinden wird. Und das ist ein Grund zur Besorgnis", sagte Vaclav Lisa, der aus dem nahe gelegenen Dorf Rohozna kam, nach der Sitzung. Er bezeichnete das Geld, das die Verwaltung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle (SURAO) den Gemeinden für 20 Jahre Erkundungsarbeiten zur Verfügung stellt, als einen Hungerlohn.

Auch die Schüler der Grundschule nahmen an einem großen Teil der Sitzung teil. Obwohl einige der Redner in typischer "Beamtensprache" sprachen, hörten die Kinder mit Interesse zu. Es wurde deutlich, dass ihnen die Zukunft ihrer Heimat nicht gleichgültig ist. "Sie befassen sich auch mit Verwaltungsvorgängen im Zusammenhang mit dem Unterricht, das ist ein einzigartiger Entscheidungsprozess in unserem Land, und wir haben die Möglichkeit, dabei zu sein. Es war also ein Gewinn für sie, zu sehen, wie alles funktioniert", resümierte der Bürgermeister die Teilnahme des jüngsten Teils des Publikums.

Die große Beteiligung wurde zweifellos durch den Termin der Sitzung behindert.

Die Bitte des Bürgermeisters an das Ministerium, den Termin auf den Nachmittag zu verlegen, blieb erfolglos. "Es ist Montagmorgen. Wenn es Nachmittag wäre, wären fünfmal so viele Menschen hier", sagte der Rechtsanwalt Lubos Kliment, der die Gemeinden des Standorts vertritt.

Ein Blick in die Geschichte:
In den Dörfern bei Cerinek in der Region Jihlava schwingt das Thema Endlager für radioaktive Abfälle schon seit dreißig Jahren mit. Der Bürgermeister von Dolni Cerekev, Zdenek Dvorak, und viele andere Einwohner haben nach und nach gelernt, Hydrogeologie, Geologie, Sozioökonomie und sogar Naturschutz zu verstehen.
Im Juni 2020 wurden die neun ausgewählten Standorte aus dem ganzen Land auf vier reduziert, und neben Hradek an der Grenze zwischen den Regionen Jihlava und Pelhrimov, wo das ausgewählte Gebiet erheblich verändert wurde, gingen auch die Standorte Janoch bei Temelin, Horka in der Region Trebic und Brezovy potok in der Region Klatovy in die Endauswahl.
Es wird erwartet, dass ein dieser Standorte in Zukunft abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken aufnehmen wird.

Wenn die Öffentlichkeit die Möglichkeit hätte, ihre Meinung zu äußern, würden sich sicherlich einige zu Wort melden, schloss der Bürgermeister. "Einige wollten sich einmischen, auch wenn es sehr technisch war. Aber viele Leute hätten sich zu Wort gemeldet", sagte Dvorak und fügte hinzu, dass die Leute so ihm nun ihre Erkenntnisse mitteilen. Kurzum, das ist die Situation: über das Endlager wird es nicht mit einzelnen Anwohnern diskutiert, sondern nur mit den Bürgermeistern.

Und selbst da ist die Kommunikation nicht problemlos.

Dvorak wies am Montag erneut darauf hin, dass das Bergbaugesetz von 1988 die Endlagerung regelt. "Damals wollte man die Gemeinden und die Öffentlichkeit nicht wirklich in die ganze Sache einbeziehen", erinnerte er. Er hatte zuvor erwähnt, dass das Endlager nach den Abschlussberichten auch Batelov belasten wird, diese Gemeinde aber nie zu den betroffenen Gemeinden gehörte und gehört. "So viel dazu, wie der Staat vorgeht und wie er Ordnung in sich hat. Für mich überhaupt nicht", beschönigte der Bürgermeister die Situation im vergangenen Jahr.

Diesmal rekapitulierte er die ganze Geschichte der Frage, wie mit den Brennelementen aus den Kernkraftwerken umgegangen werden soll und erinnerte daran, dass das Endlager für neuntausend Tonnen abgebrannte Brennelemente und sechstausend Kubikmeter hochradioaktive Abfälle ausgelegt ist. "Die Fläche soll in der Größenordnung von zwanzig Hektar liegen. Zum Vergleich: Das gesamte Gemeindegebiet von Spelov ist sieben Hektar groß, also dreimal so groß", sagte Dvorak.

Die Redner wurden dann von Filip Jelinek vom Umweltministerium und Marek Vencl von SURAO abgelöst. Die Sitzung gipfelte in der Frage von Lubos Kliment, warum der Tschechische Geologische Dienst (ČGS) in das Verwaltungsverfahren einbezogen wurde. CGS sollte erst in der Phase der geologischen Arbeiten zum Wort kommen.

Bei der anschließenden Konfrontation mit den Vertretern von SURAO und ČGS sparte der Anwalt nicht mit einem Lächeln, er war auf deren Argumente gut vorbereitet. "Wir sind gastfreundlich in Vysocina. Wir mögen jeden, auch wenn er hier ein Endlager bauen will", erklärte er nach dem Treffen.

/gr/


GEMEINSAME ERKLÄRUNG DES STANDORTS HRADEK
13.11.2023 platformaprotiulzisti.cz



PRÄAMBEL


Wir, die Bürgermeister der Gemeinden Borsov, Cejle, Dolni Cerekev, Hojkov, Milicov, Mirosov, Novy Rychnov und Rohozna, sind uns der Pflicht zur ordnungsgemäßen Pflege des Naturerbes bewusst, das uns von unseren Vorfahren anvertraut wurde, und der Tatsache, dass wir verpflichtet sind, dieses Erbe zu bewahren und an unsere Nachkommen weiterzugeben,
geben wir diese



GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUM SCHUTZ DER NATIONALEN TRINKWASSERQUELLEN ZUM ZWECK DER ERHALTUNG DER MÖGLICHKEIT DER ANPASSUNG AN DIE LAUFENDEN KLIMAÄNDERUNGEN ab.



