Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse
Verfasst: Di 23. Jan 2024, 08:54
Ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema Energie aus Tschechien vom 23.1.2024:
Wir brauchen vier neue Atomblöcke, sind sich Havlicek und Adamec einig. Unterschiedliche Ansichten haben sie zur staatlichen Kontrolle von CEZ
22.1.2024. Ekonomický deník
Ständige Wirtschaftskonferenz
Ein Kernkraftwerksblock ist nicht genug, die Tschechische Republik sollte vier Blöcke bauen - zwei in Dukovany und zwei in Temelin. Die Kosten werden hoch sein, wahrscheinlich etwa 250 Milliarden Kronen für einen Block mit einer Leistung von über 1.000 Megawatt, aber es gibt keine anderen realistischen Lösungen. Darin waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion am Ende des von der Zeitung Ekonomický deník und der tschechischen Justiz veranstalteten Symposiums zum Thema Recht im Energiesektor einig.
Nach Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer und ehemaligen Industrie- und Handelsministers Karel Havlíček (ANO) hat die Tschechische Republik keine andere Möglichkeit als den Bau von vier großen Kernkraftwerksblöcken.
"Wir können nicht auf neue Blöcke verzichten, da uns sonst stabile Stromquellen fehlen werden. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir den Betrieb der vier ursprünglichen Blöcke in Dukovany zwischen den Jahren 2045 und 2047 auslaufen lassen werden", so Havlíček.
Vier neue Kernkraftwerksblöcke sind absolut notwendig, betonte der stellvertretende Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Karel Havlíček, während der Debatte.
Ivan Adamec (ODS), Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Abgeordnetenkammer, betonte ebenfalls stabile Energiequellen. Er erinnerte an eine vor einem Jahr veröffentlichte Analyse des CEPS, in der vor einer schnellen Stilllegung von Kohlekraftwerken gewarnt wurde. Bereits im nächsten Jahr oder im Jahre 2026 könnte die Tschechische Republik von Stromimporten abhängig werden. Der Stromverbrauch hingegen wird weiter steigen. "Wir stellen auf emissionsfreie Technologien um, und es gibt ein wachsendes Interesse an Wärmepumpen und Ladegeräten für Elektroautos", so Adamec.
Radek Škoda, Atomexperte und Professor an der Westböhmischen Universität in Pilsen, erinnerte an das unrühmliche Schicksal der Ausschreibung für den Bau des dritten und vierten Blocks in Temelín, die im April 2014 ohne Gewinner beendet wurde. Damals war ein Preis von 250 Milliarden Kronen für zwei Blöcke im Gespräch.
Aufgrund der vergeudeten Zeit sprechen wir heute über einen Preis von 250 Milliarden für einen Block", sagte Radek Škoda.
Radek Škoda, Atomexperte und Professor an der Westböhmischen Universität in Pilsen, erinnerte an das unrühmliche Ende der Temelín-Ausschreibung.
Die Kosten sind hoch, aber laut Karel Havlíček ist es im Gegensatz zu Investitionen in neue Straßen und Autobahnen eine rentable Investition. Die Amortisation wird relativ lang sein, in der Größenordnung von Jahrzehnten. Was die Finanzierung betrifft, so wird wahrscheinlich ein kleinerer Teil der Kosten von der Firma CEZ und der größte Teil vom Staat getragen - unter der Voraussetzung, dass die Europäische Kommission ein solches Verfahren billigt. "Bei einer mittleren Schätzung der gewichteten Kapitalkosten könnte der Preis für den aus dem neuen Block erzeugten Strom bei etwa 80 EUR pro Megawattstunde liegen", fügte Havlíček hinzu.
René Neděla, Direktor der Abteilung für Energie und Kernenergie im Ministerium für Industrie und Handel, sagte, die Tschechische Republik solle auf eine Kombination aus Kernenergie und erneuerbaren Energiequellen setzen. Neben großen Atomblöcken sollten auch kleine und mittlere modulare Reaktoren gebaut werden. "Die europäische Gesetzgebung wird der Schlüssel zu deren Erfolg sein. Wenn die Genehmigungs- und Zulassungsverfahren so anspruchsvoll wären wie bei großen Blöcken, wäre das problematisch", sagte Neděla.
Radek Škoda hält es für einen Fehler, die Debatte über die Kernenergie allein auf die Firma CEZ zu beschränken: "Die Situation ist heute anders als vor zehn Jahren, CEZ ist nicht mehr das größte tschechische Energieunternehmen. Es gibt auch andere private Unternehmen, die es sich leisten könnten, neue Kernkraftwerksblöcke zu bauen. Es ist die Aufgabe des Staates, ihnen Bedingungen vorzubereiten, die den Bau eines Kernkraftwerks lohnenswert machen", sagte Radek Škoda. Dies könnte das Modell des Contract for Difference (CfD) sein, also ein im Voraus vereinbarter langfristiger Kauf von Strom zu einem bestimmten Preis.
