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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Atomkraft vom 18.Juni 2024:

Inhalt:
Neue Reaktoren? Ja, wir sind dafür, sagten die Leute

Umfrage: Mehrheit der Tschechen befürwortet den Bau von Atomreaktoren in der Tschechischen Republik
Unterstützung der Kernkraft in Tschechien
Zwanzig Milliarden für Wärmekraftwerke. Sie sind für den Übergang weg von der Kohle bestimmt

Studie: Die Vereinigten Staaten liegen bei der Entwicklung fortschrittlicher Kernkraftwerke 15 Jahre hinter China zurück

Geplantes Atomkraftwerk in Kenia erweckt ökologische und technische Bedenken
Baubeginn des finnischen Prototyps eines modularen Reaktors für die Wärmekraftindustrie im nächsten Jahr



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Neue Reaktoren? Ja, wir sind dafür, sagten die Leute
18.6.2024 LN

Prag - Die meisten Tschechen unterstützen die Entwicklung neuer nuklearer Energiequellen in ihrem Land. Laut einer von NMS Market Research im Auftrag von Westinghouse durchgeführten Umfrage befürworten 59 Prozent der Menschen in Tschechien den künftigen Bau großer Kernkraftwerke, während bis zu 60 Prozent mit dem Bau kleiner und mittlerer Kernreaktoren in ihrer Region einverstanden wären.

Dies geht aus den Ergebnissen der Umfrage hervor, die die Autoren gestern vor Journalisten in Prag vorstellten. Die Regierung entscheidet jetzt über den Lieferanten der neuen Kernkraftwerke und erwägt den Bau von bis zu vier Reaktoren. Die Entscheidung soll im Laufe des Sommers getroffen werden. Dabei zieht sie auch modulare Reaktoren in Erwägung.

Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 Megawatt (MW) befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Kapazität von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic
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/gr/





Umfrage: Mehrheit der Tschechen befürwortet den Bau von Atomreaktoren in der Tschechischen Republik

16.6.2024 Seznam Zpravy CTK

Quelle: https://www.seznamzpravy.cz/clanek/ekon ... -cr-254098




Die Mehrheit der Tschechen unterstützt den Bau neuer Kernkraftwerke. Laut einer Umfrage von NMS Market Research befürworten 59 Prozent der Menschen den künftigen Bau großer Atomkraftwerke.


Die Regierung entscheidet aktuell über den Lieferanten der neuen Kernkraftwerke und erwägt den Bau von bis zu vier Reaktoren. Eine Entscheidung wird im Laufe des Sommers erwartet. Die Regierung erwägt auch modulare Reaktoren, d. h. kleinere Anlagen, die zusammengeschaltet werden können.

Laut einer heute von NMS Market Research veröffentlichten Umfrage befürwortet die Mehrheit der Tschechen den Bau neuer Kernkraftwerke in ihrem Land. Im Falle des Baus großer Kernkraftwerke sind es 59 Prozent der Menschen, während bis zu 60 Prozent den Bau kleiner und mittlerer Kernreaktoren in ihrer Region befürworten würden.

Laut der Umfrage der Agentur unter mehr als 1.000 Befragten, die für Westinghouse gemacht wurde, hat die Kernenergie in der Tschechischen Republik seit langem eine starke Position in der Bevölkerung. Rund 72 Prozent der Menschen befürworten die Nutzung der Kernenergie, während etwa 14 Prozent der Befragten dagegen sind, so die Umfrage.

Einer der Hauptgründe für die Unterstützung des Baus neuer Reaktoren ist das Vertrauen der Tschechen in die Zuverlässigkeit der Kernenergie.

In der Umfrage bezeichneten 46 Prozent der Befragten diese als die zuverlässigste Energiequelle, gefolgt von Solarenergie mit 15 Prozent und Gas mit 13 Prozent. Mehr als ein Viertel der Tschechen hob auch die geringen Umweltauswirkungen der Kernenergie hervor.

Dabei geht es nicht nur um neue konventionelle Blöcke mit hoher Leistung, mit denen die Tschechische Republik langjährige Erfahrungen hat. Der Umfrage zufolge gibt es auch eine relativ starke Unterstützung für den geplanten Bau kleiner und mittelgroßer Kernreaktoren, die nach den derzeitigen Plänen der Regierung in Zukunft ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des heimischen Energiemixes werden sollen.


Obwohl es sich um eine neue Technologie handelt, würden laut der Umfrage bis zu 60 % der Tschechen den Bau eines modularen Reaktors in ihrer Region unterstützen. Das Problem bei modularen Reaktoren könnte jedoch bisher der Mangel an Informationen über diese Technologie sein. Die meisten Umfrage- Teilnehmer kannten keine Hersteller modularer Reaktoren. 48 Prozent der Menschen glaubten an die Sicherheit der neuen Technologie, während 43 Prozent der Befragten sie aufgrund mangelnder Informationen nicht beurteilen konnten.



Gleichzeitig ist eine große Mehrheit der Tschechen der Meinung, dass es sehr wichtig ist, eine starke Beteiligung der tschechischen Industrie am geplanten Bau von Kernkraftwerken sicherzustellen. Die damit verbundenen positiven Auswirkungen wurden von 85 Prozent der Befragten hervorgehoben. Sie betonten insbesondere die Anwendung tschechischer Technologien, die Schaffung von bis zu 10.000 neuen Arbeitsplätzen oder zunehmende Referenzen für tschechische Unternehmen bei ähnlichen Projekten im Ausland. Die Nichtbeteiligung tschechischer Unternehmen am Bau würde von 78 Prozent der Tschechen als negativ empfunden. Sie würde beispielsweise die geringe Rentabilität der für die Projekte ausgegebenen Gelder, das Verschwinden der Atomindustrie in der Tschechischen Republik oder die mögliche Gefährdung der Sicherheit des Kraftwerksbetriebs stören.

Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 Megawatt (MW) befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Leistung von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic. Im Laufe des Sommers wird die Regierung über die Anzahl der neuen Blöcke entscheiden und auch deren Lieferanten auswählen. Neben den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste dieser Reaktoren soll in Temelín gebaut werden.
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gr/



Unterstützung der Kernkraft in Tschechien
17.6.2024 TV Prima 19.00 – Hauptnachrichten

-Moderator:
Ein Kernkraftwerk hinter eigenen Garten? Für die meisten Tschechen kein Problem, zumindest laut einer von NMS Market Research im Auftrag von Westinghouse durchgeführten Umfrage. Der Bau neuer Kernreaktoren im Land wird von 59 % der Befragten befürwortet. Andererseits sind 29 % dagegen, während mehr als 70 % der Tschechen der Nutzung der Kernenergie im Allgemeinen positiv gegenüberstehen. Nach Ansicht der Experten ist der interessanteste Aspekt die Unterstützung für den Bau von kleinen modularen Reaktoren. 60 % der Tschechen würden deren Bau an ihrem Wohnort, d. h. in relativer Nähe zu ihrem Wohnort, befürworten. Nur 16 % der Befragten wären dagegen.


-Kamil Kunc, Leiter der Kundenbetreuung bei der Agentur NMS Market Research:
Kernenergie wird am meisten von der Altersgruppe 65 plus unterstützt. Umgekehrt wird die Kernenergie in der Altersgruppe der 24- bis 35-Jährigen am wenigsten unterstützt. Im Allgemeinen finden technische Themen, und die Kernenergie ist ein technisches Thema, bei Männern weitaus mehr Unterstützung als bei Frauen.


-Petr Brzezina, Präsident von Westinghouse CR
Wenn diese kleinen modularen Reaktoren auf ehemaligen Kohlestandorten gebaut werden, besteht eine gute Chance, dass die Öffentlichkeit sie an diesen Standorten unterstützt.

/gr/




Zwanzig Milliarden für Wärmekraftwerke. Sie sind für den Übergang weg von der Kohle bestimmt

17.6.2024 Ekonomicky Denik


Wärmekraftwerke, die eine Umstellung auf umweltfreundlichere Energiequellen als Kohle planen, können von den 20 Milliarden CZK im HEAT-Programm des Modernisierungsfonds Fördergeld schöpfen. Die Subvention ist für die Nutzung von Biomasse und anderen erneuerbaren Energiequellen bestimmt, einschließlich Wärmepumpen oder die Nutzung von Erdwärme, kündigte Tschechiens Umweltminister Petr Hladik (Volkspartei) an.
Anträge können vom 15. Juli bis zum 29. November 2024 gestellt werden.

"Der Umstieg auf Erdgas mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung wird aber weiterhin gefördert.

Es muss sich dabei immer um eine Wärmeenergieversorgungsanlage handeln, und die Antragsteller müssen Eigentümer der Wärmeenergiequelle oder -anlage sein. Wir werden eine Unterstützung in Höhe von 30 bis 65 Prozent der gesamten förderfähigen Projektkosten gewähren", informierte Minister Hladik weiter.

Minister Petr Hladik kündigte Ende der letzter Woche weitere Investitionen in Heizwerken České Budějovice/Budweis an, wo die Umstellung auf umweltfreundlichere Energiequellen bereits erfolgt ist. Der alte Heizkessel wurde durch einen neuen ersetzt, der Biomasse, insbesondere Holzspäne, verbrennt. "Das bedeutet, dass er Jahr für Jahr weniger Emissionen in die Luft abgibt, einschließlich CO2, und den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen deutlich reduziert. Dazu haben auch die mehr als drei Millionen Fördermittel aus dem HEAT-Programm des Modernisierungsfonds beigetragen", sagte der Minister bei einem Besuch in Südböhmen.

Die Modernisierung und Dekarbonisierung von Heizungsanlagen ist einer der Hauptbereiche der Unterstützung durch den Modernisierungsfonds. Laut Hladik wurden bereits Projekte im Gesamtwert von fast 70 Milliarden Kronen alloziert. Fünfunddreißig davon wurden für über 46 Mrd. Kronen genehmigt.


Vier Ausschreibungen für Wärmekraftwerke…..



"Bislang haben wir im Rahmen des HEAT-Programms, das auf die Dekarbonisierung des Wärmesektors abzielt, vier Förderaufrufe gestartet und über sechzig qualitativ hochwertige Projekte erhalten. Die Anträge auf Subventionen überstiegen jedoch die zugeteilten Mittel um das Doppelte, so dass wir auch Projekte unterstützten, die ursprünglich in den Projektspeicher fielen", beschrieb Petr Valdman, Direktor des Staatlichen Umweltfonds der Tschechischen Republik (SEF).

Das Umweltministerium ist der Ansicht, dass es dank der aktuellen und aller vorangegangenen Ausschreibungen leichter sein wird, die Umstellung des Heizungssektors von Kohle auf andere Energieträger bis zum Jahr 2030 abzuschließen.

In den Heizwerken Budweis / České Budějovice begann die Modernisierung im Jahr 2017.

Im vergangenen Jahr nahm das Heizwerk eine Einspeisung aus dem nahe gelegenen Kernkraftwerk Temelín in Betrieb und wird zusammen mit dem Kesseltausch etwa zwei Drittel der verbrannten Kohle einsparen, sagte Vaclav Kral, Vorstandsvorsitzender der Heizwerke Budweis / České Budějovice.

"Der letzte Schritt bei der Umsetzung unserer Green-City-Strategie wird der Bau der Müllverbrennungsanlage ZEVO in Vrato sein, den wir mit Unterstützung des Staatlichen Umweltfonds im Jahr 2028 abschließen wollen, also vor dem Deponieverbot und den offiziellen europäischen Fristen für die Dekarbonisierung", so Kral weiter.

Das kommunale Unternehmen versorgt die Regionalhauptstadt, zu seinen Kunden zählen Industrieunternehmen, verschiedene Institutionen, Schulen, Kultur- und Gesundheitseinrichtungen sowie Haushalte.

/gr/





Studie: Die Vereinigten Staaten liegen bei der Entwicklung fortschrittlicher Kernkraftwerke 15 Jahre hinter China zurück

17.6.2024 oenergetice.cz ctk




Die Vereinigten Staaten liegen bei der Entwicklung fortschrittlicher Atomkraftwerke bis zu 15 Jahre hinter China zurück. Peking hat dank staatlicher Unterstützung für die Technologie und umfangreicher Finanzmittel einen Vorsprung. Das berichtet Reuters heute unter Berufung auf eine Studie des in Washington ansässigen Forschungsinstituts Information Technology & Innovation Foundation.

In China befinden sich 27 Kernreaktoren im Bau, und die durchschnittliche Bauzeit beträgt etwa sieben Jahre. Das ist viel kürzer als in anderen Ländern, so die Studie.

Die Vereinigten Staaten verfügen über die meisten Kernkraftwerke der Welt. Die Regierung von Präsident Joe Biden sieht diese praktisch emissionsfreie Stromquelle als wichtig für die Eindämmung des Klimawandels an.

Doch in den USA werden keine Kernreaktoren gebaut, nachdem zwei große Anlagen in Georgia 2023 und 2024 in Betrieb genommen wurden, die das Budget um Milliarden von Dollar überstiegen und deren Bau sich um mehrere Jahre verzögerte. Eine hochmoderne Anlage, die in einem US-Labor gebaut werden sollte, wurde letztes Jahr gestrichen.



Chinas staatliche Banken können Kredite zu 1,4 Prozent anbieten, viel weniger als in westlichen Volkswirtschaften. Der Nuklearsektor des Landes profitiert auch von der anhaltenden staatlichen Unterstützung und den Lokalisierungsstrategien, die es China ermöglicht haben, eine Vormachtstellung in Bereichen wie erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge zu erlangen.

Im vergangenen Dezember wurde Chinas erster gasgekühlter Hochtemperaturreaktor der vierten Generation in Betrieb genommen. Nach Angaben der China Nuclear Energy Association wurden im Rahmen des Projekts mehr als 2 200 weltweit einzigartige Anlagen entwickelt, wobei der Anteil der im Inland hergestellten Materialien 93,4 % beträgt.



Die Befürworter fortschrittlicher Reaktoren behaupten, sie seien sicherer und effizienter als die derzeitigen Anlagen. Kritiker hingegen sagen, dass die in diesen Reaktoren verwendete Technologie und die verwendeten Materialien zur Herstellung von Atomwaffen missbraucht werden könnten oder in Bezug auf die Sicherheit und den Schutz vor radioaktiver Verseuchung gefährlich sein könnten.

Aber auch im Falle Chinas läuft nicht alles glatt. Der chinesische Kernenergieverband hat davor gewarnt, dass es einen großen Überschuss bei der Produktion von Nuklearkomponenten gibt und dass ein übermäßiger Wettbewerb die Preise nach unten drückt und zu Verlusten führt.

Der Autor des Berichts, Stephen Ezell, sagte, dass die Vereinigten Staaten, wenn sie es mit der Kernenergie ernst meinen, eine solide nationale Strategie entwickeln sollten, die höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Identifizierung und Beschleunigung vielversprechender Technologien und die Förderung der Entwicklung qualifizierter Arbeitskräfte umfasst. "Amerika mag im Rückstand sein, aber es kann technologisch auf jeden Fall aufholen", sagte Ezell.
/gr/



Geplantes Atomkraftwerk in Kenia erweckt ökologische und technische Bedenken
18.6.2024 oenergetice.cz Libor Lanik


In Kenia wird seit dem Jahr 2009 der Bau des ersten Kernkraftwerks erwogen. Der Bau soll im Jahre 2027 beginnen und es und könnte frühestens im Jahre 2034 betriebsbereit sein. Es gibt jedoch starken Widerstand dagegen, der auf die ökologischen Folgen sowie auf technische und wirtschaftliche Probleme hinweist, berichtet The Guardian.

Das kenianische Kernkraftwerk würde in der Küstenregion Kilifi gebaut, wo es das reichlich vorhandene Meerwasser nutzen kann, das zur Kühlung des Reaktors benötigt wird. Damit wäre Kenia das dritte afrikanische Land, das ein Kernkraftwerk betreibt oder baut. Das erste ist in Südafrika in Betrieb, wo zwei 970-MW-Reaktoren in Betrieb sind, und das zweite befindet sich derzeit in Ägypten im Bau, wo vier Blöcke mit je 1.200 MW gebaut werden sollen.

Für das kenianische Kernkraftwerk ist die Nuclear Power and Energy Agency (NuPEA) zuständig. Geplant ist der Bau eines Blocks mit einer installierten Leistung von 1000 MW, der einen kohlenstoffarmen Weg zur Energiesicherheit darstellen wird.

"Für unseren derzeitigen Entwicklungsstand reichen die erneuerbaren Energiequellen aus, aber im Zuge der Industrialisierung brauchen wir mehr Grundlastquellen", sagte Justus Wabuyabo, der Generaldirektor von NuPEA.

Die geschätzten Kosten belaufen sich auf fast 3,5 Mrd. € (umgerechnet fast 85 Mrd. Kronen), aber im Land wird befürchtet, dass der Betrag in Zukunft noch steigen wird. Dennoch bezeichnet die lokale Regierung das Projekt als notwendig bzw. als "gamechanger", ein Punkt, in dem sie mit der Opposition und den Anwohnern des betroffenen Gebiets nicht übereinstimmt.



Sie verweisen auf das Fehlen einer angemessenen Konsultation, die sie angesichts des Umfangs des Projekts erwartet hätten. Die betroffenen Anwohner sind der Ansicht, dass das Verfahren übereilt, illegal und vor der Öffentlichkeit verborgen ist. Die Opposition im Land wird von der KANA (Kenya Anti-Nuclear Alliance) vertreten.



"Dies ist die schlechteste wirtschaftliche Entscheidung, die wir für unser Land hätten treffen können", so Phyliss Omido, eine kenianische Umweltaktivistin der Organisation.

Weitere Kritik wurde an dem "hochriskanten Unterfangen" wegen Umweltbedenken geübt. Die Kilifi-Küste ist eine idyllische Landschaft mit weißen Stränden, Korallenriffen und Mangrovenwäldern, die sie unter anderem zu einem beliebten Touristenziel macht. Daher gibt es nicht nur Bedenken hinsichtlich der Artenvielfalt der örtlichen Fauna und Flora, sondern auch hinsichtlich des Tourismus. Neben der Umwelt könnte das Kernkraftwerk auch die Lebensgrundlage der vom Tourismus abhängigen Menschen zerstören.

Nicht zuletzt bestehen Zweifel an der technischen Machbarkeit des Anschlusses an das Stromnetz. Kenia, das im Übrigen rund 90 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt, verfügt weder über ein ausreichend stabiles Netz noch über die Kapazitäten, um den Strom von der Küste aus über das ganze Land zu verteilen. Ohne eine erhebliche Verbesserung des Netzes würde das Kernkraftwerk daher zu häufigen Stromausfällen führen.
/gr/


Baubeginn des finnischen Prototyps eines modularen Reaktors für die Wärmekraftindustrie im nächsten Jahr

16.6.2024 oenergetice.cz Jiri Salavec



Der finnische kleine modulare Reaktor LDR-50, der für Zentralheizungen konzipiert ist, wird im nächsten Jahr einen wichtigen Meilenstein erreichen. Steady Energy wird mit dem Bau einer Prototypanlage an einem von drei ausgewählten Standorten beginnen. Anders als bei der eigentlichen Anlage wird die Quelle nicht Kernbrennstoff, sondern Elektrizität sein. Der Bau des eigentlichen kleinen Reaktors mit einer thermischen Leistung von 50 MW soll 2028 beginnen und 2030 abgeschlossen sein.

Das finnische Unternehmen Steady Energy erklärte, dass es im nächsten Jahr mit dem Bau des ersten Prototyps seines modularen Reaktors für die zentrale Wärmeversorgung beginnen wird. Ein funktionsfähiger Prototyp des LDR-50 soll an einem von drei finnischen Standorten gebaut werden, wobei die Hauptstadt Helsinki einer der Kandidaten ist.


Bei dem Pilotprojekt wird kein Kernbrennstoff zur Wärmeerzeugung verwendet, sondern die Wärme im Reaktor mit Hilfe von Strom erzeugt. Abgesehen von diesem Unterschied soll es sich jedoch um eine exakte Kopie handeln, an der der Betreiber die Lieferkette und die Betriebseigenschaften der Anlage testen wird.



"Die abschließende Bewertung potenzieller Standorte ist im Gange, und wir erwarten eine Entscheidung bis zum Ende des Sommers. Danach wird mit der detaillierten Planung und Ausschreibung begonnen. Nach der Testphase wird die Anlage für Schulungs- und Forschungszwecke genutzt werden", informierte Steady Energy.

Steady Energy schätzt die Kosten für den Bau des 50-MW-Prototyps auf rund 15-20 Millionen Euro (etwa 370-495 Millionen Kronen). Bereits im vergangenen Sommer gab das Unternehmen bekannt, dass es sich eine Finanzierung in Höhe von 2 Mio. EUR (ca. 50 Mio. Kronen) gesichert hat, um das Projekt fortzuführen und zu entwickeln.


Eine geeignete Lösung auch für Städte…..

Das finnische technische Forschungszentrum VTT begann im Jahre 2020 mit der Entwicklung des Projekts LDR-50. Steady Energy nutzt bei der Entwicklung des Reaktors unter anderem das Know-how des finnischen Kernkraftwerksbetreibers TVO. Das Unternehmen strebt den Einsatz der Reaktoren in der Heizungsindustrie ab dem Jahr 2030 an. Es hat bereits mit den Energieunternehmen Kuopion Energia und Helen den Bau von bis zu 15 Reaktoren vereinbart.



"Obwohl Finnland große Fortschritte bei der umweltfreundlichen Energieerzeugung gemacht hat, heizen wir unsere Städte immer noch mit fossilen Brennstoffen und Biomasse. Wenn wir die Heizkraftwerke durch ein kleines, emissionsfreies Kernkraftwerk ersetzen, das unterirdisch installiert werden kann, werden wir die endlosen Brennstofftransporte überflüssig machen und die lokale Luftverschmutzung radikal reduzieren", so Tommi Nyman, Generaldirektor von Steady Energy.

Das Unternehmen sagt, seine Lösung sei ideal für die städtische Wärmeversorgung, da sie weniger Platz benötige. Dank seiner passiven Sicherheitslösung ist der LDR-50 nicht auf eine externe Stromquelle oder mechanisch bewegliche Teile angewiesen, die ausfallen könnten. Im Normalbetrieb kann er etwa zwei Jahre lang betrieben werden, ohne Bedarf der Nachfüllung des Brennstoffs.
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Kernkraft vom 20.Juni 2024:



Zwei Kernkraftwerksblöcke könnten für diesen Moment ausreichen. Lassen wir Raum für andere, möglicherweise billigere Optionen


18.6.2024 Tschechischer Rundfunk




Die maximalistische Option, vier neue Kernkraftwerksblöcke zu bestellen, ist für die Tschechische Republik riskant. Wenn ihr Bau teurer wird, wie es bei allen europäischen Projekten der Fall ist, wird der Strompreis in Zukunft durch diese Quellen unnötig in die Höhe getrieben. Außerdem würden teure AKW -Blöcke den Vorteil zunichte machen, den billigerer Strom aus Windkraft, Energieeinsparungen oder bessere Netzverbindungen in Europa, die günstigere Teilimporte von Strom ermöglichen, bringen könnten.

Jan Krčál, Plattform Fakten zum Klima
Der Preis für Strom? "Es wird davon abhängen, wie er gebaut werden kann", sagt Studienautor

Dies ist in etwa das Fazit einer Studie von Experten der Plattform Fakten zum Klima mit dem Titel Wege zum sauberen und billigennStrom im Jahre  2050 in der Tschechischen Republik.

Genauso riskant wäre es aber auch, keine neuen Atomkraftwerke zu bauen.

"Die Analyse zeigt, dass die beiden extremen Optionen, nichts zu bauen oder vier Blöcke zu bauen, zwar rentabel sein können, aber gleichzeitig ein großes Risiko darstellen. Würden wir nichts bauen, bestünde das Risiko, dass es zu einem Strommangel kommt oder dass dieser irgendwie aus teureren Quellen ausgeglichen werden muss", sagte Jan Krčál, der Hauptautor der Studie, in der Sendung Geld und Einfluss des tschechischen Rundfunks.



Die Option von vier großen Reaktoren ist vor allem deshalb riskant, weil sich der Strompreis während der Bauphase verteuern könnte, was sich dann auf den endgültigen Strompreis auswirken würde. Außerdem würde ein zu hoher Anteil an Kernenergie die Entwicklung anderer, möglicherweise billigerer Energiequellen verhindern, einschließlich Einsparungen und Importe.

Experten bewerteten daher die Option, einen oder zwei große Blöcke zu bauen, als die am wenigsten riskante.

Die Regierung wird in den nächsten Wochen, etwa Mitte Juli, entscheiden, wie viele neue Kernreaktoren die Tschechische Republik bestellen wird. In der vergangenen Woche erhielt sie die Auswertung der Angebote von zwei Bietern für den schlüsselfertigen Bau der neuen Reaktoren durch den staatlich kontrollierten Investor CEZ.