Der Standort (CERTUV) HRADEK liegt im europäischen Wassereinzugsgebiet und ist eine unersetzliche Trinkwasserquelle für die umliegenden Gemeinden sowie für die Kreise und Städte Jihlava und Pelhrimov. Der Standort ist aber auch eine Quelle, die weiter in das Wassereinzugsgebiet von Zelivka (Svihov) reicht, das nicht nur Prag, sondern auch einen großen Teil der Mittelböhmischen Region und die Bezirke Pelhrimov und Havlickuv Brod mit Trinkwasser versorgt. Das (CERTUV) HRADEK-Gebiet, zu dem neben Certuv Hradek auch Kremesnik und Cerinek gehören, ist somit eine unersetzliche Wasserquelle, von der Millionen tschechischer Einwohner für ihre Trinkwasserversorgung abhängen, und im Falle extremer Trockenheit und des Klimawandels wird die Bedeutung dieses Gebiets für die Versorgung der tschechischen Bevölkerung in Zukunft weiter zunehmen. Diese Tatsachen machen den Standort (CERTUV) HRADEK zu einer der wichtigsten nationalen Trinkwasserquellen

.

DIE UNTERZEICHNER SIND SICH BEWUSST
- der Verpflichtungen, die sich aus internationalen Verträgen und europäischem Recht ergeben, insbesondere aus dem UN-Übereinkommen von Paris, der
VERORDNUNG (EU) 2021/1119 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 30. Juni 2021 zur Schaffung eines Rahmens für die Erreichung der Klimaneutralität und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 401/2009 und der Verordnung (EU) 2018/1999 ("Europäischer Rechtsrahmen für den Klimaschutz") oder die MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN - Schaffung einer klimaresistenten Union - Eine neue Strategie der EU zur Anpassung an den Klimawandel sowie die RICHTLINIE 2000/60/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 23. Juni 2000 über den Klimawandel. zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik und die RICHTLINIE (EU) 2020/2184 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 16. Dezember 2020 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch
- die in der tschechischen Gesetzgebung, insbesondere in der Verfassung der Tschechischen Republik, festgelegten Verpflichtungen, wo es in Artikel 7 der Verfassung der Tschechischen Republik heißt: "Der Staat sorgt für die umsichtige Nutzung der natürlichen Ressourcen und den Schutz des natürlichen Reichtums",
- dass der Schutz des Wassers bzw. die Gewährleistung seiner sorgfältigen Bewirtschaftung zweifellos eine der grundlegenden Aufgaben nicht nur des Staates, sondern jedes Bürgers der Tschechischen Republik ist, und dass die Anpassung als Bewältigung der Auswirkungen eines sich ändernden Klimas eine gesellschaftliche Aufgabe ist, an der alle Beteiligten beteiligt werden müssen und die Voraussetzungen für wirksame Anpassungsmaßnahmen auf der Grundlage einer sorgfältigen Planung geschaffen werden müssen,



UND GEBEN DIE FOLGENDE GEMEINSAME ERKLÄRUNG AB



Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung verpflichten sich die Bürgermeister der Gemeinden Borsov, Cejle, Dolni Cerekev, Hojkov, Milicov, Mirosov, Novy Rychnov und Rohozna, ihrer staatsbürgerlichen Pflicht zum Schutz der wichtigsten nationalen Trinkwasserquellen als Teil des ererbten Naturreichtums nachzukommen und gemeinsam alle ihnen zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Erfüllung und zum Schutz dieses öffentlichen Interesses der Tschechischen Republik und ihrer Einwohner umzusetzen. In dem Bestreben, gemeinsam für den Schutz dieser unersetzlichen natürlichen Ressource der Tschechischen Republik zu sorgen,

FORMELN UND VERABSCHIEDEN SIE DIESES:


DIE DOKTRIN DES STANDORTES HRADEK

DER SCHUTZ DER TRINKWASSERRESSOURCEN IST EIN GRUNDPFEILER FÜR EINE MÖGLICHE ZUKÜNFTIGE ANPASSUNG AN DEN GLOBALEN KLIMAWANDEL. DER SCHUTZ DER TRINKWASSERRESSOURCEN IM GEBIET HRADEK IST EIN ÖFFENTLICHES INTERESSE DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK. DER SCHUTZ DIESES ÖFFENTLICHEN INTERESSES IST KEIN RECHT, SONDERN EINE PFLICHT, DIE JEDEM BÜRGER DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK AUFERLEGT IST. DIE ZUKUNFT DIESES ÖFFENTLICHEN INTERESSES UND DIE KÜNFTIGE ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL HÄNGEN DAHER VOM AKTIVEN HANDELN EINES JEDEN EINZELNEN VON UNS AB.

In Dolní Cerekev am 13.11.2023
/gr/




SURAO bereitet geologische Untersuchungen der ausgewählten Standorte für den Bau eines Atommüll-Endlagers vor
14.11.2023 Tschechischer Rundfunk 6:30 Uhr

Die Mitarbeiter der Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle (SURAO) wollen mit der geologischen Erkundung der für den Bau eines Endlagers für radioaktive Abfälle ausgewiesenen Standorte beginnen. Das staatliche Unternehmen stellte seinen Plan am Standort Hradek in der Region Vysocina vor.

In Dolní Cerekev trafen die Vertreter von SURAO mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und deren Einwohnern zusammen. Die Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle SURAO rechnet mit einer nicht-invasiven Erkundung der ausgewählten Standorte, aber auch mit Bohrungen, die tiefer als einen Kilometer gehen und in die Erdkruste eingreifen.