/gr/
Im letzten Jahr schloss CEZ eine Rekordzahl von 52.109 Solarkraftwerken mit einer Leistung von 605,5 MW ans Netz an
23.1.2024 Pravo Seite 10
CEZ Distribuce hat im vergangenen Jahr eine Rekordzahl neuer Photovoltaik-Kraftwerke ans Netz gebracht. Bei der überwiegenden Mehrheit der Anträge handelte es sich um Solar- Aufdachanlagen auf Einfamilienhäusern, wobei etwa 92,5 Prozent der Anträge für Kleinstanlagen bis 10 kW auf Niederspannungsebene gestellt wurden. Mehr als 85 Prozent dieser Anlagen waren mit Batteriespeichern ausgestattet. Insgesamt gingen damit im vergangenen Jahr 52.109 neue Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 605,5 MW ans Netz.
Insgesamt sind derzeit 104.700 Photovoltaik-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 1.896,4 MW an das Netz von CEZ Distribution angeschlossen. Im Jahr 2023 investierte CEZ Distribution 6,5 Mrd. Kronen in die notwendigen Änderungen des Verteilungssystems, die durch die Anforderungen für den Anschluss erneuerbarer Energiequellen verursacht wurden, und plant in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 7,7 Mrd. Kronen.
"Unser Unternehmen hat ein Rekordjahr nicht nur in Bezug auf die Anzahl der angeschlossenen Solarkraftwerke, sondern auch in Bezug auf die Höhe der in die Verteilungsanlagen investierten Mittel hinter sich. Im vergangenen Jahr haben wir das Gesamtvolumen der Investitionen auf 16,5 Mrd. Kronen erhöht, wovon 6,5 Mrd. Kronen in notwendige Änderungen zur Verstärkung des Distributiosnetzes aufgrund der gestiegenen Zahl von Anträgen auf Anschluss von Erzeugungsanlagen gingen. In diesem Jahr werden wir insgesamt 18,6 Mrd. Kronen investieren, wovon schätzungsweise 7,7 Mrd. Kronen auf den Anschluss von Ökostromanlagen entfallen werden", so Martin Zmelík, Generaldirektor von CEZ Distribution. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 haben die Energietechniker von CEZ Distribution 21.325 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 188 MW an das Netz angeschlossen.
Das größte Interesse in Mittelböhmen :
Was die regionale Verteilung anbelangt, so haben die Energietechniker im Jahr 2023 die meisten Solarkraftwerke in der Region Mittelböhmen ans Netz angeschlossen, insgesamt 16.303 Solarkraftwerke mit einer installierten Leistung von 168,1 MW. Den zweiten Platz im imaginären Solar-Ranking belegt die Region Mährisch-Schlesien mit 8.027 neuen PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von 87,3 MW. Auf dem dritten Platz folgt die Region Pilsen, wo die Energietechniker 4888 Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 67,7 MW ans Netz gebracht haben.
Im Jahr 2023 erhielt CEZ Distribution 78 Anträge für die Bereitstellung (Vermittlung) von Strom-Sharing in Wohngebäuden. Die Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung von Strom innerhalb eines Wohngebäuden wurde von 45 Subjekten im Versorgungsgebiet von CEZ Distribution genutzt, und dabei handelte es sich um kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 10 Wohnungen.
Aber nicht nur Solarkraftwerke werden von den Menschen nachgefragt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 288 Anträge für den Anschluss von Windkraftanlagen mit einer benötigten Leistung von 4.329 MW eingereicht. Davon entfielen 214 Anträge auf die Hochspannungsebene und 74 auf die Höchstspannungsebene. Derzeit sind 96 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 329 MW an das Verteilernetz von CEZ Distribution angeschlossen. Im Jahr 2021 lag die Zahl der Windkraftanlagen bei 87. Im vergangenen Jahr hat das Energieversorgungsunternehmen sieben Windkraftanlagen an das Netz angeschlossen, während es im Jahr zuvor nur zwei waren.
/gr/
Dutzende von Mehrfamilienhäusern erzeugen ihren eigenen Strom
23.1.2024 Pravo Seite 5 ctk
Die Möglichkeit, den von Photovoltaikanlagen auf Dächern erzeugten Strom zwischen einzelnen Haushalten zu teilen, wird bereits von Dutzenden von Mehrfamilienhäusern in Tschechien genutzt. Die Stromdistributionsfirmen haben 42 angeschlossene Projekte registriert. Das Interesse nimmt allmählich zu.
"Letztes Jahr haben wir 78 Anträge oder Anfragen zur gemeinsamen Nutzung von Strom in Mehrfamilienhäusern erhalten", sagte die CEZ-Sprecherin Soňa Holingerová.
Derzeit gibt es im CEZ-Verteilernetz 39 Standorte für die gemeinsame Nutzung von Strom in Wohngebäuden. Das größte Projekt hat CEZ in Nordböhmen angeschlossen, wo 81 Verbrauchsstellen angeschlossen sind. Im Durchschnitt, so die Sprecherin, sind bis zu fünf Kunden an eine Sharing-Stelle angeschlossen.
Im Verteilungsgebiet der Firma EG. D sind bisher drei Projekte beteiligt. "Es handelt sich um Standorte in Südböhmen, Südmähren und der Region Zlín", so Unternehmenssprecher Roman Šperňák.
In Prag ist bisher kein solches Projekt im Gespräch. "Aber das Interesse ist durchaus vorhanden. Wir befassen uns derzeit mit mehreren Mehrfamilienhäusern. Wahrscheinlich werden wir die erste gemeinsame Stromnutzung ab März anmelden", sagte PRE - Distribution-Sprecher Karel Hanzelka. Es wird sich um 104 Verbrauchsstellen in vier Teilen eines Wohnblocks handeln.
