Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Verfasst: Mi 13. Mär 2024, 09:08
Auswahl von Zeitungsartiken aus Tschechien zum Thema Energie vom 13.3.2024:
Budweis und Strakonice gedenken des Fukushima-Unfalls
12.3.2024 Ceskobudejovicky denik Edwin Otta
In der südböhmischen Metropole und in Strakonice hat die Bürgerinitiative für Umweltschutz (BIU) in den letzten Tagen an den Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima erinnert.
Die Veranstaltung der Bürgerinitiative für Umweltschutz (BIU) - Foto
"Der Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima ereignete sich am 11. März 2011 als Folge eines gewaltigen Tsunamis, der über das Kraftwerk hinwegfegte und die gesamte Stromversorgung ausschaltete, so dass die Kühlung der Reaktorblöcke unmöglich wurde. Infolgedessen kam es in mehreren Reaktorblöcken zu Kernschmelzen und zum Austritt radioaktiver Stoffe in die Umgebung", erinnert sich Pavel Vlček, Vorsitzender des Vereins BIU /BIU an den Unfall.
https://ceskobudejovicky.denik.cz/zprav ... 40312.html?
China verlangt von Japan Kompensationen wegen der Freisetzung des radioaktiven Wassers aus Fukushima in den Pazifik
13.3.2024 odpady-online.cz ctk
China fordert von Japan eine Entschädigung für mögliche wirtschaftliche Schäden, die durch die Freisetzung von radioaktivem Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima entstanden sind. Dies berichteten mehrere diplomatische Quellen der Nachrichtenagentur Kyodo. Japan habe den Vorschlag mit der Begründung abgelehnt, dass der Ablassprozess den Sicherheitsstandards der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) entspreche.
Tritium-Rückstände
Hochrangige Vertreter Chinas haben diese Forderung im vergangenen Jahr mehrmals auf diplomatischem Weg an Japan herangetragen.
Japan hat im vergangenen August damit begonnen, aufbereitetes radioaktives Wasser ins Meer zu leiten. Dabei handelt es sich um Abwasser, das nach dem Unfall in Fukushima im Jahr 2011 zur Kühlung von Kernbrennstoffen verwendet wurde. Die Flüssigkeit wurde mehreren Behandlungsstufen unterzogen, bei denen die meisten Radionuklide mit Ausnahme von Spuren von Tritium entfernt wurden, das weniger schädlich ist als andere radioaktive Stoffe wie Cäsium oder Strontium.
Als Reaktion darauf hat China alle Importe von Meeresfrüchten aus dem benachbarten Japan verboten und diese Beschränkungen auch nach der Veröffentlichung des ersten vollständigen Berichts der IAEA nicht aufgehoben, in dem festgestellt wurde, dass die Einleitung von gefiltertem und verdünntem radioaktivem Wasser ins Meer den internationalen Sicherheitsstandards entspricht.
Japan bleibt bei seiner Haltung
Die japanische Regierung und der Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima, TEPCO, erklären, die Entsorgung des radioaktiven Wassers sei ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Stilllegung des Kraftwerks, das durch das Erdbeben und den Tsunami 2011 schwer beschädigt wurde. Auch Ministerpräsident Fumio Kishida, der nach Beginn der Einleitung im August des letzten Jahres vor laufenden Kameras Sashimi aus den in der Nähe von Fukushima gefangenem Fischen aß, spricht sich persönlich für die Sicherheit des Verfahrens aus.
China hingegen besteht auf Entschädigungen und der Einrichtung eines unabhängigen Überwachungssystems außerhalb der IAEA-Strukturen, so diplomatische Quellen gegenüber Kyodo.
Der japanische Premierminister Kishida und der chinesische Präsident Si Tin-pching erklärten bei ihrem jüngsten Treffen in der US-Stadt San Francisco, dass sie beabsichtigen, die Angelegenheit durch einen konstruktiven Dialog auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu lösen.
Unterdessen traf der Generaldirektor der IAEA, Rafael Grossi, heute in Tokio mit dem japanischen Außenminister Yoshimasa Hayashi zusammen und vereinbarte, weiterhin eng zusammenzuarbeiten. Grossi bezeichnete den vergangenen August als einen "wichtigen Meilenstein".
/gr/
Die Spitzen der französischen Atomindustrie und Forschung in Prag
12.3.2024 oenergetice.cz
Zum ersten Mal versammelte sich in der Tschechischen Republik eine außergewöhnliche Anzahl von Leitern französischer Atomunternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Ort, begleitet von einer politischen Delegation unter der Leitung vom französischen Präsident Emmanuel Macron. Auf dem tschechisch-französischen Nuklearforum in Prag diskutierten sie mit ihren tschechischen Kollegen über die Möglichkeiten einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in der Atomforschung und beim Bau neuer Reaktoren. Die Franzosen stellten auch ihre langfristige Vision der europäischen Energieversorgung vor und erläuterten, wie die Beteiligung der EDF an der Ausschreibung für den Bau von Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik in diese Vision einfällt.
Ein großer Teil der Diskussionen war den Themen Bildung und Forschung gewidmet, mit Rednern wie:
Petr Konvalinka, Präsident der tschechischen Technologieagentur, und sein französischer Amtskollege Thierry Damerval von der nationalen Forschungsagentur ANR. Die beiden Organisationen haben vor kurzem ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, und das Nuklearforum hat bereits konkrete Programme für die angewandte Forschung gehört, die das Abkommen mit Leben erfüllen.