Dafür müssen sie die Genehmigung des Umweltministeriums einholen. Eine öffentliche Anhörung ist eine der Bedingungen, die SURAO erfüllen muss, um die Genehmigung zu erhalten.

Die Bürgermeister sind vor allem besorgt über den Verlust von Wasser, nicht nur für die tschechische, sondern auch für die europäische Wasserscheide. Sie äußerten auch Bedenken hinsichtlich der sozioökonomischen Auswirkungen auf den Standort.

Wann soll klar sein, an welchem Standort das Endlager gebaut wird? Die tschechisch sprechenden können mehr in diesem Audio erfahren:

https://vysocina.rozhlas.cz/surao-pripr ... te-9113056
/gr/





Fehlendes Interesse der Investoren bricht dem US-Kleinreaktorprojekt das Genick

Matous Laznovsky

10. 11.2023  Seznam Zprávy



Das erste Kleinatomreaktor-Projekt, das von der Atomaufsichtsbehörde genehmigt wurde, ist in den USA wegen mangelnden Interesses der Kunden eingestellt worden. Das Scheitern von NuScale deutet darauf hin, wie schwierig es für moderne Kernkraftwerke sein wird, auf den Markt zu kommen.



NuScale hat die Planung seines ersten Kraftwerks, das aus kleinen, selbstgebauten Reaktoren besteht, abgeschlossen. Der Grund dafür war das mangelnde Interesse der potenziellen Kunden, der Energieversorger, an langfristigen Verträgen für die Stromversorgung aus den kleinen Reaktoren.

Kleine Reaktoren sollen dazu beitragen, die Wirtschaftlichkeit des Baus von Kernkraftwerken zu verbessern, aber das Beispiel von NuScale zeigt, dass dies eine schwierige Aufgabe sein wird. Wie bei größeren Anlagen sind das Hauptproblem nicht ausdrücklich technische Schwierigkeiten, sondern in erster Linie die Kosten

.

Das abgebrochene "Carbon Free Power Project" sollte in Zusammenarbeit mit dem UAMPS-Konsortium, einer Gruppe von Stromversorgern aus dem Bundesstaat Idaho, entwickelt werden. Es sollte aus sechs 77-Megawatt-Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 462 MW bestehen und im Jahr 2029 in Betrieb gehen.

Das Projekt hatte eine recht komplexe Organisationsstruktur. Es beruhte darauf, dass die Interessenten den Strom aus dem Reaktor zu im Voraus garantierten Preisen abnehmen würden. Das Problem war jedoch, dass sich der Preis des Projekts im Laufe der Zeit erheblich veränderte, da die Kosten für den Bau des gesamten Projekts stiegen. Schließlich kletterte der Kostenvoranschlag auf über 9 Milliarden Dollar, also über 200 Milliarden Kronen. Zu diesem Preis sollte ein Block gebaut werden, der nicht einmal die Hälfte der Leistung eines einzelnen Blocks in Temelín erreichte.

Dank der starken staatlichen Unterstützung hätte der Strompreis bei etwa 90 Dollar pro MWh (d. h. etwa 2000 CZK/MWh) liegen sollen. Dies war für den US-Markt immer noch zu viel, und so konnte für den größten Teil der angebotenen Produktion (etwa 75 Prozent) kein Käufer gefunden werden. Das Projekt wurde daher abgebrochen, bevor überhaupt mit den Bauarbeiten (auch den Vorarbeiten) begonnen wurde.

Die Aktien des amerikanischen Unternehmens reagierten mit einem sehr starken Rückgang von 30 Prozent an einem einzigen Tag.

Dazu dürfte die Information beitragen, dass NuScale auch den Vertrag mit dem polnischen Bergbauunternehmen KGHM gekündigt hat. Das Unternehmen sollte ein Kleinkraftwerk mit mehreren Reaktoren bauen.


Laut Plan sollte das Kraftwerk in der ersten Phase vier Blöcke mit je 77 Megawatt Leistung umfassen und in der Zukunft auf zwölf kleine modulare Reaktoren (SMR) erweitert werden. Die erste Phase sollte im Jahre 2029 in Betrieb genommen werden. Informationen über das Ende des polnischen Vertrags sind jedoch noch nicht bestätigt worden. KGHM hat die Berichte dementiert.

NuScale ist eines von mehreren kleinen Privatunternehmen in westlichen Ländern, die hoffen, dass sie dank der Fortschritte in der IT, der Materialwissenschaft und der Kerntechnik einen kleinen Reaktor entwickeln können, der die heutigen strengen Anforderungen an die Kernkraft zu relativ geringen Kosten erfüllt.

Tatsächlich wurde das Unternehmen im Jahre 2007 unter dem vollständigen Namen NuScale Power mit dem Ziel gegründet, in den USA kleine Reaktoren zu entwickeln. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Portland, Oregon, und hat Büros in fünf weiteren nordamerikanischen Städten sowie in London.

Es handelt sich in erster Linie um eine Forschungsorganisation, die von einer Gruppe von Experten der Oregon State University gegründet wurde. Bislang hat sie nur kleine Labormodelle von Teilen des geplanten Reaktors gebaut und noch nie eine tatsächlich in Betrieb befindliche Atomanlage in Betrieb genommen.



Das Unternehmen, mit dem übrigens z. B. CEZ im Jahre 2019 eine (nicht allzu verbindliche) Kooperationsvereinbarung unterzeichnet hat, ist dennoch eines der bekanntesten im Bereich der Entwicklung kleiner modularer Reaktoren. Derzeit ist es das einzige Unternehmen, das von der US-amerikanischen Atomaufsichtsbehörde eine Lizenz für den Bau eines Reaktors erhalten hat, der in die Kategorie der "kleinen modularen Reaktoren" fällt.