Die gemeinsame Nutzung von Strom in Mehrfamilienhäusern ist seit dem letztem Jahr durch einen Erlass der Energieregulierungsbehörde erlaubt. Es wird eine Hauptverbrauchsstelle eingerichtet, an die eine gemeinsame Stromquelle angeschlossen ist. Überschüssiger, nicht verbrauchter Strom wird ebenfalls über diese Stelle an das Netz verkauft. Neben der Leitstelle gibt es auch verbundene Verbrauchsstellen, die bei den einzelnen Wohnungen verbleiben. Sie können weiterhin ihren eigenen Lieferanten wählen.
/gr/
Nukleare Wartestelle: Der Name des Gewinners der Dukovany – Ausschreibung wird Ende April bekannt gegeben
23.1.2024 Ekonomicky denik David Tramba
CEZ wird der Regierung Mitte Februar Informationen über die Ergebnisse der Ausschreibung für den Bau des neuen Dukovany-Blocks vorlegen, sich zu diesem Zeitpunkt aber nicht dazu äußern. Im Gegenteil, die Informationen über die Rangfolge der Bieter und den ausgewählten Gewinner werden bis Ende April geheim gehalten, wenn die Regierung von Premierminister Petr Fiala sie offiziell bekannt geben wird.
Diese Information wurde der Zeitung Ekonomický deník sowohl von der Firma CEZ als auch von Vertretern der Unternehmen, die sich um den 100-Milliarden-Kronen-Auftrag bewerben, bestätigt. "Die Regierung ist der Vertragspartner, dem wir den Evaluierungsbericht übergeben werden. Wir werden das Ergebnis nicht auf andere Weise veröffentlichen", antwortete der Sprecher der Firma CEZ, Ladislav Kriz. Während des Symposiums Recht im Energiebereich am Donnerstag bestätigte René Neděla, Leiter der Abteilung Energie und Kernenergie im Ministerium für Industrie und Handel, diese Vorgehensweise.
Die Frage ist, ob solch interessante Informationen im tschechischen Kontext drei Monate lang geheim gehalten werden können. Ein Leck in den Medien oder in den sozialen Netzwerken kann vorkommen, aber bis auf Weiteres hält CEZ alles streng vertraulich. Selbst die Vorsitzenden der fünf Koalitionsparteien, die in den letzten Tagen die Gelegenheit hatten, sich mit den vorläufigen Ergebnissen der Ausschreibung vertraut zu machen, haben nichts verraten.
Bisher haben die Vertreter von EDF, KHNP und Westinghouse auf Fragen nach ihrem Stand in der Ausschreibung im Stil von "wir wissen nichts und wenn wir etwas wüssten, würden wir es Ihnen sowieso nicht sagen" geantwortet. Das Einzige, was sich aus verschiedenen Quellen ableiten lässt, ist, dass CEZ seinen Bewertungsbericht wie geplant Mitte Februar bei der Regierung einreichen wird. Danach beginnt die Frist von 50 Arbeitstagen für die Bestätigung des Ergebnisses durch die Regierung.
Wer wird also die Dukovany-Ausschreibung gewinnen?
Während bei der Temelín-Ausschreibung mindestens ein Jahr im Voraus Informationen durchgesickert waren, dass die Ausschreibung annulliert würde und niemand den Zuschlag erhalten würde (was im April 2014 geschah), sieht es diesmal hoffnungsvoller aus. Wir werden mit ziemlicher Sicherheit die Bekanntgabe des Gewinners erleben. Versuchen wir, die bekannten Fakten zusammenzufassen und zu erraten, wer den prestigeträchtigen Auftrag für den neuen Dukovany-Block und die Option für drei weitere Reaktoren erhalten könnte:
Design, Lizenzierung:
Die besten Karten hat das Unternehmen Westinghouse, das eine bekannte und bewährte Lösung anbietet. Der AP1000-Reaktor erzeugt in China seit vielen Jahren zuverlässig Strom, und vor kurzem wurde auch der erste Block mit diesem Reaktor in den Vereinigten Staaten vollständig in Betrieb genommen. Der AP1000-Reaktor wurde sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich genehmigt, was die Genehmigung für den Betrieb in der Tschechischen Republik erleichtern könnte. Das koreanische Unternehmen KHNP und die französische EDF bieten verkleinerte Modelle ihrer Standardreaktoren an, so dass ein größerer Genehmigungsaufwand zu erwarten ist.
Kosten und Geschwindigkeit des Baus:
Die meisten Quellen sind sich einig, dass das koreanische KHNP bei diesen Parametern am stärksten sein wird. Die Koreaner können im Vergleich zu ihren Konkurrenten relativ billig und schnell bauen. Dies zeigte sich beispielsweise beim Bau des Kernkraftwerks Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Vier 1400-Megawatt-Reaktoren in einem Land zu bauen, in dem es unangenehm heiß und trocken ist und in dem es bisher keine Erfahrungen mit Kernkraft gab, ist eine beeindruckende Leistung. Darüber hinaus wäre dies der erste Referenzauftrag für KHNP auf dem europäischen Markt, was die Koreaner dazu veranlassen könnte, beim Preis und anderen Bedingungen entgegenkommender zu sein.