Die Angebote wurden von der französischen Firma EDF und der südkoreanischen KHNP eingereicht. Ihr Inhalt ist der verbindliche Preis für vier Blöcke, was eine Erhöhung gegenüber der ursprünglichen Option darstellt, als CEZ nur einen Block und eine unverbindliche Option für einen weiteren forderte. Die Änderung wird von dem Unternehmen und der Regierung damit begründet, dass der Stromverbrauch in Zukunft erheblich steigen wird und nach dem Ausstieg aus der Kohle mehr erneuerbare und nukleare Energiequellen benötigt werden.


Laut dem Pressesprecher Roman Gazdik bewertete ČEZ beide Angebote nach "den gleichen Kriterien". Nämlich den Preis pro erzeugter Megawattstunde, zu dem der neue Block Strom von jedem der Bieter erzeugen würde, sagte er.

Laut Krčál ist der Schlüsselfaktor für den künftigen Strompreis nicht nur die Höhe der Investition selbst und die Einhaltung des Zeitplans, sondern auch die Finanzierungskosten, d.h. die Höhe der Kreditzinsen für das gesamte Projekt.



Wenn das Kraftwerk sehr schnell und billig gebaut werden könnte, würden die Kosten ohne Kapitalkosten, die so genannten Overnight-Kosten, laut der neuen Studie von Fakten zum Klima und den Berechnungen der Internationalen Energieagentur etwa 185 Milliarden Kronen (in Preisen von 2022) betragen.

Krčál zufolge ist dies jedoch der Preis für wiederholte Projekte, d. h. für bereits erfundene und erprobte Konstruktionen, bei denen die Auftragnehmer einfach ein bestimmtes Design wiederholen. "Das ist in der Tschechischen Republik nicht der Fall. Denn keiner der beiden Bieter kann direkt seinen Entwurf verwenden und ihn einfach hier bauen", so Krčál, der hinzufügte, dass mit kleinen, aber auch größeren Mehrkosten zu rechnen sei.

CEZ hat die Größe des gelieferten Blocks auf 1.200 MW begrenzt, für EDF bedeutet dies, dass es seinen angebotenen EPR1200-Block von 1.600 MW verkleinern muss. KHNP verfügt über einen Standardblock mit 1400 MW und bietet im Rahmen der CEZ-Ausschreibung auch einen kleineren APR1000-Reaktor an.



Zum Vergleich: Während die ideale Option (Kosten über Nacht) eine Investition von etwa 6.500 Euro pro kW elektrischer Leistung bedeutet, haben reale Projekte, die von EDF in Europa gebaut wurden, viel mehr gekostet, erinnerte Jan Krčál.

In Finnland liegt der Preis für das Projekt Hinkley Point C im Vereinigten Königreich bei etwa 10 000 Euro, während die Kosten für das Projekt im Vereinigten Königreich bis zu 15 000 Euro betragen. Laut Krčál ist es nicht einmal möglich, zu vergleichen, wie viel das KHNP kostet. "Wir haben keine guten Daten, weil die KHNP keine Atomblöcke in Europa gebaut hat, und die europäischen Bedingungen sind nun einmal anders", erklärte er.


Was die Kosten betrifft, so hat der Staat ein günstiges Darlehen für das Projekt zugesagt, das ČEZ nach Inbetriebnahme der Anlage über die nächsten 30 Jahre zurückzahlen wird. Laut Krčál dürfte dies die Kosten für die Stromerzeugung erheblich senken.



Während die Großhandelspreise für Strom auf dem Markt derzeit bei über 90 €/MWh liegen, könnte der Preis für die neue Quelle bei 70-80 €/MWh liegen, wenn das Budget und der Zeitplan eingehalten werden und die Finanzierung günstig ist. Andernfalls könnte er jedoch aufgrund von Komplikationen auf bis zu 150 € ansteigen.

"Wenn ich eine Zahl nennen müsste, würde ich sagen, dass sie bei etwa 100 EUR liegen könnte", schätzte Krčál den Preis und fügte hinzu, dass dies auch das Referenzszenario im mittleren Bereich sei, mit dem die Analyse rechne. "Es wird davon abhängen, wie es gebaut werden kann", schlug er vor.

Auf der Grundlage aller Berechnungen und Schätzungen sagte Krčál, dass es sinnvoll sei, jetzt nur zwei Blöcke zu bestellen und für die anderen beiden in der Zukunft eine Option einzugehen, wenn der Preis noch wirklich günstig ist. In der Zwischenzeit wird die Marktentwicklung klarer sein.

"Die Entwicklung der Windenergie kann die Kosten der Stromerzeugung in der Tschechischen Republik senken. Aber auch das ist mit vielen Unbekannten behaftet.

Es ist nicht klar, wie sie sich hier entwickeln wird, und unter diesem Gesichtspunkt halte ich es für sinnvoller, jetzt mit dem realistischen Bau von nur zwei Kernkraftwerken zu beginnen. Außerdem handelt es sich dabei um ein Volumen, das unter tschechischen Bedingungen bewältigt werden kann und das in Form von Investitionen vom Staat getragen würde", erklärte Krčál.

Wind, Sonne und kleine Reaktoren....

Der Studie zufolge wäre es für die Tschechische Republik optimal, Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 10 GW zu bauen, was nach den Berechnungen der Autoren die Gesamtkosten der Stromerzeugung in der Tschechischen Republik bis 2050 um etwa 15 EUR/MWh senken könnte.

Gegenwärtig ist Strom aus Windkraft jedoch teuer, weil er knapp ist. Bei einer kürzlich durchgeführten Auktion für den Kauf von Windstrom erreichte der Preis 140 EUR/MWh.

Solarkraftwerke sollten laut der Studie eine weitere wichtige Energiequelle sein. "Es ist absolut realistisch, im Jahr 2050 Preise von 50-60 Euro/MWh zu erreichen", sagte Krčál.


Ein weiterer Vorteil von nur zwei großen Kernkraftwerksblöcken ist laut Krčál, dass Platz für den eventuellen Bau kleiner modularer Reaktoren bleibt. CEZ will den ersten im Jahr 2032 auf dem Gelände des Kernkraftwerks Temelín bauen und in Betrieb nehmen.

Die Projekte für modulare Reaktoren befinden sich jedoch noch in der Abschlussphase und im Genehmigungsverfahren und wurden bisher noch nirgendwo auf der Welt kommerziell gebaut. CEZ hat kürzlich die Projekte von vier Unternehmen für weitere Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit ausgewählt. Es handelt sich dabei um GE Hitachi (USA), Rolls Royce (Großbritannien), EDF (Frankreich) und Westinghouse (USA), die sich nicht um die großen Blöcke bewerben konnten.

"Wir befinden uns in intensiven Verhandlungen mit CEZ, um zu sehen, ob wir in Zukunft Partnerschaften eingehen können", sagte Petr Brzezina, Leiter der tschechischen Niederlassung von Westinghouse. Der kleine Reaktor des Unternehmens befindet sich derzeit in den USA im Genehmigungsverfahren, und Brzezina sagte, dass einheimische Firmen mit einer Tradition in der Atomindustrie eine bedeutende Beteiligung daran haben könnten.

"Die ersten Reaktoren dieser Art werden für die Industrie wichtig sein, denn wer die erste Referenz hat, wird nicht nur auf dem heimischen Markt, sondern auch auf dem ausländischen Markt einen großen Vorteil haben", sagte er.

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Nuclear Energy Conference: Risiken für die nukleare Ausschreibung - Erfahrungen ihrer Teilnehmer sind problematisch oder unzureichend

20.6.2024 Ekolist.cz



Die Teilnehmer an der Ausschreibung, auf deren Grundlage die Tschechische Republik und CEZ Hunderte von Milliarden Kronen in den Bau von ein bis vier neuen Atomblöcken investieren wollen, sind sicherlich nicht in bester Kondition. Experten, die EDF, KHNP und Westinghouse seit langem in ihren Heimatländern verfolgen, sind der Meinung, dass die Unternehmen die grundlegenden Probleme, die ihre jüngsten Projekte erschwert haben, noch nicht gelöst haben.

Westinghouse, das offiziell immer noch ein Bieter ist, ist das einzige Unternehmen, das über vollständige Referenzpläne für den AP1000-Reaktor verfügt. Vor allem in den Vereinigten Staaten sind die Baukosten jedoch drastisch gestiegen, was zum Konkurs des Unternehmens geführt hat. Das französische Staatsunternehmen EDF bietet in der Tschechischen Republik den Reaktor EPR1200 an, der bisher noch nirgendwo auf der Welt gebaut wurde.

Die Erfahrungen mit dem Bau größerer EPR-Reaktoren im Vereinigten Königreich, in Finnland oder in seinem Heimatland Frankreich deuten ebenfalls auf erhebliche Steigerung der Projektkosten und Bauverzögerungen hin. Der erste seiner Art wäre auch der vom koreanischen Unternehmen KHNP angebotene APR1000-Reaktor, der im Übrigen weder in Europa noch in den Vereinigten Staaten über Erfahrungen mit dem Bau verfügt.

Die Referate der Experten wurden auf der heutigen Nuclear Energy Conference 2024 "Risiken des tschechischen Reaktor-Deals des Jahrhunderts" vorgestellt, die von der DUHA-Bewegung, Calla und Südböhmischen Müttern organisiert wurde.

Die Präsentationen und eine Videoaufzeichnung der Reden werden in den nächsten Tagen auf der Konferenz-Website https://nec2024.jadernaenergetika.eu zur Verfügung stehen

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Aus den Beiträgen der Referenten wählen wir aus:



*Tim Judson, Direktor des Nuclear Information and Resource Service sagte heute:
"Länder, die den Bau von Atomreaktoren planen, sollten sehr vorsichtig sein, wenn sie mit Westinghouse über den AP1000-Reaktor verhandeln. Westinghouse verheimlicht nicht, dass es die Verantwortung für Kostensteigerungen und Bauverzögerungen nicht übernehmen kann. Westinghouse gelang es nicht, eine zuverlässige Lieferkette für die Herstellung von Schlüsselkomponenten und -Konstruktionseinheiten aufzubauen. Die Abhängigkeit von lokalen Herstellern, die keine Erfahrung mit dem AP1000-Reaktor haben, könnte zu ähnlichen Ergebnissen führen wie in den Vereinigten Staaten, wo zwei Reaktoren aufgegeben und zwei weitere zu Kosten gebaut wurden, die 21 Milliarden Dollar höher waren als ursprünglich vereinbart.



*Yves Marignac, Energieberater beim Institut négaWatt, sagte:
"Die französische Nuklearindustrie bereitet eine Reihe neuer Projekte in Frankreich und im Ausland vor, obwohl sie vor nie dagewesenen ernsthaften technischen und finanziellen Herausforderungen steht. Dazu gehören die EPR1200-Reaktoren, die EDF der Tschechischen Republik anbietet, obwohl sie noch nicht getestet wurden. Angesichts der bisherigen Erfahrungen bin ich der Meinung, dass die Firma EDF keine Garantie für die Qualität der Lieferung, den Zeitplan oder die Baukosten übernehmen kann

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*Jeong Yoon Lee, Präsident von Nuclear Safety and Future fügte hinzu:
"Der Reaktor APR1000 ist kein bewährter Reaktortyp, der die europäischen Sicherheitsanforderungen erfüllt. Das Projekt wird sich von allen anderen Projekten unterscheiden, an denen das Unternehmen bisher beteiligt war. KHNP wird wahrscheinlich viel ausprobieren müssen, und das Projekt in der Tschechischen Republik wird eine große Herausforderung für das Unternehmen darstellen.  Es ist ungewiss, ob das Unternehmen in der Lage sein wird, die Schwierigkeiten zu überwinden.
/gr/



Roboter für die Aufräumarbeiten im Atomkraftwerk Fukushima eingesetzt
20.6.2024 Ceskobudejovicky denik


Dreizehn Jahre nach einem der schlimmsten Nuklearunfälle werden in den zerstörten Blöcken des japanischen Kernkraftwerks Fukushima Maschinen eingesetzt, die geschmolzenen Brennstoff reinigen sollen. Das ist die Hoffnung, nachdem eine Reihe von Verzögerungen und Komplikationen die Ergebnisse der ersten Tests eines neu entwickelten Roboters gegeben haben, berichtet die Agentur AP.

Bei einer Vorführung in einer Werft in Kobe, Westjapan, wo die Roboter von Mitsubishi entwickelt werden, stieg das mit einer Zange ausgestattete Gerät langsam durch ein Teleskoprohr zu einem Kieshaufen hinab und schöpfte ein einzelnes Korn auf.
Das Energieunternehmen plant, bei seinem ersten Testeinsatz im Kraftwerk drei Gramm geschmolzenen Brennstoff zu entfernen. "Wir betrachten den bevorstehenden Test zur Entfernung von Brennstoffresten als einen äußerst wichtigen Schritt", erklärte Yusuke Nakagawa, der für das Projekt verantwortlich ist, gegenüber der Agentur.


DEKONTAMINATIONSPROBLEME …..


Ursprünglich wollten die Betreiber der Atomanlage 10 Jahre nach dem Unfall mit der Dekontaminierung der Reaktoren beginnen. Doch die Arbeiten auf dem verwüsteten und radioaktiv verseuchten Gelände sind auf Probleme gestoßen.

Im Jahr 2019 begannen ferngesteuerte Geräte damit, Brennstäbe aus den Lagertanks in Block drei zu holen, berichtete damals die BBC. Es dauerte allein zwei Jahre, um etwa fünfhundert Brennstäbe in Container umzuladen und in ein Zwischenlager zu transportieren.

Japanische und britische Ingenieure entwickelten einen massiven, achtzehn Meter langen und 4,6 Tonnen schweren Roboterarm für die Aufräumarbeiten an den Reaktoren, berichtete die Website Nuclear Engineering International. Seine Entwicklung wurde durch Verzögerungen aufgrund der Covid-19-Pandemie und dann durch technische Probleme beeinträchtigt. Der Arm wird etwa drei Monate brauchen, um den verwüsteten Korridor zum Reaktor zu öffnen. Die Konstrukteure beabsichtigen, den getesteten Roboter in einem Teleskoprohr, das einer hohlen Angelrute ähnelt, für die erste Brennstoffentnahme im Reaktor einzusetzen.

In den drei beschädigten Reaktoren befinden sich noch 880 Tonnen hochradioaktiver geschmolzener Brennstoff. Kritiker halten den Plan der Regierung und des Unternehmens, das Kraftwerk innerhalb von 30 bis 40 Jahren zu sanieren, für zu optimistisch.

/gr/



Indien will in diesem Jahr die meisten Kohlekraftwerke in einem Jahrzehnt in Betrieb nehmen

20.06.2024 Hospodarske noviny


Indien muss die Stromerzeugung rasch steigern, um den wachsenden Strombedarf zu decken. Es ist daher auf fossile Brennstoffe angewiesen. In dem im März 2025 endenden Fiskaljahr soll die Kapazität der Kohlekraftwerke in Indien um 15,4 Gigawatt (GW) steigen, der höchste Zuwachs seit neun Jahren. Dies berichtet die Agentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Quellen.

Indien hat sich ehrgeizige Ziele für saubere Energie gesetzt, doch das rasche Wirtschaftswachstum hat die Abhängigkeit des Landes von Kohle, die als der schmutzigste fossile Brennstoff gilt, erhöht. Drei Viertel der Stromerzeugung des Landes entfallen inzwischen auf Kohle, und die Regierung geht davon aus, dass sie noch mindestens ein Jahrzehnt lang der wichtigste Brennstoff bleiben wird.
Die Situation wird durch eine zunehmende Hitzewelle verschärft, die den Stromverbrauch jedes Jahr auf neue Rekorde treibt. In der Metropole Delhi beispielsweise wurde in dieser Woche ein Tagesverbrauch von 8.647 Megawatt verzeichnet, berichtete die britische BBC. Die Behörden führen den erhöhten Stromverbrauch auf Faktoren wie den verstärkten Einsatz von Lüftungsanlagen zurück.


In den letzten zehn Jahren konnte Indien seine Kapazität an erneuerbaren Energien um mehr als 100 Gigawatt steigern. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wurde jedoch durch unzureichende Stromspeicherkapazitäten gebremst.
Batteriespeicher sind auf dem wettbewerbsorientierten indischen Strommarkt noch nicht verfügbar, und die meisten Pumpspeicherprojekte, die eine alternative Speichertechnologie darstellen, stecken noch in den Kinderschuhen. Zu den anderen kohlenstoffarmen Optionen gehören große Staudämme und Kernkraftwerke, aber auch diese entwickeln sich nur langsam.

Indien hat im vergangenen Jahr erklärt, dass es bis zum Jahr 2030 fast 90 GW an Kohlekraftwerkskapazität hinzufügen will. Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 28,5 GW befinden sich derzeit im Bau, und der Bau von 50 GW Kohlekraftwerken soll in den nächsten drei Jahren in Auftrag gegeben werden, so die Quellen.

/gr/



Polnische Atom-Peripetie als Warnung für die Tschechische Republik
20.6.2024 LN


Polens zweites Atomprojekt wird möglicherweise nicht realisiert. Das zumindest besagen Informationen des Portals Polityka Insight, die hinter den Kulissen gehandelt werden. Die Regierung soll dem Energiekonzern ZE mitgeteilt haben, dass sie aus dem gemeinsamen Plan aussteigt.

Bislang ist alles im Nebel der Politik, bei der Schießerei zwischen der Regierung und der Opposition geht es mehr um Phrasen als um Argumente. Die tschechische Regierung sollte es als Warnung wahrnehmen. Es geht darum, dass das neue polnische Kabinett, das aus den Wahlen des letzten Jahres hervorging, allmählich die großen Verträge seiner Vorgänger überdenkt. Zu den größten gehören zwei mit Korea verbundene Verträge. Dabei handelt es sich um den umfangreichen Kauf von Rüstungsgütern und das bereits erwähnte Kernkraftwerk, das von der koreanischen Firma KHNP gebaut werden sollte. KHNP bewirbt sich auch um den Auftrag zum Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany.


Kurzum, es scheint, dass die polnische Regierung die übereilt abgeschlossenen Verträge ihrer Vorgänger überdenken will. Einer der Gründe dafür ist, dass sie ohne Ausschreibungsverfahren vergeben wurden.
Solch eine Vorgehensweise ist möglich, aber die Frage ist, ob es sich lohnt. Das zweite Fragezeichen ist die Bereitschaft der Vorgängerregierung, ein Kernkraftwerksprojekt an einem Standort zu realisieren, der dafür nicht geeignet ist. Es scheint, als ob es nicht um das bestmögliche Kraftwerk, sondern um die bestmögliche Nutzung eines bestimmten Grundstücks durch einen privaten Eigentümer gehen würde. Es wird auch erwähnt, ob es nicht ein Risiko sei, mit den Koreanern zusammenzuarbeiten, die weder eine europäische Referenz für ihren Reaktor haben, noch eine Lizenzvereinbarung mit dem amerikanischen Unternehmen Westinghouse, auf dessen Technologie der koreanische Reaktor basiert.

Die tschechische Regierung hat nun die Auswertung der Atomausschreibung für (bis zu) vier Reaktoren auf dem Tisch, die von CEZ gemacht hat. Die Bieter sind die koreanische KHNP und die französische EdF, und es ist Sache der Regierung, zu entscheiden, wen sie letztendlich auswählt. Sie kann jeden ausschließen. Beide Bieter haben ihre Vor- und Nachteile, und selbst ein kleines Detail, das die Regierung für wichtig hält, kann am Ende entscheidend sein.


Das polnische Beispiel zeigt, dass eine neue Regierung ein Problem mit einer großen Entscheidung haben kann. Die Öffentlichkeit sollte auch wissen, was genau zu einer bestimmten Entscheidung geführt hat. Zweifel können schnell zurückkehren und die tschechische Wette auf die Kernkraft erschweren.

/gr/




Die Koreaner werden wahrscheinlich kein Atomkraftwerk in Polen bauen. Das Projekt mit PGE liegt vorerst auf Eis

20.6.2024 Ekonomicky denik David Tramba


Das Interesse der Koreaner am Erfolg bei der tschechischen Atomausschreibung dürfte weiter wachsen. Dies ist das einzige Projekt, mit dem die koreanische Firma KHNP in naher Zukunft in Europa Erfolg haben könnte. Das andere erwähnte Projekt, das den Bau eines Kernkraftwerks in Polen betrifft, ist eingefroren und auf unbestimmte Zeit verschoben, wie lokale Medien berichten, angeblich wegen der skeptischen Haltung der neuen polnischen Regierung.

Diese überraschende Information wurde in den letzten Tagen von dem Analyseteam von Polityka Insight gemeldet, von dem die Information die polnischen Medien aufgriffen. So schrieb die Website Bankier.pl, dass Dariusz Marzec, der Vorstandsvorsitzende des Energieunternehmens PGE, den anderen Investor, das Unternehmen ZE PAK des Milliardärs Zygmunt Solorz-Żak, über das Einfrieren der Arbeiten an einem gemeinsamen Projekt zum Bau eines Kernkraftwerks in der Nähe der Stadt Patnów informiert habe. Noch im April hatte Marzec versichert, dass die Arbeiten an dem Projekt planmäßig verlaufen würden.

In der offiziellen Erklärung von PGE wird die Schuld auf die polnische Regierung geschoben. "Solche wichtigen und entscheidenden Investitionen für die nationale Energiesicherheit können nicht ohne eine umfassende Regierungsstrategie in diesem Bereich durchgeführt werden. Daher sind politische Entscheidungen von zentraler Bedeutung, und es ist die Regierung, die bestimmen wird, welche Projekte an welchen Standorten Gegenstand weiterer detaillierter technischer Analysen sein werden", so PGE gegenüber der Website Bankier.pl.



Die neue polnische Regierung unter Premierminister Donald Tusk scheint beschlossen zu haben, die nuklearen Ambitionen des vorherigen konservativen Kabinetts zu bremsen. Sie waren zu ehrgeizig. Zusätzlich zu dem bereits unterzeichneten Regierungsabkommen mit den Vereinigten Staaten über den Bau von drei AP1000-Reaktoren von Westinghouse in Nordpolen wollen private und halbstaatliche Unternehmen mit dem Bau kleinerer modularer Reaktoren in großem Maßstab beginnen. Am aktivsten in diesem Bereich ist das Konsortium aus Orlen und Synthos.

Weitere Argumente, die gegen den Bau koreanischer APR1400-Blöcke auf polnischem Gebiet sprechen, finden sich im Text der Website Strefa inwestorów, die in der Regel über sehr gute "Insider"-Informationen zum Wirtschaftsgeschehen verfügt. Dort heißt es, dass der gewählte Standort, Patnów, für den Bau eines Kernkraftwerks nicht geeignet ist, und es wird auch spekuliert, dass die Koreaner keine ausreichend attraktive Finanzierung für die Bauzeit anbieten können. Ein weiteres Risiko ist der ungelöste Genehmigungsstreit zwischen KHNP und Westinghouse.


Die Begeisterung für die Kernenergie lässt allmählich nach….

Aber auch die Zusammenarbeit der polnischen Regierung mit Westinghouse verläuft nicht ganz reibungslos. Westinghouse ist nicht in der Lage, den Preis und die Dauer des Baus zu garantieren, was wahrscheinlich auch die Hauptgründe für das Scheitern bei der tschechischen Atomausschreibung sind. Die Website Strefa inwestorów wies im Februar darauf hin, dass die Situation in Polen ähnlich ist und dass Westinghouse auch dort (zumindest bisher) keine Garantien gegeben hat. Diese konkreten Parameter der neuen Blöcke werden erst bei der Vertragsunterzeichnung im Jahr 2025 bekannt gegeben.

Zur Erinnerung: Die Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen PGE, ZE PAK und dem koreanischen Unternehmen KHNP wurde im Oktober 2022 unterzeichnet. Das Projekt kam zunächst zügig voran. Im November des letzten Jahres bestätigte das Ministerium für Klima und Umwelt grundsätzlich, dass die geplante Investition im Einklang mit den energiepolitischen Zielen Polens steht. Das Konsortium aus PGE und ZE PAK sah den Bau von zwei APR1400-Blöcken mit einer Gesamtleistung von 2.800 MW vor, von denen der erste bereits im Jahre 2035 in Betrieb gehen sollte.

Erst in den letzten Monaten ist das Projekt ins Stocken geraten. Dies geschah zu dem Zeitpunkt, als die Entscheidung über die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für ein Kernkraftwerk am Standort Patnów anstand. Im Mai bestätigte eine von ISB News zitierte Quelle, dass PGE noch sehr weit von einer Investitionsentscheidung für das Kernkraftprojekt entfernt ist.