Das Reaktordesign von NuScale (genauer gesagt, eine kleinere Version mit 50 MW elektrischer Leistung) war der erste "kleine" Reaktor der neuen Generation, der in den USA zum Bau zugelassen wurde. Das bedeutet, dass die dortige Atomaufsichtsbehörde die Möglichkeit zugelassen hat, dass Anlagen mit diesen Reaktoren eine Baugenehmigung beantragen können.

Es handelt sich um einen Reaktor, der auf dem bewährten Prinzip eines Leichtwasser-Druckwasserreaktors basiert, demselben Prinzip wie die Reaktoren in Dukovany oder Temelin. Auf dem Papier hat NuScale mehrere Varianten mit einer Höchstleistung zwischen 50 und 77 MW elektrischer Leistung entwickelt (d.h. die maximale Strommenge, die die mit dem Reaktor verbundene Turbine erzeugen kann; der Reaktor erzeugt Wärme, von der weniger als die Hälfte effektiv zur Stromerzeugung genutzt wird, der Rest muss nur "gekühlt" werden). Es ist vorgesehen, dass diese Einheiten in größeren Reaktorblöcken von bis zu 12 Einheiten konzentriert werden könnten.

/gr/






CEZ will bis zu 10 modulare Reaktoren in der Tschechischen Republik haben

Zuzana Kubátová
12.11.2023 Seznam Zprávy

 
https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... .seznam.cz



Der erste kleine modulare Kernreaktor in der Tschechischen Republik soll in neun Jahren in Temelin in Betrieb gehen. CEZ will bis Mitte des nächsten Jahres einen Lieferanten auswählen, sagt Silvana Jirotkova, Leiterin des SMR-Entwicklungsteams bei CEZ

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+Mitte der Woche kamen Nachrichten, die die Begeisterung für die fortschrittliche Technologie der kleinen Kernreaktoren (SMR) abkühlen. Die US-Firma NuScale und das Energiekonsortium UAMPS haben vereinbart, das Projekt des ersten kommerziellen Kernkraftwerks aus kleinen modularen Einheiten in den USA zu beenden.

Die 462-Megawatt-Anlage, die aus sechs modularen Reaktoren besteht, sollte nach 27 Jahren Entwicklungszeit im Jahr 2030 in Betrieb gehen. NuScale hat als erster Entwickler dieser Technologie sogar schon eine Genehmigung der US-Nuklearaufsichtsbehörde (NRC) erhalten, allerdings für einen 50-Megawatt-Block. Inzwischen ist das Unternehmen auf einen 77-Megawatt-Reaktor umgestiegen, um den Preis pro erzeugter Megawattstunde Strom zu senken

.

Das Projekt für das erste modulare Kernkraftwerk in den USA scheiterte jedoch. Es benötigte immer mehr Kapital, und trotz massiver öffentlicher Unterstützung weigerten sich die Investoren schließlich, mehr Geld hineinzustecken. Aus diesem Grund wachsen auch die Zweifel daran, dass mit der Kleinreaktortechnologie Kernkraftwerke schneller und billiger gebaut werden können.

NuScale ist eines von sieben ausländischen Unternehmen, die SMR entwickeln und mit denen CEZ ein Memorandum unterzeichnet hat. CEZ will eine ganze Flotte von Kleinreaktoren in unserem Land bauen - die Rede ist von bis zu zehn kleinen Reaktoren mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.000 MW, was der Leistung von anderthalb der heutigen Temelin-Leistung entspricht.


/gr/


Gespräch über den Plan auf den Bau der SMR in Tschechien mit Silvana Jirotkova, Vertreterin des Energiekonzerns CEZ:
13.11.2023 Seznam Zpravy:


"Unser ehrgeiziger Plan sieht vor, dass der erste modulare Reaktor in Temelín im Jahr 2032 gebaut wird. Wir wollen bis Mitte des nächsten Jahres einen Lieferanten auswählen", sagt Silvana Jirotkova, die bei CEZ ein Team leitet, das sich auf kleine Reaktoren spezialisiert.

Dieses Interview haben wir nur ein paar Stunden vor der Ankündigung von NuScale über die Beendigung des Projektes gemacht.


+Frage: Sie haben Memoranden mit sieben Partnern unterzeichnet, haben Sie einen von ihnen in die engere Wahl gezogen?


-Jirotkova, CEZ: Ursprünglich gab es mehr mögliche Partner, meine Kollegen haben das Feld schon verfolgt, bevor ich ins Team kam. Letztendlich haben wir uns für Leichtwasserreaktoren entschieden, die eine bekannte Technologie sind. Und dass wir uns nicht für die so genannte vierte Generation entscheiden würden, bei der es sich um Reaktoren handelt, die z. B. durch verschiedene Salze gekühlt werden. Damit könnten wir von 2032 nicht einmal träumen.

Unsere Vorauswahl sind die sieben Unternehmen, mit denen wir Memoranden unterzeichnet haben. Es handelt sich um vier amerikanische Unternehmen, ein britisches, ein französisches und ein koreanisches. Das gibt uns einen grundlegenden Überblick über das, was in der Welt vor sich geht. Es gibt noch eine Reihe anderer Unternehmen, die SMR entwickeln, aber ihre Projekte sind weniger weit fortgeschritten.

Mit den Unternehmen, mit denen wir ein Memorandum haben, stehen wir in Kontakt, sammeln Daten und beobachten, wie sie mit den von ihnen vorgelegten Zeitplänen vorankommen. Einige liegen bereits hinter dem Zeitplan zurück.

+Frage: Welches Ihrer sieben Partnerunternehmen ist in seiner Projektentwicklung am weitesten fortgeschritten?

