Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Verfasst: Mi 17. Apr 2024, 08:27
Auswahl von tschechischen Zeitungsartikeln zum Thema Energie vom 17.April 2024:
Verschiebung des Termin in der Temeliner Ausschreibung
16.4.2024 Techcniche Wochenzeitung Seite 16
Die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerksblöcken in der Tschechischen Republik wird um zwei Wochen verlängert, so dass die Bieter bis zum 30. April Zeit haben. Die Verlängerung wurde vom französischen Unternehmen EDF beantragt. Ein weiterer Bieter ist das koreanische Unternehmen KHNP.
CEZ und das Ministerium für Industrie und Handel kündigten eine zweiwöchige Verlängerung der ursprünglichen Frist für die Einreichung verbindlicher Angebote für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerksblöcken in Dukovany und Temelin an. Der Zeitplan für das Gesamtprojekt bleibe trotz des Aufschubs unverändert, hieß es.
Die endgültigen Angebote für den Bau eines Reaktorblocks in Dukovany wurden Ende Oktober des letzten Jahres von der französischen Firma EDF, der koreanischen KHNP und dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse eingereicht. Darüber hinaus haben die Bieter auch unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren abgegeben. Nach Prüfung der Angebote Anfang dieses Jahres forderte die tschechische Regierung nur EDF und KHNP auf, verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren in Dukovany und Temelin abzugeben. Andererseits schloss sie Westinghouse vom nächsten Teil der Ausschreibung aus, dessen ursprüngliches Angebot die Bedingungen nicht erfüllte, wie die Regierung mitteilte.
Nach Angaben von CEZ begründete das französische Unternehmen seinen Antrag auf Verschiebung des Termins der Angebotsabgabe mit internen Genehmigungsverfahren. Die tschechische Seite gab dem Antrag statt.
"Dies ist ein Standardprozess, wir haben in der Vergangenheit ähnliche Verzögerungen von einigen Wochen genehmigt. Unser Ziel ist es, die qualitativ besten verbindlichen Angebote zu erhalten, die die bestmöglichen Bedingungen für die Tschechische Republik gewährleisten. Deshalb haben wir beschlossen, dem Antrag auf eine zweiwöchige Verschiebung stattzugeben, die keine Auswirkungen auf den Zeitplan des Projekts hat", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela.
Die Regierung sollte die bewerteten Angebote, die von CEZ analysiert werden, bis zum 15. Juni erhalten. Der Bau des ersten Reaktors soll im Jahre 2029 beginnen, der Testbetrieb des neuen Block im Jahre 2036.
Das Projekt der neuen Reaktoren wird voraussichtlich die größte Investition der Tschechischen Republik in der neueren Geschichte sein. Nach früheren Angaben der Regierung und von CEZ wird ein neuer Reaktor voraussichtlich etwa 160 Milliarden Kronen in Preisen von 2020 kosten. Regierungsvertreter lehnten es ab, sich zu den Preisen der ersten Angebote für einen Reaktorblock zu äußern, sagten aber, die Angebote zeigten, dass es sinnvoll sei, weitere Reaktoren in Betracht zu ziehen, die angesichts der geplanten Abschaltung von Kohlekraftwerken und des erwarteten Anstiegs des Stromverbrauchs benötigt würden. Experten schätzen, dass der Bau von vier neuen Reaktoren rund 2 Billionen Kroonen kosten könnte.
Genau vor zehn Jahren, am 10. April 2014, annullierte CEZ die Ausschreibung für die Fertigstellung von zwei geplanten Reaktoren im Kernkraftwerk Temelín. Kurz zuvor gab die Regierung bekannt, dass sie nicht beabsichtige, den Abnahmepreis für Strom aus dem erweiterten Kraftwerk zu garantieren.
Die Ausschreibung für die Fertigstellung von Temelín wurde im Jahre 2009 mit drei Bietern ausgeschrieben: dem US-Unternehmen Westinghouse, dem tschechisch-russischen Konsortium MIR.1200 und der französischen Areva, deren Angebot von der Ausschreibung ausgeschlossen wurde, weil sie die Bedingungen nicht erfüllte.
/gr/
Russland Angriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur
16.4.2024 Technische Wochenzeitung Seite 15
Die russischen Angriffe auf Energieanlagen in der Ukraine haben fast alle großen Energieerzeuger des Landes getroffen. Sie haben fast die Hälfte der ukrainischen Stromerzeugungskapazitäten beschädigt oder zerstört und zu Stromausfällen für Millionen von Menschen geführt.
Die russische Aggression gegen die Ukraine hat in den letzten Wochen erneut Gebiete weit hinter den Frontlinien getroffen. Das ist etwas was die Ukrainer und die internationalen Experten in dieser Frage in gewissem Maße seit dem letzten Herbst erwartet haben.
Ohne das warme Wetter, die Energieimporte aus der Europäischen Union und die verstärkte Produktion erneuerbarer Energien wäre es in der Ukraine zu weitreichenden Stromausfällen gekommen. Dies haben ukrainische Staatsvertreter und Energieexperten in den letzten Tagen wiederholt gegenüber Journalisten erklärt. Gegenüber der Financial Times erklärten sie, dass der durch die russischen Angriffe verursachte Schaden zwar nicht so groß sei wie im Winter 2022/23, aber dennoch schwerer wiege. Das Ziel der diesjährigen Angriffe scheint eine dauerhafte und irreparable Beschädigung wichtiger Teile der Energieinfrastruktur zu sein.
Kraftwerke als Hauptziel der Angriffe…..
Zwischen dem 22. und 29. März griff Russland sieben Wärmekraftwerke an - alle außerhalb der Kiew, die über die besten Luftverteidigungsanlagen des Landes verfügt. Auch eine Reihe von Umspannwerken wurde getroffen.