François Jacq, Vorsitzender der französischen Kommission für alternative Energien und Kernenergie (CEA), rief auf dem Forum zur Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung nicht nur zwischen den beiden Ländern, sondern auch in der gesamten EU auf. Die CEA ist eine führende europäische Forschungseinrichtung und ein wichtiger Akteur, zum Beispiel beim bekannten ITER-Projekt, das die Möglichkeiten der Kernfusion erforscht.
- Schritte in Richtung Unabhängigkeit…..
Zu den weiteren prominenten Gästen der Veranstaltung gehörte Nicolas Maes, Leiter von Orano, dem europäischen Marktführer im Bereich der Uranaufbereitung und dem Weltmarktführer im Bereich des Recyclings gebrauchter Kernbrennstoffe. Am selben Tag unterzeichnete Orano einen Vertrag mit dem tschechischen Unternehmen ČEZ über die Bereitstellung von Urananreicherungsdienstleistungen für das Kernkraftwerk Dukovany. Bislang war das russische Unternehmen TVEL für diese Dienstleistung zuständig.
"Die Gewinnung eines westlichen Anbieters von Urananreicherungsdienstleistungen für Dukovany ist nicht nur ein wichtiger Schritt für die tschechische Energiewirtschaft, sondern auch für die gesamte Tschechische Republik. Damit wird die Energiesicherheit weiter gestärkt", kommentierte Daniel Beneš, Generaldirektor von CEZ, die Vertragsunterzeichnung.
-Airbus Kernenergie…...
Das Thema der Energieunabhängigkeit von Russland zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung, die ihren Höhepunkt in der Rede des französischen Präsidenten fand. Emmanuel Macron bezeichnete die Entwicklung auf dem Markt für Solarpaneele, auf dem Europa praktisch den Platz für China freigemacht hat, als Fehler und forderte eine vollständig europäische Lösung der Klimaprobleme im Bereich der Kernenergie.
"Wenn wir eine souveräne europäische Industrie für neue Nuklearbauprojekte schaffen, könnte dies die Grundlage für einen 'Airbus der Kernenergie' sein, der positive Größenvorteile mit sich bringen würde", sagte er in seiner Rede. Er bezog sich dabei auf den weltgrößten Flugzeughersteller, der auf eine Reihe von europäischen Zulieferern, darunter auch tschechische, angewiesen ist
.
-Hergestellt in Europa…...
Die mögliche Zusammenarbeit beim Bau neuer Kernkraftwerke war logischerweise das nächste große Thema der Veranstaltung. Der Vorstandsvorsitzende der EDF, Luc Rémont, erinnerte das Publikum daran, dass sich die Situation im Vergleich zum letzten Jahrhundert, als Frankreich Dutzende von Reaktoren im Alleingang bauen konnte, geändert hat. "Heute können neue Blöcke nicht mehr von einem Land allein gebaut werden, sondern erfordern die Zusammenarbeit mehrerer europäischer Länder. Deshalb ist es unser Ziel, eine europäische Lieferkette mit starker Beteiligung tschechischer Unternehmen zu schaffen."
Ihm folgte Xavier Ursat, Präsident des französischen Atomindustrieverbands GIFEN. "Wenn EDF bei der Ausschreibung für neue Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik erfolgreich ist, wird dies tschechischen Unternehmen Möglichkeiten in anderen europäischen Ländern eröffnen, in denen wir bauen werden."
Das französische Staatsunternehmen baut derzeit zwei neue Blöcke in England und bereitet zwei weitere dort vor. In Frankreich hat die Regierung bereits Investitionen in sechs Blöcke genehmigt, acht weitere werden ernsthaft in Erwägung gezogen. EDF verhandelt auch über neue Reaktoren in Schweden, den Niederlanden, Bulgarien, Polen, Slowenien und der Slowakei.
Frankreich hat keinen Hehl daraus gemacht, dass es mit seinen bewährten EPR-Reaktoren die europäische Renaissance der Kernenergie anführen will. Aus diesem Grund beteiligt sich die staatliche EDF auch an der laufenden Ausschreibung für das neue tschechische Atomprogramm, bietet den EPR1200-Reaktor an und betont, dass dies die einzige Technologie ist, die zu 100 % "Made in Europe" ist.
/gr/
-
Türkei setzt Gespräche über neue Kernkraftwerke fort
12.3.2024 oenergetice.cz Jiri Puchnar
Die Türkei hat in den letzten Jahren die Entwicklung der Kernenergie intensiv vorangetrieben. Der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar kündigte an, dass das Land plant, den ersten Block der Akkuyu-Atomanlage bis Ende dieses Jahres in Betrieb zu nehmen. Gleichzeitig laufen Verhandlungen mit Russland, China und Südkorea über den Bau von zwei weiteren Kernkraftwerken.
Trotz der Komplikationen, die sich aus den internationalen Sanktionen ergeben, die gegen Russland wegen seiner militärischen Aggression gegen die Ukraine verhängt wurden, geht die Türkei davon aus, dass das KKW Akkuyu im Jahr 2024 mit der Stromerzeugung beginnen kann. Der Plan sieht weiterhin die Fertigstellung aller vier Blöcke bis zum Jahr 2028 vor.
Das KKW Akkuyu soll 10 % des türkischen Stromverbrauchs decken und zum Ziel der Regierung beitragen, bis zum Jahr 2050 eine installierte Kernkraftkapazität von 20 Gigawatt zu erreichen.
Das Kernkraftwerk Akkuyu mit einer geplanten installierten Leistung von 4800 MWe befindet sich in der südlichen Provinz Mersin. Als erstes Kernkraftwerk der Türkei schlägt es ein neues Kapitel im nationalen Energiesektor auf.
