Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Verfasst: Di 14. Mär 2023, 09:20
Anti-Atom - Monitoring der tschechischen Presse vom 14.3.2023:
Fukushima – 12 Jahre nach der Katastrophe
13.3.2023 Fernsehen CT24 21.31 Uhr
-Moderatorin:
Am Samstag jährt sich der Unfall von Fukushima, die größte Atomkatastrophe seit Tschernobyl in der Ukraine, zum 12. Der Unfall in Fukushima wurde durch ein Erdbeben und einen anschließenden Tsunami ausgelöst. Die japanische Regierung will noch in diesem Jahr mit der Einleitung von kontaminiertem Wasser aus dem zerstörten Kernkraftwerk in den Pazifik beginnen, was jedoch weder den örtlichen Fischern noch den Nachbarländern gefällt.
-Redakteurin:
Am 11. März 2011 um 14 Uhr und 46 Minuten der Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala den Ozean Dutzende von Kilometern vor der Nordostküste von Honshu. Ein gewaltiger Tsunami traf auf die Küstengebiete. Das Meerwasser verursachte unter anderem einen Stromausfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, wo die Reaktorabkühlung in der Folge versagte und der Kernbrennstoff überhitzte. Durch die Explosion von drei Reaktoren wurde Strahlung in die Luft freigesetzt. Wie jedes Jahr legten die Einwohner um genau 14 Uhr und 46 Minuten eine Schweigeminute ein, um der Tragödie zu gedenken. Fast 16.000 Menschen starben. Etwa 2 500 weitere wurden vermisst. Nach den neuesten Zahlen bleiben über 30 000 Japaner bis heute außer ihren Wohnungen.
-Fumlo KISHIDA, japanischer Premierminister:
Die Regierung wird sich weiterhin um den Wiederaufbau von Gemeinden, Industrie und Arbeitsplätzen bemühen.
-Redakteurin:
Im Januar gab die Regierung bekannt, dass sie in der ersten Hälfte dieses Jahres damit beginnen wird, das Wasser, das die Ingenieure zur Kühlung der havarierten Reaktoren verwendet haben, schrittweise ins Meer abzulassen. Nach Angaben von TEPCO, dem japanischen Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima, gehen dem Standort die Stahltanks zur Lagerung des kontaminierten Wassers aus. Der Plan sieht vor, dass das Wasser vor dem Einleiten mit einem ALPS-System gereinigt wird, das die meisten radioaktiven Isotope entfernen soll.
-Tomohiko MAYUZUMI, TEPCO-Mitarbeiter.
In dieser Teststation züchten wir Flundern und Muscheln in mit ALPS behandeltem Meerwasser und in normalem Meerwasser. Wir können daran zeigen, dass das durch ALPS-System gereinigte Wasser aus dem Atomkraftwerk keine Auswirkungen auf das Wachstum und die Tritiumkonzentration in ihren Körpern hat.
-Redakteurin:
Experten zufolge sind die Auswirkungen der radioaktiven Stoffe nach dem Unfall im Kernkraftwerk weitgehend abgeklungen, aber die Fischereiindustrie in dem Gebiet hat sich bisher nicht wieder erholt, so dass die örtlichen Fischer befürchten, dass die Einleitung von kontaminiertem Wasser ins Meer dem Ruf der örtlichen Fischerei einen weiteren Schlag versetzen wird. Niemand wird mehr den in diesem Gebiet gefangenen Fisch kaufen.
-Haruo ONO, einheimischer Fischer:
Ich kann meine Enkel nicht ermutigen, den Beruf des Fischers von mir zu übernehmen, weil wir einfach nicht wissen, was in Zukunft passieren wird.
Redakteurin
Japans Plan ist auch außerhalb Japans nicht attraktiv. Südkorea und China, um nur einige zu nennen.
-Mao NING, Pressesprecher des chinesischen Außenministeriums:
Ohne jegliche Konsultation mit anderen Seiten hat Japan den Plan zur Einleitung von kontaminiertem Wasser ins Meer genehmigt und den Bau der Einleitungsanlagen beschleunigt. Das ist äußerst unverantwortlich!
-Moderatorin :
Und der Experte für unser Thema ist Marek Ruscak, Direktor der Forschungsabteilung für nukleare Sicherheit am Staatlichen Institut für Strahlenschutz. Bitte sagen Sie uns, wie Sie selbst die Frage der Einleitung des Kühlwassers aus den Reaktoren in Fukushima in die umliegenden Meere sehen. Ist es Ihrer Meinung nach sicher oder nicht, denn es gibt eine Kontroverse darüber?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit:
Es ist sicherlich sicher. Der Prozess ist sehr kontrolliert, wie in dem Bericht gezeigt wurde. Das grundsätzliche Problem ist ein soziales, damit es richtig kommuniziert wird, aber die Japaner verwenden einen siebenmal strengeren Grenzwert für die Einleitung. Aufgrund dieses Grenzwerts werden sie dieses Wasser jahrzehntelang einleiten, so dass der äquivalente Gewichtsanteil des Tritiums jedes Jahr mehr oder weniger zwei Proben Reis entspricht.
-Moderatorin :
Es geht hier also eher um das psychologische Moment, kurz gesagt, die Bevölkerung ist besorgt.
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Sicherlich, und ich verstehe die Besorgnis der Menschen vor Ort, natürlich ist es immer ein schwieriges Thema, aber wir versuchen, so viel wie möglich zu informieren.
-Moderatorin :
Was geschieht eigentlich mit den Überresten des Kernkraftwerks Fukushima und was wird in Zukunft geschehen? Wird es in ähnlicher Weise gesichert werden, wie wir es von Tschernobyl kennen?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Nicht von Tschernobyl. Wir verwenden immer fortschrittlichere Methoden, um die radioaktiven Abfälle loszuwerden. Sogar die Tschechische Republik trägt mit innovativen Methoden dazu bei, die Menge des Abfalls und seine Radioaktivität zu verringern.
-Moderatorin :
Greenpeace hat die japanische Regierung dafür kritisiert, dass sie weiterhin auf die Kernenergie setzt, als ob es in dem Land keine Katastrophe gegeben hätte. Haben Sie Verständnis für diese Einwände? Hat Japan genug aus diesem speziellen Unfall gelernt, denn soweit ich weiß, will das Land weitere Atomkraftwerke bauen.
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit:
Japan hat davon gelernt, die ganze Welt hat davon gelernt. Heute sind im Grunde alle Kernkraftwerke, auch die in unserem Land, dabei, Mechanismen, Systeme und Komponenten zur Verhinderung ähnlicher Unfälle einzuführen, so dass wir in der Lage sind, mit dem zurechtzukommen, was vor 15 Jahren noch für unmöglich gehalten wurde.
-Moderatorin
Können Sie konkreter darauf eingehen, wie zum Beispiel dem entgegengewirkt werden kann?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Das größte Problem in Fukushima war der Wasserstoff, er ist explodiert. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir jetzt überall Combiner installiert haben, die diesen Wasserstoff abfangen, so dass es nicht mehr die Gefahr einer Explosion wie in Fukushima geben kann.