Allein durch die Angriffe am 22. und 24. März entstand dem nationalen Netzbetreiber Ukrenergo ein Schaden von rund 2,5 Mrd. Kronen, wie der Chef des Unternehmens mitteilte.
Auch das größte private Energieunternehmen der Ukraine, DTEK, war betroffen. Bei den russischen Angriffen in der letzten Märzwoche verlor es rund 80 % seiner Stromproduktion. Fünf der Wärmekraftwerke des Unternehmens mussten ihren Betrieb einstellen, und die Reparaturen werden sich hinziehen: "Unser Ziel ist es, bis Oktober so viel wie möglich zu reparieren", sagte Maxim Timchenko, der Geschäftsführer von DTEK, gegenüber der Financial Times.
Allerdings wird die Reparatur zumindest eines Teils der Wärmekraftwerke auch bis dahin nicht abgeschlossen sein. Selbst aktuelle Schätzungen deuten darauf hin, dass es in einigen Fällen mehrere Jahre dauern wird, die Schäden zu beheben.
Das staatliche ukrainische Unternehmen Ukrhydroenergo teilte mit, dass ganze Blöcke des Wasserkraftwerks Dnipro in Saporoschje nach mehreren Volltreffern zerstört wurden und dass es 18 bis 24 Monate dauern könnte, sie wieder aufzubauen.
Die Ukraine machte im Allgemeinen keine Angaben über das Ausmaß der Schäden an einzelnen Kraftwerken, aber ukrainische Beamte sagten, dass mehrere Kraftwerke, auch in der Region Charkow nahe der russischen Grenze, fast vollständig zerstört wurden.
/gr/
Wegen de Atommüll-Endlagers werden die Menschen Kartoffeln verteilen
16.4.2024 Jihlavke listy Seite 2 kra
Über der Gemeinde Horni Cerekev planen die Organisatoren für Samstag, den 20.April den nächten Jahrgang des Protesttags gegen das Atommüll-Endlager.
Davon informierte Lubos Klimet, der Rechtsvertreter aller Gemeinden, die in der Lokalität Hradek vereint sind. Hradek ist eine der vier vom Staats ausgewählten Endlager – Standorte, wo in der Zukunft das Tieflager für hochradioaktive Abfälle entstehen soll.
/gr/
Mit Hilfe von virtuellen Brillen kann man Einsicht in die Turbine nehmen
17.4.2024 Pravo Seite 10 Petr Marek
Virtual-Reality-Brillen machen Ausflüge in das Pumpspeicherwerk Dlouhé stráně im Jeseníky-Gebirge attraktiver. Sie ermöglichen es auch, Orte zu sehen, zu denen die Besucher während der Exkursionen nicht gelangen können, zum Beispiel in das Innere der Turbine oder den 1,5 Kilometer langen Wasserzulauf zwischen dem oberen und unteren Speicherbecken.
"Seit dem Jahr 2021 bieten wir einen Virtual-Reality-Rundgang durch das Kernkraftwerk Temelín an, der übrigens der erste virtuelle Rundgang durch ein Kernkraftwerk der Welt war. Ein Jahr später haben wir in Dukovany weitergemacht. Wir haben uns über den außerordentlichen Erfolg gefreut und deshalb auch eine virtuelle Besichtigung unseres meistbesuchten Pumpspeicherkraftwerks vorbereitet", sagte Kateřina Bartůšková, Leiterin der Infozentren der CEZ-Gruppe.
Sie fügte hinzu, dass es sich um eine ideale Kombination der Unterhaltung und technischer Bildung handelt, die es ermöglicht, normalerweise unzugängliche Orte in Kraftwerken zu besuchen. Das pädagogische Element ist für ČEZ entscheidend.
Da Pumppeicherkraftwerk Dlouhe strane ist ein häufiges Ziel für Schulkinder, deren Lehrer versuchen, den Physikunterricht interessanter zu gestalten.
"Wir sind uns bewusst, dass Physik heute nicht zu den attraktivsten Schulfächern gehört, und wir versuchen schon seit langem, dies mit vielen Aktivitäten zu ändern. Aus unseren Erfahrungen in Dukovany und Temelín wissen wir, dass die Kinder die Besichtigung des Kraftwerks durch eine virtuelle Brille wie ein Schulspiel behandeln und sich das erworbene Wissen viel besser merken", sagte ČEZ-Sprecher Vladislav Sobol.
Der virtuelle Rundgang beginnt damit, dass die Besucher die Brille aufsetzen und sich sofort hoch über dem gefüllten Oberbecken mit Blick auf das Jeseníky-Gebirge und den nahen Berg Praděd wiederfinden. Sie gelangen auch in das Innere der Wasserzuleitung, in den Maschinenraum des Transformators, sehen die Turbine und den Generator von innen und machen eine imaginäre Fahrt mit dem Aufzug, der in das Felsmassiv zwischen dem Kraftwerk und dem oberen Stausee gebaut wurde.
/gr/
Studenten besuchten virtuell das Kernkraftwerk
17.4.2024 Pravo Seite 10 kal
Fünfzig Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums aus Sobeslav besuchten die am besten bewachten Orte der tschechischen Kernkraftwerke Temelín und Dukovany direkt in ihren Klassenzimmern.
An dieser südböhmischen Schule startete die CEZ-Gruppe ein interaktives Bildungsprojekt mit dem Titel "Begegnungen mit Energie". Das Projekt bringt Kraftwerksoperateure, Universitätsdozenten und Energieexperten in die Klassenzimmer, um mit den Schülern über Schlüsselthemen des aktuellen und zukünftigen Energiesektors zu diskutieren.
"Wir sprechen mit den Schülern über die Bedeutung von Strom und wie man ihn erhält. Wir diskutieren die Vor- und Nachteile der einzelnen Energiequellen, Energiespeichermöglichkeiten und Elektromobilität", sagt Lukáš Svoboda vom Kernkraftwerk Temelín.