Sollte sich diese Information bestätigen, wäre dies ein großer Verlust für das koreanische Unternehmen KHNP. Eine weitere Hoffnung für einen erfolgreichen Eintritt in den europäischen Markt ist der Gewinn in der tschechischen Atomausschreibung. CEZ hat bereits die Angebote von der koreanischen Firma KHNP und der französischen EDF erhalten und ausgewertet. Der Name des Gewinners soll von der tschechischen Regierung bis Mitte Juli bekannt gegeben werden.

/gr/




In den USA wurde der Bau eines kommerziellen Natriumreaktors gestartet
19.6.2024 oenergetice.cz Jakub Maly

TerraPower, ein Unternehmen für Nuklearinnovationen, hat den Baubeginn des Demonstrationsreaktorprojekts Natrium1 gefeiert. Dies ist das erste fortschrittliche Reaktorprojekt im Nordatlantik, das von der Entwurfsphase in die Bauphase übergeht. Das Unternehmen ist insofern damit interessant, dass es von Bill Gates gegründet wurde, der ein persönliches Interesse am Bau des Natrium-Reaktors hat.


"Dieser Baubeginn markiert den Beginn einer neuen Ära der Kernenergie. Der Natrium-Reaktor ist mehr als ein Entwurf, er ist eine Anlage, die eine saubere Energiewende ermöglichen und unsere historischen Energiegemeinschaften unterstützen wird", sagte Chris Levesque, Präsident und Generaldirektor von TerraPower.

Die Bauarbeiten begannen im Bundesstaat Wyoming, der historisch gesehen der größte Kohleproduzent der USA ist und natürlich unter dem Rückgang des Kohlebergbaus gelitten hat. "Unsere innovative Natrium-Technologie wird sichere, kohlenstofffreie Energie und eine Energiespeicherung im Gigawattbereich ermöglichen", sagte Levesque.

Auf dem Höhepunkt der Bauarbeiten werden für das Projekt etwa 1.600 Arbeitskräfte benötigt, und die Bauzeit wird voraussichtlich fünf Jahre betragen. Sobald die Anlage in Betrieb ist, schätzt das Unternehmen, dass 250 Personen für den täglichen Betrieb,
einschließlich der Sicherheit der Anlage, benötigt werden.

Der Reaktor wird in der Nähe eines stillgelegten Kohlekraftwerks gebaut und ist das einzige Projekt der Welt des Übegangs von der Kohle zur Kernkraft, das bereits in die Bauphase übergangen ist.

Die Bauarbeiten haben nur für die nichtnuklearen Teile begonnen, womit das Verfahren zur Prüfung des Antrags auf eine Genehmigung bei der örtlichen Atomaufsichtsbehörde, der Nuclear Regulatory Commission, eingeleitet wird, die nach ihrer Genehmigung den Bau des eigentlichen Kernreaktors ermöglichen wird. Das Prüfungsverfahren wird einige Jahre dauern, so dass TerraPower in der Zwischenzeit mit dem Bau der nicht-nuklearen Teile der Anlage fortfahren wird. Im nächsten Jahr wird mit dem Bau der so genannten "Energie-Insel" begonnen, in der Dampfturbinen und andere Maschinen untergebracht werden sollen. Der Reaktor wird schließlich Teil der "Nuklearinsel" sein, deren Baubeginn für das Jahr 2026 vorgesehen ist.
/gr/

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen tschechischen Zeitungsartikeln aus dem Energiebereich vom 21.Juni 2024:



EDF unterzeichnete mit tschechischen Firmen Verträge über Lieferungen
21.6.2024 HN Jan Broz

Welcher der beiden Bieter wird neue Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik bauen? Das Energieunternehmen CEZ hat der Regierung bereits seine Empfehlung übermittelt. An der Entscheidung des Energieunternehmens kann also das französische Energiekonzern EDF und die südkoreanische Firma KHNP nichts mehr ändern. Das Kabinett von Petr Fiala muss jedoch nicht dem Urteil der Energieexperten folgen, wenn es der Meinung ist, dass es für die Tschechische Republik sinnvoller ist, mit dem zweiten Bieter zusammenzuarbeiten.

Die Gründe, die die Regierung dazu veranlassen könnten, sich über die Einschätzung der Firma CEZ hinwegzusetzen, lassen sich nur schwer in die strengen Parameter der Atomausschreibung einbauen. Zum Beispiel die strategisch-politische Zusammenarbeit mit einem der Bieterländer oder die Chancen der tschechischen Industrie auf lukrative Aufträge bei tschechischen und ausländischen Projekten. Die Aktivitäten von KHNP und EDF lassen also nicht nach.


Zuletzt haben die Franzosen in dieser Hinsicht gepunktet. In Paris unterzeichneten sie Verträge mit fünf tschechischen Unternehmen, in denen der Umfang der Lieferungen für ein mögliches künftiges Projekt festgelegt wird. Im Einzelnen handelt es sich um die Firmen: Armatury-Gruppe, I&C Energo, die Sigma-Gruppe, Skoda JS und ZAT. "Darüber hinaus sind wir dabei, mit einer großen Anzahl von Unternehmen den Arbeitsumfang zu ermitteln, den sie zum tschechischen Projekt sowie zu anderen Projekten im Ausland beitragen können. Das sind etwa 90 Unternehmen von den 200, die wir ursprünglich identifiziert haben", erklärte der EDF-Chef Luc Rémont gegenüber der Zeitung HN. .


Die tschechischen Atomfirmen haben in den letzten Monaten zahlreiche Kooperationsvereinbarungen mit den beiden Finalisten unterzeichnet. Die Enttäuschung über die unverbindlichen Dokumente hat jedoch in letzter Zeit zugenommen, und sie haben angedeutet, dass sie einige Wochen vor der Bekanntgabe des Gewinners des Hundert-Milliarden-Auftrags für bis zu vier Reaktoren gerne konkretere Verträge in der Hand hätten. Nach Ansicht von Jozef Perlik, dem Geschäftsführer der Tschechischen Energie - Allianz, einer Vereinigung von Lieferfirmen von Komponenten aus dem Nuklearbereich, handelt es sich bei den in Paris unterzeichneten Vereinbarungen um genau diese Art von Verträgen.


"Der Partner verpflichtet sich, dass das Unternehmen für einen bestimmten, genau beschriebenen Umfang angefragt wird. Es gibt auch definierte Regeln, auf deren Grundlage die Untersuchung stattfinden wird, und es gibt eine klare Zusage, dass das Unternehmen, wenn sein Angebot wettbewerbsfähig ist, der bevorzugte Lieferant sein wird", sagte Perlik.


Die Industrie-Vertreter haben lange gehofft, dass sie sich 65 Prozent oder mehr des Auftragswerts teilen können. Wenn also ein neuer Block 340 Milliarden Kronen kostet, wie kürzlich von Fakten zum Klima berechnet, würden 220 Milliarden in der Tschechischen Republik bleiben. Die in Paris unterzeichneten Verträge sind jedoch nur der Anfang, um das Ziel zu erreichen. "Wir sind noch weit davon entfernt, die 65 Prozent zu erfüllen, die wir gerne für jeden Bieter unter Vertrag hätten. Es handelt sich um eine Anfangsphase, und wir sprechen über Einheiten von Prozentsätzen", sagte Perlik.


Aber auch die koreanische Firma KHNP bleibt in dieser Hinsicht nicht weit dahinter stehen. Der südkoreanische Zulieferer von Energiekomponenten Doosan hat vor kurzem angekündigt, dass er 3 Milliarden Kronen in der Tschechischen Republik investieren wird. Er plant, die Produktion von luftgekühlten Dampfturbinengeneratoren in sein Werk Skoda Power in Pilsen zu verlegen. "Gleichzeitig planen wir, in Pilsen ein Zentrum für Wasserstoffverbrennungsturbinen in Europa zu errichten, das weitere Arbeitsplätze schaffen und die Tschechische Republik auf die Landkarte der wenigen Hersteller in der Welt setzen wird", sagte Seungwoo Sohn, Generaldirektor der Doosan Enerbility Power Service Business Group. Das in Pilsen ansässige Skoda-Werk würde das tschechische Kraftwerk mit einer Turbine beliefern, die eine der größten Komponenten des Kraftwerks darstellt, falls KHNP den Zuschlag erhält.

Welchen der Bieter CEZ der Regierung empfohlen hat, bleibt geheim. Hinter den Kulissen deuten jedoch immer mehr Hinweise auf die Koreaner hin. Den Franzosen werden jedoch bessere Chancen eingeräumt, wenn es darum geht, wie die Regierung entscheiden wird.

/gr/



Schweden will Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken auf 80 Jahre prüfen

20.6.2024 oenergetice.cz
Autor:
Jiri Puchnar



Die Eigentümer der schwedischen Kernkraftwerke Forsmark und Ringhals wollen die Möglichkeit prüfen, die Laufzeit der Reaktoren von derzeit 60 auf 80 Jahre zu verlängern. Damit würden die Atomanlagen bis in die 60er Jahre Strom liefern.

Die Studie zur Verlängerung der Lebensdauer der fünf Blöcke um 20 Jahre wird detaillierte Kostenberechnungen und eine Risikoanalyse im Hinblick auf die Beibehaltung von Fachwissen und Lieferanten umfassen. Nach dieser Analyse kann dann eine endgültige Investitionsentscheidung getroffen werden. Die meisten der erforderlichen Investitionen sind für das nächste Jahrzehnt geplant, informierte die Gesellschaft Vattenfall.

Björn Linde, Generaldirektor von Forsmark Kraftgrupp AB und Ringhals AB, sagte, dass die Vorstudie zeige, dass die Verlängerung des Betriebs der Blöcke eine effiziente Nutzung bestehender Investitionen darstelle, einen Beitrag zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung leiste und der weitere Betrieb der Reaktoren keine komplexen Genehmigungsverfahren erfordere.

Die anfallenden nuklearen Abfälle würden in bestehenden und geplanten Endlagern deponiert.

Bild: Visualisierung des Endlagers für abgebrannte Brennelemente in Forsmark. Die Gesamtlänge des Tunnelsystems beträgt mehr als 60 Kilometer. Unterirdisch erstreckt sich das Endlager über eine Fläche von drei bis vier Quadratkilometern. Es befindet sich in einer Tiefe von 500 Metern.

Die Verlängerung der Lebensdauer der Reaktoren in Forsmark und Ringhals würde Investitionen in Höhe von schätzungsweise 40-50 Mrd. SEK (ca. 89-111 Mrd. Kronen) für den Ersatz oder die Erneuerung von Systemen und Komponenten erfordern. Der technische Teil der Investitionen umfasst Bereiche wie Wartung, Sanierung oder Ersatz von Komponenten wie Turbinen, Kondensatoren und Generatoren sowie die Modernisierung von Kontroll- und Steuerungssystemen. Investitionen sind auch in Umspannwerke und Stromleitungen, Anlagengebäude und andere Infrastrukturen erforderlich.


Die Bedeutung der Kernkraft….

"Die Verlängerung des Betriebs der fünf Reaktoren in Forsmark und Ringhals um 20 Jahre könnte mehr als 800 TWh kohlenstofffreien Strom liefern. Bei dem heutigen Verbrauch würde Schweden diese Strommenge etwa 6 Jahre lang beziehen", informierte Vattenfall.

"Deshalb ist es absolut notwendig, nicht nur in neue Kernkraftwerke, sondern auch in unsere bestehenden Reaktoren zu investieren", sagte Torbjörn Wahlborg, Executive Vice President für Erzeugung in Vattenfalls in der nordischen Region. "Nach den umfangreichen Nachrüstungen, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden, sehen wir gute Aussichten für eine Laufzeitverlängerung von bis zu 20 Jahren."

/gr/




Eine Sicherung gegen vorzeitigen Kohleausstieg: Wenn sich ein Kraftwerk schließt, kann es ein Konkurrent übernehmen
20.6.2024 Seznam Zpravy

Gestern debattierten die Abgeordneten zum ersten Mal über Änderungen des Energiegesetzes, die dem rasanten Ausstieg aus der Kohle entgegenwirken sollen. Wenn ein Kraftwerk zu früh geschlossen wird, wird der Staat es einem Konkurrenzunternehmen überlassen und den Betrieb subventionieren können. Die Paragraphs können jedoch noch geändert werden.

Für den Fall eines abrupten Endes der Kohle, die in der Tschechischen Republik immer noch der wichtigste Brennstoff ist, wird es eine neue Notstandsregelung im Gesetz geben. Am Donnerstag erhielt es im Wirtschaftsausschuss des Unterhauses 100 Prozent Zustimmung, auch die Opposition war dafür, so dass es gute Chancen hat, verabschiedet zu werden.

Nach den neu vorgeschlagenen Abschnitten des Energiegesetzes soll der Staat die Möglichkeit erhalten, auslaufende Kraftwerke noch am Laufen zu halten. Das Prinzip sieht vor, dass der Betreiber eines Kohlekraftwerks dessen Schließung im Voraus ankündigen muss und die Behörden das Kraftwerk dann einem Konkurrenten überlassen können. Die Betriebsverluste werden aus den Einnahmen für die so genannten Unterstützungsleistungen beglichen.

Mit anderen Worten: Sie werden in den Strompreisen aufgelöst.

Diese Sicherung ist seit dem Frühjahr in Vorbereitung, als Sev.en warnte, dass es seine beiden Kraftwerke in Pocerady und Chvaletice bereits im nächsten Jahr schließen könnte. Als Grund nannte das Unternehmen veränderte Marktbedingungen. Insbesondere sei die Zeit der hohen Preise vorbei, und die Verbrennung von Kohle sei aufgrund von Geldstrafen für Treibhausgasemissionen nicht mehr rentabel.

Ob die Sev.en-Kraftwerke tatsächlich geschlossen werden, ist noch ungewiss. Das Unternehmen hat noch keine unumkehrbaren Schritte unternommen und wartet die Preisentwicklung und wahrscheinlich auch die endgültige Form der Paragraphs für das subventionierte Notprogramm ab. Die anderen drei großen Akteure - CEZ, Sokolovska uhelna und EPH - haben bisher nur vom Ende der Strom,-und Wärmeproduktion aus Kohle erst in späteren Jahren gesprochen.



Die neuen Paragraphen wurden vom Industrieministerium für die Regierungsabgeordneten vorbereitet. In Abschnitt 12 des Gesetzentwurfs heißt es nun, dass die Energieregulierungsbehörde im Notfall den Eigentümer zur Bereitstellung von Energieanlagen verpflichten" und dann die Bedingungen für den Weiterbetrieb unter einem neu ernannten Verwalter festlegen wird.

Laut dem ODS-Abgeordneten Ivan Adamec, der als Berichterstatter in der Abgeordnetenkammer für den Gesetzentwurf zuständig ist, soll mit der Änderung gerade sichergestellt werden, dass der neue Betreiber jemand anderer ist. Dies ist ähnlich wie bei den Energiehändlern, was bei der gefallenen Bohemia Energy der Fall war. Die Energieregulierungsbehörde wählte für ihre Kunden neue Anbieter aus und verpflichtete sie zur Belieferung.

/gr/



Verbrauch von fossilen Brennstoffen war auch im vorigen Jahr auf Rekordniveau, sagt die Studie
20.6.2024 idnes.cz jla

Obwohl der weltweite Anteil sauberer Energien allmählich steigt, sieht es bei den fossilen Brennstoffen ähnlich aus. Ihr Verbrauch erreichte im vergangenen Jahr sogar einen Höchststand und führte dazu, dass erstmals 40 Gigatonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangten. Laut einer Studie des Energy Institute greifen vor allem unterentwickelte Volkswirtschaften zunehmend auf Kohle, Gas und Öl zurück.




Die neuen Erkenntnisse bedrohen die bisherigen Hoffnungen der Klimawissenschaftler, die in der Vergangenheit davon sprachen, dass 2023 das Jahr sein wird, in dem die weltweiten Kohlendioxidemissionen ihren Höhepunkt erreichen und ihre Nutzung danach stark zurückgehen wird, berichtet The Guardian. Doch solche Schätzungen haben sich bisher nicht bewahrheitet.



Der Verbrauch fossiler Brennstoffe stieg im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so eine Studie des Energy Institute, einer weltweiten Fachorganisation für den Energiesektor. Während die Emissionen der Energiewirtschaft in den Industrieländern ihren Höhepunkt erreicht haben, steigt die Abhängigkeit der Entwicklungsländer von Kohle, Gas und Öl weiter an.


Der Verbrauch von Öl und Kohle nimmt zu…...

Insgesamt waren fossile Brennstoffe im vergangenen Jahr für 81,5 Prozent der weltweiten Energieerzeugung verantwortlich, ein Rückgang um 0,5 Prozentpunkte gegenüber 2022. In der Zwischenzeit produzierten Wind- und Solarenergie im Jahr 2023 Rekordmengen an sauberem Strom. Ihre Leistung stieg im vergangenen Jahr um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erreichte mit 4.748 Terawattstunden einen neuen Rekord, so die Berater von den Gesellschaften KPMG und Kearney, die auch an der Studie mitgearbeitet haben.



"In einem Jahr, in dem die Bedeutung der erneuerbaren Energien neue Rekordhöhen erreicht hat, ist der Anteil der fossilen Brennstoffe praktisch unverändert geblieben", kommentiert Simon Virley, Leiter des Bereichs Energie und natürliche Ressourcen bei KPMG in Großbritannien. Das Tempo der Energiewende hin zu saubereren Alternativen ist langsam, sagt er.




Der größte Anstieg war beim weltweiten Ölverbrauch zu verzeichnen, der im Vergleich zu 2022 um 2 Prozent zunahm und damit zum ersten Mal die Marke von 100 Millionen Barrel pro Tag überschritt. Der weltweite Kohleverbrauch stieg um 1,6 Prozent und die Erdgasnachfrage blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil.

"Wir sehen Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen in den entwickelten Volkswirtschaften ihren Höhepunkt erreicht, aber dies steht im Gegensatz zu den unterentwickelten Ländern, die weiterhin fossile Brennstoffe für die wirtschaftliche Entwicklung und die Verbesserung der Lebensqualität einsetzen", kommentiert der Analyst Nick Wayth als Executive Director des Energy Institute die aktuellen Trends.



In Indien beispielsweise stieg der Verbrauch fossiler Brennstoffe im vergangenen Jahr um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was bedeutet, dass das Land zum ersten Mal in der Geschichte mehr Kohle verbraucht hat als Europa und Nordamerika zusammen. In Europa hingegen sank der Anteil der fossilen Brennstoffe am Verbrauch zum ersten Mal seit der industriellen Revolution unter 70 Prozent, was vor allem auf die sinkende Nachfrage und das Wachstum der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.

Insbesondere die europäische Nachfrage nach Erdgas ist seit dem Ausbruch der russischen Invasion in der Ukraine, die zu einem starken Einbruch der Gasimporte nach Europa führte, rückläufig. Die gesamte Gasnachfrage in Europa ging im Jahre 2023 um 7 Prozent zurück. Im Jahr davor lag der Rückgang bei rund 13 Prozent, berichtet The Guardian.



Quelle: https://www.idnes.cz/ekonomika/zahranic ... ntent=main
/gr/




Nach Temelin und Dukovany zeigt die virtuelle Realität verbotene Stellen auch in Dlouhe strane
21.6.2024 tojesenzace.cz

Schn die dritte virtuelle Tour für das Energieunternehmen CEZ wurde vom Kreativstudio Brainz Immersive vorbereitet. Diesmal wird das leistungsstärkste Pumpspeicherkraftwerk der Tschechischen Republik, Dlouhe strane, vorgestellt. In den ersten zwei Monaten stieß der virtuelle Rundgang auf großes Interesse - mehr als 7.000 Menschen sahen ihn im Besucherzentrum.
Dlouhe strane und weitere virtuelle Rundgänge durch Temelin und Dukovany werden auch im Rahmen des Begleitprogramms des Internationalen Filmfestivals in Karlovy Vary zu sehen sein. Was macht die neue virtuelle Tour einzigartig?

Dlouhe strane, ein Kraftwerk mit mehreren "Bests", darunter die größte Umkehrturbine in ganz Europa, zeigt seine verborgenen Ecken in der virtuellen Realität. Sie bietet den Besuchern die einmalige Gelegenheit, direkt ins Innere des Kraftwerks zu blicken - zum Beispiel auf den Grund des abgelassenen Tanks, ins Innere des Generators oder in einen speziellen Aufzug, der in der Mitte des Berges versteckt ist.

Neben diesen dokumentarischen Einblicken, die von einer Erzählerstimme begleitet und durch Wissensquizze bereichert werden, können die Besucher auch ein interaktives 3D-Modell des gesamten Kraftwerks ausprobieren. Die relativ komplexe Funktionsweise des Pumpspeicherkraftwerks, das als gigantische Energiebank dient, kann buchstäblich wie "auf der Handfläche" betrachtet werden.



"Dies ist unser dritter virtueller Rundgang für die Energiefirma CEZ, und jedes Mal haben wir versucht, ein wenig anders vorzugehen. Diesmal haben wir mehr mit einem Voiceover anstelle eines Tourguides gearbeitet und zusätzlich zu den 360°-Dokumentarvideos viel Wert auf ein interaktives 3D-Modell des Kraftwerks gelegt. Das Element der Interaktivität ist das, was alle unsere Touren verbindet - wir halten es für wesentlich für das pädagogische Potenzial der Erfahrung", erklärt Robin Pultera, Gründer von Brainz Immersive Studio.

Am Ende der vollständigen Tour, die viele weitere Stellen zeigt, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, können die Zuschauer eine Simulation des gesamten Staudammbetriebs genießen, die sie per Knopfdruck auslösen können, um den gesamten Wasserkreislauf in Aktion zu sehen.

/gr/


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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiesektor vom 24.Juni 2024:

Inhalt:
In Temelin werden die Blockaufsichtswarten modernisiert


Der zweite Temelín-Block wurde aufgrund von Turbinenvibrationen außerplanmäßig abgeschaltet.

Das Energieunternehmen CEZ wurde zum besten Arbeitgeber des Jahres
Träume über modulare Reaktoren? Bauen wird lieber große Reaktorblöcke!
Eine leistungsfähige Lösung für den Energiesektor
Politisches Spiel um das zweite polnische Atomkraftwerk
Auch CEPS nahm an der Übung SAFEGUARD Opočínek 2024 teil



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In Temelin werden die Blockaufsichtswarten modernisiert

21.6.2024
cez.cz



Das Kernkraftwerk Temelín wird derzeit einer anspruchsvollen Modernisierung unterzogen. Das Ziel der Umbauten ist es, ein moderneres Design und ein ruhigeres Umfeld zu schaffen. Derzeit haben die Ingenieure die Änderungen in der Blockaufsichtswarte des ersten Blocks bereits abgeschlossen. CEZ wird in diesem Jahr 4,1 Milliarden Kronen in die Modernisierung des Kraftwerks Temelín investieren.

Es wird die Rohrleitungen  der Lufttechnik isolieren, eine spezielle Akustikplatte hinter die Operateure installieren, die Beleuchtung modernisieren, Möbel oder Teppichböden austauschen. Die beiden Blockaufsichtswarten lwerden einer solchen Modernisierung unterzogen.

"Es ist nicht nur von ästhetischer, sondern auch von praktischer Bedeutung. Wir wollten ein ruhigeres Umfeld für die Mitarbeiter schaffen, insbesondere um die Geräusche der Klimaanlage zu reduzieren. Und dank der Umbauten ist uns das gelungen"
sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.

Die Umbauten in der Aufsichtswarte des Blocks wurden bereits vor einigen Jahren durchgeführt.

Damals brachten die Techniker eine Schalldämmung hinter der vorderen Schalttafel an. Nach Ansicht der Energietechniker sind die Änderungen in den Blockaufsichtswarten  eine Herausforderung.

"Anpassungen an den Anlagen könnten während der Stillstandszeiten der Blöcke vorgenommen werden. Aber für die Operateure ist die Stillstandszeit die arbeitsreichste Zeit, so dass die Anpassungen bei laufendem Betrieb vorgenommen werden müssen, was ebenfalls nicht einfach ist. Aus diesem Grund ist die Modernisierung der Blockaufsichtswarten in der Welt nicht üblich, wo sie in der Regel in ihrem ursprünglichen Zustand verbleiben. Es handelt sich um Schlüsselräume in der Anlage. Es ist gut, dass es uns gelungen ist, die Modernisierung durchzuführen, und ich glaube, dass die Operateure dies zu schätzen wissen werden",
sagte Bohdan Zronek, Mitglied des ČEZ-Verwaltungsrats und Direktor der Kernenergieabteilung

.

Die Modernisierung, die im Herbst 2023 begann, wurde bereits in der Aufsichtswarte des ersten Blocks durchgeführt, und die Ingenieure planen, die Arbeiten in der Aufsichtswarte des zweiten Blocks im September dieses Jahres abzuschließen.