-Moderatorin :
Der Gouverneur der Präfektur Fukushima behauptet, dass das Gebiet bzw. die gesamte Präfektur dank der Dekontaminationsarbeiten im Grunde genauso sicher ist wie andere Gebiete in Japan oder anderswo auf der Welt. Wie haben die Behörden dort dies erreicht?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Mit der Zeit nimmt die Aktivität einfach ab. Ich würde es nicht wagen, ausdrücklich zu sagen, dass wir dort sind, wo wir vor dem Unfall waren, aber wir sind in einem Zustand, der sicher ist. Natürlich gibt es Orte, an denen die sehr strengen Jahresgrenzwerte überschritten werden, aber handelt sich wirklich um sehr strenge Grenzwerte, die weit von jeder Gefahr entfernt sind. Aber es ist wirklich verantwortungsbewusst zu sagen, dass das Gebiet tatsächlich sicher ist.
-Moderatorin :
Schließlich scheint Fukushima weit weg zu sein, aber wir können die Folgen des Unfalls direkt vor unserer Haustür sehen, denn Deutschland hat als Folge dieser Katastrophe den vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Glauben Sie, dass die Kernkraft in Europa eine Zukunft hat? Jetzt, wo wir auch andere Risiken sehen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der russischen Aggression in der Ukraine?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Ich denke, dass wir gerade im Zusammenhang mit der russischen Aggression die Vorteile der Kernenergie sehen. Zunächst einmal wurde in der Ukraine im Grunde alles, was nicht nuklear war, direkt angegriffen. Kernkraftwerke behalten auch in einem solch extremen Konflikt ihren Status, dass sie ihre Sicherheit und ihre Funktionsfähigkeit aufrecht erhalten müssen. Und gleichzeitig verschafft sie uns - ich sage es jedem Nutzer der Kernenergie - Unabhängigkeit, weil wir nicht auf die Versorgung von irgendwoher angewiesen sind. Wir sind in der Lage, den Brennstoff für die kommenden Jahre zu organisieren und zu lagern.
/gr/
Das tschechische Staatsenergiekonzept wird mehr auf die Atomkraft setzen
14.3.2023 Technische Wochenzeitung Seite 7
Das Industrieministerium bereitet derzeit neue Thesen des Staatsenergiekonzepts vor. Es wurde erwartet, dass sich die bisherige Richtung der tschechischen Energiewirtschaft dadurch nicht grundsätzlich verändern wird, was auch in den letzten Tagen durch das Industrieministerium selbst bestätigt wurde.
Der Staat wird sein Energiekonzept, das er künftig auf die Kernenergie stützen will, nicht überdenken. Im Gegenteil, ihr Anteil an der Stromerzeugung soll von heute rund 36 % auf über 50 % steigen. Trotz eines massiven Ausbaus werden die grünen Quellen nicht ausreichen, um den Energiebedarf der Tschechischen Republik in Zukunft zu decken, so das Industrieministerium.
Vor einem Jahr erklärte die Regierung in ihrer Programmerklärung, dass sie die Zukunft des tschechischen Energiesektors in einer Kombination aus Kernenergie und dezentralen erneuerbaren Energiequellen sieht. Eines der Hauptziele der Regierung im Energiesektor war die Erneuerung der Photovoltaik. Spätestens im Jahre 2033 will die Regierung aus der Kohle aussteigen.
In den letzten Tagen haben Umweltorganisationen die tschechische Regierung aufgefordert, ihren Ansatz in der Energiepolitik zu ändern. Der Staat solle sich auf Innovationen und die Schaffung von Kapazitäten für die Entwicklung erneuerbarer Energien konzentrieren. Im Gegensatz dazu sollte er sich nicht auf nukleare Quellen "fixieren".
Die Pläne des Staates sehen jedoch anders aus: "Analysen zeigen, dass selbst der massive Ausbau der erneuerbaren Energien, bis zu zehn Gigawatt, es nicht ermöglicht, diese Quellen für die Grundlast zu nutzen, vor allem wegen ihrer geringen stündlichen Nutzung im Vergleich zu nuklearen Quellen", sagte David Hlustik von der Presseabteilung des Industrieministeriums als Antwort auf die Forderung der Umweltschützer.
Die Kernenergie der Zukunft
Die Kernenergie wird also in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Das staatliche Energiekonzept sieht einen künftigen Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung von 48% bis 56% vor.
Der Staat bereitet derzeit den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany vor, der im Jahre 2036 fertig sein soll (auch wenn dieser Termin als unwahrscheinlich gilt). Das Ministerium arbeitet derzeit auch an der Entscheidungsgrundlage für die Vorbereitung weiterer neuer Blöcke in Dukovany und Temelin. Gleichzeitig wird der Bau von kleinen und mittelgroßen Reaktoren an mehreren Standorten im ganzen Land vorbereitet.
Das Unternehmen CEZ plant den Bau des ersten kleinen modularen Reaktors in Temelin, der im Jahr 2032 fertig sein soll. CEZ hat zwei weitere geeignete Standorte innerhalb der Kraftwerke Detmarovice und Tusimice identifiziert. Das Unternehmen will diese Standorte nun weiter untersuchen und überwachen, um endgültig festzustellen, ob sie tatsächlich für den Standort einer Kernkraftquelle geeignet sind. Die in der ersten Februarhälfte begonnenen Erkundungsarbeiten zielen vor allem darauf ab, das Vorhandensein aktiver tektonischer Verwerfungen auszuschließen, die Hydrogeologie des Gebiets zu bewerten und den Untergrund zu analysieren. CEZ plant, diese Phase im Herbst dieses Jahres abzuschließen. Die gesamten Erkundungsarbeiten werden 3 bis 5 Jahre dauern. Erst dann kann mit dem Genehmigungsverfahren begonnen werden.
Nach Ansicht des Industrieministeriums sind Kernkraftwerke mit einer Kapazität von mehr als 8.000 Stunden pro Jahr und der Möglichkeit, strategische Reserven an frischem Brennstoff für viele Jahre anzulegen, unter den hiesigen geografischen Bedingungen die am besten geeignete emissionsfreie Quelle zur Deckung des künftigen Stromverbrauchs, der z. B. im Zusammenhang mit dem geplanten Übergang zur Elektromobilität erheblich steigen könnte.
/gr/
Bewohner von Detmarovice wollen keinen Reaktoren. Er hat aber auch seine Befürworter
14.3.2023 Wochenzeitung Karvinsko Seite 5 Tomas Januszek
Die Information, dass der Eigentümer des Kohlekraftwerks Detmarovice (das Energieunternehmen CEZ, Anm. d. Red.) plant, das größte Kohlekraftwerk des Landes so umzubauen, dass es Energie aus der Kernkraft erzeugen kann, hat bei den Einwohnern von Detmarovice Unmut, Verwunderung und manchmal sogar Bestürzung hervorgerufen.
Detmarovice - Die CEZ-Gruppe gab vor einigen Tagen bekannt, dass sie zwei weitere bevorzugte Standorte für kleine modulare Reaktoren in der Tschechischen Republik identifiziert hat. Sie könnten in Tusimice in Nordböhmen und in Detmarovice in der Region Karvina gebaut werden.
MENSCHEN SIND DAGEGEN, ABER AUCH DAFÜR
Die Nachricht breitet sich wie eine Lawine in den Gemeinden aus, und viele Menschen sind von der Idee nicht begeistert. "Was soll ich sagen? Dass es Blödsinn ist. Das ist doch Schwachsinn! Schon die Anwesenheit des Kohlekraftwerkes belastet uns, die Menschen haben gesundheitliche Folgen.