Das russische Unternehmen Rosatom baut hier vier WWER-1200-Reaktoren nach dem BOO-Modell (build-own-operate).
Mit dem Bau des ersten Reaktorblocks wurde im Jahre 2018 begonnen. Zusätzlich zu den Plänen für ein zweites Kernkraftwerk in Sinop gibt es auch Pläne für ein drittes Kraftwerk in der Region Thrakien im Nordwesten des Landes.
Alparslan Bayraktar betont, dass sich die Verhandlungen mit China über das Projekt in Thrakien in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befinden, was auf ein hohes Maß an Engagement bei der Entwicklung der Kernenergie hinweist. Russland, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden von Rosatom, Alexej Lichatschow, hat seine Beteiligung an dem Projekt zum Bau des dritten türkischen Kernkraftwerks in Thrakien sowie am Bau des KKW Sinop nicht ausgeschlossen.
"Es ist möglich, dass sich mehrere potenzielle Auftragnehmer um den Bau bewerben werden. Aber wir haben keine Angst vor dem Wettbewerb", sagte Lichatschow letzten Monat der Nachrichtenagentur Tass. Er sagte auch, dass Rosatom im Falle von Sinop Gespräche mit der Türkei über technische Vorschläge und "wirtschaftliche Parameter des Projekts" führe.
/gr/
ČEZ hat den Norden der Region Vysočina ins Visier genommen und will dort Wind- und Solarkraftwerke bauen
11.3.2024 oenergetice.cz
Die Stadt Přibyslav hat mit der Energiefirma ČEZ ein Memorandum über ein gemeinsames Vorgehen bei der Nutzung erneuerbarer Energien unterzeichnet. Das Ziel ist es, bis spätestens 2030 neue Wind- und Photovoltaikanlagen zu errichten, wobei sich die Stadt an den Projektgesellschaften beteiligen wird. ČEZ plant auch die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden im nördlichen Teil der Region Vysočina.
Wie ČEZ in einer Pressemitteilung erklärte, haben die Städte und Gemeinden, die mit der ČEZ-Gruppe bei der Entwicklung erneuerbarer Ressourcen zusammenarbeiten, die Kontrolle über das gesamte Projekt und profitieren dank ihrer 5 %igen Beteiligung an der gemeinsamen Projektgesellschaft von Anfang an davon. Gleichzeitig bleiben sie von den Geschäftsrisiken verschont, die vollständig von der Firma ČEZ getragen werden. Die Gemeinden können auch jederzeit aus dem Projekt aussteigen und erhalten einen finanziellen Ausgleich in Höhe ihres Anteils.
"Wir freuen uns, dass die Stadt Přibyslav beschlossen hat, unser Angebot anzunehmen und die Zusammenarbeit mit der Energiefirma ČEZ weiter auszubauen. Wir wollen die Projekte keineswegs sozusagen mit Gewalt durchsetzen, sondern einen möglichst breiten Konsens finden. Die Entwicklung der erneuerbaren Ressourcen in diesem Teil der Regioon Vysocina wird nur möglich sein, wenn die Meinungen möglichst vieler Gemeinden berücksichtigt werden. Eine gegenseitige Zusammenarbeit aller Gemeinden, auch derjenigen, in deren Kataster die Kraftwerke nicht direkt gebaut werden, ist sinnvoll, denn durch ein gemeinsames Vorgehen und lokales Wissen lassen sich die Auswirkungen dieser Bauten auf die Landschaft besser steuern", sagt Jan Kalina, Mitglied des Vorstands und Direktor der Abteilung für erneuerbare und klassische Energien.
Die Firma ČEZ scheint Gefallen an der Region Vysocina und ihrem Nordteil gefunden zu haben. So hat sie beispielsweise eine Vereinbarung mit der Gemeinde Velká Losenice getroffen, wo sie vier Windkraftanlagen errichten wird. Die Grundzüge der vereinbarten Zusammenarbeit wurden von Radek Pátek, dem Bürgermeister der Gemeinde, auf einer Pressekonferenz der Kammer für erneuerbare Energien Ende Februar vorgestellt. Auch hier wird die Energiefirma ČEZ 95 Prozent an der Projektgesellschaft halten und die Gemeinde 5 Prozent.
Laut Bürgermeister Pátek soll die Gemeinde durch die Windkraftanlagen mehrere Millionen Kronen pro Jahr einnehmen. "Es gab eine öffentliche Debatte in der Gemeinde, überraschenderweise war niemand komplett dagegen. Jetzt wird ČEZ die Windstärke in unserem Dorf messen, was etwa ein Jahr dauern wird", sagte Radek Pátek und fügte hinzu, dass der Bau von Windkraftanlagen erst um das Jahr 2030 realistisch sei.
-Windenergie ist wieder im Kommen…
.
Nach Jahren des Rückgangs nimmt das Interesse am Bau von Windkraftanlagen wieder zu. Zurzeit werden die Bürgermeister in windigen" Gegenden mit Kooperationsangeboten verschiedener Investoren regelrecht überschwemmt. Zu den aktivsten gehören neben der CEZ-Gruppe (die auch in der Nähe von Krnov Pläne hat) die deutschen Unternehmen Meridian Neue Energien und Wintus oder die österreichische WEB Windenergie. Auch tschechische Unternehmen stehen hinter einer Reihe von Projekten, nämlich Micronix, Portiva und die JRD-Gruppe.