Strategische Überlegungen:
Auch die Firma EDF hat etwas zu bieten. Die Wahl des französischen Anbieters würde die tschechisch-französische Nuklearallianz stärken, die Druck auf die Europäische Kommission ausüben könnte, damit diese die Kernenergie nicht länger mit Knüppeln bewirft, sondern sie in die Liste der bevorzugten Technologien aufnimmt, die zur Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft beitragen. Außerdem ist EDF das Unternehmen, das in den kommenden Jahrzehnten in Europa am meisten bauen wird. EDF wird 14 neue Kernkraftwerke in Frankreich bauen, Dutzende älterer Reaktoren müssen modernisiert werden, und EDF hat sich Verträge in Großbritannien gesichert. Die tschechische Industrie kann sich in erheblichem Umfang beteiligen.
Aufträge für die tschechische Industrie:
Alle drei Bieter versprechen, einen Großteil der Lieferungen und Arbeiten - die Rede ist von einem Anteil von 60 bis 70 Prozent des gesamten Auftragswerts - an Unternehmen mit Sitz in der Tschechischen Republik zu vergeben. Allerdings ist noch nichts sicher, da die Bieter für das neue Dukovany-Projekt nur unverbindliche Absichtserklärungen über die künftige Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen unterzeichnen.
Quellen aus der tschechischen Maschinenbauindustrie zufolge hinkt Westinghouse in diesem Bereich hinterher. Die Koreaner sind die einzigen, die erklärt haben, dass die Turbine im Falle ihres Zuschlags vom Pilsner Hersteller Doosan Škoda Power geliefert werden soll. Auch die Firma EDF hat ihre Trümpfe in der Hand, sie will tschechischen Unternehmen prestigeträchtige Verträge für die Herstellung einiger Teile des Reaktors oder die Lieferung von Kontrollsystemen anbieten.
Gute Nachrichten zum Schluss:
Die Zusammenarbeit mit der tschechischen Industrie wird sich nicht auf die Grenzen unseres Landes beschränken. Alle drei Bieter haben erklärt, dass sie tschechischen Unternehmen eine Beteiligung am Bau von Kernkraftwerken in anderen europäischen Ländern anbieten werden. Diese Zusammenarbeit ist nicht davon abhängig, dass das Unternehmen den Zuschlag für Dukovany erhält.
Petr Brzezina, der Leiter der tschechischen Westinghouse-Vertretung, erwähnte kürzlich mögliche Verträge für tschechische Unternehmen zum Bau des ersten Kernkraftwerks in Polen. Skoda JS hat bereits einige Reaktorteile für das von der Firma EDF gebaute Kraftwerk Hinkley Point C hergestellt. Die tschechische Atom- und Energieindustrie kann sich auf bessere Zeiten freuen.
/gr/
Die Slowakei wurde nach der Fertigstellung des neuen Atomblocks zu einem Nettostromexporteur
22.1.2024 oenergetice.cz ctk
Bratislava (CTK) - Die Slowakei ist nach Angaben des dortigen Übertragungsnetzbetreibers SEPS im vergangenen Jahr zu einem Nettoexporteur von Strom geworden. Der neue Kernkraftwerksblock des Landes wurde im Jahre 2023 in Betrieb genommen und wird nach Angaben des Betreibers die Selbstversorgung der Slowakei bei der Stromerzeugung sicherstellen.
Im vergangenen Jahr exportierte die Slowakei 14.067 Gigawattstunden (GWh) Strom über das Übertragungsnetz, was einem Rückgang von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, während die Stromimporte um 36,4 Prozent auf 10.648 GWh Strom zurückgingen. Der Stromhandelsüberschuss des Landes erreichte somit 3.419 GWh, während im Jahr 2022 im Gegenteil die Stromimporte ins Land um 1.424 GWh höher waren als die Exporte.
Die Trendwende ist wahrscheinlich nicht nur auf die Inbetriebnahme eines neuen Kernkraftwerksblock zurückzuführen, sondern auch auf den geringeren Stromverbrauch in der Slowakei, der den Daten zufolge in den ersten 11 Monaten des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Vor einem Jahr hatte der ehemals größte Stromverbraucher der Slowakei, der Aluminiumhersteller Slovalco, die Schließung seiner letzten Öfen angekündigt.
Der dritte Block des Kernkraftwerks Mochovce, der nach Angaben seines Betreibers fast 13 Prozent des gesamten slowakischen Stromverbrauchs decken wird, hat im vergangenen Herbst die Inbetriebnahme erfolgreich abgeschlossen und dabei auch die volle Leistung erreicht. Früheren Angaben zufolge wird erwartet, dass der vierte Block des Kernkraftwerks, der im nächsten Jahr fertig gestellt wird, aktuell mit Brennstoff beladen wird.
Der Stromverbrauch in der Slowakei dürfte nach Abschluss der angekündigten Investition des slowakisch-chinesischen Unternehmens Gotion InoBat Batteries (GIB), das in dem Land eine Fabrik zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge bauen wird, steigen. Die Produktionskapazität wird in der ersten Phase 20 GWh erreichen, wobei die Möglichkeit besteht, sie später zu verdoppeln.