-Jirotkova, CEZ: Wenn wir es danach beurteilen, wer bereits Verträge hat und wo sie gebaut werden, dann ist es GE-Hitachi, das bereits Investitionen in dem Sinne getätigt hat, dass zum Beispiel Ontario Power Generation in Ontario, Kanada, eine Vereinbarung mit ihnen getroffen hat und einen Standort für insgesamt vier 300-Megawatt-Einheiten von GE-Hitachi vorbereitet. Ein ähnliches Projekt wird es in den Vereinigten Staaten geben.





+Frage: Wann soll der erste Reaktor von GE-Hitachi in Betrieb genommen werden?


-Jirotkova, CEZ: Etwa im Jahre 2029 oder 2030 in Kanada. Und danach kommen die anderen. Für uns ist es wichtig, diese Entwicklung zu verfolgen, wir beobachten die tatsächliche Vorbereitung dieser Projekte. Wir haben eine Vereinbarung nicht nur mit GE-Hitachi, sondern auch mit Ontario Power Generation. Wir verfolgen die Genehmigungsverfahren genau, und es ist von Vorteil, dass die kanadische, die amerikanische, die britische und die französische Aufsichtsbehörde alle beteiligt sind. Sie arbeiten auch mit der tschechischen Regulierungsbehörde zusammen.



+Frage: Das Unternehmen, das als eines der ersten im Zusammenhang mit kleinen Reaktoren erwähnt wurde, das amerikanische Unternehmen NuScale, arbeitet seit etwa 20 Jahren an der Entwicklung. Und sie sind immer noch dabei, den Reaktor größer zu machen. Er wurde nach fünfjährigen Verhandlungen mit der US-Behörde für nukleare Sicherheit für einen 50-MW-Reaktor genehmigt. Aber damit rechnet er nicht mehr, sondern arbeitet mit einem 70-Megawatt-Konzept.
Die prognostizierten Kosten pro Megawattstunde, die von NuScales SMRs produziert werden, haben sich in 20 Jahren etwa verdoppelt. Erwarten wir zu viel von SMRs?

-Jirotkova, CEZ: Ich werde anders anfangen. Wir verfolgen sieben Unternehmen, aber selbst von diesen sieben Unternehmen können wir erwarten, dass höchstens zwei am Ende gut abschneiden werden. Mehr Unternehmen werden es nicht schaffen. Wenn sie nicht schnell Kunden gewinnen und sich nicht ausreichend auf dem Markt etablieren, werden sie einfach sterben, die Entwicklung einstellen und nicht weitermachen. Das ist finanziell eine große Herausforderung. Deshalb beobachten wir sie, deshalb haben wir noch keine Entscheidung getroffen.


Große kleine Reaktoren



+Frage: Kleine modulare Reaktoren sind definitionsgemäß Anlagen mit einer Leistung von bis zu 300 Megawatt, aber Ihre Partner arbeiten an größeren Anlagen.


-Jirotkova, CEZ:Einer sogar bis zu 470 MW.




+Frage: Das ist eine Leistung, die den heutigen Dukovany-Reaktoren aus den späten 80er Jahren entspricht. Worin besteht der Vorteil der SMR, der Modularität? In der Möglichkeit der Massenproduktion? In der Möglichkeit, die kleinen Blöcke in größeren Einheiten anzuordnen?


-Jirotkova, CEZ: Sogar mittelgroße modulare Reaktoren mit bis zu 700 MW sind bereits geplant, das ist keine Kleinigkeit. Die Modularität besteht darin, dass einige Unternehmen in der Lage sind, kleinere Reaktoren nebeneinander zu stellen und die Leistung je nach Bedarf zu erhöhen. Was aber noch interessanter ist, ist die Serialität.

Im Idealfall werden die Module in einer Fabrik hergestellt und in vorgefertigten Teilen an den Aufstellungsort geliefert. Der Vorteil ist, dass man sie vor Ort schneller und einfacher nach einem genauen Plan bauen kann. In einer Fabrik kann man sie unter besseren Bedingungen, mit höherer Qualität, einfacher herstellen.

Der Bau selbst sollte einfacher sein, natürlich wird er beim ersten seiner Art immer komplizierter sein, aber mit jedem weiteren Reaktor sollte sich die Lernkurve verbessern, und die Unternehmen sollten die Möglichkeiten dieser Technologie nutzen, um die Bauzeit zu verkürzen und sie effizienter zu gestalten.

/Gekürzt/

......

CEZ-Partner für kleine Reaktoren
13.11.2023 Seznam Zpravy



GE-Hitachi: 300 MW Leistung. Das Projekt wurde im Jahre 2018 gestartet, vier Blöcke werden in Kanada vorbereitet, die Lizenzierung läuft. Neben der Tschechischen Republik, Polen, Estland, UK.



NuScale: 77 MW Leistung. 20 Jahre Entwicklung, Reaktor wird schrittweise von den ursprünglichen 35 MW aufgestockt. 50-MW-Version wurde von der US NRC lizenziert. Im November 2023 scheiterte das Projekt zum Bau der ersten Anlage in den USA. Neben der Tschechischen Republik sind auch Rumänien, Jordanien und Kanada interessiert.



Holtec: 300 MW Kapazität, seit 2010 in der Entwicklung. Neben der Tschechischen Republik sind auch die Ukraine und Kanada interessiert

Rollce-Royce: Kapazität zunächst 220 MW, schrittweise wächst das Projekt über 220-440 MW auf die heutige Version von 470 MW. Die Entwicklung begann im Jahre 2017.



Westinghouse: 300 MW Kapazität, eine verkleinerte Version des für Dukovany angebotenen AP1000-Reaktors. Das Projekt wurde Anfang des Jahres angekündigt.