Ende Januar erklärte Štěpán Chalupa, Vorsitzender der Kammer für erneuerbare Energien, dass in der Tschechischen Republik bis zum Jahr 2030 bis zu 500 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 1.650 Megawatt gebaut werden könnten. Der kürzlich veröffentlichte Entwurf des staatlichen Energiekonzepts und der Klimaschutzpolitik geht von einer vorsichtigeren Schätzung aus, nämlich 1.200 Megawatt an neuer Kapazität bis zum Jahr 2030.
/gr/
Kernenergie in der Welt: Die Ergebnisse des letzten Jahres sind schwach, aber es stehen möglicherweise bessere Zeiten bevor
9.3.2024 ekonomicky denik David Tramba
https://ekonomickydenik.cz/jaderna-ener ... epsi-casy/
Die Pläne sind groß, aber die bisherigen Ergebnisse sind nicht großartig. Laut dem neuen World Nuclear Industry Status Report (WNISR) wurden im vergangenen Jahr nur fünf neue Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von rund 5.100 MW in Betrieb genommen. In Weißrussland, China, Südkorea, der Slowakei und den Vereinigten Staaten wurde jeweils ein neuer Block in Betrieb genommen.
Nach Angaben von WNISR sollten im vergangenen Jahr neun neue Reaktoren in Betrieb genommen werden, doch bei vier von ihnen kam es wider Erwarten zu Verzögerungen. Die Nachrichten-Website World Nuclear News wies auf die Inbetriebnahme von drei Reaktoren in den letzten Tagen hin. Dabei handelt es sich um den US-amerikanischen Reaktorblock Vogtle 4 mit Westinghouse-Technologie, den letzten der vier Blöcke der Atomanlage Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten und den vierten Block der indischen Atomanlage Kakrapar.
Der WNISR-Bericht, hinter dem der nuklear - skeptische Experten Mycle Schneider steht, stellt außerdem fest, dass im vergangenen Jahr mit dem Bau von sechs Kernkraftwerken begonnen wurde, von denen fünf in China stehen. Insgesamt ist dies eine Verschlechterung gegenüber den Vorjahren. So wurden im Jahr 2022 weltweit sieben neue Blöcke in Betrieb genommen, und die Zahl der AKW-Baubeginne erreichte zehn.
Neu in Betrieb genommene Kernkraftwerke im Jahr 2023:
Kernkraftwerksblock Land Technologie Kapazität (MW) Inbetriebnahme
-Fangchenggang 3 China Hualong One 1105 1/2023
-Mochovce 3 Slowakei VVER-440 440 1/2023
-Vogtle 3 USA Westinghouse AP1000 1117 4/2023
-Ostrovets 2 Weißrussland Rosatom WWER-1200 1110 5/2023
-Shin Hanul 2 Südkorea KHNP APR1400 1340 12/2023
Quelle: World Nuclear Association (Nettoleistung - ohne Eigenverbrauch)
Kernkraftwerke werden nicht nur gebaut, sondern auch stillgelegt. Im vergangenen Jahr haben fünf Blöcke mit einer Gesamtleistung von 6.000 MW ihren Betrieb definitiv beendet; es handelt sich um die letzten drei Blöcke in Deutschland und je einen Block in Belgien und Taiwan. Immerhin, so der Schneider-Bericht, wird die schlechte Statistik durch die Wiederinbetriebnahme von Reaktoren nach längerer Stilllegung oder Sanierung verbessert. Im vergangenen Jahr waren es fünf Reaktoren - zwei in Kanada, zwei in Japan und der letzte in Frankreich. Drei andere hingegen wurden für eine längere Zeit abgeschaltet.
Die Gesamtzahl der weltweit in Betrieb befindlichen Reaktoren hat sich um zwei erhöht - von 411 Anfang 2023 auf 413 am 1. Januar 2024; ihre Gesamtkapazität beträgt 370,9 GW. "Nachdem die Internationale Atomenergie-Organisation ihre Statistiken über in Betrieb befindliche Reaktoren nach unten korrigiert hat, ist die Zahl der in Betrieb befindlichen Reaktoren im WNISR und in den IAEA-Datensätzen zum ersten Mal fast identisch", so Mycle Schneider.
Zu Beginn dieses Jahres befanden sich insgesamt 60 Reaktorblöcke mit einer Kapazität von 60,5 GW im Bau. Ein großer Teil davon, nämlich 26, befindet sich in China. Der größte "Bauherr" von Kernkraftwerken ist derzeit das russische Unternehmen Rosatom, das neben seinem Heimatland auch in Indien, Bangladesch, der Türkei und Ägypten baut. Im ungarischen Paks sollen in diesem Sommer zwei neue Blöcke gebaut werden, wobei die Situation hier etwas komplizierter ist.
Schneider hat in seinen Berichten wiederholt davor gewarnt, dass zu wenige Kernkraftwerke gebaut werden. Ihr Anteil an der weltweiten Stromerzeugung geht daher langsam aber sicher zurück. Von einem Allzeithoch von 17,5 Prozent im Jahr 1996 ist er auf 9,2 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Ein weiteres Problem ist die Überalterung der Kernkraftwerke - das Durchschnittsalter steigt stetig und liegt derzeit bei fast 32 Jahren.
Ein Comeback der Kernenergie ist möglich aber gar nicht sicher. Was Europa betrifft, so haben Frankreich, das Vereinigte Königreich, Polen, die Tschechische Republik, die Niederlande, Schweden, Rumänien und Bulgarien große Pläne für neue Blöcke. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob sich die optimistischen Erwartungen in Bezug auf kleinere modulare Reaktoren erfüllen werden; das erste Pilotprojekt im kanadischen Darlington soll Ende 2028/Anfang 2029 fertig sein.