Dank spezieller Virtual-Reality-Brillen können die Schülerinnen und Schüler die interessantesten und am besten bewachten Orte der Kernkraftwerke sehen.
"Die virtuelle Realität hat mir am meisten Spaß gemacht, denn sie hat mir ermöglicht, Orte zu sehen, an denen ich noch nie war", sagte Marie Slabá aus der vierten Klasse des Gymnasiums.
Šimon Staněk aus dem gleichen Jahrgang hat bereits sein Abitur an der Nuklearschule in Temelín gemacht. "Ich habe mich an der Technischen Universität in Brünn beworben, ich möchte meine Karriere mit Temelín verbinden", sagte der Schüler.
/gr/
Russischer Brennstoff wird noch vier Jahre lang bleiben
17.4.2024 Pravo Seite 13 Martin Prochazka
Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor zwei Jahren begann CEZ als Betreiber der tschechischen Kernkraftwerke in Dukovany und Temelin, sich dringend um den Ersatz des Kernbrennstofflieferanten zu kümmern. Dies ist nach wie vor die russische Firma TVEL, die zum Staatskonzern Rosatom gehört. Und trotz neuer Verträge mit westlichen Unternehmen wird es noch einige Jahre dauern, den Brennstofflieferanten definitiv zu ändern.
"Im Fall von Dukovany, wo der Brennstoff völlig neu entwickelt werden muss, soll er bis zum Jahr 2028 von TVEL geliefert werden. Wir werden ihn schrittweise durch Lieferungen von Westinghouse und Framatome ersetzen", sagte der ČEZ-Sprecher Ladislav Kříž gegenüber der Zeitung Právo.
Im Jahr 2022 unterzeichnete CEZ einen Vertrag über die Lieferung von Brennelementen für das Kraftwerk Temelín mit dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse und dem französischen Unternehmen Framatome. Im vergangenen Jahr kam noch ein Vertrag mit Westinghouse für Dukovany hinzu. Framatome soll auch dorthin liefern, aber die Verhandlungen mit dem Unternehmen laufen noch, und der Vertrag ist noch nicht abgeschlossen.
Laut Kříž sollen die russischen Brennstofflieferungen an Temelín in diesem Jahr auslaufen, aber die Verträge mit TVEL für Dukovany sind noch gültig.
"Ein wichtiger Grund für die Beibehaltung der Verträge ist die Tatsache, dass wir die Brennstoffreserven für mindestens drei Betriebsjahre aufrechterhalten und sogar noch erhöhen, um das Risiko bei der Sicherung der Brennstoffversorgung und damit der Stromerzeugung auszuschalten", sagte Kříž.
Westinghouse wird den ersten Brennstoff für Dukovany im Laufe dieses Jahres und für Temelín im nächsten Jahr liefern. Die Lieferungen von Framatome werden folgen. Bereits im Jahre 2019 hat Westinghouse sechs Testbrennelemente in den Reaktor von Temelín Block 1 gestellt, um unter anderem deren Eigenschaften zu überprüfen.
"Wir sind nicht erfreut, dass wir jetzt noch auf Lieferungen aus Russland zurückgreifen müssen, aber die Einhaltung bestehender Verträge gibt uns Zeit, alle Sicherheitsanalysen, Genehmigungen und die sichere Einführung der neuen Brennstoffe abzuschließen. Die nukleare Sicherheit ist in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung, die gegenseitige Einhaltung der Verträge und die Aufrechterhaltung des Umfangs der strategischen Vorräte sind aus Sicht der Energiesicherheit der Tschechischen Republik von entscheidender Bedeutung", fügte Kříž hinzu.
Mit einer Lizenz der Russen ….
Er wies darauf hin, dass der Brennstoff immer speziell für jedes Kraftwerk entwickelt wird. "Im Fall von Temelin war die Situation einfacher, weil andere den Brennstoff für die Blöcke anboten. Im Fall von Dukovany ist die Situation komplizierter, weil vor dem Krieg außer TVEL niemand kommerziell Brennstoff für die Blöcke angeboten hat und die Vorbereitung viele Jahre dauert", sagte Kříž.
ČEZ selbst ist auch an der Entwicklung neuer Brennelementtypen mit den beiden neuen Lieferanten beteiligt.
Während Westinghouse seinen eigenen Brennstoff herstellt, sagte Kříž, dass Framatome in den ersten Jahren eine Lizenz zur Herstellung von TVEL-Brennstoff erhalten wird: "Gleichzeitig verhandeln wir mit Framatome über die Entwicklung unseres eigenen Brennstoffdesigns", fügte er hinzu.
Laut Dana Drábová, der Vorsitzenden des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB), kann das Risiko, dass die russische Firma TVEL die Lizenz von Framatome widerruft, nicht völlig ausgeschlossen werden. Sie schätzt jedoch ein, dass die vertraglichen Beziehungen für beide Seiten vorteilhaft sind, so dass dies unwahrscheinlich ist.
/gr/
Windturbine unter den Bäumen: Wälder der Tschechischen Republik und CEZ planen den Bau von Windkraftwerken
17.4.2024 HN Seite 1 Jan Broz
Der Bau von Windparks stößt bei den Bewohnern der tschechischen Gemeinden oft auf unüberwindbaren Widerstand. Die Energiefirma ČEZ und der Staat erwägen daher, den Bau in Wirtschaftswäldern freizugeben, wo sie weder Mensch noch Natur stören würden.