Fragen Sie den Arzt, wie viele Leute Krebs haben", sagt eine Verkäuferin im Dorfzentrum.
Ob die Ängste der Anwohner vor einem möglichen Austritt von Radioaktivität berechtigt sind, müssen Experten beantworten. Was aber vor allem die jüngeren Anwohner, die jetzt im Kohlekraftwerk arbeiten, fürchten, ist der Verlust ihres Arbeitsplatzes.
"Im Kernkraftwerk arbeiten nur Ingenieure, so dass Leute, die zum Beispiel als Tischler oder Automechaniker ausgebildet sind, keine Chance haben", sagt Pavel, 25, der seit zwei Jahren im Kohlekraftwerk arbeitet.
Aber nicht jeder im Dorf ist entschieden gegen die nukleare Zukunft des örtlichen Kraftwerks. "Es ist an der Zeit. Die Kohle geht aus, und irgendwo muss Strom erzeugt werden, ", sagt Honza, ein fünfunddreißigjähriger Einheimischer.
Auch František Hartl, ein Geschäftsmann aus Detmarovice, nahm die Nachricht von den Plänen des Kraftwerkbesitzers gelassen auf. "Es ist gut, ich bin dafür. Der modulare Reaktor ist eine Technologie, die zum Beispiel in Atom-U-Booten getestet wurde. Ich denke nicht, dass die Befürchtungen völlig unangebracht sind", sagt er.
BÜRGERMEISTER: VIELLEICHT WIRD DOCH NICHTS DRAUS
Der Bürgermeister von Detmarovice, Ladislav Rosman, zeigte sich überrascht von der Nachricht über die Pläne des Kraftwerksbetreibers. Er erinnert jedoch daran, dass es sich um eine Sache der weit entfernten Zukunft mit einem Zeithorizont von 15 bis 20 Jahren handelt.
"Die SMR befinden sich noch in der Entwicklung, dann müssen sie getestet werden, und das wird einige Jahre dauern.
Das ist also eine Sache für die ferne Zukunft", sagt Rosman.
Er erinnert daran, dass die Installation eines kleinen Nuklearmoduls in Detmarovice noch immer nur ein Plan ist, dem eine detaillierte Untersuchung und Forschung vorausgehen wird. Dabei soll festgestellt werden, ob der Bau eines Reaktors an diesem Standort überhaupt möglich ist.
"Das Unternehmen ist noch nicht verpflichtet, die Anwohner zu informieren, CEZ hat bis jetzt nur die Regionalbehörde davon informiert. Ich gehe also davon aus, dass es eine Diskussion zu diesem Thema geben wird, sowohl mit dem Eigentümer der Anlage als auch mit den Anwohnern. Wenn es hier gebaut werden soll, muss man die Menschen darauf vorbereiten, ihnen erklären, was genau passiert, welche Risiken bestehen und so weiter. Es kann aber auch sein, dass am Ende nichts dabei herauskommt. Ich möchte keine Vorhersagen machen und überlasse das der Zukunft", sagte der Bürgermeister von Detmarovice.
AUSBLICK...
Im Moment ist die Richtung des Energieunternehmens CEZ klar - die Kohle geht zu Ende, und die Zukunft gehört der Kernenergie in kleinem und großem Maßstab.
"Im Rahmen ihrer Vision 2030 hat sich die CEZ-Gruppe verpflichtet, den Bau von kleinen modularen Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von über 1.000 MW bis zum Jahr 2040 vorzubereiten. Der erste kleine modulare Reaktor soll in der Nähe des Kernkraftwerks Temelin in Südböhmen gebaut werden, bevor der neue große tschechische Kernkraftwerksblock in der Lokalität Dukovany in Betrieb genommen wird, von dem CEZ erwartet, dass er vor dem Jahr 2040 fertiggestellt wird. Kleine modulare Reaktoren könnten an den genannten Standorten (Detmarovice und Tusimice) jedoch bereits in der zweiten Hälfte der 30er Jahre gebaut werden", sagte Ladislav Kriz, Sprecher der CEZ-Gruppe.
Nach Ansicht von Tomas Pleskac, Mitglied des Vorstands und Direktor der Abteilung Neue Energie von CEZ, sind kleine modulare Reaktoren kein Ersatz für große Kernkraftwerke, sondern eine Ergänzung des Energiemixes der Tschechischen Republik als geeigneter Ersatz für Kohlekraftwerke und große Wärmekraftwerke.
DIE ERKUNDUNG HAT BEREITS BEGONNEN
Dass das derzeitige Kohlekraftwerk in Detmarovice nicht von heute auf morgen auslaufen wird, bestätigt der Sprecher der CEZ-Gruppe, Ladislav Kriz.
Ihm zufolge erfordert die Umwandlung eines nicht-nuklearen Standorts in einen nuklearen Standort eine Reihe von Erkundungs- und Überwachungsmaßnahmen, die mehrere Jahre dauern, bevor endgültig feststeht, ob der Standort für den Bau einer Kernkraftquelle geeignet ist.
"Die Erkundungsarbeiten, die in der ersten Februarhälfte begonnen haben, zielen vor allem darauf ab, das Vorhandensein aktiver tektonischer Verwerfungen auszuschließen, die Hydrogeologie des Gebiets zu bewerten und den Untergrund zu analysieren. Diese Phase der Arbeiten wird im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein. Ihr werden weitere Phasen folgen. Die Umwandlung eines nicht-nuklearen Standorts in einen nuklearen Standort erfordert eine Reihe von Erkundungsmaßnahmen, die drei bis fünf Jahre dauern, erst dann kann mit dem Genehmigungsverfahren begonnen werden", sagte ein Sprecher der CEZ-Gruppe.
Die modularen Reaktoren können in Serie erzeugt werden, und mehrere von ihnen können an einem Ort konzentriert werden, in der Regel an den Standorten der derzeitigen Kohlekraftwerke, die in naher Zukunft abgeschaltet werden sollen.
Kleine modulare Reaktoren können auch die zentrale Wärmeversorgung übernehmen, die derzeit vom Kraftwerk Detmarovice für Bohumin und Orlova bereitgestellt wird.
/gr/
CEZ ESCO wird in Ostravan den größten Batterriespeicher in ganz Tschechien errichten
14.3.2023 Trebicsky denik Seite 13 vit, rs
Tschechische Republik - CEZ arbeitet an der Umsetzung der Strategie "Saubere Energie für morgen", nach der bis zum Jahr 2030 neue Energiespeicher mit einer Kapazität von 300 MW gebaut werden sollen. Die größte Batterie in der Tschechischen Republik mit einer Kapazität von 10 MW wird auf dem Gelände des Energocenter Vitkovice unter der Leitung von CEZ ESCO gebaut.
Die Batterie von der Größe eines Einfamilienhauses soll zur Stabilisierung des tschechischen Energiesystems beitragen und wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres voll betriebsbereit sein.