/gr
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BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Budweis und Strakonice gedenken des Fukushima-Unfalls
12.3.2024 Ceskobudejovicky denik Edwin Otta
In der südböhmischen Metropole und in Strakonice hat die Bürgerinitiative für Umweltschutz (BIU) in den letzten Tagen an den Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima erinnert.
Die Veranstaltung der Bürgerinitiative für Umweltschutz (BIU) - Foto
"Der Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima ereignete sich am 11. März 2011 als Folge eines gewaltigen Tsunamis, der über das Kraftwerk hinwegfegte und die gesamte Stromversorgung ausschaltete, so dass die Kühlung der Reaktorblöcke unmöglich wurde. Infolgedessen kam es in mehreren Reaktorblöcken zu Kernschmelzen und zum Austritt radioaktiver Stoffe in die Umgebung", erinnert sich Pavel Vlček, Vorsitzender des Vereins BIU /BIU an den Unfall.
https://ceskobudejovicky.denik.cz/zprav ... 40312.html?
China verlangt von Japan Kompensationen wegen der Freisetzung des radioaktiven Wassers aus Fukushima in den Pazifik
13.3.2024 odpady-online.cz ctk
China fordert von Japan eine Entschädigung für mögliche wirtschaftliche Schäden, die durch die Freisetzung von radioaktivem Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima entstanden sind. Dies berichteten mehrere diplomatische Quellen der Nachrichtenagentur Kyodo. Japan habe den Vorschlag mit der Begründung abgelehnt, dass der Ablassprozess den Sicherheitsstandards der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) entspreche.
Tritium-Rückstände
Hochrangige Vertreter Chinas haben diese Forderung im vergangenen Jahr mehrmals auf diplomatischem Weg an Japan herangetragen.
Japan hat im vergangenen August damit begonnen, aufbereitetes radioaktives Wasser ins Meer zu leiten. Dabei handelt es sich um Abwasser, das nach dem Unfall in Fukushima im Jahr 2011 zur Kühlung von Kernbrennstoffen verwendet wurde. Die Flüssigkeit wurde mehreren Behandlungsstufen unterzogen, bei denen die meisten Radionuklide mit Ausnahme von Spuren von Tritium entfernt wurden, das weniger schädlich ist als andere radioaktive Stoffe wie Cäsium oder Strontium.
Als Reaktion darauf hat China alle Importe von Meeresfrüchten aus dem benachbarten Japan verboten und diese Beschränkungen auch nach der Veröffentlichung des ersten vollständigen Berichts der IAEA nicht aufgehoben, in dem festgestellt wurde, dass die Einleitung von gefiltertem und verdünntem radioaktivem Wasser ins Meer den internationalen Sicherheitsstandards entspricht.
Japan bleibt bei seiner Haltung
Die japanische Regierung und der Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima, TEPCO, erklären, die Entsorgung des radioaktiven Wassers sei ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Stilllegung des Kraftwerks, das durch das Erdbeben und den Tsunami 2011 schwer beschädigt wurde. Auch Ministerpräsident Fumio Kishida, der nach Beginn der Einleitung im August des letzten Jahres vor laufenden Kameras Sashimi aus den in der Nähe von Fukushima gefangenem Fischen aß, spricht sich persönlich für die Sicherheit des Verfahrens aus.
China hingegen besteht auf Entschädigungen und der Einrichtung eines unabhängigen Überwachungssystems außerhalb der IAEA-Strukturen, so diplomatische Quellen gegenüber Kyodo.
Der japanische Premierminister Kishida und der chinesische Präsident Si Tin-pching erklärten bei ihrem jüngsten Treffen in der US-Stadt San Francisco, dass sie beabsichtigen, die Angelegenheit durch einen konstruktiven Dialog auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu lösen.
Unterdessen traf der Generaldirektor der IAEA, Rafael Grossi, heute in Tokio mit dem japanischen Außenminister Yoshimasa Hayashi zusammen und vereinbarte, weiterhin eng zusammenzuarbeiten. Grossi bezeichnete den vergangenen August als einen "wichtigen Meilenstein".
/gr/
Die Spitzen der französischen Atomindustrie und Forschung in Prag
12.3.2024 oenergetice.cz
Zum ersten Mal versammelte sich in der Tschechischen Republik eine außergewöhnliche Anzahl von Leitern französischer Atomunternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Ort, begleitet von einer politischen Delegation unter der Leitung vom französischen Präsident Emmanuel Macron. Auf dem tschechisch-französischen Nuklearforum in Prag diskutierten sie mit ihren tschechischen Kollegen über die Möglichkeiten einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in der Atomforschung und beim Bau neuer Reaktoren. Die Franzosen stellten auch ihre langfristige Vision der europäischen Energieversorgung vor und erläuterten, wie die Beteiligung der EDF an der Ausschreibung für den Bau von Kernkraftwerken in der Tschechischen Republik in diese Vision einfällt.
Ein großer Teil der Diskussionen war den Themen Bildung und Forschung gewidmet, mit Rednern wie:
Petr Konvalinka, Präsident der tschechischen Technologieagentur, und sein französischer Amtskollege Thierry Damerval von der nationalen Forschungsagentur ANR. Die beiden Organisationen haben vor kurzem ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, und das Nuklearforum hat bereits konkrete Programme für die angewandte Forschung gehört, die das Abkommen mit Leben erfüllen.