Seit Anfang des Jahres hat das Kraftwerk Temelín 6,9 Terawattstunden Strom erzeugt. Zusammen mit Dukovany sind dies die Quellen, die die größte Menge sauberen Stroms in Tschechien produzieren und damit wesentlich zur emissionsfreien Produktion der CEZ-Gruppe beitragen.

Marek Sviták , Pressesprecher von CEZ, Kernkraftwerk Temelín
/gr/







Der zweite Temelín-Block wurde aufgrund von Turbinenvibrationen außerplanmäßig abgeschaltet.

21.6.2024 Sujb.cz



Zustand der tschechischen Kernkraftwerke:

Dukovany:
Block 1-100%, Block 2 - geplante Abschaltung - Brennstoffwechsel, Block 3 -100%, Block 4 - 100%



Temelín - Block 1-100%, Block 2 - außerplanmäßige Abschaltung




Block 2 des AKW Dukovany wurde für eine reguläre Generalreparaturen im Zusammenhang mit einem Brennstoffwechsel planmäßig abgeschaltet;

Block 2 des AKW Temelin wurde aufgrund erhöhter Turbosatzvibrationen durch manuellen Eingriff außerplanmäßig abgeschaltet.
Alle anderen Blöcke beider Anlagen arbeiten stabil mit der erforderlichen Leistung ohne inakzeptable Abweichungen von den geltenden Grenzwerten und Bedingungen.

Quelle:
https://sujb.gov.cz/jaderna-bezpecnost/ ... raren-v-cr
/gr/



Das Energieunternehmen CEZ wurde zum besten Arbeitgeber des Jahres
24.6.2024 Pravo

Die Energiegesellschaft CEZ verteidigte ihren ersten Platz aus dem letzten Jahr und wurde Sieger des 22. Jahrgangs des Wettbewerbs Pluxee Employer of the Year 2024. Der tschechische Energieleader setzte sich in der Kategorie der Unternehmen mit mehr als 5 Tausend Mitarbeitern durch.

Auszeichnungen speziell für Mitarbeiter …..

Neben dem Umgang mit den Mitarbeitern bewertete die Fachjury unter anderem die soziale Verantwortung der Arbeitgeber und die Einstellung der Unternehmen zur kontinuierlichen Weiterbildung und Verbesserung der Qualifikation ihrer Mitarbeiter.

"Den Titel Arbeitgeber des Jahres sehe ich in erster Linie als Auszeichnung für unsere Mitarbeiter, die ein absolut wichtiger Teil unseres Erfolges sind. Die Arbeit bei der Firma CEZ ist seit langem sehr gefragt und zieht begeisterte und fähige Menschen an, die der Grund dafür sind, dass unser Unternehmen vorankommt. Unsere Priorität ist es, nicht nur die besten Mitarbeiter für uns zu gewinnen, sondern sie auch zu halten, weshalb wir konsequent in ihre Weiterbildung und Entwicklung investieren. Wir nehmen die Auszeichnung auch als Verpflichtung, unseren Ruf als Unternehmen zu wahren, in dem es Freude ist zu arbeiten.
/gr/




Träume über modulare Reaktoren? Bauen wird lieber große Reaktorblöcke!
22.6.2024 MF DNES Autor: Tomáš Jirsa, Senator ODS, Bürgermeister von Hluboká nad Vltavou



Wie viele andere bin auch ich davon überzeugt, dass unsere Republik die Kernenergie braucht. Wenn wir jedoch zurückblicken, sehen wir, wie die tschechischen Regierungen leider erfolgreich den Bau neuer Kernkraftwerke blockiert haben. Es ist eine verantwortungsvolle und teure Entscheidung, und deshalb haben sich viele Politiker oder Topmanager erfolgreich dagegen gewehrt. Der gesamte Prozess wird von außen beeinflusst durch die Entscheidung Deutschlands, seine Kernkraftwerke zu schließen, und durch die seit langem bestehende Ablehnung der Kernenergie durch das Europäische Parlament und Brüsseler Beamte im Allgemeinen.

Es sei daran erinnert, dass die Ausschreibung für den dritten Block des Kernkraftwerks Temelín bereits im Jahre 2009 von der offiziellen Regierung von Premierminister Jan Fischer durchgeführt wurde. Im Jahr 2014 wurde sie jedoch durch die Entscheidung des damaligen Finanzministers Andrej Babis annulliert, der die erforderliche staatliche Garantie für diesen wichtigen Bau nicht gewährte. Ein Jahr später beschloss die Regierung von Ministerpräsident Bohuslav Sobotka, den Bau eines neuen Reaktors von der dafür vorbereiteten Lokalität Temelín auf das unvorbereitete AKW Dukovany zu verlegen, was es der nachfolgenden Minderheitsregierung von Andrej Babiš ermöglichte, die Ausschreibung wiederholt zu verschieben.


Die letzte Ausschreibung wurde erst von der Regierung von Premierminister Petr Fiala bekannt gegeben, und nach der Einreichung der Angebote stellte der zuständige Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela fest, dass wir nicht eine, sondern vier neue Atomblöcke benötigen - und so wurde die Entscheidung über den Gewinner und den Bau erneut verschoben.
Außerdem erhielten wir in letzter Minute eine Entscheidung aus Brüssel, die mit "deutscher Feder" verfasst wurde und die den Bau eines Dukovany-Blocks erlaubt, allerdings mit enormen technischen und wirtschaftlichen Komplikationen, denn - ganz einfach ausgedrückt - die Brüsseler Bedingungen stellen stabile Kernkraft hinter instabile erneuerbare Energien. Kann CEZ den Bau eines solchen Kraftwerks gegenüber seinen privaten Aktionären verteidigen?


Der für die Kernenergie zuständige Minister Sikela wird zunehmend als Kandidat für den Posten des EU-Kommissars gehandelt. Selbst er ist sich bewusst, dass die nicht-nuklearen Staaten, angeführt von Deutschland, einen Kandidaten mit nuklearer Vergangenheit wohl kaum auf den Posten lassen werden. Ich kann die aktuelle Ausschreibung nur aus der Ferne betrachten, aber wenn nur die südkoreanische Firma Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) und die französische Électricité de France (EDF) im Spiel bleiben, wage ich zu behaupten, dass die billigeren Koreaner die effizienteren sein werden, aber wenn wir den Auftrag nicht an die Franzosen vergeben, verlieren wir unsere einzige Unterstützung gegen Deutschland in der Europäischen Union.


Die Traumverkäufer …..
Das Zusammentreffen all dieser "politischen" Faktoren und eine leere Staatskasse begünstigen weitere Verzögerungen. Finanzminister Zbyněk Stanjura versichert jedoch, dass die Regierung über den Gewinner entscheiden und bauen wird. Diese Zusicherung kommt jedoch zu einer Zeit, in der die Medienwelle kleine modulare Reaktoren als großartige Lösung für die Zukunft anpreist.
Sie sind klein und modular, so dass jede Stadt selbst entscheiden kann, wie viel Strom sie benötigt. Und, was am wichtigsten ist, sie sollen deutlich billiger sein als jeder Block von Dukovany oder Temelín.

Es ist wahrscheinlich, dass bis zum Bau der neuen Kernkraftwerke kleine modulare Reaktoren industriell hergestellt werden. Aber können Sie sich vorstellen, dass in unserem Staat, in dem man wegen des Bürgerwiderstands keine Autobahnen oder Müllverbrennungsanlagen bauen kann, jemand den Bau eines kleinen Kernkraftwerks "in seinem Hinterhof" zulassen würde? Hier geht es um die Energiesicherheit des Landes! Wir müssen aufhören, von noch nicht vorhandenen Energiequellen zu träumen, und mit dem Bau großer Atomblöcke beginnen. Selbst wenn es zu einer industriellen Produktion von modularen Reaktoren käme, sprechen alle Prognosen über künftige Entwicklungen von einem steigenden Stromverbrauch, und neue Kernkraftwerke werden ganz sicher mit Sicherheit zum Einsatz kommen.

Autor: Tomáš Jirsa, Senator ODS, Bürgermeister von Hluboká nad Vltavou
/gr/



Eine leistungsfähige Lösung für den Energiesektor
24.6.2024 Eurokomisař

Kleine modulare Reaktoren werden Energie für die nächste Generation liefern. Die Tschechen vertrauen der Kernenergie, fast zwei Drittel würden ihren Bau in ihrer Nachbarschaft unterstützen

Die Kernenergie ist die Grundlage der Energiestabilität in der Tschechischen Republik. Die beiden tschechischen Kernkraftwerke versorgen Hunderttausende von Haushalten mit stabilem und erschwinglichem Strom. Dies ist einer der Gründe, warum die Kernenergie seit langem das Vertrauen der Bevölkerung genießt. Dies belegt auch eine aktuelle Umfrage von NMS Market Research, wonach die Mehrheit der tschechischen Bevölkerung (72 Prozent) die Kernenergie und den Bau neuer Kernkraftwerke (59 Prozent) unterstützt.


Angesichts des steigenden Energieverbrauchs und der Abkehr von fossilen Brennstoffen müssen neue emissionsfreie Quellen für stabile und sichere Energie gefunden werden. Dabei handelt es sich um kleine modulare Reaktoren (SMR), die große Auswirkungen auf die Regionen haben werden, in denen diese Technologie zum Einsatz kommen wird. Abgesehen von Temelín, wo der erste tschechische Standort mit SMR errichtet werden soll, wird deren Bau vor allem Kohlegebiete betreffen, in denen die Infrastruktur und das Personal von Kohlekraftwerken genutzt werden können.
Der tschechische Staat plant den Bau von SMR zum Beispiel in Tušimice oder Dětmarovice.


Vorteile für die Industrie …..


Der Bau neuer Kernkraftwerke ist an das Vertrauen in die Technologie geknüpft - und das Vertrauen ist groß. Fast zwei Drittel der Tschechen würden den Bau eines kleinen modularen Reaktors in ihrer Region befürworten - eine positive Zahl für alle, die sich an solchen Projekten beteiligen wollen.
Kleine modulare Reaktoren werden den Kohleregionen nicht nur erschwingliche und emissionsfreie Energie bringen, sondern auch neue und hochqualifizierte Arbeitsplätze.


Dies hängt auch mit den Vorteilen des Baus von Kernkraftwerken für die tschechische Industrie zusammen, die laut der Umfrage von 85 Prozent der Tschechen erwartet werden. "Unternehmen, die sich an der Errichtung der ersten SMR beteiligen, haben nicht nur einen großen Vorteil für andere Projekte in der Tschechischen Republik, sondern schaffen auch ein Exportpotenzial für globale Märkte. Das Interesse in der Welt ist groß und wächst", sagt Petr Brzezina, Präsident von Westinghouse in der Tschechischen Republik.

Er fügt hinzu: "Der Vorteil der kleinen modularen Reaktoren liegt in ihrer breiteren Anwendung nicht nur für die Stromerzeugung, sondern beispielsweise auch für Wärme, Wasserstoff oder Wasserentsalzung. Sie können andere Quellen ersetzen, die am Ende ihrer Nutzungsdauer stehen, oder einen erhöhten Bedarf in der Region decken, zum Beispiel für industrielle Verbraucher. Bei größeren Serien werden die Kosten und die Bauzeit mit jedem zusätzlichen Reaktor sinken.

Weltweit gibt es viele Unternehmen, die in die Entwicklung von SMR investieren. Allerdings werden nur einige wenige erfolgreich sein.

"Westinghouse steht mit seinem AP300 SMR an der Spitze der Technologieentwicklung in diesem Bereich. Der AP300 SMR bietet nicht nur eine bewährte Technologie, die auf unserem vollständig lizenzierten und erprobten AP1000-Reaktor basiert, sondern bringt auch die fortschrittliche Sicherheit mit, die aus mehr als 30 Jahren Erfahrung bei der Lizenzierung passiver Sicherheitssysteme mit den Aufsichtsbehörden der Welt resultiert", so Brzezina.

Eine Schlüsselrolle bei der Transformation ….

Laut der Umfrage ist die Sicherheit für die Tschechen das wichtigste Merkmal der kleinen modularen Reaktoren. Die Umfrage von NMS Market Research ergab außerdem, dass 17 Prozent der Tschechen Westinghouse kennen, das damit der bekannteste Anbieter von SMR-Technologie ist.
/gr/




Politisches Spiel um das zweite polnische Atomkraftwerk
24.6.2024 HN Martin Ehl

Polens zweites Kernkraftwerksprojekt ist in Gefahr. Die polnische Regierung hat ein politisches Spiel darum getrieben und dabei sowohl die Opposition als auch den möglichen Einstieg eines der reichsten Polen in die Politik ins Visier genommen. Das Kraftwerk im zentralpolnischen Patnów soll von der koreanischen Firma KHNP gebaut werden, die sich auch um den Bau von Reaktoren in der Tschechischen Republik bewirbt.
Die Investoren sind das staatliche Energieunternehmen PGE und der private Konzern ZE PAK eines der reichsten Polen, Zygmunt Solorz-Zak.

Das Projekt für das Kraftwerk, für das die Koreaner APR1400-Reaktoren liefern sollten, wurde von Jacek Sasin, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der früheren Regierung der Partei Pravo a Spravedlnost /Recht und Gerechtigkeit, ausgearbeitet, um ein Gegengewicht zum Einfluss des damaligen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki zu schaffen. Dieser hatte zuvor den Bau des ersten polnischen Kernkraftwerks angekündigt, das von den US-Konzernen Westinghouse und Bechtel geliefert werden sollte. Das Kraftwerksprojekt in Patnów war von Anfang an eher ein politisches als ein wirtschaftliches Projekt, obwohl Polen dringend neue emissionsfreie Energiequellen benötigt.


PGE, das heute von den Mitgliedern der Bürgerplattform des derzeitigen Ministerpräsidenten Donald Tusk kontrolliert wird, teilte seinen Partnern von ZE PAK Mitte Juli mit, dass die Arbeiten an dem Kraftwerk möglicherweise eingefroren werden.
Nach einer Analyse des Think-Tanks Polityka Insight könnte dies ein Versuch von Tusk sein, Solorz Zak politisch zu "mäßigen". Solorz- ak stand der vorherigen Regierung nahe und kontrolliert auch Polsat, den drittgrößten polnischen Fernsehsender. Es gab Spekulationen, dass dessen beliebte Moderatorin Dorota Gawryluk bei den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr kandidieren könnte. Dies könnte die Möglichkeit gefährden, dass die von Tusk geführte breite Koalition das Amt des Staatsoberhauptes von dem scheidenden Andrzej Duda übernimmt, der jetzt zu den oppositionellen Konservativen gehört. Duda kann nicht ein drittes Mal kandidieren.

Tusks Regierung, die seit sechs Monaten im Amt ist, überarbeitet das polnische Energiekonzept, das Kernkraftwerke als Ersatz für auslaufende Kohlekraftwerke benötigt. Die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna berichtet jedoch, dass die Arbeit an dem Dokument noch Monate dauern wird.


Gegen das Patnów-Projekt hat sich auch Maciej Bando ausgesprochen, der Energieinfrastrukturbeauftragte der Regierung, auf dessen Meinung Ministerpräsident Tusk in Energiefragen sehr genau hört. Ab dem 1. August wird Bando für alle Fragen im Zusammenhang mit dem Bau der polnischen Kernkraftwerke zuständig sein, wobei es jetzt vor allem um die Finanzierung geht.

Experten der staatlichen PGE und unabhängige Sachverständige sind der Meinung, dass das Kernkraftwerk Patnów einen Platz im polnischen Energiesektor haben würde, da es die auslaufenden Kohlekraftwerke in der Region ersetzen würde.


Regierungspolitiker denken auch an den größeren Zusammenhang, denn das Ende des Projekts würde den polnisch-koreanischen Beziehungen zweifellos ernsthaft schaden. Diese werden derzeit von den polnischen Käufen koreanischer Waffen und den Vorbereitungen für deren Produktion in Polen dominiert. Der Beginn der Produktion von koreanischen Panzern und Selbstfahrlafetten in Polen hat sich immer wieder verzögert, und die Regierung von Tusk überprüft auch die Anzahl der gekauften Waffen.
Die Annullierung der Pläne für den Bau des Werks könnte die ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen Warschau und Seoul weiter erschweren. Einigen Meinungen zufolge könnte dies auch ein Signal an die Koreaner sein, dem Projekt in Polen ähnliche Aufmerksamkeit zu schenken wie der tschechischen Ausschreibung.


So wird laut DGP wahrscheinlich nur die Unterzeichnung des Vertrags mit KHNP über die Machbarkeitsstudie für den Bau des Kraftwerks vorerst "eingefroren", während die Umweltverträglichkeitsstudie fortgesetzt wird.

Das erste Kernkraftwerk Polens soll in Nordpolen in Choczewo gebaut werden.
Der Staat entscheidet auch über den Standort des nächsten Kraftwerks, das ebenfalls entweder von den Amerikanern wie Choczewo oder von der französischen EDF gebaut werden soll. EDF würde im polnischen Wettbewerb unterstützt, wenn sie die tschechische Ausschreibung gewinnen würde.
/gr/


Auch CEPS nahm an der Übung SAFEGUARD Opočínek 2024 teil

21.6.2024 oenergetice.cz



Im Rahmen der Übung SAFEGUARD Opočínek 2024 haben die Soldaten der aktiven Reservekompanie KVV Pardubice ihre Bereitschaft getestet, die Aufgaben der Verteidigung, des Schutzes und der Bewachung des Umspannwerks Opočínek von ČEPS und ČEZ Distribuce zu erfüllen. Die Übung in der Nähe der Anlage fand am 19. und 20. Juni statt.

Die Übung der aktiven Reserve der Armee der Tschechischen Republik mit der Bezeichnung SAFEGUARD Opočínek 2024 wurde vom Regionalen Militärkommando (KVV) Pardubice in Zusammenarbeit mit ČEPS und ČEZ Distribuce organisiert. Das Ziel war es, den Grad der Bereitschaft der aktiven Reserve-Infanteriekompanie und des Hauptquartiers des KVV Pardubice zu überprüfen, um die Aufgaben des territorialen Schutzes und der Verteidigung bei der Bewachung des Umspannwerks Opočínek und die Zusammenarbeit der Armeeeinheit mit den Betreibern der Anlage zu gewährleisten.

Die operative Aufgabe des Schutzes und der Verteidigung der Anlage wurde vor Ort wahrgenommen, ebenso wie die Aktivitäten am statischen Kontroll- und Freigabepunkt - die Kontrolle der in die Anlage einfahrenden Fahrzeuge und der in die Anlage einfahrenden Personen, einschließlich der Übung von Reaktionen auf Notfallsituationen.




"Die Firma ČEPS ist seit langem an Interoperabilitätsübungen mit der tschechischen Armee beteiligt, darunter auch an SAFEGUARD Opočínek 2024. Ich freue mich sehr, dass unsere hervorragende Zusammenarbeit und Bereitschaft, die für die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Betriebs des Stromübertragungsnetzes unerlässlich ist, auch dieses Mal unter Beweis gestellt wurde", sagte Martin Bílek, Sicherheitsdirektor der CEPS.



"Wir sind Teil der kritischen Infrastruktur des Staates und unser Hauptziel ist es, die zuverlässige Stromversorgung unserer Kunden zu gewährleisten. Bei jeder solchen Übung werden nicht nur die internen Systeme getestet, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Stellen. Es ist auch eine großartige Prävention, um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung und die Gesundheit der Menschen zu sichern", sagte Radomír Valica, Sicherheitsdirektor von ČEZ Distribuce.

"Die SAFEGUARD-Militärübungen an realen kritischen Infrastrukturobjekten sind eine optimale Form der Vorbereitung der aktiven Reserveeinheit auf die Erfüllung von Aufgaben in Krisensituationen. In dieser Hinsicht sind ČEPS und ČEZ Distribuce wichtige Partner der territorialen Streitkräfte, deren Struktur regionale militärische Hauptquartiere mit Infanteriekompanien der aktiven Reserve umfasst. Dank des Ansatzes und der Unterstützung dieser Unternehmen schaffen wir die Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Vorbereitung und Ausbildung der Aktiven Reserve", fügte Oberst Petr Holý, Direktor des KVV Pardubice, hinzu.

Unter dem Namen SAFEGUARD finden seit 2011 regelmäßige Übungen der tschechischen Armee und anderer Komponenten des integrierten Rettungssystems statt. Viele von ihnen finden in Umspannwerken statt, die von CEPS und Verteilernetzbetreibern betrieben werden.
/gr/


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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Atomkraft vom 25.Juni 2024:


Millionen Kronen in die Transportwege nach Dukovany
4.6.2024 Zrcadlo /Spiegel

Straßen-Ersteller erhalten 35 Millionn Kronen für die Vorbereitung von Verkehrsbauten im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Kernkraftwerks in Dukovany. Die Mittel stammen aus dem Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur

"Der Erhalt von 35 Mio. Kronen ist ein weiterer Schritt nach vorn. Die Finanzspritze im Zusammenhang mit dem Ausbaau von Dukovany wird für die Planung der damit zusammenhängenden Verkehrsbauwerke verwendet,“ sagte Jiri Crha, stellvertretender Kreishauptmann der Südmährischen Region für Verkehr.

Insgesamt gibt es eine Liste von 42 Verkehrsbauprojekten. Dank dieser Mittel kann der Südmährische Kreis mit der Vorbereitung und Umsetzung weiterer relevanter Verkehrsmaßnahmen auf den Straßen der 2. und 3. Klasse beginnen, die mit dem oben erwähnten Bau des neuen Atomblocks in Dukovany zusammenhängen. Die Verteilung der Mittel für die einzelnen Maßnahmen erfolgt anschließend nach einem festgelegten Schlüssel.

"Wir versuchen alle Schritte zu beschleunigen, um die Baumaßnahmen auf den Transportstraßen so schnell wie möglich umzusetzen. Dank der Mittel aus dem Haushalt der Südmährischen Region arbeiten unsere Planer bereits an vielen dieser Maßnahmen. Deshalb begrüße ich die Tatsache, dass in den nächsten Tagen die finanzielle Unterstützung durch den Staatsfonds für Verkehrsinfrastruktur kommen wird, denn alle Baumaßnahmen müssen bis Ende des Jahres 2028 umgesetzt werden", schloss der stellvertretende Kreishauptmann für Verkehr Jiri Crha.
/gr/


Die Vorbereitung des neuen Reaktors in Dukvany kostete bis dahin 3,5 Milliarden Kronen
24.6.2024 ceskenoviny.cz

Prag - Die Vorbereitung des neuen Kernkraftwerksbocks in Dukovany hat den Energiekonzern CEZ bisher rund 3,5 Mrd. Kronen gekostet. Dies erklärte Tomas Pleskac, Mitglied des Vorstands und Direktor der CEZ – Division Neue Energie, auf der heutigen Hauptversammlung. Nach dem derzeitigen Zeitplan soll der Bau des neuen Reaktors in Dukovany im Jahr 2029 beginnen und 2036 abgeschlossen sein. Nach früheren Angaben der Regierung und von CEZ soll ein Reaktor rund 160 Mrd. Kronen in Preisen von 2020 kosten. Zusätzlich zu diesem Block entscheidet die Regierung nun über den möglichen Bau von bis zu drei weiteren Atomblöcken.

Laut Pleskac wurde der größte Teil der bisherigen Vorbereitungsausgaben für den Betrieb der Tochtergesellschaft Dukovany II und deren Expertenteam sowie für den Erwerb von Grundstücken aufgewendet.

Nach Angaben von Pleskac hat CEZ weitere rund 2 Mrd. Kronen für die Vorbereitung der Erweiterung des Kernkraftwerks Temelín ausgegeben. Den größten Teil dieses Geldes gab das Unternehmen jedoch im Rahmen einer Ausschreibung aus, die schließlich vor zehn Jahren annulliert wurde, so der Unternehmenssprecher Ladislav Kriz. Das Unternehmen erklärte jedoch, dass die meisten dieser Kosten immer noch verwendbar sind, wenn eine Entscheidung für den Bau neuer Blöcke in Temelin getroffen wird.

CEZ hatte die Ausschreibung für den Bau eines neuen Reaktorblocks in Dukovany im März 2022 gestartet, nachdem das Ministerium für Industrie und Handel seine Zustimmung gegeben hatte. Die französische Firma EDF, das südkoreanische Unternehmen KHNP und das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse beteiligten sich daraufhin an der Ausschreibung, von der Unternehmen aus Russland und China von vornherein ausgeschlossen waren. Im vergangenen Herbst reichten alle drei Bieter ein Angebot mit einer unverbindlichen Option zum Bau weiterer Reaktoren ein. Anfang dieses Jahres forderte die Regierung EDF und KHNP auf, überarbeitete verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier Reaktoren abzugeben. Westinghouse hingegen schied aus der Ausschreibung aus, da es nach Ansicht des Kabinetts die Bedingungen der ursprünglichen Ausschreibung nicht erfüllte.