Das halbstaatliche Energieunternehmen ČEZ kennt das ehemalige Militärgebiet von Ralsko gut. Seit 14 Jahren besitzt es den Solarpark Ralsko, das bisher größte Photovoltaik-Kraftwerk Tschechiens, mitten in den Wäldern, weit weg von menschlichen Behausungen und der (empörten) Öffentlichkeit. Und es ist Ralsko, das Jan Kalina, Mitglied des Vorstands der Firma CEZ, im Zusammenhang mit einer anderen grünen Ressource erwähnt, die die Tschechen nur selten direkt hinter ihren Häusern haben wollen.
"Ralsko hat den Vorteil, dass es sich um ein ehemaliges Militärgebiet handelt und aus Sicht der Bevölkerung die Akzeptanz von Windkraftanlagen viel einfacher ist. Andererseits ist es ein Waldgebiet, und in Wäldern kann man heute noch keine Windkraftanlagen bauen", sagte Kalina in einem Interview mit der Zeitung HN. Das will die Energiefirma ČEZ ändern.
Der Energiekonzern verhandelt mit den Wäldern der Tschechischen Republik (LCR) über ein Pilotprojekt von "Wald"-Windparks. Diese sollen schließlich nicht in Ralsko, sondern auch in der Region Vysočina gebaut werden. "Beide Unternehmen haben ein Grundstück identifiziert und sich auf den am besten geeigneten Pilotstandort in der Region Havlíčkův Brod in der RegionVysočina geeinigt", bestätigte Eva Jouklová, Sprecherin der LCR.
Dalibor Šafařík, der Generaldirektor der LCR, besprach dies auch mit dem tschechischen Umweltminister Petr Hladík (Volkspartei) anlässlich der Vorbereitung der sogenannten Beschleunigungszonen, an denen das Ministerium derzeit arbeitet. Dabei handelt es sich um ausgewählte Gebiete, in denen die Genehmigung für den Bau von erneuerbaren Energiequellen in einem vereinfachten Regime erfolgen würde.
"Bei der Windenergie wird über die Möglichkeit nachgedacht, Windkraftanlagen in Wirtschaftswäldern zu errichten. Wir können uns dies vor allem für moderne Windparks vorstellen, deren Höhe die wachsenden Bäume nicht einschränkt. Dies würde jedoch eine Änderung der Gesetzgebung erfordern, die auch restriktive Bedingungen in Bezug auf den Schutz der Waldflächen festlegt", sagte Hladík gegenüber der Zeitung HN.
Ein Hindernis für den Bau des Kraftwerks ist die Notwendigkeit, das Kraftwerksgelände auf der Grundlage eines Beschlusses der staatlichen Forstverwaltung von den für forstwirtschaftliche Zwecke vorgesehenen Flächen zu entfernen. Dies kann für potenzielle Investoren ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Es bietet sich jedoch eine ähnliche Lösung wie die so genannte Agrovoltaik an. Dabei handelt es sich um eine Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen, nämlich für die landwirtschaftliche Primärproduktion und dann auch für die Erzeugung von Strom aus der Sonne. Ermöglicht werden soll diese Kombination durch eine Änderung des Gesetzes zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen, das derzeit in der Abgeordnetenkammer in dritter Lesung beraten wird.
Das Landwirtschaftsministerium, das für die Wälder zuständig ist, ist nicht gegen eine solche Debatte. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es jedoch verfrüht, über eine konkrete Änderung zugunsten des Baus von Windkraftanlagen in Wäldern zu sprechen", sagte Vojtěch Bílý, ein Sprecher des Ministeriums.
/gr/
Fiala zu Besuch bei Biden
17.4.2024 LN Seite 3
Washington / Prag – Der US-Präsident Joe Biden hat dem Treffen mit dem tschechischen Premierminister Petr Fiala und seiner Delegation am Montag mehr Zeit gewidmet als ursprünglich geplant. Das sagte der tschechische Botschafter in den USA, Miloslav Stasek, gestern. Für das Treffen zwischen Fiala und Biden im Oval Office des Weißen Hauses war eine Stunde angesetzt, doch laut Stasek dauerte das Treffen länger.
"Das Treffen fand in einer sehr freundlichen Atmosphäre statt", sagte der Botschafter. Der nationale Sicherheitsberater Tomas Pojar erklärte gegenüber Radiozurnal, dass das Hauptthema des Treffens die bilateralen Beziehungen gewesen seien, ob es nun um Energie, Handel, Investitionen, Sicherheitskooperation oder die Modernisierung des tschechischen Militärs und der Rüstung ging. "Das andere, umfassendere Thema war die Ukraine, die Situation in Europa, die aggressive Politik Russlands und die transatlantischen Beziehungen. An dritter Stelle stand die Situation im Nahen Osten", beschrieb Pojar.
Die tschechischen und amerikanischen Vertreter vereinbarten, die Zusammenarbeit im Energiesektor auszubauen. "Es werden Verhandlungen aufgenommen, um ein Abkommen zwischen der amerikanischen und der tschechischen Regierung auszuhandeln", sagte Stašek. Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Cybersicherheit wird fortgesetzt.
Laut Pojar wusste Biden sehr wohl, warum das amerikanische US-Unternehmen Westinghouse von der Ausschreibung für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany ausgeschlossen wurde. "In der Debatte ging es um andere Aspekte und Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Sie diskutierten über die Lieferung von Kernbrennstoff für tschechische Kernkraftwerke, die Zusammenarbeit bei der Entwicklung oder den möglichen Bau von modularen, kleinen Kernreaktoren", erklärte Pojar.
Laut Stasek wurde der Besuch dadurch ermöglicht, dass die USA die Tschechische Republik neben Polen als ihren wichtigsten Verbündeten in Mitteleuropa betrachten; die Tschechische Republik und die USA haben im vergangenen Jahr Abkommen über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich geschlossen, und die Modernisierung der tschechischen Armee durch den Kauf von Kampfjets oder Hubschraubern aus den USA hat sich ebenfalls ausgewirkt.