François Jacq, Vorsitzender der französischen Kommission für alternative Energien und Kernenergie (CEA), rief auf dem Forum zur Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung nicht nur zwischen den beiden Ländern, sondern auch in der gesamten EU auf. Die CEA ist eine führende europäische Forschungseinrichtung und ein wichtiger Akteur, zum Beispiel beim bekannten ITER-Projekt, das die Möglichkeiten der Kernfusion erforscht.
- Schritte in Richtung Unabhängigkeit…..
Zu den weiteren prominenten Gästen der Veranstaltung gehörte Nicolas Maes, Leiter von Orano, dem europäischen Marktführer im Bereich der Uranaufbereitung und dem Weltmarktführer im Bereich des Recyclings gebrauchter Kernbrennstoffe. Am selben Tag unterzeichnete Orano einen Vertrag mit dem tschechischen Unternehmen ČEZ über die Bereitstellung von Urananreicherungsdienstleistungen für das Kernkraftwerk Dukovany. Bislang war das russische Unternehmen TVEL für diese Dienstleistung zuständig.
"Die Gewinnung eines westlichen Anbieters von Urananreicherungsdienstleistungen für Dukovany ist nicht nur ein wichtiger Schritt für die tschechische Energiewirtschaft, sondern auch für die gesamte Tschechische Republik. Damit wird die Energiesicherheit weiter gestärkt", kommentierte Daniel Beneš, Generaldirektor von CEZ, die Vertragsunterzeichnung.
-Airbus Kernenergie…...
Das Thema der Energieunabhängigkeit von Russland zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung, die ihren Höhepunkt in der Rede des französischen Präsidenten fand. Emmanuel Macron bezeichnete die Entwicklung auf dem Markt für Solarpaneele, auf dem Europa praktisch den Platz für China freigemacht hat, als Fehler und forderte eine vollständig europäische Lösung der Klimaprobleme im Bereich der Kernenergie.
"Wenn wir eine souveräne europäische Industrie für neue Nuklearbauprojekte schaffen, könnte dies die Grundlage für einen 'Airbus der Kernenergie' sein, der positive Größenvorteile mit sich bringen würde", sagte er in seiner Rede. Er bezog sich dabei auf den weltgrößten Flugzeughersteller, der auf eine Reihe von europäischen Zulieferern, darunter auch tschechische, angewiesen ist
.
-Hergestellt in Europa…...
Die mögliche Zusammenarbeit beim Bau neuer Kernkraftwerke war logischerweise das nächste große Thema der Veranstaltung. Der Vorstandsvorsitzende der EDF, Luc Rémont, erinnerte das Publikum daran, dass sich die Situation im Vergleich zum letzten Jahrhundert, als Frankreich Dutzende von Reaktoren im Alleingang bauen konnte, geändert hat. "Heute können neue Blöcke nicht mehr von einem Land allein gebaut werden, sondern erfordern die Zusammenarbeit mehrerer europäischer Länder. Deshalb ist es unser Ziel, eine europäische Lieferkette mit starker Beteiligung tschechischer Unternehmen zu schaffen."
Ihm folgte Xavier Ursat, Präsident des französischen Atomindustrieverbands GIFEN. "Wenn EDF bei der Ausschreibung für neue Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik erfolgreich ist, wird dies tschechischen Unternehmen Möglichkeiten in anderen europäischen Ländern eröffnen, in denen wir bauen werden."
Das französische Staatsunternehmen baut derzeit zwei neue Blöcke in England und bereitet zwei weitere dort vor. In Frankreich hat die Regierung bereits Investitionen in sechs Blöcke genehmigt, acht weitere werden ernsthaft in Erwägung gezogen. EDF verhandelt auch über neue Reaktoren in Schweden, den Niederlanden, Bulgarien, Polen, Slowenien und der Slowakei.
Frankreich hat keinen Hehl daraus gemacht, dass es mit seinen bewährten EPR-Reaktoren die europäische Renaissance der Kernenergie anführen will. Aus diesem Grund beteiligt sich die staatliche EDF auch an der laufenden Ausschreibung für das neue tschechische Atomprogramm, bietet den EPR1200-Reaktor an und betont, dass dies die einzige Technologie ist, die zu 100 % "Made in Europe" ist.
/gr/
-
Türkei setzt Gespräche über neue Kernkraftwerke fort
12.3.2024 oenergetice.cz Jiri Puchnar
Die Türkei hat in den letzten Jahren die Entwicklung der Kernenergie intensiv vorangetrieben. Der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar kündigte an, dass das Land plant, den ersten Block der Akkuyu-Atomanlage bis Ende dieses Jahres in Betrieb zu nehmen. Gleichzeitig laufen Verhandlungen mit Russland, China und Südkorea über den Bau von zwei weiteren Kernkraftwerken.
Trotz der Komplikationen, die sich aus den internationalen Sanktionen ergeben, die gegen Russland wegen seiner militärischen Aggression gegen die Ukraine verhängt wurden, geht die Türkei davon aus, dass das KKW Akkuyu im Jahr 2024 mit der Stromerzeugung beginnen kann. Der Plan sieht weiterhin die Fertigstellung aller vier Blöcke bis zum Jahr 2028 vor.
Das KKW Akkuyu soll 10 % des türkischen Stromverbrauchs decken und zum Ziel der Regierung beitragen, bis zum Jahr 2050 eine installierte Kernkraftkapazität von 20 Gigawatt zu erreichen.
Das Kernkraftwerk Akkuyu mit einer geplanten installierten Leistung von 4800 MWe befindet sich in der südlichen Provinz Mersin. Als erstes Kernkraftwerk der Türkei schlägt es ein neues Kapitel im nationalen Energiesektor auf.