"Das europäische Energiesystem verändert sich dynamisch, aber die Grundlage bleibt eine sichere Energieversorgung und Netzstabilität. Daher steigt der Bedarf an Kapazitäten, um Energie zuverlässig zu speichern oder umgekehrt schnell zu liefern, sowie so genannte Unterstützungsleistungen bereit zu stellen. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 neue 300 MW an Speicherleistung zu errichten und wir arbeiten intensiv an den ersten Großprojekten. Wir bereiten ähnliche Systeme auch in anderen Geländen vor", sagt Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von CEZ.
Der Akkumulator wird aus sechs 2,5 Meter hohen Batteriecontainern mit 34 Batteriemodulen, 3 Kühlkörpern und 3 Transformatoren bestehen. Die KORE Power-Batterien sind einzigartig und haben eine bis zu 20 Prozent höhere Kapazität im Vergleich zu bestehenden Speichersystemen.
/gr/
Die Wärme aus dem Atomkraftwerk Temelin wird nach Budweis erst in diesem Jahr geliefert
14.3.2023 MF DNES Seite 15 Michal Belsky
Die Leitung des Kernkraftwerks Temelin plant die ersten Tests der Heißwasserleitung für Ende September. Sie wird die Menschen in Budweis Anfang Januar mit Wärme versorgen.
Budweis - Vor genau vier Jahren begannen Arbeiter mit dem ersten Aushub von Mutterboden in der Nähe des Kernkraftwerks Temelin, um die Ausgrabungen für die Heißwasserleitung nach Budweis vorzubereiten. Sie sollte den ursprünglichen Plänen zufolge bis Ende des Jahres 2020 fertiggestellt werden, aber das Projekt verzögerte sich aufgrund der Insolvenz des ursprünglichen Auftragnehmers, Tenza, um fast drei Jahre. Die Bauarbeiten stehen jetzt kurz vor dem Abschluss.
Das Konsortium ELTE/ESB, das Anfang Februar des letzten Jahres an die abgeschlossenen Arbeiten anknüpfte, hat nach einem neuen Ausschreibungsverfahren mit der Fertigstellung der Heißwasserleitung begonnen. ESB wurde jedoch kurz nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens vom Landgericht Prag wegen Vertragsmanipulationen im Wildgehege Lany verboten, an öffentlichen Aufträgen teilzunehmen. Nach Angaben des Sprechers des Kernkraftwerks Temelin , Marek Svitak, kann das Urteil die Fertigstellung der Heißwasserleitung in keiner Weise gefährden.
"Aktuell bleibt uns, 2 Kilometer von der Gesamtlänge 26 km der Heißwasserleitung fertigzustellen. Neben der Verlegung der Rohrleitungen werden die Arbeiten an den beiden Hängebrücken und den beiden Pumpstationen fortgesetzt. Die Station in Hluboka ist sowohl baulich als auch technisch fertiggestellt, und derzeit laufen die Abschlussarbeiten und die Vorbereitung der Tests. An der zweiten Station in der Nähe der Kreisstadt installieren die Arbeiter jetzt die Technik", beschreibt Bohdan Zronek, Direktor der Abteilung Kernenergie der Firma CEZ, den aktuellen Stand der Arbeiten.
Auch der anspruchsvollste Teil des Projekts steht kurz vor der Fertigstellung - zwei Hängebrücken, die zusammen über 200 Meter lang sind. Die erste von ihnen, die derzeit bereits fertiggestellt ist, führt über den natürlichen Lebensraum zwischen den Teichen Krivonoska und Pensky bei Hluboka nad Vltavou. "In diesem Bereich wird bereits alles für die Verlegung der Heißwasserleitung vorbereitet. Fast die gleiche Brücke wird jetzt in der Nähe des Bahnhofs Hluboka nad Vltavou gebaut. Beide Abschnitte sollen jetzt im Frühjahr fertiggestellt werden", sagte Zronek. Das Fundament der Brücken besteht aus V-förmigen Betonpylonen, die durch zwei 113 Meter lange Seile verbunden sind. "Die Konstruktion umfasst auch spezielle Windschutzvorrichtungen, die die Brücken vor dem Schwanken bei starkem Wind schützen werden", erklärt er.
Eine geringfügige Verzögerung wurde auch dadurch verursacht, dass Tenza die bereits verlegte Leitung überarbeitete und anschließend einige Teile reparierte, z. B. am Leckanzeigesystem. Wenn es jetzt keine Probleme mehr gibt, weder mit der technischen Auslegung der Heißwasserleitung noch mit dem Auftragnehmer, sollte die Wärmeversorgung der Regionalstadt Budweis im Frühherbst beginnen.
"Wir gehen davon aus, dass wir Ende September, Anfang Oktober die ersten Lieferungen erhalten werden, aber erst im technologischen Betrieb, wenn wir noch verschiedene Parameter der Lieferungen abstimmen. Ab Anfang des nächsten Jahres sollte die Heißwasserleitung voll in Betrieb sein und die Haushalte mit Wärme versorgen", sagt Roman Kubicek, Aufsichtsratsvorsitzender der Wärmekraftanlage Budweis.
Ihm zufolge verursachte die Verzögerung bei der Fertigstellung der Heißwasserleitung Probleme für die Wärmekraftanlage Budweis selbst. Aufgrund der dreijährigen Verzögerung musste sie sich mehr Emissionszertifikate sichern als ursprünglich erwartet. "Wir hätten uns nicht damit befassen müssen, wenn die Fertigstellung pünktlich gewesen wäre. Glücklicherweise haben wir die Zertifikate rechtzeitig gekauft, als sie noch zu viel niedrigeren Preisen verkauft wurden, als sie jetzt an der Börse sind", erinnert Kubicek und fügt hinzu, dass die Firmenleitung diese Maßnahmen im Rahmen ihrer Strategie für eine grüne Stadt eingeführt hat.
Es ist die emissionsfreie Wärmeversorgung, die Zronek ebenfalls erwähnt. Er schätzt, dass die Heißwasserleitung ein Drittel des Wärmeverbrauchs in der Regionalstadt abdecken kann. "Im Winter wird Wasser mit Temperaturen von bis zu 140 Grad Celsius nach Budweis fließen. Das Kernkraftwerk soll vor allem die Siedlungen Sumava, Maj und die Prazska - Vorstadt mit der Wärme versorgen. Der genaue Zeitpunkt der ersten Lieferungen wird jedoch vom Ergebnis der Abschlussprüfungen abhängen", betont er.
Kubicek zufolge wird die Fertigstellung der Heißwasserleitung das gesamte städtische Heizungssystem stärken, was vor allem vor dem Hintergrund der Gaspreiserhöhungen zu begrüßen ist. "Wir stellen fest, dass neue Gebäude Zentralheizungen nutzen wollen, aber das gilt auch für ältere Häuser, die von Gas auf diese Heizmethode umsteigen. Wir könnten erreichen, dass im Jahr 2030 keine Kohle mehr für diesen Zweck verwendet werden muss", erklärt Kubicek.
Eine weitere gute Nachricht für die Einwohner der Stadt Budweis ist, dass trotz der Probleme bei der Fertigstellung der Heißwasserleitung nicht mit einer Erhöhung des Wärmepreises zu rechnen ist. Allerdings musste die Wärmekraftanlage Budweis den Preis aufgrund der Inflation schon früher erhöhen. "Trotzdem sollten wir bei diesen Preisen die zweitgünstigste Regionalstadt im Land sein", lobt Kubicek seine Firma.