/gr/
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BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Verschiebung des Termin in der Temeliner Ausschreibung
16.4.2024 Techcniche Wochenzeitung Seite 16
Die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerksblöcken in der Tschechischen Republik wird um zwei Wochen verlängert, so dass die Bieter bis zum 30. April Zeit haben. Die Verlängerung wurde vom französischen Unternehmen EDF beantragt. Ein weiterer Bieter ist das koreanische Unternehmen KHNP.
CEZ und das Ministerium für Industrie und Handel kündigten eine zweiwöchige Verlängerung der ursprünglichen Frist für die Einreichung verbindlicher Angebote für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerksblöcken in Dukovany und Temelin an. Der Zeitplan für das Gesamtprojekt bleibe trotz des Aufschubs unverändert, hieß es.
Die endgültigen Angebote für den Bau eines Reaktorblocks in Dukovany wurden Ende Oktober des letzten Jahres von der französischen Firma EDF, der koreanischen KHNP und dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse eingereicht. Darüber hinaus haben die Bieter auch unverbindliche Angebote für drei weitere Reaktoren abgegeben. Nach Prüfung der Angebote Anfang dieses Jahres forderte die tschechische Regierung nur EDF und KHNP auf, verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren in Dukovany und Temelin abzugeben. Andererseits schloss sie Westinghouse vom nächsten Teil der Ausschreibung aus, dessen ursprüngliches Angebot die Bedingungen nicht erfüllte, wie die Regierung mitteilte.
Nach Angaben von CEZ begründete das französische Unternehmen seinen Antrag auf Verschiebung des Termins der Angebotsabgabe mit internen Genehmigungsverfahren. Die tschechische Seite gab dem Antrag statt.
"Dies ist ein Standardprozess, wir haben in der Vergangenheit ähnliche Verzögerungen von einigen Wochen genehmigt. Unser Ziel ist es, die qualitativ besten verbindlichen Angebote zu erhalten, die die bestmöglichen Bedingungen für die Tschechische Republik gewährleisten. Deshalb haben wir beschlossen, dem Antrag auf eine zweiwöchige Verschiebung stattzugeben, die keine Auswirkungen auf den Zeitplan des Projekts hat", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela.
Die Regierung sollte die bewerteten Angebote, die von CEZ analysiert werden, bis zum 15. Juni erhalten. Der Bau des ersten Reaktors soll im Jahre 2029 beginnen, der Testbetrieb des neuen Block im Jahre 2036.
Das Projekt der neuen Reaktoren wird voraussichtlich die größte Investition der Tschechischen Republik in der neueren Geschichte sein. Nach früheren Angaben der Regierung und von CEZ wird ein neuer Reaktor voraussichtlich etwa 160 Milliarden Kronen in Preisen von 2020 kosten. Regierungsvertreter lehnten es ab, sich zu den Preisen der ersten Angebote für einen Reaktorblock zu äußern, sagten aber, die Angebote zeigten, dass es sinnvoll sei, weitere Reaktoren in Betracht zu ziehen, die angesichts der geplanten Abschaltung von Kohlekraftwerken und des erwarteten Anstiegs des Stromverbrauchs benötigt würden. Experten schätzen, dass der Bau von vier neuen Reaktoren rund 2 Billionen Kroonen kosten könnte.
Genau vor zehn Jahren, am 10. April 2014, annullierte CEZ die Ausschreibung für die Fertigstellung von zwei geplanten Reaktoren im Kernkraftwerk Temelín. Kurz zuvor gab die Regierung bekannt, dass sie nicht beabsichtige, den Abnahmepreis für Strom aus dem erweiterten Kraftwerk zu garantieren.
Die Ausschreibung für die Fertigstellung von Temelín wurde im Jahre 2009 mit drei Bietern ausgeschrieben: dem US-Unternehmen Westinghouse, dem tschechisch-russischen Konsortium MIR.1200 und der französischen Areva, deren Angebot von der Ausschreibung ausgeschlossen wurde, weil sie die Bedingungen nicht erfüllte.
/gr/
Russland Angriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur
16.4.2024 Technische Wochenzeitung Seite 15
Die russischen Angriffe auf Energieanlagen in der Ukraine haben fast alle großen Energieerzeuger des Landes getroffen. Sie haben fast die Hälfte der ukrainischen Stromerzeugungskapazitäten beschädigt oder zerstört und zu Stromausfällen für Millionen von Menschen geführt.
Die russische Aggression gegen die Ukraine hat in den letzten Wochen erneut Gebiete weit hinter den Frontlinien getroffen. Das ist etwas was die Ukrainer und die internationalen Experten in dieser Frage in gewissem Maße seit dem letzten Herbst erwartet haben.
Ohne das warme Wetter, die Energieimporte aus der Europäischen Union und die verstärkte Produktion erneuerbarer Energien wäre es in der Ukraine zu weitreichenden Stromausfällen gekommen. Dies haben ukrainische Staatsvertreter und Energieexperten in den letzten Tagen wiederholt gegenüber Journalisten erklärt. Gegenüber der Financial Times erklärten sie, dass der durch die russischen Angriffe verursachte Schaden zwar nicht so groß sei wie im Winter 2022/23, aber dennoch schwerer wiege. Das Ziel der diesjährigen Angriffe scheint eine dauerhafte und irreparable Beschädigung wichtiger Teile der Energieinfrastruktur zu sein.
Kraftwerke als Hauptziel der Angriffe…..
Zwischen dem 22. und 29. März griff Russland sieben Wärmekraftwerke an - alle außerhalb der Kiew, die über die besten Luftverteidigungsanlagen des Landes verfügt. Auch eine Reihe von Umspannwerken wurde getroffen.