/gr/
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BIU - OIZP
Kubatova 6
37001 Budweis
www.oizp.cz
Wir brauchen vier neue Atomblöcke, sind sich Havlicek und Adamec einig. Unterschiedliche Ansichten haben sie zur staatlichen Kontrolle von CEZ
22.1.2024. Ekonomický deník
Ständige Wirtschaftskonferenz
Ein Kernkraftwerksblock ist nicht genug, die Tschechische Republik sollte vier Blöcke bauen - zwei in Dukovany und zwei in Temelin. Die Kosten werden hoch sein, wahrscheinlich etwa 250 Milliarden Kronen für einen Block mit einer Leistung von über 1.000 Megawatt, aber es gibt keine anderen realistischen Lösungen. Darin waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion am Ende des von der Zeitung Ekonomický deník und der tschechischen Justiz veranstalteten Symposiums zum Thema Recht im Energiesektor einig.
Nach Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer und ehemaligen Industrie- und Handelsministers Karel Havlíček (ANO) hat die Tschechische Republik keine andere Möglichkeit als den Bau von vier großen Kernkraftwerksblöcken.
"Wir können nicht auf neue Blöcke verzichten, da uns sonst stabile Stromquellen fehlen werden. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir den Betrieb der vier ursprünglichen Blöcke in Dukovany zwischen den Jahren 2045 und 2047 auslaufen lassen werden", so Havlíček.
Vier neue Kernkraftwerksblöcke sind absolut notwendig, betonte der stellvertretende Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Karel Havlíček, während der Debatte.
Ivan Adamec (ODS), Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Abgeordnetenkammer, betonte ebenfalls stabile Energiequellen. Er erinnerte an eine vor einem Jahr veröffentlichte Analyse des CEPS, in der vor einer schnellen Stilllegung von Kohlekraftwerken gewarnt wurde. Bereits im nächsten Jahr oder im Jahre 2026 könnte die Tschechische Republik von Stromimporten abhängig werden. Der Stromverbrauch hingegen wird weiter steigen. "Wir stellen auf emissionsfreie Technologien um, und es gibt ein wachsendes Interesse an Wärmepumpen und Ladegeräten für Elektroautos", so Adamec.
Radek Škoda, Atomexperte und Professor an der Westböhmischen Universität in Pilsen, erinnerte an das unrühmliche Schicksal der Ausschreibung für den Bau des dritten und vierten Blocks in Temelín, die im April 2014 ohne Gewinner beendet wurde. Damals war ein Preis von 250 Milliarden Kronen für zwei Blöcke im Gespräch.
Aufgrund der vergeudeten Zeit sprechen wir heute über einen Preis von 250 Milliarden für einen Block", sagte Radek Škoda.
Radek Škoda, Atomexperte und Professor an der Westböhmischen Universität in Pilsen, erinnerte an das unrühmliche Ende der Temelín-Ausschreibung.
Die Kosten sind hoch, aber laut Karel Havlíček ist es im Gegensatz zu Investitionen in neue Straßen und Autobahnen eine rentable Investition. Die Amortisation wird relativ lang sein, in der Größenordnung von Jahrzehnten. Was die Finanzierung betrifft, so wird wahrscheinlich ein kleinerer Teil der Kosten von der Firma CEZ und der größte Teil vom Staat getragen - unter der Voraussetzung, dass die Europäische Kommission ein solches Verfahren billigt. "Bei einer mittleren Schätzung der gewichteten Kapitalkosten könnte der Preis für den aus dem neuen Block erzeugten Strom bei etwa 80 EUR pro Megawattstunde liegen", fügte Havlíček hinzu.
René Neděla, Direktor der Abteilung für Energie und Kernenergie im Ministerium für Industrie und Handel, sagte, die Tschechische Republik solle auf eine Kombination aus Kernenergie und erneuerbaren Energiequellen setzen. Neben großen Atomblöcken sollten auch kleine und mittlere modulare Reaktoren gebaut werden. "Die europäische Gesetzgebung wird der Schlüssel zu deren Erfolg sein. Wenn die Genehmigungs- und Zulassungsverfahren so anspruchsvoll wären wie bei großen Blöcken, wäre das problematisch", sagte Neděla.
Radek Škoda hält es für einen Fehler, die Debatte über die Kernenergie allein auf die Firma CEZ zu beschränken: "Die Situation ist heute anders als vor zehn Jahren, CEZ ist nicht mehr das größte tschechische Energieunternehmen. Es gibt auch andere private Unternehmen, die es sich leisten könnten, neue Kernkraftwerksblöcke zu bauen. Es ist die Aufgabe des Staates, ihnen Bedingungen vorzubereiten, die den Bau eines Kernkraftwerks lohnenswert machen", sagte Radek Škoda. Dies könnte das Modell des Contract for Difference (CfD) sein, also ein im Voraus vereinbarter langfristiger Kauf von Strom zu einem bestimmten Preis.