Fukushima – 12 Jahre nach der Katastrophe
13.3.2023 Fernsehen CT24 21.31 Uhr
-Moderatorin:
Am Samstag jährt sich der Unfall von Fukushima, die größte Atomkatastrophe seit Tschernobyl in der Ukraine, zum 12. Der Unfall in Fukushima wurde durch ein Erdbeben und einen anschließenden Tsunami ausgelöst. Die japanische Regierung will noch in diesem Jahr mit der Einleitung von kontaminiertem Wasser aus dem zerstörten Kernkraftwerk in den Pazifik beginnen, was jedoch weder den örtlichen Fischern noch den Nachbarländern gefällt.
-Redakteurin:
Am 11. März 2011 um 14 Uhr und 46 Minuten der Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala den Ozean Dutzende von Kilometern vor der Nordostküste von Honshu. Ein gewaltiger Tsunami traf auf die Küstengebiete. Das Meerwasser verursachte unter anderem einen Stromausfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, wo die Reaktorabkühlung in der Folge versagte und der Kernbrennstoff überhitzte. Durch die Explosion von drei Reaktoren wurde Strahlung in die Luft freigesetzt. Wie jedes Jahr legten die Einwohner um genau 14 Uhr und 46 Minuten eine Schweigeminute ein, um der Tragödie zu gedenken. Fast 16.000 Menschen starben. Etwa 2 500 weitere wurden vermisst. Nach den neuesten Zahlen bleiben über 30 000 Japaner bis heute außer ihren Wohnungen.
-Fumlo KISHIDA, japanischer Premierminister:
Die Regierung wird sich weiterhin um den Wiederaufbau von Gemeinden, Industrie und Arbeitsplätzen bemühen.
-Redakteurin:
Im Januar gab die Regierung bekannt, dass sie in der ersten Hälfte dieses Jahres damit beginnen wird, das Wasser, das die Ingenieure zur Kühlung der havarierten Reaktoren verwendet haben, schrittweise ins Meer abzulassen. Nach Angaben von TEPCO, dem japanischen Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima, gehen dem Standort die Stahltanks zur Lagerung des kontaminierten Wassers aus. Der Plan sieht vor, dass das Wasser vor dem Einleiten mit einem ALPS-System gereinigt wird, das die meisten radioaktiven Isotope entfernen soll.
-Tomohiko MAYUZUMI, TEPCO-Mitarbeiter.
In dieser Teststation züchten wir Flundern und Muscheln in mit ALPS behandeltem Meerwasser und in normalem Meerwasser. Wir können daran zeigen, dass das durch ALPS-System gereinigte Wasser aus dem Atomkraftwerk keine Auswirkungen auf das Wachstum und die Tritiumkonzentration in ihren Körpern hat.
-Redakteurin:
Experten zufolge sind die Auswirkungen der radioaktiven Stoffe nach dem Unfall im Kernkraftwerk weitgehend abgeklungen, aber die Fischereiindustrie in dem Gebiet hat sich bisher nicht wieder erholt, so dass die örtlichen Fischer befürchten, dass die Einleitung von kontaminiertem Wasser ins Meer dem Ruf der örtlichen Fischerei einen weiteren Schlag versetzen wird. Niemand wird mehr den in diesem Gebiet gefangenen Fisch kaufen.
-Haruo ONO, einheimischer Fischer:
Ich kann meine Enkel nicht ermutigen, den Beruf des Fischers von mir zu übernehmen, weil wir einfach nicht wissen, was in Zukunft passieren wird.
Redakteurin
Japans Plan ist auch außerhalb Japans nicht attraktiv. Südkorea und China, um nur einige zu nennen.
-Mao NING, Pressesprecher des chinesischen Außenministeriums:
Ohne jegliche Konsultation mit anderen Seiten hat Japan den Plan zur Einleitung von kontaminiertem Wasser ins Meer genehmigt und den Bau der Einleitungsanlagen beschleunigt. Das ist äußerst unverantwortlich!
-Moderatorin :
Und der Experte für unser Thema ist Marek Ruscak, Direktor der Forschungsabteilung für nukleare Sicherheit am Staatlichen Institut für Strahlenschutz. Bitte sagen Sie uns, wie Sie selbst die Frage der Einleitung des Kühlwassers aus den Reaktoren in Fukushima in die umliegenden Meere sehen. Ist es Ihrer Meinung nach sicher oder nicht, denn es gibt eine Kontroverse darüber?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit:
Es ist sicherlich sicher. Der Prozess ist sehr kontrolliert, wie in dem Bericht gezeigt wurde. Das grundsätzliche Problem ist ein soziales, damit es richtig kommuniziert wird, aber die Japaner verwenden einen siebenmal strengeren Grenzwert für die Einleitung. Aufgrund dieses Grenzwerts werden sie dieses Wasser jahrzehntelang einleiten, so dass der äquivalente Gewichtsanteil des Tritiums jedes Jahr mehr oder weniger zwei Proben Reis entspricht.
-Moderatorin :
Es geht hier also eher um das psychologische Moment, kurz gesagt, die Bevölkerung ist besorgt.
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Sicherlich, und ich verstehe die Besorgnis der Menschen vor Ort, natürlich ist es immer ein schwieriges Thema, aber wir versuchen, so viel wie möglich zu informieren.
-Moderatorin :
Was geschieht eigentlich mit den Überresten des Kernkraftwerks Fukushima und was wird in Zukunft geschehen? Wird es in ähnlicher Weise gesichert werden, wie wir es von Tschernobyl kennen?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Nicht von Tschernobyl. Wir verwenden immer fortschrittlichere Methoden, um die radioaktiven Abfälle loszuwerden. Sogar die Tschechische Republik trägt mit innovativen Methoden dazu bei, die Menge des Abfalls und seine Radioaktivität zu verringern.
-Moderatorin :
Greenpeace hat die japanische Regierung dafür kritisiert, dass sie weiterhin auf die Kernenergie setzt, als ob es in dem Land keine Katastrophe gegeben hätte. Haben Sie Verständnis für diese Einwände? Hat Japan genug aus diesem speziellen Unfall gelernt, denn soweit ich weiß, will das Land weitere Atomkraftwerke bauen.
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit:
Japan hat davon gelernt, die ganze Welt hat davon gelernt. Heute sind im Grunde alle Kernkraftwerke, auch die in unserem Land, dabei, Mechanismen, Systeme und Komponenten zur Verhinderung ähnlicher Unfälle einzuführen, so dass wir in der Lage sind, mit dem zurechtzukommen, was vor 15 Jahren noch für unmöglich gehalten wurde.
-Moderatorin
Können Sie konkreter darauf eingehen, wie zum Beispiel dem entgegengewirkt werden kann?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Das größte Problem in Fukushima war der Wasserstoff, er ist explodiert. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir jetzt überall Combiner installiert haben, die diesen Wasserstoff abfangen, so dass es nicht mehr die Gefahr einer Explosion wie in Fukushima geben kann.