Allein durch die Angriffe am 22. und 24. März entstand dem nationalen Netzbetreiber Ukrenergo ein Schaden von rund 2,5 Mrd. Kronen, wie der Chef des Unternehmens mitteilte.
Auch das größte private Energieunternehmen der Ukraine, DTEK, war betroffen. Bei den russischen Angriffen in der letzten Märzwoche verlor es rund 80 % seiner Stromproduktion. Fünf der Wärmekraftwerke des Unternehmens mussten ihren Betrieb einstellen, und die Reparaturen werden sich hinziehen: "Unser Ziel ist es, bis Oktober so viel wie möglich zu reparieren", sagte Maxim Timchenko, der Geschäftsführer von DTEK, gegenüber der Financial Times.
Allerdings wird die Reparatur zumindest eines Teils der Wärmekraftwerke auch bis dahin nicht abgeschlossen sein. Selbst aktuelle Schätzungen deuten darauf hin, dass es in einigen Fällen mehrere Jahre dauern wird, die Schäden zu beheben.
Das staatliche ukrainische Unternehmen Ukrhydroenergo teilte mit, dass ganze Blöcke des Wasserkraftwerks Dnipro in Saporoschje nach mehreren Volltreffern zerstört wurden und dass es 18 bis 24 Monate dauern könnte, sie wieder aufzubauen.
Die Ukraine machte im Allgemeinen keine Angaben über das Ausmaß der Schäden an einzelnen Kraftwerken, aber ukrainische Beamte sagten, dass mehrere Kraftwerke, auch in der Region Charkow nahe der russischen Grenze, fast vollständig zerstört wurden.
/gr/
Wegen de Atommüll-Endlagers werden die Menschen Kartoffeln verteilen
16.4.2024 Jihlavke listy Seite 2 kra
Über der Gemeinde Horni Cerekev planen die Organisatoren für Samstag, den 20.April den nächten Jahrgang des Protesttags gegen das Atommüll-Endlager.
Davon informierte Lubos Klimet, der Rechtsvertreter aller Gemeinden, die in der Lokalität Hradek vereint sind. Hradek ist eine der vier vom Staats ausgewählten Endlager – Standorte, wo in der Zukunft das Tieflager für hochradioaktive Abfälle entstehen soll.
/gr/
Mit Hilfe von virtuellen Brillen kann man Einsicht in die Turbine nehmen
17.4.2024 Pravo Seite 10 Petr Marek
Virtual-Reality-Brillen machen Ausflüge in das Pumpspeicherwerk Dlouhé stráně im Jeseníky-Gebirge attraktiver. Sie ermöglichen es auch, Orte zu sehen, zu denen die Besucher während der Exkursionen nicht gelangen können, zum Beispiel in das Innere der Turbine oder den 1,5 Kilometer langen Wasserzulauf zwischen dem oberen und unteren Speicherbecken.
"Seit dem Jahr 2021 bieten wir einen Virtual-Reality-Rundgang durch das Kernkraftwerk Temelín an, der übrigens der erste virtuelle Rundgang durch ein Kernkraftwerk der Welt war. Ein Jahr später haben wir in Dukovany weitergemacht. Wir haben uns über den außerordentlichen Erfolg gefreut und deshalb auch eine virtuelle Besichtigung unseres meistbesuchten Pumpspeicherkraftwerks vorbereitet", sagte Kateřina Bartůšková, Leiterin der Infozentren der CEZ-Gruppe.
Sie fügte hinzu, dass es sich um eine ideale Kombination der Unterhaltung und technischer Bildung handelt, die es ermöglicht, normalerweise unzugängliche Orte in Kraftwerken zu besuchen. Das pädagogische Element ist für ČEZ entscheidend.
Da Pumppeicherkraftwerk Dlouhe strane ist ein häufiges Ziel für Schulkinder, deren Lehrer versuchen, den Physikunterricht interessanter zu gestalten.
"Wir sind uns bewusst, dass Physik heute nicht zu den attraktivsten Schulfächern gehört, und wir versuchen schon seit langem, dies mit vielen Aktivitäten zu ändern. Aus unseren Erfahrungen in Dukovany und Temelín wissen wir, dass die Kinder die Besichtigung des Kraftwerks durch eine virtuelle Brille wie ein Schulspiel behandeln und sich das erworbene Wissen viel besser merken", sagte ČEZ-Sprecher Vladislav Sobol.
Der virtuelle Rundgang beginnt damit, dass die Besucher die Brille aufsetzen und sich sofort hoch über dem gefüllten Oberbecken mit Blick auf das Jeseníky-Gebirge und den nahen Berg Praděd wiederfinden. Sie gelangen auch in das Innere der Wasserzuleitung, in den Maschinenraum des Transformators, sehen die Turbine und den Generator von innen und machen eine imaginäre Fahrt mit dem Aufzug, der in das Felsmassiv zwischen dem Kraftwerk und dem oberen Stausee gebaut wurde.
/gr/
Studenten besuchten virtuell das Kernkraftwerk
17.4.2024 Pravo Seite 10 kal
Fünfzig Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums aus Sobeslav besuchten die am besten bewachten Orte der tschechischen Kernkraftwerke Temelín und Dukovany direkt in ihren Klassenzimmern.
An dieser südböhmischen Schule startete die CEZ-Gruppe ein interaktives Bildungsprojekt mit dem Titel "Begegnungen mit Energie". Das Projekt bringt Kraftwerksoperateure, Universitätsdozenten und Energieexperten in die Klassenzimmer, um mit den Schülern über Schlüsselthemen des aktuellen und zukünftigen Energiesektors zu diskutieren.
"Wir sprechen mit den Schülern über die Bedeutung von Strom und wie man ihn erhält. Wir diskutieren die Vor- und Nachteile der einzelnen Energiequellen, Energiespeichermöglichkeiten und Elektromobilität", sagt Lukáš Svoboda vom Kernkraftwerk Temelín.