EDF und KHNP reichten Ende April überarbeitete Angebote ein. CEZ analysierte diese daraufhin und legte sie der Regierung Mitte Juni zusammen mit seiner eigenen Empfehlung für den bevorzugten Bieter vor. Die Regierung soll im Juli über den Gewinner der Ausschreibung und die Anzahl der zu bauenden Blöcke entscheiden.

Das neue Reaktorprojekt in Dukovany wird voraussichtlich die größte Investition der Tschechischen Republik in der neueren Geschichte sein. Vertreter der Regierung lehnten es ab, sich zu den in den ersten Angeboten angebotenen Preisen zu äußern. Einige Wirtschaftswissenschaftler schätzten im Januar, dass der Bau von vier Reaktoren bis zu zwei Billionen Kronen kosten könnte.

Die Tschechische Republik verfügt derzeit über sechs Atomblöcke in zwei Kraftwerken. Zwei Blöcke mit einer Leistung von jeweils etwa 1.000 Megawatt (MW) befinden sich in Temelin in Südböhmen. Vier kleinere Blöcke mit einer Kapazität von 510 MW befinden sich in Dukovany in der Region Trebic. Zusätzlich zu den neuen konventionellen Reaktoren bereitet CEZ auch den Bau kleiner modularer Reaktoren vor. Der erste von ihnen soll in Temelín gebaut werden.
/gr/


Laut den CEZ – Kleinaktionären macht die CEZ-Leitung die Sachen nicht zum Nutzen aller Aktionäre, sondern vor allem für den Staat, sagt Klimova
24.6.2024 Tschechischer Rundfunk

Interview über die CEZ-Hauptversammlung mit der Wirtschaftsanalystin des Tschechischen Rundfunks, Jana Klímová

Die Entscheidung über die Höhe der Dividende, aber auch Informationen über die finanzielle Leistung der Energiefirma CEZ und andere Pläne der Unternehmensleitung. Dies sind die Themen der Hauptversammlung der Firma CEZ, die im Prager Kongresszentrum stattfand. "Nach Ansicht der Minderheitsaktionäre handelt das Management der Firma CEZ nicht zum Nutzen aller Aktionäre, sondern hauptsächlich zum Nutzen des Mehrheitsaktionärs", sagt Jana Klimova, die leitende Wirtschaftsanalystin, die den Verlauf der Hauptversammlung am Montag beobachtet hat, in einem Interview für Radiožurnál.

-Frage: Die Mehrheit der Energiefirma CEZ gehört natürlich dem tschechischen Staat, aber nicht nur dank der Coupon-Privatisierung hat das Unternehmen eine Reihe von Minderheitsaktionären. Ihre Vertreter üben ständig und oft lautstarke öffentliche Kritik an einigen Maßnahmen der Unternehmensleitung und an der Art und Weise, wie die Politiker mit der Firma CEZ umgehen. Hatte dies irgendwelche Auswirkungen auf die Atmosphäre der heutigen (Montag) Hauptversammlung? War sie hitzig?

Klimova: Ich würde sagen, sie war dieses Jahr weniger hitzig als früher. Letztes Jahr wurde die Hauptversammlung zum Beispiel durch die Aktionen der Greenpeace-Bewegung unterbrochen, deren Vertreter auch CEZ-Aktionäre sind. Sie waren auf der Hauptversammlung und protestierten gegen die Fortsetzung des Kohleabbaus in der Mine Bílina bis zum Jahr 2035. Ihrer Meinung nach begeht CEZ fossile Verbrechen, und die Aktivisten, d. h. die Aktionäre, wurden von der Polizei abgeführt. Dieses Jahr war in dieser Hinsicht schwächer. Es gab nur eine kleine Demonstration gegen Kohle vor dem Kongresszentrum. Außerdem kündigte CEZ an, bis zum Jahr 2030 ganz aus der Kohle aussteigen zu wollen.
Ich würde sagen, dass in diesem Jahr eher die anderen Minderheitsaktionäre dominierten, die sich traditionell für die Finanzen und Investitionen von CEZ interessieren. Sie sind der Meinung, dass das Management von CEZ nicht im Interesse aller Aktionäre handelt, sondern vor allem im Interesse des Mehrheitsaktionärs, der zu 70 % aus dem Staat bzw. dem Finanzministerium besteht, was ihrer Meinung nach zur Folge hat, dass der Wert der Aktien und damit der Wert ihres Vermögens sinkt.
Zu den bekannten Rebellen dieser Gruppe gehört Michal Snobr, der wie im letzten Jahr auch gegen die Begrenzung der Länge der Fragen in der Diskussion auf der Hauptversammlung protestiert hat. Seiner Meinung nach ist dies unfair und würdelos von Seiten der Geschäftsleitung. Und auch Pavel Grünwald, der Gründer der CEZ-Minderheitenvereinigung, schloss sich mit einem Fragenkatalog an die diesjährige Vorstandssitzung an.


-Frage: Die Minderheitsaktionäre kritisierten in diesem Jahr unter anderem, wie viel Geld CEZ an den Staat in Form der so genannten Windfall Tax, d.h. in Form einer zusätzlichen Steuer auf übermäßige Gewinne, an den Staat gezahlt hat. Wie viel war es und ist die Kritik angemessen? Hätte die Geschäftsführung von CEZ etwas anders machen können, da die Politiker im Parlament offensichtlich über die Steuer und ihre Ausgestaltung entschieden haben?

Klimova: Tatsache ist, dass CEZ von allen Dutzenden von Unternehmen und Banken, die der Sondersteuer unterliegen, am meisten an den Staat gezahlt hat. Der Staat hat im vergangenen Jahr 39 Mrd. Kronen an dieser Steuer eingenommen und, wie CEZ heute (Montag) klarstellte, allein hat CEZ 30,1 Mrd. Kronen an den Staat überwiesen.

Ursprünglich gab es eine Vorauszahlung in Höhe von 1,4 Mrd. Kronen, die also höher ausfiel, aber der Staat hat sie zurückgezahlt oder wird sie zurückzahlen. Darüber hinaus zahlte CEZ Abgaben auf überhöhte Einnahmen aus der Stromerzeugung, die sich auf weitere 10 Mrd. Kronen beliefen. Auch dies war der höchste Betrag von allen, für die diese Abgaben galten, und zwar gerade wegen der lukrativen Produktion von Kernkraftwerken, die wiederum nur CEZ hat.

Die Minderheitsaktionäre beschuldigen also das Management von CEZ, sich gegen den Staat behaupten zu müssen. Es handele sich um eine Doppelbesteuerung, die illegal, verfassungswidrig und auch gegen den Geist der entsprechenden Verordnung der Europäischen Kommission sei. CEZ bekräftigte jedoch heute (Montag), dass es nach seiner Rechtsauffassung weder gegen das Gesetz noch gegen andere Vorschriften verstößt. Allerdings haben die Minderheiten hinter den Kulissen breit diskutiert, dass sie selbst Klagen und auch eine Beschwerde gegen CEZ bei der Europäischen Kommission einreichen wollen.
/gr/




Über die CEZ – Dividende wurde es wieder erst in der Nacht entschieden
25.6.2024 LN

PRAG - Die gestrige Hauptversammlung des Energiekonzerns CEZ war, wie fast jedes Jahr, wieder sehr lang. Erst kurz vor 9:30 Uhr kamen die Aktionäre zum am meisten erwarteten dritten Tagesordnungspunkt (von zehn), nämlich der Abstimmung über die Dividende. Auf Vorschlag des Vorstands wird die Energiefirma CEZ aus dem bereinigten Gewinn des vergangenen Jahres eine Dividende in der Höhe von 52 Kronen je Aktie ausschütten. Der Staat hat - anders als im vergangenen Jahr - keinen eigenen Gegenvorschlag unterbreitet. Insgesamt wird CEZ 28 Milliarden Kronen an die Aktionäre ausschütten, was 80 Prozent des Gewinns entspricht. Der Staat als Mehrheitseigentümer soll davon rund 19 Mrd. Kronen erhalten.

Dies ist die dritthöchste Dividende des Unternehmens und entspricht dem Betrag von 2021. Die Rekorddividende, die CEZ im vergangenen Jahr auf Vorschlag des Staates an die Aktionäre ausschüttete, betrug 145 Kronen pro Aktie, also insgesamt 78 Mrd. Kronen. Der Staat erhielt davon 54 Milliarden. Im Jahr 2009 war die Dividende mit 53 Kronen je Aktie noch höher.

In diesem Jahr stimmte die Hauptversammlung dem Vorschlag des CEZ-Vorstands zu, der an der Obergrenze der derzeitigen Dividendenausschüttungsquote von CEZ liegt: Sie beträgt 60 bis 80 Prozent des bereinigten Gewinns. Derselbe Anteil wurde letztes Jahr von der CEZ-Geschäftsführung vorgeschlagen, aber die Generalversammlung stimmte dem Gegenvorschlag des Staates zu, den gesamten bereinigten Gewinn aus dem Jahr 2022 auszuschütten.

Mehr als 120 Fragen wurden gestellt, vor allem zur Windfall-Tax. Rund 450 Aktionäre fanden sich gestern Morgen im Prager Kongresszentrum ein, ihre Zahl nahm jedoch im Laufe des Tages ab. Der erste Tagesordnungspunkt, der Bericht der Gesellschaftsorgane, endete kurz nach 20.00 Uhr nach mehr als 11 Stunden Beratung. Insgesamt stellten die Aktionäre mehr als 120 Fragen an die Unternehmensleitung, sagte der Unternehmenssprecher Ladislav Kriz.

Die meisten Fragen der Aktionäre an die Unternehmensleitung betrafen die so genannte Windfall Tax, also die Steuer auf unerwartete Gewinne. Ondrej Landa, Leiter der Rechtsabteilung von CEZ, erklärte auf der Hauptversammlung, dass die Gruppe im vergangenen Jahr 30,1 Mrd. Kronen an Steuern auf unerwartete Gewinne gezahlt hat. Für dieses Jahr hat das Unternehmen in den ersten beiden Quartalen 15 Mrd. Kronen an Gewinnsteuervorauszahlungen geleistet und plant die Zahlung des gleichen Betrags in den nächsten sechs Monaten.

Weitere Fragen betrafen die Finanzierung der künftigen Kernkraftwerke, die Bewertung des Verkaufs einiger Unternehmen des Konzerns in den vergangenen Jahren oder die Arbeitsweise des Aufsichtsrats des Unternehmens.

Im zweiten Tagesordnungspunkt genehmigte die Hauptversammlung den Jahresabschluss des Unternehmens für das Jahr 2023:
29,6 Milliarden Kronen verdiente CEZ im vergangenen Jahr, wobei der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 63 Prozent sank. Nach Angaben des Unternehmens war der Hauptgrund dafür die außerordentlichen Steuern und Abgaben, für die das Unternehmen rund 40 Milliarden CZK zahlen musste. Trotz des starken Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich jedoch um den höchsten Gewinn seit einem Jahrzehnt, mit Ausnahme des Rekordjahres 2022. Der um außerordentliche Effekte bereinigte Reingewinn, der für die Dividende entscheidend ist, lag im vergangenen Jahr bei 34,8 Mrd. Kronen.

Die CEZ-Gruppe ist eines der größten Energieunternehmen in der Tschechischen Republik. Der Staat ist Mehrheitsaktionär und hält über das Finanzministerium rund 70 Prozent des Unternehmens.
/gr/





CEZ – Aktionäre genehmigten eine Dividende in Höhe von 52 Kronen pro Aktie
24.6.2024 MF DNES

Die Generalversammlung des halbstaatlichen Energiekonzerns CEZ hat gestern beschlossen, dass die Dividende für das vergangene Jahr 52 Kronen pro Aktie betragen wird. Der Staat, der etwa 70 % der Aktien besitzt, erhält rund 19 Mrd. Kronen.

Im Mai hatte der Vorstand des Unternehmens vorgeschlagen, 80 Prozent des Gewinns auszuzahlen, was dem oben genannten Betrag und einer Gesamtdividende von 28 Milliarden Kronen entspricht. Diese Dividende wurde gestern von der Hauptversammlung gebilligt, obwohl sie nach zehnstündigen Beratungen immer noch auf dem ersten von zehn Tagesordnungspunkten stand.
Im vergangenen Jahr zahlte die CEZ-Gruppe auf Vorschlag des Staates eine Rekorddividende von 145 Kronen pro Aktie für das Jahr 2022, also insgesamt 78 Mrd. Kronen. Davon erhielt der Staat 54 Milliarden.

Die Dividende für das vergangene Jahr wurde in gleicher Höhe wie für 2021 vorgeschlagen. Einige Investoren hatten erwartet, dass der Staat eine viel höhere Dividende als den Vorschlag des Vorstands fordern würde.

Der Minderheitsaktionär Petr Kalivoda versuchte, eine höhere Dividende vorzuschlagen, scheiterte aber, wie schon vor einem Jahr. Vertreter von CEZ stellten formale Unregelmäßigkeiten in seinem Vorschlag fest, weshalb er bei der Abstimmung auf der Hauptversammlung nicht berücksichtigt wurde.
Kalivoda reichte auch einen Gegenvorschlag zu Punkt 5 ein, der die jährliche Genehmigung der Höhe der Mittel für Spenden betraf. Der Verwaltungsrat lehnte den Vorschlag ab, da er "vage oder widersprüchlich" sei. CEZ hatte für das Jahr 2025 insgesamt 220 Millionen Kronen für Spenden bereitgestellt.

Auch der Ausstieg aus der Kohle wurde angesprochen…..

Die Teilnahme an der Hauptversammlung war ähnlich hoch wie im letzten Jahr. Die Aktionäre mussten vor dem Betreten des Saals einen Kontrollrahmen durchlaufen. Aus Sicherheitsgründen durften sie keine Snacks oder Getränke mitnehmen.
Michal Snobr, ein weiterer Minderheitsaktionär und einer der größten Kritiker der CEZ-Geschäftsführung, protestierte nach der Eröffnungsrede des Generaldirektors und Vorstandsvorsitzenden der Gruppe, Daniel Benes, traditionell gegen die Geschäftsordnung, die er als diskriminierend bezeichnete. Die CEZ-Gruppe hat im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 29,6 Milliarden Kronen erzielt, was einem Rückgang von mehr als 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Als Hauptursache nannte das Unternehmen die außerordentlichen Steuern und Abgaben, für die es rund 40 Milliarden Kronen zahlte.

Trotz des deutlichen Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr ist dies der zweithöchste Gewinn in den letzten zehn Jahren. Der um außerordentliche Effekte bereinigte Nettogewinn, der für die Dividende ausschlaggebend ist, betrug im vergangenen Jahr 34,8 Milliarden.
Nach Angaben von Ondrej Landa, dem Leiter der Rechtsabteilung von CEZ, zahlte der Konzern im vergangenen Jahr 30,1 Mrd. Kronen an Steuern an den Staat auf den unerwarteten Gewinn. CEZ hat jedoch 31,5 Mrd. Kronen an Vorschüssen gezahlt und erwartet die Rückzahlung von 1,4 Mrd. Kronen an zu viel gezahlten Beträgen.

CEZ hätte 10 Mrd. Kronen als Abgabe auf überhöhte Einnahmen zahlen müssen, hat aber 12,1 Mrd. Kronen an Vorschüssen an den Staat überwiesen - 2,1 Mrd. Kronen werden daher an das Unternehmen zurückgezahlt, sagte Landa auf der Hauptversammlung. Hätte die Regierung die Abgaben im vergangenen Jahr nicht eingeführt, hätte der Konzern etwa den gleichen Betrag an den Staat gezahlt wie im Falle der Parallelsteuer.

Die CEZ-Gruppe hat für die ersten beiden Quartale dieses Jahres 15 Mrd. Kronen an Vorauszahlungen für Windfall-Steuern geleistet und wird den gleichen Betrag für die nächsten sechs Monate zahlen. Laut Landa sind die Vorauszahlungen daher mit den Ausgaben des letzten Jahres vergleichbar, was eine gängige Praxis ist. Die Prognosen für die "Windfall Tax" für das Jahr 2024 liegen zwischen 25 und 32 Mrd. Kronen.

Etwa zehn junge Aktivisten von Fridays for Future trafen sich vor dem Beginn der Generalversammlung vor dem Prager Kongresszentrum. Sie forderten die Energiefirma CEZ auf, sich von Kohle, Gas und anderen fossilen Brennstoffen zu verabschieden. Sie hielten es für problematisch, dass sich die CEZ-Gruppe als führend im Bereich der nachhaltigen Energie präsentiert, obwohl sie weiterhin die meisten Kohlekraftwerke in der Tschechischen Republik betreibt.

Laut CEZ-Sprecher Ladislav Kriz beabsichtigt ÈEZ, den Kohleabbau bis zum Jahr 2030 zu beenden, wobei das Bergwerk Bílina im Falle einer unerwarteten Situation bis zum Jaht 2035 in Betrieb bleiben soll. Vertreter des Energieunternehmens erklärten auf der Hauptversammlung, die Zukunft des Energiesektors liege in den erneuerbaren Energien.
Bis vor 20 Jahren wurde der größte Teil der Gewinne des Unternehmens mit Kohlestrom erzielt. Heute wird der meiste Strom von CEZ in Kernkraftwerken erzeugt.
/gr/



CEZ gab einen schnelleren Kohleausstieg bekannt
25.6.2024 MF DNES

PRAG, BILINA - Das Energieunternehmen CEZ wird schneller als ursprünglich geplant den Abbau der nordböhmischen Kohle beenden. Wie die Vertreter des Unternehmens auf der gestrigen Hauptversammlung in Prag erklärten, soll die Kohleförderung in der Grube Bílina, die ursprünglich bis mindestens 2035 fortgesetzt werden sollte, schließlich um das Jahr 2030 enden. Die Zukunft des Unternehmens soll in der Kernenergie und den erneuerbaren Energien liegen.
Gleichzeitig verfügt das Unternehmen über eine Genehmigung der Bergbaubehörde für einen längeren Abbau in Bílina".

Ladislav Kriz, der Sprecher des Unternehmens, bestätigte die Situation. "Ja, der Abbau im Kohlebergwerk Bílina könnte bereits im Jahre 2030 enden, nicht erst 2035, bis zu dem CEZ eine Abbaugenehmigung erhalten hat. Allerdings würde Bílina bis zum Jahr 2035 in Betrieb bleiben, wenn eine unerwartete Situation eintritt. Das haben wir vor zwei Jahren erlebt, als die Energiekrise mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine begann. In einem solchen Moment ändert sich alles. Vorerst machen wir keine großen Versprechungen, den Abbau in Bílina bis 2030 einzustellen, aber natürlich gehen wir davon aus, dass die Nutzung der Braunkohle in der Tschechischen Republik bis 2030 beendet sein wird", sagte Kriz gegenüber der CTK - Agentur und fügte hinzu, dass das Unternehmen auch die Entwicklungen auf den Energiemärkten berücksichtigen muss.

"Das rasche Ende der Kohle ist eine gute Nachricht nicht nur für Umweltaktivisten und Anwohner, die sich seit langem für ein Ende des Kohleabbaus in der Grube Bílina einsetzen, sondern auch für die gesamte Tschechische Republik, die endlich aus dem Kohlezeitalter aussteigt. Wir sind froh, dass CEZ endlich klargestellt hat, dass der Abbau in der Grube Bílina um das Jahr 2030 enden wird. "Wir hoffen, dass das Unternehmen CEZ seine Zusage einhält und der Bergbau in Bílina im Idealfall bis 2030 beendet wird. Womit wir nicht zufrieden sind und was noch gelöst werden muss, ist die Überschreitung der hygienischen Lärmgrenzwerte, die im Bergwerk Bílina immer noch vorkommt", sagt Bican.

Bis vor 20 Jahren erwirtschaftete CEZ den größten Teil seines Gewinns mit Kohlestrom, heute wird der meiste Strom in Kernkraftwerken erzeugt. Mehrheitsaktionär von CEZ ist der Staat, der über das Finanzministerium etwa 70 Prozent der Anteile hält.

Was ist mit Ledvice?

CEZ scheint auch seinen Plan aufzugeben, einen neuen Gewebefilter im Block B6 des Kraftwerks Ledvice zu installieren, und prüft andere Optionen, um die Quecksilberemissionen des Kraftwerks unter den Emissionsgrenzwert zu senken. Gelingt dies nicht, wird das Unternehmen eine Verlängerung der Ausnahmeregelung für dieses Kraftwerk beantragen, so dass für den Kraftwerksblock die Quecksilberausnahme bis zum Jahr 2029 gilt.

"Das Kraftwerk Ledvice ist das jüngste kohlebefeuerte Kraftwerk des Landes, hält aber die Emissionsgrenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit nicht ein. Eine lebenslange Ausnahmegenehmigung mit klaren Emissionsobergrenzen und einem Abschaltdatum ist sinnvoller als die von Sev angestrebten Investitionen oder groß angelegten Ausnahmegenehmigungen, die Sev.En für seine Kraftwerke Pocerady und Chvaletice anstrebt", fügte Jiri Kozelouh, Leiter des Energieprogramms der Duha-Bewegung, hinzu.

Greenpeace und Duha protestieren seit langem gegen den Abbau und den Betrieb von Kohlekraftwerken.
Im Zusammenhang mit dem Rückgang des Bergbaus bis zum Jahr 2035 hat CEZ in den letzten Monaten bereits die schrittweise Entlassung von rund fünfhundert Mitarbeitern angekündigt. Es ist noch nicht klar, wie sich die Situation nach dem gestrigen Tag und der Ankündigung eines konkreteren Datums verändern wird.
/gr/




CEZ wird auch dieses Jahr Milliarden Kronen in den Staatshaushalt schicken
25.6.2024 Pravo

Dividenden- und Windfall-Profits-Steuer. Das größte Energieunternehmen CEZ, an dem der Staat 70 Prozent der Anteile hält, wird dem Haushalt mehrere Milliarden Kronen einbringen. Die Hauptversammlung in Prag beschloss gestern eine Dividende aus dem um Sondereffekte bereinigten Reingewinn des vergangenen Jahres in Höhe von fast 35 Milliarden Kronen. CEZ wird eine Dividende von 52 Kronen pro Aktie an seine Aktionäre ausschütten. Dies ist die dritthöchste Dividende des Unternehmens und entspricht derjenigen des Jahres 2021. Insgesamt werden 28 Milliarden Kronen an die Aktionäre ausgeschüttet, was 80 Prozent des Gewinns entspricht.

Anders als im vergangenen Jahr hat der Staat als Mehrheitseigentümer keinen Gegenvorschlag für eine höhere Dividende eingereicht und dürfte rund 19 Milliarden Kronen erhalten. Im vergangenen Jahr hatte er über das Finanzministerium auf der Hauptversammlung die Auszahlung des gesamten Gewinns von 78 Mrd. Kronen durchgesetzt und mit einer Rekorddividende von 145 Kronen pro Aktie 54 Mrd. Kronen eingenommen.

Aktionäre gegen Steuer ….

Nach Angaben von Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS) wird CEZ in diesem Jahr mindestens 17 Mrd. Kronen an Gewinnsteuern zahlen, aber laut Finanzvorstand Martin Novak rechnet das Unternehmen selbst mit 25 bis 32 Mrd. Kronen in diesem Jahr. Letztes Jahr waren es 30 Mrd. Kronen.

Die Sondersteuer ist den Kleinaktionären des Unternehmens ein Dorn im Auge. Sie haben die Vereinigung der Minderheitsaktionäre von CEZ gegründet, um ihre Rechte zu verteidigen. Sie stören sich auch daran, dass ihrer Meinung nach der Staat durch sein Handeln den Wert des Unternehmens mindert. Nach Ansicht dieser Aktionäre gibt es keinen Grund mehr für eine Sondersteuer, da der Staat in diesem Jahr kein Geld ausgibt, um den Verbrauchern mit teurer Energie zu helfen, und daher keine zusätzlichen Mittel in Form einer Sondersteuer benötigt.

"Wir stören uns daran, dass wir das einzige Land in der Europäischen Union sind, in dem die Besteuerung für die Zwecke der Energiekrise in den Jahren 2022 und 2023 in diesem und im nächsten Jahr fortgesetzt werden soll, was eine unzumutbare Belastung für die CEZ-Aktionäre darstellt. Wir verstehen, dass der Staat Geld im Zusammenhang mit der Krise eintreiben musste, und wir haben uns nicht gegen die Abgaben im Jahr 2023 gewehrt, aber in diesem und im nächsten Jahr halten wir es für einen großen Fehler", sagte der Minderheitsaktionär Michal Snobr.
Er fügte hinzu, dass der Staat, wenn er schon Geld von CEZ nimmt, es in Form einer sauberen Dividende an alle ausschütten sollte. "Und das nicht, indem er einen Teil der Dividende und den Rest aus der Steuer nimmt, die er von den hundert Prozent bekommt, und die Minderheitsaktionäre gehen leer aus. Wir betrachten das als Betrug", fügte er hinzu.