Das russische Unternehmen Rosatom baut hier vier WWER-1200-Reaktoren nach dem BOO-Modell (build-own-operate).
Mit dem Bau des ersten Reaktorblocks wurde im Jahre 2018 begonnen. Zusätzlich zu den Plänen für ein zweites Kernkraftwerk in Sinop gibt es auch Pläne für ein drittes Kraftwerk in der Region Thrakien im Nordwesten des Landes.
Alparslan Bayraktar betont, dass sich die Verhandlungen mit China über das Projekt in Thrakien in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befinden, was auf ein hohes Maß an Engagement bei der Entwicklung der Kernenergie hinweist. Russland, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden von Rosatom, Alexej Lichatschow, hat seine Beteiligung an dem Projekt zum Bau des dritten türkischen Kernkraftwerks in Thrakien sowie am Bau des KKW Sinop nicht ausgeschlossen.
"Es ist möglich, dass sich mehrere potenzielle Auftragnehmer um den Bau bewerben werden. Aber wir haben keine Angst vor dem Wettbewerb", sagte Lichatschow letzten Monat der Nachrichtenagentur Tass. Er sagte auch, dass Rosatom im Falle von Sinop Gespräche mit der Türkei über technische Vorschläge und "wirtschaftliche Parameter des Projekts" führe.
/gr/
ČEZ hat den Norden der Region Vysočina ins Visier genommen und will dort Wind- und Solarkraftwerke bauen
11.3.2024 oenergetice.cz
Die Stadt Přibyslav hat mit der Energiefirma ČEZ ein Memorandum über ein gemeinsames Vorgehen bei der Nutzung erneuerbarer Energien unterzeichnet. Das Ziel ist es, bis spätestens 2030 neue Wind- und Photovoltaikanlagen zu errichten, wobei sich die Stadt an den Projektgesellschaften beteiligen wird. ČEZ plant auch die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden im nördlichen Teil der Region Vysočina.
Wie ČEZ in einer Pressemitteilung erklärte, haben die Städte und Gemeinden, die mit der ČEZ-Gruppe bei der Entwicklung erneuerbarer Ressourcen zusammenarbeiten, die Kontrolle über das gesamte Projekt und profitieren dank ihrer 5 %igen Beteiligung an der gemeinsamen Projektgesellschaft von Anfang an davon. Gleichzeitig bleiben sie von den Geschäftsrisiken verschont, die vollständig von der Firma ČEZ getragen werden. Die Gemeinden können auch jederzeit aus dem Projekt aussteigen und erhalten einen finanziellen Ausgleich in Höhe ihres Anteils.
"Wir freuen uns, dass die Stadt Přibyslav beschlossen hat, unser Angebot anzunehmen und die Zusammenarbeit mit der Energiefirma ČEZ weiter auszubauen. Wir wollen die Projekte keineswegs sozusagen mit Gewalt durchsetzen, sondern einen möglichst breiten Konsens finden. Die Entwicklung der erneuerbaren Ressourcen in diesem Teil der Regioon Vysocina wird nur möglich sein, wenn die Meinungen möglichst vieler Gemeinden berücksichtigt werden. Eine gegenseitige Zusammenarbeit aller Gemeinden, auch derjenigen, in deren Kataster die Kraftwerke nicht direkt gebaut werden, ist sinnvoll, denn durch ein gemeinsames Vorgehen und lokales Wissen lassen sich die Auswirkungen dieser Bauten auf die Landschaft besser steuern", sagt Jan Kalina, Mitglied des Vorstands und Direktor der Abteilung für erneuerbare und klassische Energien.
Die Firma ČEZ scheint Gefallen an der Region Vysocina und ihrem Nordteil gefunden zu haben. So hat sie beispielsweise eine Vereinbarung mit der Gemeinde Velká Losenice getroffen, wo sie vier Windkraftanlagen errichten wird. Die Grundzüge der vereinbarten Zusammenarbeit wurden von Radek Pátek, dem Bürgermeister der Gemeinde, auf einer Pressekonferenz der Kammer für erneuerbare Energien Ende Februar vorgestellt. Auch hier wird die Energiefirma ČEZ 95 Prozent an der Projektgesellschaft halten und die Gemeinde 5 Prozent.
Laut Bürgermeister Pátek soll die Gemeinde durch die Windkraftanlagen mehrere Millionen Kronen pro Jahr einnehmen. "Es gab eine öffentliche Debatte in der Gemeinde, überraschenderweise war niemand komplett dagegen. Jetzt wird ČEZ die Windstärke in unserem Dorf messen, was etwa ein Jahr dauern wird", sagte Radek Pátek und fügte hinzu, dass der Bau von Windkraftanlagen erst um das Jahr 2030 realistisch sei.
-Windenergie ist wieder im Kommen…
.
Nach Jahren des Rückgangs nimmt das Interesse am Bau von Windkraftanlagen wieder zu. Zurzeit werden die Bürgermeister in windigen" Gegenden mit Kooperationsangeboten verschiedener Investoren regelrecht überschwemmt. Zu den aktivsten gehören neben der CEZ-Gruppe (die auch in der Nähe von Krnov Pläne hat) die deutschen Unternehmen Meridian Neue Energien und Wintus oder die österreichische WEB Windenergie. Auch tschechische Unternehmen stehen hinter einer Reihe von Projekten, nämlich Micronix, Portiva und die JRD-Gruppe.