EDF: Ein Paar Reaktoren mit 170 MW. Die Entwicklung beginnt im Jahre 2019; Frankreich und Finnland sind ebenfalls interessiert.



KHNP: 100 MW Leistung. Seit 1997 in der Entwicklung. Saudi-Arabien ist interessiert.

/gr/



BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz

Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Verfasst: Mi 15. Nov 2023, 08:00
von Gabi Reitinger
Auswahl von Medienartikeln vom 15.November 2023:



Die Heißwasserleitung aus Dukovany nach Brünn wird von Skepsis begleitet
15.11.2023 Moravsky denik Seite 2 hra


Die neue Wärmequelle könnte die Einwohner von Brünn in nur acht Jahren erwärmen. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind die Vorbereitungen für die Dukovany-Warmwasserleitung in vollem Gange und sie betrachten sie als eine energiepolitische Priorität für die Stadt. Vertreter der Oppositionsparteien argumentieren jedoch, dass sie noch nicht genügend Informationen über das Projekt haben.

Auch einige Experten stehen dem Riesenprojekt skeptisch gegenüber. Derzeit befindet sich das Projekt in der Phase der Vorbereitung der vertraglichen Beziehungen zwischen der Brünner Wärmeanlage und CEZ.
/gr/


In Dolni Cerekev wurde das Atommüll-Endlager erörtert
15.11.2023 Trebicsky denik Seite 3 sin


Dolni Cerekev - Die Frage eines Lagers für abgebrannte Kernbrennstoffe bewegt erneut die Lokalität Hradek in der Region Jihlava. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden trafen sich mit Vertretern des Umweltministeriums und der Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle (SURAO), um über das Erkundungsgebiet zu diskutieren.

Das Treffen fand am Montag in Dolní Cerekev statt. Auf Wunsch des Bürgermeisters Zdenek Dvorak durfte die Öffentlichkeit an dem Treffen teilnehmen, sich aber nicht einmischen. Eine der größten Gegnerinnen des Endlagers, die Rentnerin Ludmila Fucikova, wollte mit Klebeband über dem Mund kommen, doch am Sonntag wurde sie positiv auf Covid getestet und blieb deshalb zu Hause.

Trotzdem kamen fast 100 Menschen aus Dolni Cerekev und den umliegenden Dörfern zu dem Treffen. "Ich mache mir schon seit langem Sorgen, und ich glaube, dass wir das Wasser wirklich verlieren werden. Die Verwaltung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO gibt selbst zu, dass das Wasser einfach verschwinden wird. Und das ist ein Grund zur Sorge", sagte Vaclav Lisa, der aus dem nahe gelegenen Dorf Rohozna kam, nach der Sitzung. Er bezeichnete das Geld, das den Gemeinden von der Endlagerverwaltung für radioaktive Abfälle (SURAO) für 20 Jahre Erkundungsarbeiten zur Verfügung gestellt wurde, als einen Hungerlohn.

Eine größere Beteiligung wurde zweifellos durch den Termin der Versammlung verhindert. Die Bitte des Bürgermeisters an das Ministerium, den Termin auf den Nachmittag zu verlegen, blieb erfolglos. "Es ist Montagmorgen. Wenn es Nachmittag wäre, wären fünfmal so viele Leute hier", meint der Rechtsanwalt Lubos Kliment, der die Gemeinden vertritt. Wenn die Öffentlichkeit die Möglichkeit hätte, ihre Meinung zu äußern, würden sich sicher einige zu Wort melden, so der Bürgermeister abschließend.

Mehr unter jihlavsky.denik.cz
/gr/


Die tschechische Atom-Ausschreibung geht in die Finalrunde
14.11.2023 Technische Wochenzeitung Seite 16


Der zweite Wettbewerb um Kernreaktoren in Tschechien in den letzten Jahren geht in seine letzte Phase. Und das in einer Situation, in der es um die Kernkraftindustrie und die Atomindustrie im Allgemeinen nicht zum Besten bestellt ist.

Ende Oktober haben alle drei Bieter - die französische EDF, die koreanische KHNP und das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse - das endgültige Angebot für den Bau des neuen Reaktorblocks in Dukovany abgegeben. Darüber hinaus haben die Bieter auch für weitere drei Reaktoren unverbindliche Angebote abgegeben.
Das Energieunternehmen CEZ wird nun die Angebote auswerten und den Bewertungsbericht der Regierung zur Genehmigung vorlegen. Nach dem derzeitigen Zeitplan sollen die Verträge mit dem ausgewählten Bieter innerhalb des nächsten Jahres abgeschlossen werden. Der neue Kraftwerksblock soll dann bis zum Jahr 2036 fertiggestellt werden.

Theoretisch können sich noch viele Dinge ändern. So hat der Staat beispielsweise das Recht, jeden Bieter aus Sicherheitsgründen auf der Grundlage eines Regierungsbeschlusses auszuschließen oder abzulehnen. Dies ist im Falle des chinesischen Bieters, der staatlichen China General Nuclear Power Group, bereits geschehen. Für die bestehenden Bieter ist eine solche Entwicklung jedoch schwer vorstellbar.