Die Teilnahme an der gestrigen CEZ-Hauptversammlung war vergleichbar mit der des letzten Jahres. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Daniel Benes waren etwa 450 Aktionäre bei der Eröffnung anwesend.

Hunderte von Millionen für Atomkraft …..

Der Energiekonzern informierte die Regierung vorletzte Woche auch über die Auswertung der Ausschreibung für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerken. An der Ausschreibung beteiligen sich die französische Firma EDF und das südkoreanische Unternehmen KHNP. Analysten zufolge könnte ein einziger Block zwischen 250 und über 400 Milliarden kosten. Es wird erwartet, dass die Regierung den Namen des Gewinners Mitte Juli bekannt geben wird.

Aber CEZ kann sich eine solche Investition nicht leisten, so Snobr. "Wenn der Staat drei oder vier Kernkraftwerke bauen will, übersteigt das die finanziellen Möglichkeiten von CEZ. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt heute bei rund fünfhundert Milliarden Kronen. Und ein Block könnte zwischen 500 und 800 Milliarden kosten", sagte er.
"Auf den ersten Blick ist es offensichtlich, dass ein Unternehmen mit dieser Marktkapitalisierung eine solche Verpflichtung nicht eingehen kann", fügte er hinzu.
/gr/
Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 27.Juni 2024:


CEZ hat die Angebote für die neuen Kernkraftwerksblöcke ausgewertet
27.6.2024 Nase pravda

Elektrárna/ Kraftwerk Dukovany II (EDU II), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von CEZ, hat dem Ministerium für Industrie und Handel den Bewertungsbericht der Angebote für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in Tschechien vorgelegt. Darin empfiehlt sie eine Rangfolge, d.h. einen Vorschlag für den bevorzugten Lieferanten des oder der neuen Kernkraftwerksblöcke.

Die Regierung wird nun entscheiden, mit wem sie die Verhandlungen über die endgültige Form der Verträge aufnimmt. In den vergangenen Monaten haben mehr als 180 Experten innerhalb und außerhalb der CEZ-Gruppe die Angebote der französischen Firma EdF und der koreanischen KHNP sowohl aus wirtschaftlicher, kommerzieller als auch aus technischer Sicht eingehend geprüft. "Das Modell zur Bewertung der Angebote wurde auf der Grundlage der Empfehlungen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) erstellt, wobei alle Preisfaktoren und Risiken quantifiziert wurden.

Die beiden Angebote wurden anhand desselben Kriteriums verglichen, nämlich des Preises pro erzeugter Megawattstunde, zu dem die neuen Anlagen von jedem der Bieter Strom errichten würden", so Tomas Pleskac, Direktor der CEZ New Energy Division.

Es wird erwartet, dass die Verträge im Laufe dieses Jahres fertig gestellt werden und bis zum 31. März 2025 unterschriftsreif sind. Sollte die Form der Verträge im Laufe der Verhandlungen erheblich von dem vorgelegten Angebot abweichen, kann der zweite Bieter zu Verhandlungen eingeladen werden. Nach der endgültigen Unterzeichnung der Verträge werden die Projektunterlagen gründlich vorbereitet, damit die Frist für die Aufnahme des Testbetriebs des neuen Blocks im Jahr 2036 eingehalten werden kann.

Die Unterstützung der tschechischen Bürger für die Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik liegt seit langem bei über 70 Prozent, ein einmalig hoher Wert in Europa. Dies geht aus einer Langzeitumfrage des IBRS hervor.

/gr/




In Temelin werden die Aufsichtswarten modernisiert
27.6.2024 MF DNES

TEMELIN - Das Kernkraftwerk Temelín modernisiert seine Block - Aufischtwarten. Der Grund dafür ist, den Lärm der Klimaanlagen zu reduzieren und eine angenehmere Umgebung für die Block - Operateure zu schaffen. Derzeit haben die Ingenieure den Kontrollraum (die Aufsichtswarte) des ersten Blocks fertiggestellt und arbeiten an dem im zweiten Block, der im September fertiggestellt werden soll. Der Umbau einer Aufsichtswarte wird einen Betrag im unteren zweistelligen Millionenbereich kosten.


In beiden Kontrollräumen, die auch als Blockaufsichtswarten bezeichnet werden, werden die Experten die Lufttechnik - Rohrleitungen isolieren, eine spezielle Akustikplatte hinter den Operateuren installieren, die Beleuchtung modernisieren und auch die Möbel oder den Teppichboden austauschen.

"Es ist nicht nur ästhetisch, sondern auch praktisch. Wir wollten ein ruhigeres Umfeld für die Mitarbeiter schaffen, insbesondere um die Geräuschkulisse der Klimaanlage zu reduzieren. Und dank der Umbauten ist uns das gelungen", so Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.

Jeder der beiden Blöcke verfügt über einen eigenen Kontrollraum. Vier Operateure wechseln sich dort in Acht-Stunden-Schichten ab. Sie überwachen das korrekte Funktionieren der automatischen Kontrollsysteme. Sie würden manuell eingreifen, wenn das System nicht wie erwartet reagiert. Umgekehrt gilt das Gleiche. Im Falle eines Operateur - Fehlers würde das Kontrollsystem eingreifen.


Der Arbeit in der Blockaufsichtswarte gehen eine Fachschule und eine weitere zweijährige Ausbildung bei CEZ voraus, die mit einer Prüfung abschließt. Den Energietechnikern zufolge sind die Änderungen anspruchsvoll, weil sie bei laufendem Betrieb der Anlage vorgenommen werden. Wenn der Reaktor abgeschaltet ist, haben die Block - Operateure viel mehr zu tun als während des Betriebs; sie müssen die Ausrüstung sichern, damit andere Techniker Inspektionen, Wartungsarbeiten oder Nachrüstungen daran vornehmen können.

/gr/



In Dukovany wurde der modernste „Röntgenraum“ eröffnet
27.6.2024 Pravo

Die Energieingenieure des Kernkraftwerks Dukovany haben einen der größten und modernsten Kontrollarbeitsplätze eröffnet - den so genannten „Röntgenraum“ für Teile des Produktionsprozesses. Er dient der Röntgeninspektion von Materialien und Ausrüstungen, die im Kernkraftwerk verwendet werden. ČEZ investiert seit langem mehrere zehn Millionen Kronen in die Verbesserung der Qualität der Kontrollen.

Großer Röntgenarbeitsplatz ….

Die 8 m hohe und 10 m breite Halle bildet einen großen Röntgenarbeitsplatz. Dank der hochmodernen Ausstattung können die Fachleute alle Geräte mit den höchsten Qualitätsanforderungen prüfen.

"Die Technologie entwickelt sich sehr schnell. Diese neuen Geräte sind empfindlicher und genauer als die herkömmlichen tragbaren Röntgengeräte. Wir treiben die Qualität der Prüfungen weiter voran, zum Beispiel im Bereich der Rohrleitungen, einschließlich ihrer Schweißnähte und anderer wichtiger Elemente", sagt Zdenek Cancura, Direktor der Abteilung für Qualitätskontrolle im Kernkraftwerk, bei der Vorstellung der neuen Anlage.

Sowohl Dukovany als auch Temelín investieren jährlich zweistellige Millionenbeträge in die Qualitätsverbesserung und stellen neue Experten ein. "Wir werden alle unsere Kernkraftwerke mindestens sechzig Jahre lang betreiben, was der weltweiten Praxis entspricht. Daher ist die perfekte Kenntnis der Technologie und die Einhaltung höchster Qualitätsstandards eine absolute Voraussetzung. Und weil wir nicht in größerem Umfang von Zulieferern abhängig sein wollen, konzentrieren wir uns auf die Stärkung unserer eigenen Kapazitäten", erklärt Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands und Direktor der Kernkraftabteilung von CEZ.

Kontrolle durch zwei Strahlungsquellen …...
Im neuen Bestrahlungsraum werden die Experten die Ausrüstung mit zwei Strahlungsquellen - so genannten Röntgenlampen - überprüfen. Eine Quelle befindet sich auf einer elektromechanischen Positioniervorrichtung und ist für das Röntgen größerer und formintensiverer Teile ausgelegt. Sie kann daher leicht auf die Position der Schweißnaht eingestellt werden. Die zweite Quelle mit eigenem Arbeitstisch ist kleiner und für eine präzise Einstellung der Exposition ausgelegt.
Auch die Einrichtungen für Spezialisten tragen zur Beschleunigung bei. Eine vollautomatische Dunkelkammer steht für den Abruf von Röntgenbildern und die Testauswertung zur Verfügung. "Dank des neuen Röntgenraums können wir die Zahl der Röntgenaufnahmen, die direkt in der Produktionstechnik durchgeführt werden und die bei Block-Stillständen die Einführung anspruchsvoller Sicherheitsmaßnahmen oder die Unterbrechung von Wartungsarbeiten in der Nähe der Tests erfordern, reduzieren", beschreibt Roman Havlín, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.
Das neue Gebäude erfüllt auch alle Sicherheitsanforderungen für den Betrieb dieser speziellen Anlage. Die Betriebshalle ist so sicher wie möglich. Seine Abschirmung, einschließlich des Kontrollraums, wurde von Ingenieuren aus einer speziellen Betonmischung und einer Reihe anderer Barrieren gebaut, so dass sein Betrieb die Umgebung nicht beeinflusst.

/gr/




Russland war im Mai der zweitgrößte Gaslieferant für Europa

27.6.2024 oenergetice.cz


Daniel Grecman

Russland war im Mai der zweitgrößte Gaslieferant auf dem europäischen Markt. Nach Angaben der Financial Times ist dies das erste Mal seit dem Jahr 2022 der Fall. Im gesamten letzten Jahr lag der Anteil Russlands am EU-Markt bei 15 %, wobei es im Jahre 2021 es mehr als 40 % waren. Norwegen war im vergangenen Jahr der größte Gaslieferant der EU, gefolgt von den USA. Dank des geringeren Gasverbrauchs in ganz Europa füllen sich die Gasspeicher und sind somit auf einem sehr guten Niveau.

Russland ist zum ersten Mal seit September 2022 auf monatlicher Basis der zweitgrößte Gaslieferant für Europa geworden, während Norwegen seine Position als größter Lieferant beibehalten hat. Dazu gehören auch Lieferungen in die Schweiz, nach Serbien, Bosnien und Herzegowina oder in andere Länder, also nicht nur in EU-Länder. Im Mai entfielen 15 % der Gesamtlieferungen auf Russland. Obwohl dies prozentual gesehen keine nennenswerte Steigerung im Vergleich zum gesamten letzten Jahr darstellt, hat die aktuelle Situation bei einigen Analysten für Aufregung gesorgt

.

"Es ist erstaunlich, dass der Marktanteil von russischem Gas, einschließlich Flüssiggas, in Europa nach all dem, was wir durchgemacht haben, steigt, trotz der Bemühungen, uns von diesen Lieferungen zu trennen", erklärte Tom Marzec-Manser, Leiter der Analystenabteilung der Beratungsfirma ICIS, gegenüber der Financial Times.

Der drittgrößte Gaslieferant für Europa waren die USA, die Flüssigerdgas (LNG) lieferten. Die USA lieferten 14 % der Gesamteinfuhren nach Europa. Dieser Anteil ist der niedrigste seit August 2022. Die geringeren Lieferungen aus den USA sind auch auf den Ausfall eines der wichtigsten Exportterminals dort zurückzuführen.

/gr/



Firmen in energieintensiven Industriezweigen erhalten 2 Mrd. Kronen an Kompensationen
26.6.2024 energyhub.eu ctk

Die Unternehmen der energieintensiven Industriezweigen erhalten vom Staat eine Entschädigung für die hohen Strompreise in Höhe von insgesamt 2 Mrd. Kronen. Der Vorschlag des Umweltministeriums wurde heute von der Regierung genehmigt, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Arbeit und Soziales Marian Jurecka (KDU-CSL) vor Journalisten. Ihm zufolge bietet die Hälfte der EU-Länder eine ähnliche Form der Unterstützung für ihre Industrie. Die Beihilfe betrifft Industriebereiche, die ihre Produktion aufgrund höherer Kosten ins Ausland verlagern könnten, wo es weniger Vorschriften in Bezug auf Kohlendioxid (CO2)-Emissionen gibt.


Unternehmen in energieintensiven Branchen erhalten 2 Mrd. CZK an Ausgleichszahlungen

"Wir sind eines der am stärksten industrialisierten Länder in Europa", betonte Jurecka. Das Land verfüge über eine starke Präsenz der Schwerindustrie, die von der Situation mit hohen Strompreisen und teuren Emissionszertifikaten stark betroffen sei. Die Regierung ist bestrebt, diesen Sektor zu unterstützen.

Die von der Regierung verabschiedete Verordnung folgt dem Gesetz über den Handel mit Emissionszertifikaten. Darin sind Regeln für einen finanziellen Ausgleich für Unternehmen festgelegt, die hohe Kosten für Treibhausgasemissionen zahlen, was sich in den Preisen für den von ihnen verbrauchten Strom widerspiegelt.

Nach der EU-Richtlinie können die Mitgliedstaaten Industriezweige, bei denen die Gefahr einer so genannten Verlagerung von CO2-Emissionen besteht, staatliche Unterstützung gewähren. Dies bezieht sich auf Situationen, in denen Unternehmen ihren Standort außerhalb der EU verlagern, um die strengen EU-Normen für die Treibhausgasproduktion zu umgehen. Finanzielle Ausgleichszahlungen werden also hauptsächlich an Unternehmen in energieintensiven Sektoren gewährt, die große Mengen an Treibhausgasen produzieren. Würden diese Unternehmen ihren Standort außerhalb der EU verlagern, würden sich die weltweiten Treibhausgasemissionen nach Angaben des Umweltministeriums verschlechtern.
/gr/



Die Firma CEZ zahlt Dividenden aus
26.6.2024 finex.cz


Die Energiefirma CEZ gab bekannt, dass sie ihren Aktionären für das Jahr 2023 eine Dividende in Höhe von 52 Kronen pro Aktie vor Steuern zahlen wird.

Dieser Dividendenbetrag wurde von der Hauptversammlung des Unternehmens auf der Grundlage eines Vorschlags des Verwaltungsrats genehmigt. Der Stichtag für den Besitz von Aktien, die zur Dividendenausschüttung berechtigen, ist für den 28. Juni 2024 angesetzt, die Auszahlung soll am 1. August 2024 beginnen.

Der Staat, der über das Finanzministerium rund 70 % an CEZ hält, hat diesmal keine höhere Dividende vorgeschlagen. CEZ wird somit 80 % seines Gewinns aus dem Jahr 2023 an seine Aktionäre ausschütten.

Obwohl der Staat als Mehrheitseigentümer eine höhere Dividende von CEZ erhalten wird als kleinere Aktionäre, bleibt die Gesamtdividende für das Jahr 2023 deutlich niedriger als im Vorjahr.

Darüber hinaus erhält der Staat dank außerordentlicher Abgaben zusätzliche 40 Mrd. Kronen.

Der Nettogewinn von CEZ belief sich im Jahre 2023 auf 29,6 Mrd. Kronen und lag damit unter dem Rekordwert von 80,7 Mrd. Kornen im Jahr 2022, was jedoch der zweithöchste Gewinn der letzten zehn Jahre ist. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 5 Prozent auf 124,8 Mrd. Kronen zurück.

Im Vergleich dazu beschloss die Hauptversammlung für das Jahr 2022, 100 Prozent des Gewinns als Dividende auszuschütten, was vor einem Jahr zu einer Rekorddividende von 145 Kronen pro Aktie vor Steuern führte.

Vor diesem Rekord wurde die höchste Dividende in Höhe von 53 Kronen pro Aktie aus dem Gewinn des Jahres 2009 gezahlt. Würde CEZ 100 Prozent seines Gewinns im Jahr 2023 ausschütten, würde die Dividende fast 65 Kronen pro Aktie erreichen.


Geschichte der CEZ-Dividendenausschüttung ….

Die Dividendenhistorie von CEZ zeigt, dass sich die Höhe der Dividende in den letzten Jahren leicht verändert hat. So betrug die Dividende im Jahr 2021 48 Kronen pro Aktie, während sie in den Jahren 2020 und 2019 52 Kronen und 34 Kronen pro Aktie betrug.

Im Jahr 2018 wurde die Dividende auf 24 Kronen je Aktie festgesetzt, einer der niedrigsten Werte der letzten fünfzehn Jahre.


CEZ bleibt ein starker Akteur auf dem Markt….

Trotz des Rückgangs von Gewinn und Dividende bleibt CEZ einer der Hauptakteure auf dem tschechischen Energiemarkt. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen und der regulatorischen Maßnahmen ist es wichtig zu beobachten, wie sich das Unternehmen in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Aktionäre und Investoren sollten die Finanzergebnisse und strategischen Schritte des Unternehmens, die sich auf künftige Dividendenzahlungen und den Gesamtwert ihrer Investitionen auswirken können, genau verfolgen.
/gr/

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischer Presse vom 28.Juni 2024:



Die Bergbaumaschinen haben angehalten
28.6.2024 Homer

Bezirk Most - Severní energetická aus der Gruppe Sev.en Česká energie stellt die Abbautätigkeit im Steinbruch CSA ein. Die Entscheidung über die endgültige Schließung wird in den kommenden Monaten getroffen. Die Abbaugeräte im Steinbruch sind jedoch vorerst stillgelegt. Sie verbleiben an ihren Positionen, und im Steinbruch, wo die Maschinen im Mai noch brummten, ist nur noch Vogelgezwitscher zu hören.

Eine weitere Neuerung ist die Änderung der Bewirtschaftung des CSA-Steinbruchgebiets zugunsten eines besseren Umweltschutzes. Ein Teil des Gebietes wird von jeglichen menschlichen Eingriffen verschont bleiben und der natürlichen Regeneration überlassen. Der Revitalisierungsplan sieht vor, dass der Standort in der kommenden Zeit alle Elemente der modernen grünen Energie vereint. Dazu gehören schwimmende und landgestützte Fotovoltaikanlagen, grüne Wasserstoffproduktion, Pumpspeicherkraftwerke, landwirtschaftliche Fotovoltaik sowie Forschung und Entwicklung im Bereich Energie und Industrie.

CSA - Steinbruch in Kürze…..

Die Tschechische Republik besitzt eine Mehrheitsbeteiligung am CSA -Steinbruch, insgesamt 84,9 %. Im gesamten CSA Steinbruch-Gebiet werden über 4 500 ha Land rekultiviert. Das entspricht etwa 6 000 Fußballfeldern. Auf den rekultivierten Flächen wird ein Netz von Wegen und Trassen für den Tourismus angelegt. 821 ha Land werden der natürlichen Regeneration überlassen, wobei darin der See nicht mitgerechnet wird. Dank der ökologischen Wiederherstellung wird eine einzigartige und abwechslungsreiche Landschaft mit einer reichen Artenzusammensetzung von Pflanzen und Tieren erhalten bleiben. Die sanierten Flächen werden nach Abschluss der einzelnen Sanierungsarbeiten um das Jahr 2030, d. h. in 8 Jahren, zugänglich sein. Gebiete, die der natürlichen Regeneration überlassen werden, werden in weniger als einem Jahr für den Menschen zugänglich sein.

Der CSA-Steinbruch ist landesweit der bedeutendste Standort für seltene Tier- und Pflanzenarten. Insgesamt wurden hier unglaubliche 269 seltene Arten in verschiedenen Schutz- oder Gefährdungsstufen festgestellt, deren Populationen in dieser Lokalität oft sehr stark sind.

Das CSA-Steinbruchgebiet hat nach der Revitalisierung ein enormes Energiepotenzial. Schwimmende und landgestützte Photovoltaik-Kraftwerke können eine Kapazität von bis zu 720 MW haben. Das Gebiet kann außerdem bis zu 9 500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Die neue Nutzung des CSA-Steinbruchgeländes könnte in Zukunft die Möglichkeit für 1 800 neue Arbeitsplätze bieten.

Der See wird eine Fläche von etwa 503 ha umfassen und damit der größte künstliche See des Landes sein. Der Pegel wird in den ersten Jahren relativ schnell ansteigen und in 15 bis 20 Jahren eine ähnliche Größe wie der See Milada haben.

/gr/






Kleine, aber leistungsfähige Lösung für den Energiesektor
28.6.2024 HN

Kleine modulare Reaktoren werden Energie für die nächste Generation liefern. Die Tschechen glauben an die Kernenergie, fast zwei Drittel der Bevölkerung würden ihren Bau in ihrer Nachbarschaft unterstützen.

Kleine modulare Reaktoren werden Energie für die nächste Generation liefern. Die Tschechen glauben an die Kernenergie, fast zwei Drittel der Bevölkerung würden ihren Bau in ihrer Nachbarschaft befürworten.

Wir sind seit dem Jahr 1991 auf dem tschechischen Markt vertreten und bieten der tschechischen Atomindustrie umfassende Dienstleistungen an. Westinghouse hat das erste Kernkraftwerk gebaut und seine Technologien bilden seit über 70 Jahren die Grundlage für mehr als die Hälfte der weltweit installierten Atomkraftwerke.

Wir haben eine Umfrage zur tschechischen Haltung gegenüber der SMR-Technologie durchgeführt, um zu prüfen, ob die Technologie in der Öffentlichkeit eine Chance hat. Die Ergebnisse zeigen, dass sie große Chancen hat. Die Investition in modulare Reaktoren im eigenen Land ist nicht nur ein Weg, um eine emissionsfreie Energieautarkie in der Tschechischen Republik zu erreichen, sondern auch, um unseren Industriesektor zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Es handelt sich um eine Technologie, die bewährte Lösungen mit neuen Konzepten für Sicherheit und Effizienz verbindet. Diese Reaktoren können eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung unseres Energiesektors und der Schaffung der ersten transatlantischen Allianz in der Nuklearindustrie spielen.
Autor: Präsident von Westinghouse Tschechische Republik und Slowakei

/gr/



Probleme von KHNP mit dem Nuklearprojekt in Polen: "Wir haben keine offiziellen Informationen über die Einstellung des Projekts", sagt das Unternehmen

27.6.2024
Tschechischer Rundfunk




Das koreanische Unternehmen KHNP, einer der beiden Finalisten bei der Ausschreibung für den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke in der Tschechischen Republik, befand sich in den letzten Wochen in einer komplizierten Situation bezüglich der Vorbereitung seines Kernkraftprojekts in Polen. Lokale Medien haben unter Berufung auf Regierungsquellen berichtet, dass der Plan zum Bau von zwei Kernkraftwerken am Standort Konin-Pątnów "eingefroren" wurde.


KHNP war als Lieferant und PPEJ, ein Joint Venture zwischen dem staatlichen Energiekoloss PGE und dem privaten Unternehmen ZE PAK, als Investor vorgesehen.
Auf Anfrage von iROZHLAS.cz erklärte die Firma KHNP jedoch, dass sie weiterhin an den Vorbereitungen festhält.



"Wir haben keine offizielle Erklärung von PGE und PPEJ über die Aussetzung des Konin-Pątnów-Projekts erhalten. Wir bereiten uns derzeit darauf vor, unsere Aufgaben nach den höchsten Standards zu erfüllen, und sobald die Machbarkeitsstudie abgeschlossen ist, werden wir alle Anstrengungen unternehmen, um den rechtzeitigen Bau der Kernkraftwerksblöcke am Standort Konin-Pątnów in Zusammenarbeit mit PPEJ zu gewährleisten", antwortete Junkou Lee, der Leiter der polnischen Repräsentanz der koreanischen Firma KHNP.

Nach den ursprünglichen Vereinbarungen sollte das südkoreanische Unternehmen zwei seiner APR-1400-Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 2,8 GW für das Kraftwerk in Pątnów bereitstellen. Die Fertigstellung des ersten Blocks war für das Jahr 2035 geplant.

"In einer kürzlich abgehaltenen Sitzung des PGE-Aufsichtsrats unter der Leitung von Präsident Dariusz Marzec wurde jedoch festgestellt, dass die Investition faktisch eingefroren ist", schrieb die polnische Website Remix unter Berufung auf Informationen des Magazins Polityka Insight und Aussagen anderer polnischer Politiker im X-Netzwerk.



Laut Bankier.pl, das die Zeitung Ekonomický deník zitierte, erklärte PGE daraufhin offiziell zum KHNP-Projekt, dass es auf die Bestätigung durch die neue polnische Regierung warte: "Solch wichtige und entscheidende Investitionen für die nationale Energiesicherheit können nicht ohne eine umfassende Regierungsstrategie in diesem Bereich durchgeführt werden. Daher sind politische Entscheidungen von entscheidender Bedeutung, und es ist die Regierung, die bestimmen wird, welche Projekte an welchen Standorten weiteren detaillierten technischen Analysen unterzogen werden", so PGE.