/gr/
Im letzten Jahr schloss CEZ eine Rekordzahl von 52.109 Solarkraftwerken mit einer Leistung von 605,5 MW ans Netz an
23.1.2024 Pravo Seite 10
CEZ Distribuce hat im vergangenen Jahr eine Rekordzahl neuer Photovoltaik-Kraftwerke ans Netz gebracht. Bei der überwiegenden Mehrheit der Anträge handelte es sich um Solar- Aufdachanlagen auf Einfamilienhäusern, wobei etwa 92,5 Prozent der Anträge für Kleinstanlagen bis 10 kW auf Niederspannungsebene gestellt wurden. Mehr als 85 Prozent dieser Anlagen waren mit Batteriespeichern ausgestattet. Insgesamt gingen damit im vergangenen Jahr 52.109 neue Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 605,5 MW ans Netz.
Insgesamt sind derzeit 104.700 Photovoltaik-Kraftwerke mit einer installierten Leistung von 1.896,4 MW an das Netz von CEZ Distribution angeschlossen. Im Jahr 2023 investierte CEZ Distribution 6,5 Mrd. Kronen in die notwendigen Änderungen des Verteilungssystems, die durch die Anforderungen für den Anschluss erneuerbarer Energiequellen verursacht wurden, und plant in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 7,7 Mrd. Kronen.
"Unser Unternehmen hat ein Rekordjahr nicht nur in Bezug auf die Anzahl der angeschlossenen Solarkraftwerke, sondern auch in Bezug auf die Höhe der in die Verteilungsanlagen investierten Mittel hinter sich. Im vergangenen Jahr haben wir das Gesamtvolumen der Investitionen auf 16,5 Mrd. Kronen erhöht, wovon 6,5 Mrd. Kronen in notwendige Änderungen zur Verstärkung des Distributiosnetzes aufgrund der gestiegenen Zahl von Anträgen auf Anschluss von Erzeugungsanlagen gingen. In diesem Jahr werden wir insgesamt 18,6 Mrd. Kronen investieren, wovon schätzungsweise 7,7 Mrd. Kronen auf den Anschluss von Ökostromanlagen entfallen werden", so Martin Zmelík, Generaldirektor von CEZ Distribution. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 haben die Energietechniker von CEZ Distribution 21.325 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 188 MW an das Netz angeschlossen.
Das größte Interesse in Mittelböhmen :
Was die regionale Verteilung anbelangt, so haben die Energietechniker im Jahr 2023 die meisten Solarkraftwerke in der Region Mittelböhmen ans Netz angeschlossen, insgesamt 16.303 Solarkraftwerke mit einer installierten Leistung von 168,1 MW. Den zweiten Platz im imaginären Solar-Ranking belegt die Region Mährisch-Schlesien mit 8.027 neuen PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von 87,3 MW. Auf dem dritten Platz folgt die Region Pilsen, wo die Energietechniker 4888 Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 67,7 MW ans Netz gebracht haben.
Im Jahr 2023 erhielt CEZ Distribution 78 Anträge für die Bereitstellung (Vermittlung) von Strom-Sharing in Wohngebäuden. Die Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung von Strom innerhalb eines Wohngebäuden wurde von 45 Subjekten im Versorgungsgebiet von CEZ Distribution genutzt, und dabei handelte es sich um kleinere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 10 Wohnungen.
Aber nicht nur Solarkraftwerke werden von den Menschen nachgefragt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 288 Anträge für den Anschluss von Windkraftanlagen mit einer benötigten Leistung von 4.329 MW eingereicht. Davon entfielen 214 Anträge auf die Hochspannungsebene und 74 auf die Höchstspannungsebene. Derzeit sind 96 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 329 MW an das Verteilernetz von CEZ Distribution angeschlossen. Im Jahr 2021 lag die Zahl der Windkraftanlagen bei 87. Im vergangenen Jahr hat das Energieversorgungsunternehmen sieben Windkraftanlagen an das Netz angeschlossen, während es im Jahr zuvor nur zwei waren.
/gr/
Dutzende von Mehrfamilienhäusern erzeugen ihren eigenen Strom
23.1.2024 Pravo Seite 5 ctk
Die Möglichkeit, den von Photovoltaikanlagen auf Dächern erzeugten Strom zwischen einzelnen Haushalten zu teilen, wird bereits von Dutzenden von Mehrfamilienhäusern in Tschechien genutzt. Die Stromdistributionsfirmen haben 42 angeschlossene Projekte registriert. Das Interesse nimmt allmählich zu.
"Letztes Jahr haben wir 78 Anträge oder Anfragen zur gemeinsamen Nutzung von Strom in Mehrfamilienhäusern erhalten", sagte die CEZ-Sprecherin Soňa Holingerová.
Derzeit gibt es im CEZ-Verteilernetz 39 Standorte für die gemeinsame Nutzung von Strom in Wohngebäuden. Das größte Projekt hat CEZ in Nordböhmen angeschlossen, wo 81 Verbrauchsstellen angeschlossen sind. Im Durchschnitt, so die Sprecherin, sind bis zu fünf Kunden an eine Sharing-Stelle angeschlossen.
Im Verteilungsgebiet der Firma EG. D sind bisher drei Projekte beteiligt. "Es handelt sich um Standorte in Südböhmen, Südmähren und der Region Zlín", so Unternehmenssprecher Roman Šperňák.
In Prag ist bisher kein solches Projekt im Gespräch. "Aber das Interesse ist durchaus vorhanden. Wir befassen uns derzeit mit mehreren Mehrfamilienhäusern. Wahrscheinlich werden wir die erste gemeinsame Stromnutzung ab März anmelden", sagte PRE - Distribution-Sprecher Karel Hanzelka. Es wird sich um 104 Verbrauchsstellen in vier Teilen eines Wohnblocks handeln.