-Moderatorin :
Der Gouverneur der Präfektur Fukushima behauptet, dass das Gebiet bzw. die gesamte Präfektur dank der Dekontaminationsarbeiten im Grunde genauso sicher ist wie andere Gebiete in Japan oder anderswo auf der Welt. Wie haben die Behörden dort dies erreicht?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Mit der Zeit nimmt die Aktivität einfach ab. Ich würde es nicht wagen, ausdrücklich zu sagen, dass wir dort sind, wo wir vor dem Unfall waren, aber wir sind in einem Zustand, der sicher ist. Natürlich gibt es Orte, an denen die sehr strengen Jahresgrenzwerte überschritten werden, aber handelt sich wirklich um sehr strenge Grenzwerte, die weit von jeder Gefahr entfernt sind. Aber es ist wirklich verantwortungsbewusst zu sagen, dass das Gebiet tatsächlich sicher ist.
-Moderatorin :
Schließlich scheint Fukushima weit weg zu sein, aber wir können die Folgen des Unfalls direkt vor unserer Haustür sehen, denn Deutschland hat als Folge dieser Katastrophe den vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Glauben Sie, dass die Kernkraft in Europa eine Zukunft hat? Jetzt, wo wir auch andere Risiken sehen, zum Beispiel im Zusammenhang mit der russischen Aggression in der Ukraine?
-Marek RUSCAK, Experte für nukleare Sicherheit :
Ich denke, dass wir gerade im Zusammenhang mit der russischen Aggression die Vorteile der Kernenergie sehen. Zunächst einmal wurde in der Ukraine im Grunde alles, was nicht nuklear war, direkt angegriffen. Kernkraftwerke behalten auch in einem solch extremen Konflikt ihren Status, dass sie ihre Sicherheit und ihre Funktionsfähigkeit aufrecht erhalten müssen. Und gleichzeitig verschafft sie uns - ich sage es jedem Nutzer der Kernenergie - Unabhängigkeit, weil wir nicht auf die Versorgung von irgendwoher angewiesen sind. Wir sind in der Lage, den Brennstoff für die kommenden Jahre zu organisieren und zu lagern.
/gr/
Das tschechische Staatsenergiekonzept wird mehr auf die Atomkraft setzen
14.3.2023 Technische Wochenzeitung Seite 7
Das Industrieministerium bereitet derzeit neue Thesen des Staatsenergiekonzepts vor. Es wurde erwartet, dass sich die bisherige Richtung der tschechischen Energiewirtschaft dadurch nicht grundsätzlich verändern wird, was auch in den letzten Tagen durch das Industrieministerium selbst bestätigt wurde.
Der Staat wird sein Energiekonzept, das er künftig auf die Kernenergie stützen will, nicht überdenken. Im Gegenteil, ihr Anteil an der Stromerzeugung soll von heute rund 36 % auf über 50 % steigen. Trotz eines massiven Ausbaus werden die grünen Quellen nicht ausreichen, um den Energiebedarf der Tschechischen Republik in Zukunft zu decken, so das Industrieministerium.
Vor einem Jahr erklärte die Regierung in ihrer Programmerklärung, dass sie die Zukunft des tschechischen Energiesektors in einer Kombination aus Kernenergie und dezentralen erneuerbaren Energiequellen sieht. Eines der Hauptziele der Regierung im Energiesektor war die Erneuerung der Photovoltaik. Spätestens im Jahre 2033 will die Regierung aus der Kohle aussteigen.
In den letzten Tagen haben Umweltorganisationen die tschechische Regierung aufgefordert, ihren Ansatz in der Energiepolitik zu ändern. Der Staat solle sich auf Innovationen und die Schaffung von Kapazitäten für die Entwicklung erneuerbarer Energien konzentrieren. Im Gegensatz dazu sollte er sich nicht auf nukleare Quellen "fixieren".
Die Pläne des Staates sehen jedoch anders aus: "Analysen zeigen, dass selbst der massive Ausbau der erneuerbaren Energien, bis zu zehn Gigawatt, es nicht ermöglicht, diese Quellen für die Grundlast zu nutzen, vor allem wegen ihrer geringen stündlichen Nutzung im Vergleich zu nuklearen Quellen", sagte David Hlustik von der Presseabteilung des Industrieministeriums als Antwort auf die Forderung der Umweltschützer.
Die Kernenergie der Zukunft
Die Kernenergie wird also in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Das staatliche Energiekonzept sieht einen künftigen Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung von 48% bis 56% vor.
Der Staat bereitet derzeit den Bau eines neuen Kernkraftwerksblocks in Dukovany vor, der im Jahre 2036 fertig sein soll (auch wenn dieser Termin als unwahrscheinlich gilt). Das Ministerium arbeitet derzeit auch an der Entscheidungsgrundlage für die Vorbereitung weiterer neuer Blöcke in Dukovany und Temelin. Gleichzeitig wird der Bau von kleinen und mittelgroßen Reaktoren an mehreren Standorten im ganzen Land vorbereitet.
Das Unternehmen CEZ plant den Bau des ersten kleinen modularen Reaktors in Temelin, der im Jahr 2032 fertig sein soll. CEZ hat zwei weitere geeignete Standorte innerhalb der Kraftwerke Detmarovice und Tusimice identifiziert. Das Unternehmen will diese Standorte nun weiter untersuchen und überwachen, um endgültig festzustellen, ob sie tatsächlich für den Standort einer Kernkraftquelle geeignet sind. Die in der ersten Februarhälfte begonnenen Erkundungsarbeiten zielen vor allem darauf ab, das Vorhandensein aktiver tektonischer Verwerfungen auszuschließen, die Hydrogeologie des Gebiets zu bewerten und den Untergrund zu analysieren. CEZ plant, diese Phase im Herbst dieses Jahres abzuschließen. Die gesamten Erkundungsarbeiten werden 3 bis 5 Jahre dauern. Erst dann kann mit dem Genehmigungsverfahren begonnen werden.
Nach Ansicht des Industrieministeriums sind Kernkraftwerke mit einer Kapazität von mehr als 8.000 Stunden pro Jahr und der Möglichkeit, strategische Reserven an frischem Brennstoff für viele Jahre anzulegen, unter den hiesigen geografischen Bedingungen die am besten geeignete emissionsfreie Quelle zur Deckung des künftigen Stromverbrauchs, der z. B. im Zusammenhang mit dem geplanten Übergang zur Elektromobilität erheblich steigen könnte.
/gr/
Bewohner von Detmarovice wollen keinen Reaktoren. Er hat aber auch seine Befürworter
14.3.2023 Wochenzeitung Karvinsko Seite 5 Tomas Januszek
Die Information, dass der Eigentümer des Kohlekraftwerks Detmarovice (das Energieunternehmen CEZ, Anm. d. Red.) plant, das größte Kohlekraftwerk des Landes so umzubauen, dass es Energie aus der Kernkraft erzeugen kann, hat bei den Einwohnern von Detmarovice Unmut, Verwunderung und manchmal sogar Bestürzung hervorgerufen.
Detmarovice - Die CEZ-Gruppe gab vor einigen Tagen bekannt, dass sie zwei weitere bevorzugte Standorte für kleine modulare Reaktoren in der Tschechischen Republik identifiziert hat. Sie könnten in Tusimice in Nordböhmen und in Detmarovice in der Region Karvina gebaut werden.
MENSCHEN SIND DAGEGEN, ABER AUCH DAFÜR
Die Nachricht breitet sich wie eine Lawine in den Gemeinden aus, und viele Menschen sind von der Idee nicht begeistert. "Was soll ich sagen? Dass es Blödsinn ist. Das ist doch Schwachsinn! Schon die Anwesenheit des Kohlekraftwerkes belastet uns, die Menschen haben gesundheitliche Folgen.