Unannehmlichkeiten.....

Der Verlust des Projekts wäre für die Firma KHNP schon deshalb peinlich, weil es sich um ihre erste Referenz handelt, mit der sie ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, Aufträge für Kernkraftwerke in Europa zu erhalten. Bislang hat das Unternehmen hauptsächlich in seinem Heimatland gebaut und schließt derzeit ein Projekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten ab.

Außerdem bemüht sich das Unternehmen derzeit um den Zuschlag bei einer Ausschreibung für zwei bis vier AKW-Blöcke in Dukovany und Temelín in der Tschechischen Republik, die von dem staatlichen Energieunternehmen CEZ gebaut werden sollen. Konkurrent der KHNP bei dieser Ausschreibung ist der französische Staatskonzern EDF, der seinerseits seine starke Stellung in Europa unterstreicht.

Neben KHNP will auch das US-amerikanische Unternehmen Westinghouse Kernkraftwerke in Polen bauen, und sein Projekt scheint vorerst weitergeführt zu werden.

In der Tschechischen Republik hingegen ist Westinghouse Anfang dieses Jahres aus der Ausschreibung ausgestiegen. Das Unternehmen bemüht sich jedoch weiterhin um einen Auftrag für kleine modulare Reaktoren im Land, den auch CEZ in Betracht zieht

.

Politische Spiele...



In Polen scheint das halbprivate Projekt von KHNP zum Bau eines Kernkraftwerks in Konin-Pątnów weitgehend den lokalen politischen Spielchen zum Opfer zu fallen.



Wie die Website Remix schreibt, wurde das Projekt zuvor von der früheren konservativen PiS-Regierung unterstützt, insbesondere von Jacek Sasin, dem Minister für Staatseigentum. Kürzlich kritisierte er den Ansatz der aktuellen Regierung in den sozialen Medien. Er deutete auch an, dass das neue Kabinett von Donald Tusk "auf teuren deutschen Kohlestrom setzt und damit die Energieunabhängigkeit Polens untergräbt".

"Unser Ziel war klar und ehrgeizig - Polen mit erschwinglicher und sauberer Energie durch seine eigene Kernenergie-Infrastruktur zu versorgen", sagte der ehemalige Minister Sasin im X-Netzwerk.

Er kritisierte Premierminister Tusk dafür, dass er diese Vision verworfen habe, und warf ihm vor, Polen dazu zu bringen, teuren Strom aus deutschen Kohlekraftwerken zu kaufen.

Die Regierung von Petr Fiala (ODS) soll im Juli entscheiden, wer und wie viele neue Kernkraftwerke im Land gebaut werden sollen, ob KHNP oder EDF.

/gr/





Modernisierung des Wärmekraftsektors wird Dutzende Milliarden Kronen kosten. In der Zwischenzeit wird er Gas, Biomasse und Abfall nutzen
28.6.2024 HN

Letzte Woche kündigte das Heizwerk in Uherské Hradiště das Ende der Kohleverbrennung an. In der nächsten Heizperiode wird es durch drei Gaskessel und eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage
zur Stromerzeugung ersetzt. Die zentrale Wärmeversorgung der 25.000 Einwohner zählenden Stadt in Südmähren sah auch die zukünftige Verbrennung von Siedlungsabfällen vor. Aufgrund der niedrigeren Investitionskosten erwägt sie nun, das Gas durch eine industrielle Wärmepumpe zu ergänzen.

Der Weg des mittelgroßen Heizwerks, das von der Stadt und der Enetiqa-Gruppe betrieben wird, zeigt das Modell, dem in den nächsten Jahren praktisch alle Heizwerke in der Tschechischen Republik folgen werden, wenn sie von der Kohle wegkommen. Das gilt auch für den größten Akteur, das Energieunternehmen CEZ. Er wird allein in den nächsten Jahren 60-80 Milliarden Kronen in die Dekarbonisierung der Heizwerke investieren.


"Bis 2030 werden wir unsere kohlebefeuerten Wärmekraftwerke schließen und völlig neue bauen, die hauptsächlich Biomasse und Gas als Brennstoff verwenden werden. Auch Abfälle werden als zusätzliche Energiequelle genutzt werden. Außerdem wollen wir das bewährte zentrale Wärmeversorgungssystem erhalten und eine sichere und stabile Wärmeversorgung der Bürger und Unternehmen für die nächsten Jahrzehnte gewährleisten", sagte Kamil Čermák, Generaldirektor von CEZ ESCO.
CEZ ESCO "produziert" grüne Energie innerhalb der CEZ-Gruppe.


Cermak ist nun auch für die Umgestaltung der Heizungsbranche verantwortlich und Vorsitzender des Aufsichtsrats von CEZ Teplarenska. Dieses Unternehmen kümmert sich innerhalb der Gruppe um die Versorgung von Kunden in Städten, Gemeinden und Unternehmen mit Wärme aus größeren Quellen.

"Mit der Entwicklung der modernen Energie verliert die frühere Aufteilung in zentrale Wärmeversorgung und dezentrale Quellen langsam ihre Bedeutung", erklärt Cermak. Ihm zufolge geht es nicht mehr nur um die Wärmeversorgung, sondern auch um Energiedienstleistungen und -einsparungen. Aus diesem Grund sind die beiden Unternehmen eng miteinander verbunden.
Ein wichtiger Faktor bei den Überlegungen von CEZ ist, dass die Wärmeerzeugung mit Kohle im Vergleich zu Gas nicht mehr wirtschaftlich ist. Der Grund dafür sind die Kosten für die Emissionszertifikate, die Kohleheizkraftwerke kaufen müssen. Die Genehmigung ist ein "Ablass" für die Emission einer Tonne Kohlendioxid in die Luft.


Nach den derzeitigen Terminkontrakten könnte ihr Preis zwischen den Jahren2025 und 2027 bei 80 € oder mehr liegen. Kohlebefeuerte Kraftwerke sind also um diesen Betrag teurer. Der Erdgaspreis hingegen wird bis zum Jahr 2027 voraussichtlich auf 31 EUR/MWh sinken. Nach Schätzungen von CEZ wird die Braunkohleverstromung selbst in nur drei Jahren eine negative Marge aufweisen.
Diese Strategie entspricht der auf der CEZ-Hauptversammlung bekannt gegebenen Einschätzung, das Ende des Braunkohleabbaus in der Grube Bílina in Nordböhmen zu verschieben. Von 2035 auf 2030, mit der Versicherung, dass der Abbau fortgesetzt werden kann, wenn die CEZ-Heizwerke in einigen Städten die erwähnte Dekarbonisierung nicht schaffen. Die Dekarbonisierung wird nicht nur von CEZ, sondern auch von anderen Akteuren durchgeführt. Die Zahl der Anbieter und ihre Produktionskapazitäten sind nicht unbegrenzt.

Investitionen in Ústí und Mělník….

Die Modernisierung wird bis zum Jahr2030 alle inländischen Kohlekraftwerke von CEZ betreffen. Bisher erzeugt das Unternehmen drei Viertel seiner Wärme aus Kohle. Außerdem deckt es ein Fünftel der Lieferungen im Rahmen der zentralen Wärmeversorgung ab, die für die Tschechische Republik von entscheidender Bedeutung ist, da 1,6 Millionen Haushalte an sie angeschlossen sind. Zusammen mit Polen und Skandinavien ist das heimische Fernwärmesystem das robusteste in Europa. Und die Energiefirma CEZ ist bestrebt, es auch in Zukunft so gut wie möglich zu erhalten.
Allein in der Region Ústí, wo CEZ große Quellen in Prunerov, Tusimce, Ledvice und Trmice besitzt, hat das Energieunternehmen gewaltige Modernisierungsinvestitionen im Wert von 100 Milliarden angekündigt. Dabei geht es nicht nur um eine umweltfreundlichere Wärmeerzeugung, sondern auch um eine emissionsfreie Stromerzeugung, die vor allem den Bau von Fotovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 2300 MW umfasst.

Das neue Heizwerk Prunerov soll beispielsweise bis zu 35 000 Haushalte mit Wärme aus einer Kombination von Biomasse und Gas versorgen. Als Basis dienen eine Biomassekesselanlage mit einer Leistung von 35 thermischen Megawatt (MWt) und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit einer Leistung von 45 MWt. Darüber hinaus wird die Lösung auch Reserve- und Spitzengasquellen in Prunerov und Tusimice mit einer Gesamtkapazität von 88 MWt umfassen. Die neuen größeren CEZ-Quellen in Ledvice und Trmice werden stärker auf Gas basieren.

Zu den größeren Projekten gehört die Verbrennungsanlage für Siedlungsabfälle auf dem Gelände des derzeitigen CEZ-Kohlekraftwerks in Melnik, die im Jahre 2030 fertiggestellt werden soll. Das Unternehmen hat einen Zuschuss von über 6 Milliarden Kronen aus dem Modernisierungsfonds erhalten. Damit werden 46 Prozent der förderfähigen Kosten gedeckt, die höchste jemals gewährte Unterstützung aus dem HEAT-Programm, das die Umstellung der tschechischen Heizungsindustrie teilweise finanzieren soll. Das Geld aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten fließt in den Modernisierungsfonds. Die Verursacher von Luftverschmutzungen, darunter auch CEZ, zahlen durch den Kauf von Emissionszertifikaten Geld in diesen Fonds ein.


CEZ schätzt, dass die tschechischen Heizwerke und Kraftwerke jährlich 70-80 Milliarden Kronen für die Genehmigungen zahlen werden. Deshalb wollen sie zumindest einen Teil davon über den Modernisierungsfonds für den Wärme- und Stromsektor zurückholen.
Unterstützung für den Wärmesektor ….
Das HEAT-Programm macht 20 Prozent der Ausgaben des Modernisierungsfonds aus. Seine Gesamtmittelausstattung hängt vom Preis der Zertifikate ab, der derzeit unter 70 Euro liegt. Daher ist es wahrscheinlicher, dass es weniger Mittel für die Umgestaltung des tschechischen Energiesektors enthält als erwartet, als der Preis bei etwa 100 Euro lag. CEZ hat bisher die Unterstützung für neun Projekte beantragt: "Fünf wurden bewilligt, während die anderen Anträge vom staatlichen Fonds für Umwelt geprüft werden,“ sagte der CEZ – Sprecher Roman Gazdik. Der Anteil der investierten Eigenmittel liegt zwischen 40 und 55 Prozent.

Das jüngste Förderungsprogramm für die Umstellung der Heizwerke weg von der Kohle wurde Mitte Juni von Umweltminister Petr Hladík (KDU-ČSL) bekannt gegeben. Konkret geht es um 20 Milliarden Kronen. Die Firma CEZ bereitet dafür drei bis vier Projekte vor. In früheren Aufrufen wurden Beihilfen im Wert von 32,4 Milliarden angekündigt. Dank einer Reihe von Qualitätsprojekten, die jedoch "unter dem Strich" landeten, wurde der Betrag schließlich auf 46 Mrd. Krnen aufgestockt.


Laut Čermák reichen die Mittel möglicherweise immer noch nicht aus, um den gesamten Wärmesektor umzugestalten. "Bisher haben wir etwa die Hälfte des Prozesses der Dekarbonisierung der einzelnen Heizungsanlagen hinter uns. Wir werden in den Jahren 2029 bis 2033 noch weitere Investitionen tätigen müssen", sagte Čermák.

Wichtig für die Wirtschaftlichkeit des Wärmesektors ist die staatliche Beihilfe in Höhe von 3,2 Mrd. € (75 Mrd. CZK), die die Europäische Kommission Ende Mai für die so genannte KWK genehmigt hat. Dabei handelt es sich um eine Unterstützung für die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme aus neuen, modernisierten Quellen. Ohne diese Beihilfe müssten die Erzeuger die Wärmepreise erheblich anheben, um nicht in die Verlustzone zu geraten. Das Industrieministerium geht davon aus, dass die Betriebsförderung, um die sich die Betreiber dieser Quellen bei Auktionen bewerben werden, bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu 3.000 MW Kapazität umfassen wird.


Auch langfristige Verträge mit kommunalen und gewerblichen Abnehmern sind wichtig, um die erwähnte zentrale Wärmeversorgung auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. "Dank ihnen können neue Quellen errichtet werden", so Kamil Čermák. So gelang es der Energiefirma CEZ nach zweijährigen Verhandlungen, langfristige Verträge mit den Städten Orlová und Bohumín in der Mährisch-Schlesischen Region abzuschließen. So konnte sie die Modernisierung des Heizwerks in Dětmarovice in Angriff nehmen.

Wenn der Anteil der Kohle an der Wärmeerzeugung in der Tschechischen Republik, der vor einem Jahr noch 54 % betrug, bis zum Ende des Jahrzehnts tatsächlich ersetzt werden kann, wird dies eine grundlegende Veränderung im heimischen Energiesektor bedeuten. Der schnelle "Sprint" weg von der Kohle lässt noch keine andere Lösung als die Substitution durch Gas, Biomasse und Siedlungsabfälle zu.
In Zukunft wird es vielleicht andere Alternativen geben. Gas kann schrittweise durch Biomethan ersetzt werden.
Heißwasserleitungen aus Kernkraftwerken werden ebenfalls eine wichtige Rolle in der zentralen Wärmeversorgung spielen. CEZ hat im vergangenen Jahr begonnen, die hunderttausend Einwohner zählende süböhmische Stadt České Budějovice / Budweis mit Wärme aus Temelín zu versorgen. Die Versorgung der rund 400 Tausend Einwohner von Brünn aus Dukovany könnte nach dem Jahr 2030 beginnen.

Es wird erwartet, dass auch industrielle Wärmepumpenprojekte anlaufen werden. Der Wärmeanalyse zufolge dürften sich die Projekte nach dem Jahr 2030 beschleunigen und um 2040 ihren Höhepunkt erreichen. Diese größeren Quellen könnten in Zukunft bis zu einem Drittel des Wärmeverbrauchs abdecken.
/gr/


Das Industrieministerium richtet ab Juli eine neue Abteilung für Kernenergie und neue Technologien ein

27.6. 2024, oenergetice.cz
CTK



Das Ministerium für Industrie und Handel wird ab dem 1. Juli eine neue Abteilung für Kernenergie und neue Technologien einrichten. Sie wird sich auf die Entwicklung der Kernenergie konzentrieren. Der Direktor der neuen Abteilung wird von der Behörde in einem Auswahlverfahren bestimmt. Dies gab das Ministerium heute in einer Pressemitteilung bekannt.

"Die Kernenergie ist das Fundament unseres Energiesektors, und ihre Position wird in den kommenden Jahren gestärkt werden. Durch die Schaffung einer neuen Sektion werden wir die Bedingungen für die Entwicklung der Kernenergie sicherstellen, was den Bau neuer Blöcke sowie kleiner und mittelgroßer Kernreaktoren einschließt", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Sikela (STAN).



Ihm zufolge ist die Schaffung der neuen Abteilung im Ministerium aufgrund des Bedarfs an Kapital und Personal in der Kernenergiebranche notwendig.

Die neue Abteilung wird aus zwei teilweise umgewandelten bestehenden Abteilungen des Ministeriums bestehen, die durch eine neu gegründete Abteilung für Forschung, Entwicklung und Unterstützung in der Kernenergie ergänzt werden.

Im Zusammenhang mit der Ausrichtung der neuen Abteilung erinnerte das Ministerium daran, dass die nationalen Konzepte die Kernenergie als eine der Hauptquellen des heimischen Energiemixes vorsehen.Ihr Anteil an den Primärenergiequellen soll schrittweise auf bis zu 40 Prozent und an der Bruttostromerzeugung auf 50 bis 65 Prozent ansteigen.

Das Land bereitet sich daher auf den Bau neuer Kernkraftwerke vor.

Die Tschechische Republik führt derzeit eine Ausschreibung durch, um Lieferanten für die neuen Blöcke auszuwählen. Neben dem erfolgreichen Bieter wird die Regierung voraussichtlich im Sommer auch über die Anzahl der zu bauenden AKW-Blöcke entscheiden. Im Frühjahr hatten das französische Unternehmen EDF und das koreanische Unternehmen KHNP verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren abgegeben. Ein neuer Reaktorblock soll bis zum Jahr 2036 in Dukovany gebaut werden, bis zu zwei in Dukovany und zwei in Temelin im Falle eines größeren Baus.
/gr/




Atomkraftwerk im Touristenparadies weckt lokalen Widerstand
28.6.2024 Hrot24.cz




Der Bau des ersten kenianischen Kernkraftwerks erregt eine große Welle von Emtionen. Vor allem an seinem Standort, einem Touristenparadies an der Küste des Indischen Ozeans in der Nähe des Äquators.

Atomkraftwerk im Touristenparadies weckt den Widerstand der Bevölkerung
Kenia ist stolz auf seine langen, weißen Sandstrände. Einheimische befürchten, dass der Bau eines Atomkraftwerks Touristen abschrecken wird

Kenia, eines der touristischsten Länder des schwarzen Kontinents, hat beschlossen, sein erstes Atomkraftwerk an der Kilifi-Küste zu bauen, einem beliebten Touristenziel für seine endlosen weißen Sandstrände, Korallenriffe für Tauchbegeisterte und Mangrovensümpfe zur Beobachtung der vielfältigen Tierwelt.

Die Pläne für den Bau des Kernkraftwerks haben Vertreter der örtlichen Kommune verärgert, die auf die Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen ist. Hotels und Strandbars säumen 265 Kilometer Küstenlinie. Die Fischer werden in den örtlichen Restaurants mit frischem Fisch und anderen Meeresfrüchten versorgt.

Darüber hinaus geben die Touristen den Tauch- und Schnorchelunternehmen an den Korallenriffen Arbeit. Und in diesem tropischen Paradies in der Nähe des Äquators plant die kenianische Regierung den Bau des ersten Atomkraftwerks des Landes.

Mehr als ein Dutzend verschiedener Umweltgruppen setzen sich gegen den Bau ein. Phyllis Omidova von der Kenya Anti-Nuclear Alliance ist der Meinung, dass der Bau, der im Jahre 2027 beginnen und sieben Jahre später fertig gestellt werden soll, neben negativer Publicity in der ganzen Welt auch eine unverhältnismäßige finanzielle Belastung für das gesamte Land mit seinen 56 Millionen Einwohnern bedeuten wird.



"Dies ist die schlechteste wirtschaftliche Entscheidung, die wir für unser Land hätten treffen können", sagte die örtlicher Aktivistin gegenüber der britischen Zeitung The Guardian. Die Kosten für das Kraftwerk mit einer installierten Leistung von 1.000 Megawatt werden auf 86 Milliarden Kronen geschätzt.

Darüber hinaus haben die Gegner im Namen der Einwohner von Kilifi - Bezirks Klage gegen den Bau eingereicht, weil die Vorbereitungen für den Bau des Kernkraftwerks überstürzt und der Öffentlichkeit vorenthalten wurden, um Einwände zu erheben. Kritiker des Baus der neuen Quelle verweisen auch auf das Fehlen von Rechtsvorschriften, die den Anwohnern Garantien für die Sicherheit des Reaktorbetriebs sowie für den Schutz der Küstenökosysteme geben.



Omidova versteht nicht, warum die Politiker nicht einen anderen Standort für den Bau des ersten Kernkraftwerks des Landes gewählt haben. "Wenn wir wirklich in die Kernenergie investieren müssen, warum kann die Regierung sie dann nicht an einem Standort errichten, der keine Umweltrisiken birgt?", fragt sie. Sie befürchtet, dass ein mögliches radioaktives Leck die einzigartige Küstenlinie unwiderruflich zerstören würde.

Der Meeresbiologe Peter Musila warnt vor einer möglichen thermischen Verschmutzung des Meeres. Das Meerwasser soll zur Kühlung der Reaktoren verwendet und dann ins Meer zurückgeführt werden. Schon ein geringer Temperaturanstieg bedroht die Korallenriffe im Watamu Marine National Reserve, zu denen Touristen aus aller Welt einfliegen.

"Das ist beängstigend und könnte verheerende Folgen haben", meint er.

Der Reiseleiter von Watamu, Justin Kenga, befürchtet, dass die Auswirkungen des Betriebs der Anlage auf die biologische Vielfalt ernsthafte Folgen für den Tourismus in der Region haben könnten. "Alles, was unsere Umwelt verändern oder zerstören kann, wird unsere Lebensgrundlage zerstören", warnte er.


Die britischen Immobilien- und Hotelbesitzer ihrerseits befürchten, dass der Bau des Kernkraftwerks nicht nur die Zahl der Touristen verringern, sondern sich auch negativ auf die Immobilienpreise an der Küste auswirken wird. Das gesamte Reiseziel läuft Gefahr, allmählich zu verarmen, wenn es seine wohlhabende ausländische Kundschaft verliert.

Die kenianische Regierung in Nairobi steht jedoch fest hinter dem Kernkraftwerksprojekt, da es dem Land helfen wird, die Energiesicherheit zu verbessern. Zwar deckt das ostafrikanische Land seinen Stromverbrauch derzeit zu 90 Prozent aus erneuerbaren Energien, doch für die weitere Industrialisierung des Landes werde es die Kernenergie benötigen, sagte der Leiter der Atomaufsichtsbehörde Nupea, Justus Wabuyabo.
/gr/



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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien zum Thema Energie vom 1.Juli 2024:



Die EU wird die Entwicklung von Brennstoff für die WWER-440-Reaktoren finanziell unterstützen, die auch von CEZ betrieben werden

29.6.2024 oenergetice.cz Jiří Puchnar

Die Europäische Union wird 10 Mio. EUR (ca. 249 Mio. Kronen) aus dem Euratom-Forschungs- und Ausbildungsprogramm für die "schnelle und sichere Entwicklung und Einführung einer europäischen Brennstoff- Lösung" für WWER-Reaktoren bereitstellen. Der Brennstoff soll von Framatome entwickelt und geliefert werden.

Das SAVE-Projekt (Safe and Alternative VVER European) für WWER-440-Brennstoff steht unter der Leitung des französischen Unternehmens Framatome und umfasst 17 Teilnehmer, darunter die Betreiber europäischer WWER-Reaktoren. Dazu gehören CEZ, das finnische Unternehmen Fortum, das ungarische Unternehmen MVM Paks und Slovenské elektrárne SE. Ziel des Projekts ist es, die Energiesicherheit zu erhöhen und das Risiko von Unterbrechungen bei der Versorgung mit Kernbrennstoff für Reaktoren russischer Bauart vom Typ WWER-440 zu verringern.


Neunzehn WWER-Reaktoren, die während der Sowjetära entwickelt wurden, sind derzeit in der EU in Betrieb. Das russische Unternehmen TVEL ist seit langem Brennstofflieferant für WWER-Reaktoren, darunter vier WWER-1000-Reaktoren in Bulgarien (Kozloduy) und der Tschechischen Republik (Temelin) sowie fünfzehn WWER-440-Reaktoren in der Tschechischen Republik, Finnland, Ungarn und der Slowakei

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Förderung der Autonomie der EU und der Versorgungssicherheit....



Lionel Gaiffe, Vice - Präsident für den Geschäftsbereich Brennstoff bei Framatome, erklärte: "Framatome begrüßt diese Finanzierung durch die EU, die unsere Bemühungen anerkennt und die Beschleunigung unserer Entwicklungen unterstützt, die zur Diversifizierung und Sicherheit der Brennstoffversorgung für WWER-Reaktoren beitragen werden. Framatome ist der einzige Brennstofflieferant, der 100 % souveräne europäische Technologie mit einem vollständig europäischen Design und Produkt, Fertigungsanlagen und einer funktionierenden Lieferkette für Brennstoffkomponenten in der EU garantieren kann."

"Forschung und Innovation sind für die strategische Autonomie der EU von wesentlicher Bedeutung. Kernbrennstoff ist ein Beispiel dafür. Das Euratom-Forschungs- und Ausbildungsprogramm unterstützt unsere Industrie entscheidend bei der Suche nach zuverlässigen alternativen Brennstoffen für Reaktoren in den EU-Mitgliedstaaten und in der Ukraine, die bisher auf russische Brennstoffe angewiesen waren", erklärte Iliana Ivanova, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend.