Ende Januar erklärte Štěpán Chalupa, Vorsitzender der Kammer für erneuerbare Energien, dass in der Tschechischen Republik bis zum Jahr 2030 bis zu 500 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 1.650 Megawatt gebaut werden könnten. Der kürzlich veröffentlichte Entwurf des staatlichen Energiekonzepts und der Klimaschutzpolitik geht von einer vorsichtigeren Schätzung aus, nämlich 1.200 Megawatt an neuer Kapazität bis zum Jahr 2030.
/gr/
Kernenergie in der Welt: Die Ergebnisse des letzten Jahres sind schwach, aber es stehen möglicherweise bessere Zeiten bevor
9.3.2024 ekonomicky denik David Tramba
https://ekonomickydenik.cz/jaderna-ener ... epsi-casy/
Die Pläne sind groß, aber die bisherigen Ergebnisse sind nicht großartig. Laut dem neuen World Nuclear Industry Status Report (WNISR) wurden im vergangenen Jahr nur fünf neue Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von rund 5.100 MW in Betrieb genommen. In Weißrussland, China, Südkorea, der Slowakei und den Vereinigten Staaten wurde jeweils ein neuer Block in Betrieb genommen.
Nach Angaben von WNISR sollten im vergangenen Jahr neun neue Reaktoren in Betrieb genommen werden, doch bei vier von ihnen kam es wider Erwarten zu Verzögerungen. Die Nachrichten-Website World Nuclear News wies auf die Inbetriebnahme von drei Reaktoren in den letzten Tagen hin. Dabei handelt es sich um den US-amerikanischen Reaktorblock Vogtle 4 mit Westinghouse-Technologie, den letzten der vier Blöcke der Atomanlage Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten und den vierten Block der indischen Atomanlage Kakrapar.
Der WNISR-Bericht, hinter dem der nuklear - skeptische Experten Mycle Schneider steht, stellt außerdem fest, dass im vergangenen Jahr mit dem Bau von sechs Kernkraftwerken begonnen wurde, von denen fünf in China stehen. Insgesamt ist dies eine Verschlechterung gegenüber den Vorjahren. So wurden im Jahr 2022 weltweit sieben neue Blöcke in Betrieb genommen, und die Zahl der AKW-Baubeginne erreichte zehn.
Neu in Betrieb genommene Kernkraftwerke im Jahr 2023:
Kernkraftwerksblock Land Technologie Kapazität (MW) Inbetriebnahme
-Fangchenggang 3 China Hualong One 1105 1/2023
-Mochovce 3 Slowakei VVER-440 440 1/2023
-Vogtle 3 USA Westinghouse AP1000 1117 4/2023
-Ostrovets 2 Weißrussland Rosatom WWER-1200 1110 5/2023
-Shin Hanul 2 Südkorea KHNP APR1400 1340 12/2023
Quelle: World Nuclear Association (Nettoleistung - ohne Eigenverbrauch)
Kernkraftwerke werden nicht nur gebaut, sondern auch stillgelegt. Im vergangenen Jahr haben fünf Blöcke mit einer Gesamtleistung von 6.000 MW ihren Betrieb definitiv beendet; es handelt sich um die letzten drei Blöcke in Deutschland und je einen Block in Belgien und Taiwan. Immerhin, so der Schneider-Bericht, wird die schlechte Statistik durch die Wiederinbetriebnahme von Reaktoren nach längerer Stilllegung oder Sanierung verbessert. Im vergangenen Jahr waren es fünf Reaktoren - zwei in Kanada, zwei in Japan und der letzte in Frankreich. Drei andere hingegen wurden für eine längere Zeit abgeschaltet.
Die Gesamtzahl der weltweit in Betrieb befindlichen Reaktoren hat sich um zwei erhöht - von 411 Anfang 2023 auf 413 am 1. Januar 2024; ihre Gesamtkapazität beträgt 370,9 GW. "Nachdem die Internationale Atomenergie-Organisation ihre Statistiken über in Betrieb befindliche Reaktoren nach unten korrigiert hat, ist die Zahl der in Betrieb befindlichen Reaktoren im WNISR und in den IAEA-Datensätzen zum ersten Mal fast identisch", so Mycle Schneider.
Zu Beginn dieses Jahres befanden sich insgesamt 60 Reaktorblöcke mit einer Kapazität von 60,5 GW im Bau. Ein großer Teil davon, nämlich 26, befindet sich in China. Der größte "Bauherr" von Kernkraftwerken ist derzeit das russische Unternehmen Rosatom, das neben seinem Heimatland auch in Indien, Bangladesch, der Türkei und Ägypten baut. Im ungarischen Paks sollen in diesem Sommer zwei neue Blöcke gebaut werden, wobei die Situation hier etwas komplizierter ist.
Schneider hat in seinen Berichten wiederholt davor gewarnt, dass zu wenige Kernkraftwerke gebaut werden. Ihr Anteil an der weltweiten Stromerzeugung geht daher langsam aber sicher zurück. Von einem Allzeithoch von 17,5 Prozent im Jahr 1996 ist er auf 9,2 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Ein weiteres Problem ist die Überalterung der Kernkraftwerke - das Durchschnittsalter steigt stetig und liegt derzeit bei fast 32 Jahren.
Ein Comeback der Kernenergie ist möglich aber gar nicht sicher. Was Europa betrifft, so haben Frankreich, das Vereinigte Königreich, Polen, die Tschechische Republik, die Niederlande, Schweden, Rumänien und Bulgarien große Pläne für neue Blöcke. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob sich die optimistischen Erwartungen in Bezug auf kleinere modulare Reaktoren erfüllen werden; das erste Pilotprojekt im kanadischen Darlington soll Ende 2028/Anfang 2029 fertig sein.
/gr
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