Die gemeinsame Nutzung von Strom in Mehrfamilienhäusern ist seit dem letztem Jahr durch einen Erlass der Energieregulierungsbehörde erlaubt. Es wird eine Hauptverbrauchsstelle eingerichtet, an die eine gemeinsame Stromquelle angeschlossen ist. Überschüssiger, nicht verbrauchter Strom wird ebenfalls über diese Stelle an das Netz verkauft. Neben der Leitstelle gibt es auch verbundene Verbrauchsstellen, die bei den einzelnen Wohnungen verbleiben. Sie können weiterhin ihren eigenen Lieferanten wählen.
/gr/
Nukleare Wartestelle: Der Name des Gewinners der Dukovany – Ausschreibung wird Ende April bekannt gegeben
23.1.2024 Ekonomicky denik David Tramba
CEZ wird der Regierung Mitte Februar Informationen über die Ergebnisse der Ausschreibung für den Bau des neuen Dukovany-Blocks vorlegen, sich zu diesem Zeitpunkt aber nicht dazu äußern. Im Gegenteil, die Informationen über die Rangfolge der Bieter und den ausgewählten Gewinner werden bis Ende April geheim gehalten, wenn die Regierung von Premierminister Petr Fiala sie offiziell bekannt geben wird.
Diese Information wurde der Zeitung Ekonomický deník sowohl von der Firma CEZ als auch von Vertretern der Unternehmen, die sich um den 100-Milliarden-Kronen-Auftrag bewerben, bestätigt. "Die Regierung ist der Vertragspartner, dem wir den Evaluierungsbericht übergeben werden. Wir werden das Ergebnis nicht auf andere Weise veröffentlichen", antwortete der Sprecher der Firma CEZ, Ladislav Kriz. Während des Symposiums Recht im Energiebereich am Donnerstag bestätigte René Neděla, Leiter der Abteilung Energie und Kernenergie im Ministerium für Industrie und Handel, diese Vorgehensweise.
Die Frage ist, ob solch interessante Informationen im tschechischen Kontext drei Monate lang geheim gehalten werden können. Ein Leck in den Medien oder in den sozialen Netzwerken kann vorkommen, aber bis auf Weiteres hält CEZ alles streng vertraulich. Selbst die Vorsitzenden der fünf Koalitionsparteien, die in den letzten Tagen die Gelegenheit hatten, sich mit den vorläufigen Ergebnissen der Ausschreibung vertraut zu machen, haben nichts verraten.
Bisher haben die Vertreter von EDF, KHNP und Westinghouse auf Fragen nach ihrem Stand in der Ausschreibung im Stil von "wir wissen nichts und wenn wir etwas wüssten, würden wir es Ihnen sowieso nicht sagen" geantwortet. Das Einzige, was sich aus verschiedenen Quellen ableiten lässt, ist, dass CEZ seinen Bewertungsbericht wie geplant Mitte Februar bei der Regierung einreichen wird. Danach beginnt die Frist von 50 Arbeitstagen für die Bestätigung des Ergebnisses durch die Regierung.
Wer wird also die Dukovany-Ausschreibung gewinnen?
Während bei der Temelín-Ausschreibung mindestens ein Jahr im Voraus Informationen durchgesickert waren, dass die Ausschreibung annulliert würde und niemand den Zuschlag erhalten würde (was im April 2014 geschah), sieht es diesmal hoffnungsvoller aus. Wir werden mit ziemlicher Sicherheit die Bekanntgabe des Gewinners erleben. Versuchen wir, die bekannten Fakten zusammenzufassen und zu erraten, wer den prestigeträchtigen Auftrag für den neuen Dukovany-Block und die Option für drei weitere Reaktoren erhalten könnte:
Design, Lizenzierung:
Die besten Karten hat das Unternehmen Westinghouse, das eine bekannte und bewährte Lösung anbietet. Der AP1000-Reaktor erzeugt in China seit vielen Jahren zuverlässig Strom, und vor kurzem wurde auch der erste Block mit diesem Reaktor in den Vereinigten Staaten vollständig in Betrieb genommen. Der AP1000-Reaktor wurde sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich genehmigt, was die Genehmigung für den Betrieb in der Tschechischen Republik erleichtern könnte. Das koreanische Unternehmen KHNP und die französische EDF bieten verkleinerte Modelle ihrer Standardreaktoren an, so dass ein größerer Genehmigungsaufwand zu erwarten ist.
Kosten und Geschwindigkeit des Baus:
Die meisten Quellen sind sich einig, dass das koreanische KHNP bei diesen Parametern am stärksten sein wird. Die Koreaner können im Vergleich zu ihren Konkurrenten relativ billig und schnell bauen. Dies zeigte sich beispielsweise beim Bau des Kernkraftwerks Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Vier 1400-Megawatt-Reaktoren in einem Land zu bauen, in dem es unangenehm heiß und trocken ist und in dem es bisher keine Erfahrungen mit Kernkraft gab, ist eine beeindruckende Leistung. Darüber hinaus wäre dies der erste Referenzauftrag für KHNP auf dem europäischen Markt, was die Koreaner dazu veranlassen könnte, beim Preis und anderen Bedingungen entgegenkommender zu sein.