Andere Teile des Projekts verlaufen parallel zur Ausschreibung. Am Montag, den 30. Oktober, erließ das Ministerium für Industrie und Handel einen Planfeststellungsbeschluss für die neuen Reaktorblöcke in Dukovany, der den Bau von bis zu zwei Reaktoren erlaubt. Nach Angaben der Behörde ist dies ein Signal an alle Bieter für den Bau des neuen Blocks, dass das Projekt bereit sein wird.
CEZ hat außerdem bereits eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und eine Standortgenehmigung vom Staatsamt für nukleare Sicherheit (SUJB) erhalten. Darüber hinaus liegt seit Juni 2023 in Brüssel ein Antrag auf eine sogenannte Notifizierung mit einer 18-monatigen Bearbeitungsfrist vor, in der die Europäische Kommission bestätigen soll, dass die gewählte Finanzierungsmethode keine öffentliche Beihilfe darstellt.
Allerdings ist das Verfahren beim Stadtamt Trebic, wo der Antrag auf eine Baugenehmigung seit Juni 2021 anhängig ist, etwas komplizierter. Die Frist für die Entscheidung wurde mehrmals verschoben und soll hoffentlich bis zum 1. März 2024 erteilt werden.
Die Vorbereitung des Projekts ist natürlich nicht kostenlos. CEZ hat bereits erklärt, dass es allein für die vorbereitenden Arbeiten bis zum Baubeginn im Jahr 2029 rund 23 Milliarden Kronen ausgeben wird.


Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kernkraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 MW befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Leistung von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic. Zusätzlich zu den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in Temelín gebaut werden, aber der Weg dorthin ist noch ziemlich lang.
Die installierte Kapazität der Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik entspricht weniger als 21 % aller inländischen Stromquellen. Aufgrund ihres hohen Auslastungsfaktors decken sie jedoch 36,2 % der jährlichen Stromerzeugung ab.


Der neue Block in Dukovany wird neben dem bestehenden Kraftwerk in Dukovany gebaut und wird in Zukunft einen Teil seiner Kapazität ersetzen. Der erste Block des Kernkraftwerks Dukovany wurde im Jahre 1985 in Betrieb genommen.

Das neue Reaktorprojekt wird voraussichtlich die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein; nach früheren Angaben der Regierung und von CEZ soll der neue Reaktor etwa 160 Milliarden Kronen in Preisen von 2020 kosten. Dabei handelt es sich jedoch um die "Over-Night-Kosten", d. h. um die Kosten, die entstehen würden, wenn der gesamte Reaktor und die gesamte Ausrüstung buchstäblich "über Nacht" gebaut würden. In Wirklichkeit wird der Bau Jahre dauern, und die endgültigen Kosten werden zweifellos sehr viel höher sein. Der genaue Preis, auf den sich die Bieter geeinigt haben, wird erst nach Abschluss der Ausschreibung bekannt sein. Auch der Abnahmepreis für den Strom, der dem Betreiber garantiert werden soll, ist noch nicht bekannt.

Der Staat wird sich in erheblichem Maße an der Finanzierung des Projekts beteiligen, und zwar zinsfrei während der Bauzeit und mit 2 % während der Betriebszeit. Dies wird die Gesamtbaukosten aus Sicht von CEZ senken. Angesichts der allgemeinen Lage auf den Finanzmärkten und des desolaten Zustands der Staatsfinanzen, die auch auf der Einnahmenseite ein strukturelles Problem haben (d. h. niedrige Steuereinnahmen), ist nicht zu erwarten, dass die Geldgeber in den nächsten Jahren allzu freundlich zu unserer Staatskasse sein werden.
Dies ist ein großer Unterschied zum Jahr 2014 und dem ersten Versuch, die Fertigstellung von zwei Reaktoren im Kernkraftwerk Temelin auszuschreiben. Damals beschloss die Regierung der Sozialdemokraten, ANO und Volkspartei, dass der Staat die Entwicklung der Kernenergie nicht finanziell unterstützen würde und dass die Firma CEZ "auf eigene Faust" bauen sollte, wie der damalige Finanzminister Andrej Babis sagte. In seiner Rolle als Premierminister hat Andrej Babis seine Meinung jedoch bereits erheblich geändert und ein Finanzierungsmodell ins Auge gefasst: 70 % Staat, 30 % CEZ. Trotzdem kam es nicht zur Fertigstellung. Was im Übrigen auch ein Reputationsproblem für die Tschechische Republik darstellt. Die Bieter für die Fertigstellung anderer Reaktoren sind sich dessen wohl bewusst. Ein weiteres erfolgloses Verfahren hätte nach Einschätzung der Kulloaren die meisten potenziellen Bieter bereits zuverlässig abgeschreckt.
/gr/




Der Stromverbrauch in der Pilsner Region sank im vergangenen Jahr um fast fünf Prozent
15.11.2023 MF DNES Seite 16 ctk


Region Pilsen - Unternehmen, Institutionen und Einwohner in der Region Pilsen verbrauchten im vergangenen Jahr 2 978 Gigawattstunden Strom, 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Im vorvorigen Jahr war der Verbrauch um 6,2 Prozent gestiegen, während er zwei Jahre zuvor um etwa zwei Prozent gesunken war. Der Anteil der Pilsner Region am landesweiten Verbrauch blieb im vergangenen Jahr bei 5,2 Prozent. Auf die Industrie entfielen 39 Prozent des Verbrauchs, während die Haushalte 30 Prozent verbrauchten. Der Erdgasverbrauch ging um 13,6 Prozent zurück. Die Informationen wurden von der Pilsener Niederlassung des Tschechischen Statistikamtes (CSU) veröffentlicht.

Im Vergleich zum Vorjahr sank der Stromverbrauch vor allem in den Haushalten um 107 GWh, im Energiesektor um 55 GWh und in den Bereichen Handel, Dienstleistungen, Bildung und Gesundheitswesen um 43 GWh.


Die Stromproduktion in der Pilsner Region stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent auf 1.447 GWh. "Sie stieg in allen Kraftwerkstypen mit Ausnahme von Gas- und Verbrennungsanlagen. Die Photovoltaik-Kraftwerke hatten den höchsten Zuwachs an Stromproduktion (13,1 GWh)", sagte Chlad. Die Stromerzeugung blieb bei 1,7 % der gesamten Stromerzeugung des Landes, wobei die Region Usti nad Labem mit 28 % am stärksten war. Dampfkraftwerke produzierten in der Region mit 61 Prozent den meisten Stromm, gefolgt von Gas- und Verbrennungskraftwerken (18 Prozent) und Photovoltaikanlagen (16 Prozent).