Dank spezieller Virtual-Reality-Brillen können die Schülerinnen und Schüler die interessantesten und am besten bewachten Orte der Kernkraftwerke sehen.
"Die virtuelle Realität hat mir am meisten Spaß gemacht, denn sie hat mir ermöglicht, Orte zu sehen, an denen ich noch nie war", sagte Marie Slabá aus der vierten Klasse des Gymnasiums.
Šimon Staněk aus dem gleichen Jahrgang hat bereits sein Abitur an der Nuklearschule in Temelín gemacht. "Ich habe mich an der Technischen Universität in Brünn beworben, ich möchte meine Karriere mit Temelín verbinden", sagte der Schüler.
/gr/
Russischer Brennstoff wird noch vier Jahre lang bleiben
17.4.2024 Pravo Seite 13 Martin Prochazka
Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor zwei Jahren begann CEZ als Betreiber der tschechischen Kernkraftwerke in Dukovany und Temelin, sich dringend um den Ersatz des Kernbrennstofflieferanten zu kümmern. Dies ist nach wie vor die russische Firma TVEL, die zum Staatskonzern Rosatom gehört. Und trotz neuer Verträge mit westlichen Unternehmen wird es noch einige Jahre dauern, den Brennstofflieferanten definitiv zu ändern.
"Im Fall von Dukovany, wo der Brennstoff völlig neu entwickelt werden muss, soll er bis zum Jahr 2028 von TVEL geliefert werden. Wir werden ihn schrittweise durch Lieferungen von Westinghouse und Framatome ersetzen", sagte der ČEZ-Sprecher Ladislav Kříž gegenüber der Zeitung Právo.
Im Jahr 2022 unterzeichnete CEZ einen Vertrag über die Lieferung von Brennelementen für das Kraftwerk Temelín mit dem nordamerikanischen Unternehmen Westinghouse und dem französischen Unternehmen Framatome. Im vergangenen Jahr kam noch ein Vertrag mit Westinghouse für Dukovany hinzu. Framatome soll auch dorthin liefern, aber die Verhandlungen mit dem Unternehmen laufen noch, und der Vertrag ist noch nicht abgeschlossen.
Laut Kříž sollen die russischen Brennstofflieferungen an Temelín in diesem Jahr auslaufen, aber die Verträge mit TVEL für Dukovany sind noch gültig.
"Ein wichtiger Grund für die Beibehaltung der Verträge ist die Tatsache, dass wir die Brennstoffreserven für mindestens drei Betriebsjahre aufrechterhalten und sogar noch erhöhen, um das Risiko bei der Sicherung der Brennstoffversorgung und damit der Stromerzeugung auszuschalten", sagte Kříž.
Westinghouse wird den ersten Brennstoff für Dukovany im Laufe dieses Jahres und für Temelín im nächsten Jahr liefern. Die Lieferungen von Framatome werden folgen. Bereits im Jahre 2019 hat Westinghouse sechs Testbrennelemente in den Reaktor von Temelín Block 1 gestellt, um unter anderem deren Eigenschaften zu überprüfen.
"Wir sind nicht erfreut, dass wir jetzt noch auf Lieferungen aus Russland zurückgreifen müssen, aber die Einhaltung bestehender Verträge gibt uns Zeit, alle Sicherheitsanalysen, Genehmigungen und die sichere Einführung der neuen Brennstoffe abzuschließen. Die nukleare Sicherheit ist in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung, die gegenseitige Einhaltung der Verträge und die Aufrechterhaltung des Umfangs der strategischen Vorräte sind aus Sicht der Energiesicherheit der Tschechischen Republik von entscheidender Bedeutung", fügte Kříž hinzu.
Mit einer Lizenz der Russen ….
Er wies darauf hin, dass der Brennstoff immer speziell für jedes Kraftwerk entwickelt wird. "Im Fall von Temelin war die Situation einfacher, weil andere den Brennstoff für die Blöcke anboten. Im Fall von Dukovany ist die Situation komplizierter, weil vor dem Krieg außer TVEL niemand kommerziell Brennstoff für die Blöcke angeboten hat und die Vorbereitung viele Jahre dauert", sagte Kříž.
ČEZ selbst ist auch an der Entwicklung neuer Brennelementtypen mit den beiden neuen Lieferanten beteiligt.
Während Westinghouse seinen eigenen Brennstoff herstellt, sagte Kříž, dass Framatome in den ersten Jahren eine Lizenz zur Herstellung von TVEL-Brennstoff erhalten wird: "Gleichzeitig verhandeln wir mit Framatome über die Entwicklung unseres eigenen Brennstoffdesigns", fügte er hinzu.
Laut Dana Drábová, der Vorsitzenden des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB), kann das Risiko, dass die russische Firma TVEL die Lizenz von Framatome widerruft, nicht völlig ausgeschlossen werden. Sie schätzt jedoch ein, dass die vertraglichen Beziehungen für beide Seiten vorteilhaft sind, so dass dies unwahrscheinlich ist.
/gr/
Windturbine unter den Bäumen: Wälder der Tschechischen Republik und CEZ planen den Bau von Windkraftwerken
17.4.2024 HN Seite 1 Jan Broz
Der Bau von Windparks stößt bei den Bewohnern der tschechischen Gemeinden oft auf unüberwindbaren Widerstand. Die Energiefirma ČEZ und der Staat erwägen daher, den Bau in Wirtschaftswäldern freizugeben, wo sie weder Mensch noch Natur stören würden.