Strategische Überlegungen:
Auch die Firma EDF hat etwas zu bieten. Die Wahl des französischen Anbieters würde die tschechisch-französische Nuklearallianz stärken, die Druck auf die Europäische Kommission ausüben könnte, damit diese die Kernenergie nicht länger mit Knüppeln bewirft, sondern sie in die Liste der bevorzugten Technologien aufnimmt, die zur Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft beitragen. Außerdem ist EDF das Unternehmen, das in den kommenden Jahrzehnten in Europa am meisten bauen wird. EDF wird 14 neue Kernkraftwerke in Frankreich bauen, Dutzende älterer Reaktoren müssen modernisiert werden, und EDF hat sich Verträge in Großbritannien gesichert. Die tschechische Industrie kann sich in erheblichem Umfang beteiligen.
Aufträge für die tschechische Industrie:
Alle drei Bieter versprechen, einen Großteil der Lieferungen und Arbeiten - die Rede ist von einem Anteil von 60 bis 70 Prozent des gesamten Auftragswerts - an Unternehmen mit Sitz in der Tschechischen Republik zu vergeben. Allerdings ist noch nichts sicher, da die Bieter für das neue Dukovany-Projekt nur unverbindliche Absichtserklärungen über die künftige Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen unterzeichnen.
Quellen aus der tschechischen Maschinenbauindustrie zufolge hinkt Westinghouse in diesem Bereich hinterher. Die Koreaner sind die einzigen, die erklärt haben, dass die Turbine im Falle ihres Zuschlags vom Pilsner Hersteller Doosan Škoda Power geliefert werden soll. Auch die Firma EDF hat ihre Trümpfe in der Hand, sie will tschechischen Unternehmen prestigeträchtige Verträge für die Herstellung einiger Teile des Reaktors oder die Lieferung von Kontrollsystemen anbieten.
Gute Nachrichten zum Schluss:
Die Zusammenarbeit mit der tschechischen Industrie wird sich nicht auf die Grenzen unseres Landes beschränken. Alle drei Bieter haben erklärt, dass sie tschechischen Unternehmen eine Beteiligung am Bau von Kernkraftwerken in anderen europäischen Ländern anbieten werden. Diese Zusammenarbeit ist nicht davon abhängig, dass das Unternehmen den Zuschlag für Dukovany erhält.
Petr Brzezina, der Leiter der tschechischen Westinghouse-Vertretung, erwähnte kürzlich mögliche Verträge für tschechische Unternehmen zum Bau des ersten Kernkraftwerks in Polen. Skoda JS hat bereits einige Reaktorteile für das von der Firma EDF gebaute Kraftwerk Hinkley Point C hergestellt. Die tschechische Atom- und Energieindustrie kann sich auf bessere Zeiten freuen.
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Die Slowakei wurde nach der Fertigstellung des neuen Atomblocks zu einem Nettostromexporteur
22.1.2024 oenergetice.cz ctk
Bratislava (CTK) - Die Slowakei ist nach Angaben des dortigen Übertragungsnetzbetreibers SEPS im vergangenen Jahr zu einem Nettoexporteur von Strom geworden. Der neue Kernkraftwerksblock des Landes wurde im Jahre 2023 in Betrieb genommen und wird nach Angaben des Betreibers die Selbstversorgung der Slowakei bei der Stromerzeugung sicherstellen.
Im vergangenen Jahr exportierte die Slowakei 14.067 Gigawattstunden (GWh) Strom über das Übertragungsnetz, was einem Rückgang von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, während die Stromimporte um 36,4 Prozent auf 10.648 GWh Strom zurückgingen. Der Stromhandelsüberschuss des Landes erreichte somit 3.419 GWh, während im Jahr 2022 im Gegenteil die Stromimporte ins Land um 1.424 GWh höher waren als die Exporte.
Die Trendwende ist wahrscheinlich nicht nur auf die Inbetriebnahme eines neuen Kernkraftwerksblock zurückzuführen, sondern auch auf den geringeren Stromverbrauch in der Slowakei, der den Daten zufolge in den ersten 11 Monaten des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Vor einem Jahr hatte der ehemals größte Stromverbraucher der Slowakei, der Aluminiumhersteller Slovalco, die Schließung seiner letzten Öfen angekündigt.
Der dritte Block des Kernkraftwerks Mochovce, der nach Angaben seines Betreibers fast 13 Prozent des gesamten slowakischen Stromverbrauchs decken wird, hat im vergangenen Herbst die Inbetriebnahme erfolgreich abgeschlossen und dabei auch die volle Leistung erreicht. Früheren Angaben zufolge wird erwartet, dass der vierte Block des Kernkraftwerks, der im nächsten Jahr fertig gestellt wird, aktuell mit Brennstoff beladen wird.
Der Stromverbrauch in der Slowakei dürfte nach Abschluss der angekündigten Investition des slowakisch-chinesischen Unternehmens Gotion InoBat Batteries (GIB), das in dem Land eine Fabrik zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge bauen wird, steigen. Die Produktionskapazität wird in der ersten Phase 20 GWh erreichen, wobei die Möglichkeit besteht, sie später zu verdoppeln.
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