Die installierte Leistung des Elektrizitätssystems in der Pilsner Region betrug im vergangenen Jahr 573,2 MW, 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie machte 2,8 Prozent des gesamten Landes aus. Wie im Vorjahr wurde die höchste Leistung aus Dampfquellen (262,1 MW) erzeugt, gefolgt von 212,3 MW aus Photovoltaikquellen, die im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 MW zunahmen.

Im Jahr 2022 wurden in der Region Pilsen über 796 GWh Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt, das sind 55 Prozent, während der Anteil im ganzen Land bei 12,4 Prozent stagnierte. In der Region war Biomasse die wichtigste Quelle (fast 29 Prozent), gefolgt von Photovoltaik (28 Prozent) und Biogasverbrennung (27 Prozent). Im Vergleich zwischen den Regionen lag die Pilsner Region an fünfter Stelle. Die Mittelböhmische Region erzeugte den meisten Strom aus erneuerbaren Energiequellen (1962 GWh).

In der Region Pilsen verbrauchte ein Einwohner im vergangenen Jahr durchschnittlich 1506 kWh Strom, was den fünften Platz unter den Regionen bedeutete. Die Pilsner Region verbrauchte im vergangenen Jahr 348 Millionen Kubikmeter Erdgas, was einem Rückgang von 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Knapp 43 Prozent davon waren Großhandelsverbrauch.
/gr/


Neuer experimentelle Fusionsreaktor ITER mit Verzögerung
14.11.2023 Technische Zeitung Seite 17


Der Generaldirektor des Projekts Internationaler Thermonuklearer Versuchsreaktor (ITER), Pietro Barabaschi, hat öffentlich ausgesprochen, worüber hinter den Kulissen schon seit einiger Zeit geredet wird: dass nämlich diese einzigartige Anlage, die den Weg zur Nutzung der Kernfusion für die Energiegewinnung eröffnen soll, zweifellos nicht wie geplant in Betrieb gehen wird. Barabaschi bestätigte dies bei seinem Vortrag auf der 29. IAEA-Konferenz über Fusionsenergie.

Ein neuer Zeitplan für den Bau des Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktors (ITER), der in der Nähe der südfranzösischen Stadt Cadarache gebaut wird, soll dem Ausschuss innerhalb des nächsten Jahres zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Verzögerung im Zeitplan wurde durch Komplikationen aufgrund der Pandemie sowie durch das Auftreten technischer Probleme bei einigen Einzelteilen verursacht.
Barabaschi sagte, dass es keine Chance gibt, die erste Plasmazündung im Jahr 2025 zu erreichen, wie es der Zeitplan aus dem Jahr 2016 vorsah. Die Verzögerung werde "signifikant" sein, sagte er, und ihre Notwendigkeit habe sich bereits im Jahr 2020 gezeigt.

Das einzigartige komplette Vakuum-Modul, das im Mai 2022 in die Tokamak-Grube eingesetzt wurde, musste später wieder entfernt werden. Die Verbindungsschweißnähte zwischen den verschiedenen Sektoren des Behälters konnten nicht vor Ort gemacht werden, weil die Ungenauigkeiten des Herstellungsprozesses zu groß waren. Außerdem gab es Lecks in den Kühlrohren des Hitzeschilds aufgrund von Korrosionsspannungen, die durch das Vorhandensein von Chloriden verursacht wurden. Für die Behebung dieser Mängel wurden neue Aufträge erteilt.


Barabaschi sagte auch, es habe einen "Kulturwandel" gegeben. "Wir sind jetzt bereit, die Probleme des Projekts anzugehen, anstatt sie unter den Teppich zu kehren. Wir sind heute auf dem richtigen Weg. Die Grundlagen für einen neuen Vorbereitungsplan werden geschaffen. Es werden keine guten Nachrichten sein, aber wir kommen voran und wir werden Erfolg haben. Da bin ich sehr zuversichtlich." Zum Stand der Arbeiten ist zu sagen, dass auf der Baustelle das Stromversorgungssystem und die Installation des größten Teils der Ausrüstung für das gepulste elektrische System abgeschlossen wurde. Die Bauarbeiten sind nun zu 80 % abgeschlossen. Alle 19 Toroidspulen wurden hergestellt, von denen 17 bereits eingebaut sind (die restlichen zwei sind auf dem Weg zum Einbau).
Von den sechs Poloidspulen, von denen die größte einen Durchmesser von 24 m und ein Gewicht von 400 t hat, sind zwei installiert und eine befindet sich auf der Baustelle. Die letzte soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Das Wasserkühlsystem ist in Betrieb genommen worden. Die Installation der kryogenen Ausrüstung wurde ebenfalls abgeschlossen und ist in die vorbetriebliche Testphase eingetreten.

ITER ist ein prestigeträchtiges internationales Projekt zum Bau einer Fusionsanlage vom Typ Tokamak. Damit soll die Machbarkeit der Kernfusion als Energiequelle nachgewiesen werden.
Das Projekt zielt darauf ab, eine Leistung von 500 MW für mindestens 400 s zu erreichen, wobei 50 MW Heizleistung zum Aufheizen des Plasmas erforderlich sind. Mit anderen Worten: Das Plasma sollte durch die Fusion von Atomkernen 10-mal mehr Energie erzeugen, als zum Aufheizen auf eine ausreichende Temperatur aufgewendet wird.

/gr/


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