Fragen Sie den Arzt, wie viele Leute Krebs haben", sagt eine Verkäuferin im Dorfzentrum.
Ob die Ängste der Anwohner vor einem möglichen Austritt von Radioaktivität berechtigt sind, müssen Experten beantworten. Was aber vor allem die jüngeren Anwohner, die jetzt im Kohlekraftwerk arbeiten, fürchten, ist der Verlust ihres Arbeitsplatzes.
"Im Kernkraftwerk arbeiten nur Ingenieure, so dass Leute, die zum Beispiel als Tischler oder Automechaniker ausgebildet sind, keine Chance haben", sagt Pavel, 25, der seit zwei Jahren im Kohlekraftwerk arbeitet.
Aber nicht jeder im Dorf ist entschieden gegen die nukleare Zukunft des örtlichen Kraftwerks. "Es ist an der Zeit. Die Kohle geht aus, und irgendwo muss Strom erzeugt werden, ", sagt Honza, ein fünfunddreißigjähriger Einheimischer.
Auch František Hartl, ein Geschäftsmann aus Detmarovice, nahm die Nachricht von den Plänen des Kraftwerkbesitzers gelassen auf. "Es ist gut, ich bin dafür. Der modulare Reaktor ist eine Technologie, die zum Beispiel in Atom-U-Booten getestet wurde. Ich denke nicht, dass die Befürchtungen völlig unangebracht sind", sagt er.
BÜRGERMEISTER: VIELLEICHT WIRD DOCH NICHTS DRAUS
Der Bürgermeister von Detmarovice, Ladislav Rosman, zeigte sich überrascht von der Nachricht über die Pläne des Kraftwerksbetreibers. Er erinnert jedoch daran, dass es sich um eine Sache der weit entfernten Zukunft mit einem Zeithorizont von 15 bis 20 Jahren handelt.
"Die SMR befinden sich noch in der Entwicklung, dann müssen sie getestet werden, und das wird einige Jahre dauern.
Das ist also eine Sache für die ferne Zukunft", sagt Rosman.
Er erinnert daran, dass die Installation eines kleinen Nuklearmoduls in Detmarovice noch immer nur ein Plan ist, dem eine detaillierte Untersuchung und Forschung vorausgehen wird. Dabei soll festgestellt werden, ob der Bau eines Reaktors an diesem Standort überhaupt möglich ist.
"Das Unternehmen ist noch nicht verpflichtet, die Anwohner zu informieren, CEZ hat bis jetzt nur die Regionalbehörde davon informiert. Ich gehe also davon aus, dass es eine Diskussion zu diesem Thema geben wird, sowohl mit dem Eigentümer der Anlage als auch mit den Anwohnern. Wenn es hier gebaut werden soll, muss man die Menschen darauf vorbereiten, ihnen erklären, was genau passiert, welche Risiken bestehen und so weiter. Es kann aber auch sein, dass am Ende nichts dabei herauskommt. Ich möchte keine Vorhersagen machen und überlasse das der Zukunft", sagte der Bürgermeister von Detmarovice.
AUSBLICK...
Im Moment ist die Richtung des Energieunternehmens CEZ klar - die Kohle geht zu Ende, und die Zukunft gehört der Kernenergie in kleinem und großem Maßstab.
"Im Rahmen ihrer Vision 2030 hat sich die CEZ-Gruppe verpflichtet, den Bau von kleinen modularen Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von über 1.000 MW bis zum Jahr 2040 vorzubereiten. Der erste kleine modulare Reaktor soll in der Nähe des Kernkraftwerks Temelin in Südböhmen gebaut werden, bevor der neue große tschechische Kernkraftwerksblock in der Lokalität Dukovany in Betrieb genommen wird, von dem CEZ erwartet, dass er vor dem Jahr 2040 fertiggestellt wird. Kleine modulare Reaktoren könnten an den genannten Standorten (Detmarovice und Tusimice) jedoch bereits in der zweiten Hälfte der 30er Jahre gebaut werden", sagte Ladislav Kriz, Sprecher der CEZ-Gruppe.
Nach Ansicht von Tomas Pleskac, Mitglied des Vorstands und Direktor der Abteilung Neue Energie von CEZ, sind kleine modulare Reaktoren kein Ersatz für große Kernkraftwerke, sondern eine Ergänzung des Energiemixes der Tschechischen Republik als geeigneter Ersatz für Kohlekraftwerke und große Wärmekraftwerke.
DIE ERKUNDUNG HAT BEREITS BEGONNEN
Dass das derzeitige Kohlekraftwerk in Detmarovice nicht von heute auf morgen auslaufen wird, bestätigt der Sprecher der CEZ-Gruppe, Ladislav Kriz.
Ihm zufolge erfordert die Umwandlung eines nicht-nuklearen Standorts in einen nuklearen Standort eine Reihe von Erkundungs- und Überwachungsmaßnahmen, die mehrere Jahre dauern, bevor endgültig feststeht, ob der Standort für den Bau einer Kernkraftquelle geeignet ist.
"Die Erkundungsarbeiten, die in der ersten Februarhälfte begonnen haben, zielen vor allem darauf ab, das Vorhandensein aktiver tektonischer Verwerfungen auszuschließen, die Hydrogeologie des Gebiets zu bewerten und den Untergrund zu analysieren. Diese Phase der Arbeiten wird im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein. Ihr werden weitere Phasen folgen. Die Umwandlung eines nicht-nuklearen Standorts in einen nuklearen Standort erfordert eine Reihe von Erkundungsmaßnahmen, die drei bis fünf Jahre dauern, erst dann kann mit dem Genehmigungsverfahren begonnen werden", sagte ein Sprecher der CEZ-Gruppe.
Die modularen Reaktoren können in Serie erzeugt werden, und mehrere von ihnen können an einem Ort konzentriert werden, in der Regel an den Standorten der derzeitigen Kohlekraftwerke, die in naher Zukunft abgeschaltet werden sollen.
Kleine modulare Reaktoren können auch die zentrale Wärmeversorgung übernehmen, die derzeit vom Kraftwerk Detmarovice für Bohumin und Orlova bereitgestellt wird.
/gr/
CEZ ESCO wird in Ostravan den größten Batterriespeicher in ganz Tschechien errichten
14.3.2023 Trebicsky denik Seite 13 vit, rs
Tschechische Republik - CEZ arbeitet an der Umsetzung der Strategie "Saubere Energie für morgen", nach der bis zum Jahr 2030 neue Energiespeicher mit einer Kapazität von 300 MW gebaut werden sollen. Die größte Batterie in der Tschechischen Republik mit einer Kapazität von 10 MW wird auf dem Gelände des Energocenter Vitkovice unter der Leitung von CEZ ESCO gebaut.
Die Batterie von der Größe eines Einfamilienhauses soll zur Stabilisierung des tschechischen Energiesystems beitragen und wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres voll betriebsbereit sein.