Das halbstaatliche Energieunternehmen ČEZ kennt das ehemalige Militärgebiet von Ralsko gut. Seit 14 Jahren besitzt es den Solarpark Ralsko, das bisher größte Photovoltaik-Kraftwerk Tschechiens, mitten in den Wäldern, weit weg von menschlichen Behausungen und der (empörten) Öffentlichkeit. Und es ist Ralsko, das Jan Kalina, Mitglied des Vorstands der Firma CEZ, im Zusammenhang mit einer anderen grünen Ressource erwähnt, die die Tschechen nur selten direkt hinter ihren Häusern haben wollen.
"Ralsko hat den Vorteil, dass es sich um ein ehemaliges Militärgebiet handelt und aus Sicht der Bevölkerung die Akzeptanz von Windkraftanlagen viel einfacher ist. Andererseits ist es ein Waldgebiet, und in Wäldern kann man heute noch keine Windkraftanlagen bauen", sagte Kalina in einem Interview mit der Zeitung HN. Das will die Energiefirma ČEZ ändern.
Der Energiekonzern verhandelt mit den Wäldern der Tschechischen Republik (LCR) über ein Pilotprojekt von "Wald"-Windparks. Diese sollen schließlich nicht in Ralsko, sondern auch in der Region Vysočina gebaut werden. "Beide Unternehmen haben ein Grundstück identifiziert und sich auf den am besten geeigneten Pilotstandort in der Region Havlíčkův Brod in der RegionVysočina geeinigt", bestätigte Eva Jouklová, Sprecherin der LCR.
Dalibor Šafařík, der Generaldirektor der LCR, besprach dies auch mit dem tschechischen Umweltminister Petr Hladík (Volkspartei) anlässlich der Vorbereitung der sogenannten Beschleunigungszonen, an denen das Ministerium derzeit arbeitet. Dabei handelt es sich um ausgewählte Gebiete, in denen die Genehmigung für den Bau von erneuerbaren Energiequellen in einem vereinfachten Regime erfolgen würde.
"Bei der Windenergie wird über die Möglichkeit nachgedacht, Windkraftanlagen in Wirtschaftswäldern zu errichten. Wir können uns dies vor allem für moderne Windparks vorstellen, deren Höhe die wachsenden Bäume nicht einschränkt. Dies würde jedoch eine Änderung der Gesetzgebung erfordern, die auch restriktive Bedingungen in Bezug auf den Schutz der Waldflächen festlegt", sagte Hladík gegenüber der Zeitung HN.
Ein Hindernis für den Bau des Kraftwerks ist die Notwendigkeit, das Kraftwerksgelände auf der Grundlage eines Beschlusses der staatlichen Forstverwaltung von den für forstwirtschaftliche Zwecke vorgesehenen Flächen zu entfernen. Dies kann für potenzielle Investoren ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Es bietet sich jedoch eine ähnliche Lösung wie die so genannte Agrovoltaik an. Dabei handelt es sich um eine Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen, nämlich für die landwirtschaftliche Primärproduktion und dann auch für die Erzeugung von Strom aus der Sonne. Ermöglicht werden soll diese Kombination durch eine Änderung des Gesetzes zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen, das derzeit in der Abgeordnetenkammer in dritter Lesung beraten wird.
Das Landwirtschaftsministerium, das für die Wälder zuständig ist, ist nicht gegen eine solche Debatte. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es jedoch verfrüht, über eine konkrete Änderung zugunsten des Baus von Windkraftanlagen in Wäldern zu sprechen", sagte Vojtěch Bílý, ein Sprecher des Ministeriums.
/gr/
Fiala zu Besuch bei Biden
17.4.2024 LN Seite 3
Washington / Prag – Der US-Präsident Joe Biden hat dem Treffen mit dem tschechischen Premierminister Petr Fiala und seiner Delegation am Montag mehr Zeit gewidmet als ursprünglich geplant. Das sagte der tschechische Botschafter in den USA, Miloslav Stasek, gestern. Für das Treffen zwischen Fiala und Biden im Oval Office des Weißen Hauses war eine Stunde angesetzt, doch laut Stasek dauerte das Treffen länger.
"Das Treffen fand in einer sehr freundlichen Atmosphäre statt", sagte der Botschafter. Der nationale Sicherheitsberater Tomas Pojar erklärte gegenüber Radiozurnal, dass das Hauptthema des Treffens die bilateralen Beziehungen gewesen seien, ob es nun um Energie, Handel, Investitionen, Sicherheitskooperation oder die Modernisierung des tschechischen Militärs und der Rüstung ging. "Das andere, umfassendere Thema war die Ukraine, die Situation in Europa, die aggressive Politik Russlands und die transatlantischen Beziehungen. An dritter Stelle stand die Situation im Nahen Osten", beschrieb Pojar.
Die tschechischen und amerikanischen Vertreter vereinbarten, die Zusammenarbeit im Energiesektor auszubauen. "Es werden Verhandlungen aufgenommen, um ein Abkommen zwischen der amerikanischen und der tschechischen Regierung auszuhandeln", sagte Stašek. Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Cybersicherheit wird fortgesetzt.
Laut Pojar wusste Biden sehr wohl, warum das amerikanische US-Unternehmen Westinghouse von der Ausschreibung für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany ausgeschlossen wurde. "In der Debatte ging es um andere Aspekte und Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Sie diskutierten über die Lieferung von Kernbrennstoff für tschechische Kernkraftwerke, die Zusammenarbeit bei der Entwicklung oder den möglichen Bau von modularen, kleinen Kernreaktoren", erklärte Pojar.
Laut Stasek wurde der Besuch dadurch ermöglicht, dass die USA die Tschechische Republik neben Polen als ihren wichtigsten Verbündeten in Mitteleuropa betrachten; die Tschechische Republik und die USA haben im vergangenen Jahr Abkommen über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich geschlossen, und die Modernisierung der tschechischen Armee durch den Kauf von Kampfjets oder Hubschraubern aus den USA hat sich ebenfalls ausgewirkt.
/gr/
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