"Das europäische Energiesystem verändert sich dynamisch, aber die Grundlage bleibt eine sichere Energieversorgung und Netzstabilität. Daher steigt der Bedarf an Kapazitäten, um Energie zuverlässig zu speichern oder umgekehrt schnell zu liefern, sowie so genannte Unterstützungsleistungen bereit zu stellen. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 neue 300 MW an Speicherleistung zu errichten und wir arbeiten intensiv an den ersten Großprojekten. Wir bereiten ähnliche Systeme auch in anderen Geländen vor", sagt Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von CEZ.
Der Akkumulator wird aus sechs 2,5 Meter hohen Batteriecontainern mit 34 Batteriemodulen, 3 Kühlkörpern und 3 Transformatoren bestehen. Die KORE Power-Batterien sind einzigartig und haben eine bis zu 20 Prozent höhere Kapazität im Vergleich zu bestehenden Speichersystemen.
/gr/
Die Wärme aus dem Atomkraftwerk Temelin wird nach Budweis erst in diesem Jahr geliefert
14.3.2023 MF DNES Seite 15 Michal Belsky
Die Leitung des Kernkraftwerks Temelin plant die ersten Tests der Heißwasserleitung für Ende September. Sie wird die Menschen in Budweis Anfang Januar mit Wärme versorgen.
Budweis - Vor genau vier Jahren begannen Arbeiter mit dem ersten Aushub von Mutterboden in der Nähe des Kernkraftwerks Temelin, um die Ausgrabungen für die Heißwasserleitung nach Budweis vorzubereiten. Sie sollte den ursprünglichen Plänen zufolge bis Ende des Jahres 2020 fertiggestellt werden, aber das Projekt verzögerte sich aufgrund der Insolvenz des ursprünglichen Auftragnehmers, Tenza, um fast drei Jahre. Die Bauarbeiten stehen jetzt kurz vor dem Abschluss.
Das Konsortium ELTE/ESB, das Anfang Februar des letzten Jahres an die abgeschlossenen Arbeiten anknüpfte, hat nach einem neuen Ausschreibungsverfahren mit der Fertigstellung der Heißwasserleitung begonnen. ESB wurde jedoch kurz nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens vom Landgericht Prag wegen Vertragsmanipulationen im Wildgehege Lany verboten, an öffentlichen Aufträgen teilzunehmen. Nach Angaben des Sprechers des Kernkraftwerks Temelin , Marek Svitak, kann das Urteil die Fertigstellung der Heißwasserleitung in keiner Weise gefährden.
"Aktuell bleibt uns, 2 Kilometer von der Gesamtlänge 26 km der Heißwasserleitung fertigzustellen. Neben der Verlegung der Rohrleitungen werden die Arbeiten an den beiden Hängebrücken und den beiden Pumpstationen fortgesetzt. Die Station in Hluboka ist sowohl baulich als auch technisch fertiggestellt, und derzeit laufen die Abschlussarbeiten und die Vorbereitung der Tests. An der zweiten Station in der Nähe der Kreisstadt installieren die Arbeiter jetzt die Technik", beschreibt Bohdan Zronek, Direktor der Abteilung Kernenergie der Firma CEZ, den aktuellen Stand der Arbeiten.
Auch der anspruchsvollste Teil des Projekts steht kurz vor der Fertigstellung - zwei Hängebrücken, die zusammen über 200 Meter lang sind. Die erste von ihnen, die derzeit bereits fertiggestellt ist, führt über den natürlichen Lebensraum zwischen den Teichen Krivonoska und Pensky bei Hluboka nad Vltavou. "In diesem Bereich wird bereits alles für die Verlegung der Heißwasserleitung vorbereitet. Fast die gleiche Brücke wird jetzt in der Nähe des Bahnhofs Hluboka nad Vltavou gebaut. Beide Abschnitte sollen jetzt im Frühjahr fertiggestellt werden", sagte Zronek. Das Fundament der Brücken besteht aus V-förmigen Betonpylonen, die durch zwei 113 Meter lange Seile verbunden sind. "Die Konstruktion umfasst auch spezielle Windschutzvorrichtungen, die die Brücken vor dem Schwanken bei starkem Wind schützen werden", erklärt er.
Eine geringfügige Verzögerung wurde auch dadurch verursacht, dass Tenza die bereits verlegte Leitung überarbeitete und anschließend einige Teile reparierte, z. B. am Leckanzeigesystem. Wenn es jetzt keine Probleme mehr gibt, weder mit der technischen Auslegung der Heißwasserleitung noch mit dem Auftragnehmer, sollte die Wärmeversorgung der Regionalstadt Budweis im Frühherbst beginnen.
"Wir gehen davon aus, dass wir Ende September, Anfang Oktober die ersten Lieferungen erhalten werden, aber erst im technologischen Betrieb, wenn wir noch verschiedene Parameter der Lieferungen abstimmen. Ab Anfang des nächsten Jahres sollte die Heißwasserleitung voll in Betrieb sein und die Haushalte mit Wärme versorgen", sagt Roman Kubicek, Aufsichtsratsvorsitzender der Wärmekraftanlage Budweis.
Ihm zufolge verursachte die Verzögerung bei der Fertigstellung der Heißwasserleitung Probleme für die Wärmekraftanlage Budweis selbst. Aufgrund der dreijährigen Verzögerung musste sie sich mehr Emissionszertifikate sichern als ursprünglich erwartet. "Wir hätten uns nicht damit befassen müssen, wenn die Fertigstellung pünktlich gewesen wäre. Glücklicherweise haben wir die Zertifikate rechtzeitig gekauft, als sie noch zu viel niedrigeren Preisen verkauft wurden, als sie jetzt an der Börse sind", erinnert Kubicek und fügt hinzu, dass die Firmenleitung diese Maßnahmen im Rahmen ihrer Strategie für eine grüne Stadt eingeführt hat.
Es ist die emissionsfreie Wärmeversorgung, die Zronek ebenfalls erwähnt. Er schätzt, dass die Heißwasserleitung ein Drittel des Wärmeverbrauchs in der Regionalstadt abdecken kann. "Im Winter wird Wasser mit Temperaturen von bis zu 140 Grad Celsius nach Budweis fließen. Das Kernkraftwerk soll vor allem die Siedlungen Sumava, Maj und die Prazska - Vorstadt mit der Wärme versorgen. Der genaue Zeitpunkt der ersten Lieferungen wird jedoch vom Ergebnis der Abschlussprüfungen abhängen", betont er.
Kubicek zufolge wird die Fertigstellung der Heißwasserleitung das gesamte städtische Heizungssystem stärken, was vor allem vor dem Hintergrund der Gaspreiserhöhungen zu begrüßen ist. "Wir stellen fest, dass neue Gebäude Zentralheizungen nutzen wollen, aber das gilt auch für ältere Häuser, die von Gas auf diese Heizmethode umsteigen. Wir könnten erreichen, dass im Jahr 2030 keine Kohle mehr für diesen Zweck verwendet werden muss", erklärt Kubicek.
Eine weitere gute Nachricht für die Einwohner der Stadt Budweis ist, dass trotz der Probleme bei der Fertigstellung der Heißwasserleitung nicht mit einer Erhöhung des Wärmepreises zu rechnen ist. Allerdings musste die Wärmekraftanlage Budweis den Preis aufgrund der Inflation schon früher erhöhen. "Trotzdem sollten wir bei diesen Preisen die zweitgünstigste Regionalstadt im Land sein", lobt Kubicek seine Firma.