Das neue SAVE-Projekt baut auf dem von Westinghouse geleiteten Projekt Accelerated Program for Implementation of Secure VVER Fuel Supply (APIS), auf, das im Juli 2023 angelaufen ist, um ein sicheres Brennstoff-Design für WWER-440-Reaktoren und ein Brennstoff-Design neuer Generation für WWER-1000-Reaktoren zu entwickeln. Viele WWER-Reaktoren in der EU und der Ukraine steigen gerade wegen der Diversifizierung der Versorgung von russischem Kernbrennstoff auf den US-kanadischen Brennstoff von Westinghouse um.
/gr/




Die Regierung weiß nicht, wie sie neue Reaktoren bezahlen soll. Sie hat eine Lösung nur für einen einzigen Reaktor

28.6.2024 Seznam Zpravy ZUZANA KUBÁTOVÁ




ANALYSE. Die Regierung will im Laufe des Sommers entscheiden, wer den Zuschlag bei der Atomausschreibung erhält und wie viele neue Reaktorblöcke sie bei ihm bestellen wird. Sie hat jedoch nur für einen Reaktor das Finanzierungsmodell geklärt und ist noch auf der Suche nach weiteren. Bis Ende des Jahres wird sie Klarheit haben.


Vor zwei Wochen hat die CEZ-Gruppe der Regierung einen Bericht über das Ergebnis der Ausschreibung für den Bau neuer Kernreaktoren vorgelegt.

"Wir gehen davon aus, dass die Auswahl des bevorzugten Bieters im Laufe des Monats Juli bekannt gegeben wird, ebenso wie die Art und Weise, wie wir die Optionen für den Bau zusätzlicher Reaktorblöcke an den Standorten Dukovany und Temelín nutzen werden", so der Sprecher des Industrie- und Handelsministeriums, Vojtech Srnka.

Die mit Spannung erwartete Entscheidung darüber, ob der französische Konzern EDF oder das koreanische Unternehmen KHNP den Zuschlag für die gigantische Ausschreibung erhält, wird sich aber wohl noch etwas verzögern. Premierminister Petr Fiala sagte vor der Übernahme der Unterlagen von CEZ, dass die Regierung nicht vor Ende August über die Anzahl der neuen Kernkraftwerke entscheiden werde. Und die Regierung hat Zeit, sich zu entscheiden.

Der mit der CEZ-Gruppe geschlossene Vertrag gibt ihr insgesamt 50 Arbeitstage Zeit, um den Evaluierungsbericht zu bewerten. Die Frist läuft erst Ende August ab. Dann soll das Kabinett den endgültigen Gewinner der Ausschreibung und die Parameter seines Angebots bekannt geben, sowie die Anzahl der Reaktoren, die die Tschechische Republik bei ihm bestellen wird. Und wo und in welcher Reihenfolge sie gebaut werden sollen.

" Zuerst wird man den bevorzugten Lieferanten auswählen, aber man wird den Lieferanten unter der Annahme auswählen, dass man einen gewissen Preis für mehr Ressourcen hat", sagte Industrieminister Jozef Skela dem Tschechischen Rundfunk.



Das Problem ist, dass auch Ende August noch nicht feststeht, wie der Staat den Bau von mehr als einem neuen Block in Dukovany finanzieren wird.

Unklare Finanzierung....

Das Finanzierungsmodell ist bisher nur für einen Reaktor in Dukovany fertig. Der Investor wird eine Tochtergesellschaft von CEZ, Elektrárna Dukovany II (EDU II), sein, der der Staat ein Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren in Höhe von vorläufig 195 Mrd. gewährt. Das Darlehen ist während der Bauzeit zinslos, nach der Fertigstellung zinsgünstig und wird vom Kraftwerk durch den Verkauf von Strom zurückgezahlt, den ein staatlicher Händler zu einem vorab garantierten Preis abnimmt.


Das gleiche Verfahren kann jedoch nicht für die anderen Blöcke wiederholt werden, da dies CEZ unverhältnismäßig stark mit zusätzlichen Schulden in Höhe von Hunderten von Milliarden Kronen belasten würde. Dies wurde von CEZ-Chef Daniel Benes wiederholt ausgeschlossen.

Auf der CEZ-Hauptversammlung in dieser Woche erklärten die Chefs des Unternehmens, dass die maximale Verschuldung des Konzerns das Dreifache des EBITDA erreichen kann. "Die Verschuldungsgrenze liegt bei 300 Milliarden entsprechend dem erwarteten Gewinn. CEZ hat bereits 100 Milliarden Schulden, so dass das verbleibende Verschuldungspotenzial bei etwa 200 Milliarden liegt.

Gleichzeitig hat CEZ einen ehrgeizigen Plan, bis zu 500 Milliarden in neue Gaskraftwerke, Wärmekraftwerke und erneuerbare Energiequellen zu investieren - alles ohne Atomkraft", erklärt Michal Šnobr, Minderheitsaktionär von CEZ und Analyst.

Das für den ersten Reaktor vorbereitete Darlehen wird vollständig vom Staat garantiert, so dass CEZ mit den Rating-Agenturen verhandelt, um es nicht in seiner Finanzbilanz ausweisen zu müssen. Ein ähnliches Verfahren würde jedoch kaum für andere Blöcke gelten.

Der staatliche Investor....

Die einzige Option, die jetzt für die Finanzierung weiterer Blöcke auf dem Tisch liegt, ist die Investition durch ein vollständig staatliches Unternehmen. Aber ein staatlicher Investor wird wohl kaum von Ministern in ein paar Monaten auf der grünen Wiese aufgebaut werden. Nur CEZ hat die Kapazität und das Know-how, um ein so anspruchsvolles Projekt wie den Bau eines Kernkraftwerks zu managen.

Das Problem kann durch die Verstaatlichung der gesamten oder eines Teils der CEZ-Gruppe gelöst werden. Gemäß dem Vertrag mit CEZ hat der Staat die Option, die Investorengesellschaft EDU II zu kaufen. In ihrer jetzigen Form verfügt sie jedoch weder über genügend Kapital, um eine Billionen-Kronen-Investition in eine größere Flotte neuer Blöcke zu tätigen, noch über Grundstücke in Temelín.

In jedem Fall müsste der Staat mit den Minderheitsaktionären, die fast ein Drittel der Firma CEZ besitzen, fair umgehen.

Das wäre nicht billig; der Marktwert des gesamten Unternehmens liegt bei über 500 Milliarden. Ein kürzlich unternommener Versuch, ein Gesetz zu verabschieden, das es dem Staat erlaubt hätte, CEZ aufzulösen und einen Teil des Unternehmens ohne die Zustimmung der Minderheitsaktionäre zu übernehmen, wurde von der Regierung aufgegeben. Es erwies sich als gesetzgeberisch unpassierbar.

Erst nach dieser Erfahrung wurde im Finanzministerium eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein Modell für die Finanzierung weiterer Kernkraftwerke in letzter Minute finden sollte. Die Ergebnisse der Arbeit des sechsköpfigen Teams, bestehend aus Vertretern des Finanzministeriums, des Industrieministeriums und von CEZ, sind noch nicht in Sicht. "Laut Regierungsbeschluss sollen die Industrie- und Finanzminister der Regierung bis zum 31. Dezember 2024 einen Vorschlag zur Finanzierung weiterer neuer Kernkraftwerksblöcke vorlegen", so Petra Vodstrčilová, Sprecherin des Finanzministeriums.


Darüber hinaus muss das gewählte Modell von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Das Notifizierungsverfahren wird sich über mehrere Monate erstrecken und kann mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen. Die Regierung entscheidet also, wie viele Kernkraftwerksblöcke sie bei dem Gewinner der Ausschreibung bestellen wird, ohne dass klar ist, wie sie diese bezahlen und wer der Investor sein wird.



Eins, zwei, vier?....



Noch im Frühjahr sah es so aus, als würde die Regierung vier Blöcke bestellen. Die Politiker sprachen von einem Mengenrabatt von 25 Prozent, der für einen solchen Großauftrag ausgehandelt werden könnte. Heute sind sie eher zurückhaltend.

"Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass ich den Ehrgeiz hätte, wahrscheinlich zwei Quellen unter Vertrag zu nehmen und auch eine verbindliche Option, so dass die nächste Regierung vielleicht sagen kann: Wir haben es vorbereitet, wir werden die Option ausüben und wir wollen, dass der bevorzugte Lieferant uns zwei weitere Blöcke liefert", sagte Minister Sikela dem Tschechischen Rundfunk.

Quellen aus dem Management der Firma CEZ sprechen ebenfalls von einem Vertrag über zwei Blöcke als wahrscheinlichstem Szenario. Sie würden in Dukovany gebaut werden, um die bestehende Baustelle effizient zu nutzen.

Es ist fraglich, ob später noch weitere große Blöcke fertiggestellt werden. Zum einen könnte es sich als rentabler erweisen, ihre Leistung mit einer größeren Anzahl kleinerer modularer Reaktoren zu erbringen. Andererseits schrumpft der Platz für die Kernenergie rasch, da die Zahl der erneuerbaren Energien zunimmt.

Während eines Teils des Jahres erzeugen die erneuerbaren Energien bereits Energieüberschüsse, für die es keinen Markt gibt. Diese Überschüsse werden noch zunehmen, da die europäischen Länder mehr Solar- und Windparks planen. An Tagen, an denen die Sonne scheint, werden einige Kraftwerke vom Netz getrennt werden müssen.

Obwohl Energieexperten versichern, dass moderne Reaktoren die Leistung flexibler reduzieren und erhöhen können als ihre älteren Vorgänger, ist die Kerntechnik für solche Schwankungen nicht geeignet. Wenn Kernkraftwerke einen Teil des Jahres Strom produzieren, der auf dem Markt zu sehr niedrigen oder sogar negativen Preisen verkauft wird, geht der Verlust zu Lasten des staatlichen Händlers, der ihn an die Steuerzahler oder Stromverbraucher weitergeben würde.

So könnten sich Gaskraftwerke gegenüber großen Kernkraftwerken als technisch und wirtschaftlich sinnvollere Option erweisen, um Schwankungen im Angebot von Ökostrom auszugleichen. All dies muss je nach Entwicklung des Marktes gründlich geprüft werden.




Favorit unbekannt.....



Welcher der Bieter für den Ausbau des tschechischen Kernkraftwerks die besseren Chancen hat, ist nicht bekannt, da der Bericht von CEZ an die Regierung noch geheim ist. Der entscheidende Faktor darin ist der Preis.

"Das Modell für die Angebotsbewertung wurde auf der Grundlage der Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde festgelegt. Alle Preisfaktoren und alle Risiken wurden quantifiziert. Beide Angebote wurden anhand desselben Kriteriums verglichen, nämlich des Preises pro erzeugter Megawattstunde, zu dem der neue Block Strom produzieren würde", erklärte Tomas Pleskac vom CEZ-Vorstand.

Der geschätzte Strompreis spiegelt die Kosten für den Bau des Kraftwerks und die Lieferung der Technologie wider. Dazu gehören auch die finanziellen Kosten, je nachdem, wie lange der Bau dauern wird. Regierungspolitiker und CEZ-Manager schätzten den Preis für Bau und Technologie (ohne Finanzkosten) ursprünglich auf 160 Milliarden. Die Erfahrungen mit den jüngsten Nuklearprojekten in Europa deuten jedoch darauf hin, dass der Preis für einen einzigen Block bei über 250 Milliarden liegen wird.


Die Preise für die 1.600-MW-Reaktoren der Firma EDF, die an Kraftwerke in Frankreich, Finnland und dem Vereinigten Königreich geliefert wurden, liegen zwischen 300 Milliarden und einer halben Billion Kronen. KHNP hat für sein bisher einziges Auslandsprojekt, Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten, vier Reaktoren mit einer Leistung von jeweils knapp 1.400 MW für insgesamt 24,4 Mrd. $ geliefert, was einem Preis von 140 Mrd. Kronen pro Block entspricht.

Im Vergleich dazu verspricht das amerikanische Unternehmen Westinghouse, das bei der tschechischen Ausschreibung nicht berücksichtigt wurde, den Bau des ersten polnischen Kernkraftwerks mit drei Reaktoren für 115 Milliarden Zloty (etwa 220 Milliarden Kronen pro Block).

Energiemarktexperten gehen allgemein davon aus, dass die Koreaner bei der tschechischen Ausschreibung einen etwas niedrigeren Preis hätten bieten können. Bislang hat dies jedoch noch kein Insider bestätigt.



Die Regierung muss sich nicht an die von CEZ festgelegte Reihenfolge der Bieter halten. "Sie kann die Reihenfolge, in der die Angebote bewertet werden, nicht ändern, aber sie kann Bieter ablehnen", erklärt der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz.

Die Ausschreibung wird gemäß dem Gesetz über das öffentliche Auftragswesen mit einer Sicherheitsausnahme veröffentlicht. So kann ein Bieter, der auf der Grundlage vorgegebener Kriterien den Zuschlag erhält, nur aus Sicherheitsgründen abgelehnt werden. Wie im Vertrag des Staates mit CEZ festgelegt, muss die Regierung diese Gründe jedoch nicht ausdrücklich angeben oder erläutern, so dass sie relativ freie Hand hat.

Daher können auch andere Faktoren die endgültige Entscheidung der Politiker beeinflussen: der geopolitische Kontext und der Gesamtnutzen für die tschechische Wirtschaft. Beides spielt eher den Franzosen in die Hände.

Nuklearer Airbus....

Die Firma EDF hat große Ambitionen in der Entwicklung der Kernenergie und will allein in Frankreich sechs neue Blöcke bauen und verspricht, mit ausländischen Partnern ein europäisches Produkt - den "Airbus der Kernenergie" - zu schaffen, das auf dem Weltmarkt eine bedeutende Rolle spielen soll. Und versichert, dass er mit der Beteiligung tschechischer Unternehmen rechnet.

EDF hat bereits mit sieben tschechischen Unternehmen Vorverträge mit konkreten Kooperationsbedingungen abgeschlossen.

Auch ein Joint Venture zwischen dem französischen Baukonzern Bouygues Travaux Publics und der tschechischen Metrostav DIZ ist im Gespräch.

Wem EDF eine nukleare Zusammenarbeit anbietet
Tschechische Unternehmen, mit denen die EDF vorläufige Kooperationsvereinbarungen geschlossen hat:

- Armatury-Gruppe

- I&C Energo

- Sigma-Gruppe

- Škoda JS

- ZAT

- Mico

- Vítkovice Energietechnik

Zukünftiges Joint Venture von Bauunternehmen:

- Bouygues Travaux Publics (FR)

- Metrostav DIZ (CR)

"Die abgeschlossenen Verträge sichern den tschechischen Lieferanten bereits einen Anteil von 15 bis 20 Prozent am Gesamtauftrag", sagt Josef Perlík, Geschäftsführer der Tschechischen Energie- Allianz. Die Verhandlungen mit den Koreanern sind noch nicht so weit fortgeschritten.

"Was künftige Verträge betrifft, so haben wir KHNP schon mehrmals um diese Informationen gebeten, aber leider noch keine Antwort erhalten. Wir wissen aus unserer Marktkenntnis, dass solche Verträge mit diesem Bieter selten sind, aber wir glauben, dass sie bald abgeschlossen werden", sagt Perlík.



Das politische Gewicht Frankreichs in der Europäischen Union spielt der Firma EDF weiterhin in die Hände, und die jüngsten Informationen aus Polen deuten darauf hin, dass die Chancen der Firma KHNP, auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen, sinken. Nach Angaben des Wirtschaftsservers Bankier.pl hat die polnische Regierung die Arbeiten zur Vorbereitung des zweiten polnischen Kernkraftwerks in Patnów, das von den Koreanern gebaut werden sollte, eingefroren, wie ungenannte Quellen berichten.


Für die weitere Entwicklung des tschechischen Energiesektors ist die Auswahl des Gewinners der Atomausschreibung jedoch weniger wichtig als die Anzahl und Konfiguration der bestellten Reaktoren, die Lieferbedingungen und die Art der Finanzierung. Diese werden den Strompreis für künftige Verbraucher, die Kosten für die Steuerzahler und die Energiesicherheit des Landes bestimmen.

/gr/




Das neue Terminal wird der Tschechischen Republik ein Viertel ihres Gasbedarfs sicherstellen

29.06.2024 Ceskobudejovicky denik

Stade - Im norddeutschen Stade, in der Nähe von Hamburg, wurde gestern mit dem Bau eines neuen Onshore-Terminals für die Verarbeitung und den Weitertransport von verflüssigtem Erdgas begonnen. Die Tschechische Republik wird in Zusammenarbeit mit der CEZ-Gruppe ab dem Jahr 2027 eine langfristige Pacht von zwei Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr erhalten. Nach Angaben von Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela dürfte dies für etwa ein Viertel des derzeitigen jährlichen Inlandsgasverbrauchs ausreichen.

/gr/



Auf dem Film-Festival in Karlovy Vary wird es möglich sein, virtuell einen Atomreaktor zu besuchen

29.06.2024 Pravo

Die Film-Fans, die Ende Juni zum 58. Internationalen Filmfestival nach Karlovy Vary / Karlsbad kommen, können sich die Wartezeit auf die Vorführungen mit einem Besuch in den Kraftwerken Temelin, Dukovany oder Dlouhe strane versüßen. Im Rahmen des Begleitprogramms der Festivalpartner bietet die CEZ-Gruppe eine virtuelle Besichtigung der Kernkraftwerke und des größten tschechischen Pumpspeicherwerks durch spezielle VR-Brillen an. Neben dem virtuellen Erlebnis mit ReakTour und WaterTour plant CEZ auch einen Charity-Fahrradverleih.


Die Menschen sind sehr an virtuellen Touren interessiert …..

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"Das Interesse an unseren VR-Brillen mit Besichtigungen der bekanntesten tschechischen Kraftwerke ist immer sehr groß und wir glauben, dass dies auch in Karlovy Vary der Fall sein wird. In gewisser Weise sind unsere Führungen eine unkonventionelle Form des Kinoerlebnisses. Die VR-Brille kann die Besucher vom Film-Festival in die hunderte von Kilometern entfernten, am stärksten bewachten Bereiche des Landes, einschließlich der Reaktorhalle, oder in Sekundenschnelle zwischen die Schaufeln der Francis-Turbine bringen und die Geheimnisse der Energieerzeugung entdecken, die auch die örtlichen Filmsäle zum Leuchten bringt", sagte Katerina Bartusková, Leiterin der CEZ-Informationszentren.


An jedem Festivaltag (28. Juni bis 6. Juli) können die Teilnehmer die größten tschechischen sauberen Energiequellen virtuell besuchen. Das Programm findet von 10 bis 22 Uhr im Gebäude der Stadt-Sparkasse (Divadelní - Platz) statt. Interessierte können ein Kraftwerk ihrer Wahl (Temelin, Dukovany, Dlouhe strane) auswählen; die virtuelle Besichtigung dauert etwa 10 Minuten und ist kostenlos. Die Besucher können sich die Wartezeit mit einem Wissensquiz oder in einer speziellen Fotoecke vertreiben, wo sie von einer künstlichen Intelligenz in gelbe Atomkleidung angezogen werden.

/gr/



Das Energieunternehmen CEZ hat den Verbrauch von Wärme und Strom in seinen Büros reduziert

29.06.2024 Pravo


Die Sparmaßnahmen, die das Energieunternehmen CEZ als Reaktion auf die Energiekrise im Jahr 2022 in seinen Büros ergriffen hat, zeigten Wirkung. Im Vergleich zum Vorjahr konnten mehr als 100 Bürogebäude von CEZ im ganzen Land den Wärmeverbrauch um sieben Prozent senken. Und das ist fast die Hälfte der Gesamteinsparungen der letzten sechs Jahre, als das Energieunternehmen etwa 15 Prozent an Wärme einsparen konnte.

Noch größere Einsparungen erzielte CEZ beim Strom. Der Stromverbrauch in den Büros des Energieversorgers ist seit dem Jahr 2018 um bis zu 23 Prozent gesunken. Dank der Einsparungen spart das Unternehmen jährlich über 26 Millionen Kronen an Energiekosten. Die CEZ-Gruppe wird ihre Sparmaßnahmen fortsetzen. So sollen in den nächsten Jahren ausgewählte Bürogebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.

Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden …..

Das Energieunternehmen CEZ verwaltet landesweit über 100 Gebäude, die von mehrstöckigen Hauptgebäuden in Prag über Callcenter und Kundendienstzentren bis hin zu kleinen Gebäuden mit nur wenigen Büros reichen. CEZ modernisiert seine Gebäude schrittweise, um deren Energieverbrauch so niedrig wie möglich zu halten. In den letzten Jahren hat CEZ diese Bemühungen intensiviert. Zwischen den Jahren 2018 und 2023 hat das Unternehmen durch Isolierung, Austausch von Fenstern, effizientere Beleuchtung und andere systematische Maßnahmen mehr als 26 Millionen Kronen pro Jahr eingespart. Fast die Hälfte der bisher erzielten Wärmeeinsparungen wurde im vergangenen Jahr erzielt.


Insgesamt sank der Wärmeverbrauch im vergangenen Jahr um 7 %, was einem Rückgang von 2 357 GJ entspricht. Spitzenreiter bei der Wärmeeinsparung waren im vergangenen Jahr Bürogebäude mit Kundenzentren in Opava, Mlada Boleslav und Karlovy Vary. Auch die Büros und Kundenzentren des größten tschechischen Energieunternehmens verbrauchten im vergangenen Jahr weniger Strom: Sie konnten 575 MWh einsparen.


"Haushalte und Unternehmen kommen zu uns, um sich von Experten über Energieeinsparungen beraten zu lassen, und so ist es nur natürlich, dass wir diese Maßnahmen auch selbst anwenden. Wir planen, bis zum Jahr 2027 weitere 15 % der Energie in unseren Gebäuden einzusparen, und ich freue mich, dass wir auf dem besten Weg sind, unsere Ziele zu erreichen. Wir investieren jährlich durchschnittlich 50 Mio. Kronen in diesen Bereich", sagte Michaela Chaloupkova, Mitglied des Verwaltungsrats und Direktorin der Verwaltungsabteilung.

/gr/



Dukovany – Ausbau: Gute Angelegenheit oder ein großes Risiko?
1.7.2024 MF DNES

Wie sehen die Bürgermeister der Gemeinden in Südmähren die Auswirkungen des geplanten Ausbaus des Atomkraftwerks? Die Informationen sind bisher spärlich.


SÜDMÄHREN - Wie wird sich der Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany auf Ihr Wohngebiet, die Kriminalität, den Verkehr, den Zugang zu Wohnraum und verschiedenen Dienstleistungen auswirken? Diese Fragen beantworten die Menschen, die in erster Linie von diesem Megaprojekt betroffen sein werden, in einem Fragebogen. Die Einwohner einer Reihe von Gemeinden in den Regionen Brünn und Znaim haben nur 14 Tage Zeit, um zu antworten, und viele Bürgermeister sind der Meinung, dass die Datenerfassung viel früher hätte beginnen sollen.

In Oslavany wurde der Fragebogen sogar an alle 1.900 Haushalte persönlich zugestellt. "Die Reaktion war enorm, denn endlich ist jemand aufgewacht, um herauszufinden, was das Einzugsgebiet braucht und wie die Menschen es wahrnehmen. Bis jetzt hat sie niemand gefragt. Das bestätigt, dass sie wenig Informationen haben. Auch den Gemeinden hat niemand gesagt, was sie wollen", betont Bürgermeister Vít Aldorf (ODS).


Der Bau des neuen Atomblock von Dukovany ist für die Jahre 2029 bis 2036 geplant, aber die Zeit ist bereits kritisch, auch nach Ansicht von Jakub Dobsik, dem ersten Mann aus dem nahegelegenen Dorf Zbysov, der darin eine große Chance und einen Impuls sieht, der aber ergriffen werden muss. "Wenn ein Block gebaut wird, sprechen wir über fünf- bis siebentausend Arbeiter für den Bau und die Montage, die natürlich ihre Familien mitbringen werden. Dies kann sich auf die Verfügbarkeit grundlegender Dienstleistungen auswirken, das Risiko sind die verschiedenen Wohnheime", meint er.

Der gleichen Meinung ist auch der Bürgermeister von Tecice bei Brünn Jan Son: "Mindestens fünftausend Menschen werden in die Region kommen, und wir brauchen uns nicht vorzumachen, dass es sich dabei um Nukleartechniker handeln wird, also sehe ich Sicherheitsrisiken, einen Angriff auf das gesamte integrierte System. Die meisten Dörfer zwischen Dukovany und Tetcice haben ihre Abwasserkapazitäten ausgeschöpft, sie werden also keine Satellitenstadt für, sagen wir, tausend Menschen bauen. Der Landkreis hätte in der letzten Wahlperiode handeln müssen. In fünf Jahren wird er nicht mehr in der Lage sein, Grundstücke zu kaufen, geschweige denn etwas zu bauen", meint er.


Milan Bucek (STAN), der Bürgermeister des nahe gelegenen Dorfs Ivancice, sieht darin eine Chance. Wir wollen bereit sein, nicht wie damals, als der Bau von Dukovany begann und alles nach Trebic ging, und Ivancice eine einmalige Chance verpasste, Teil von so etwas zu sein", sagte Bucek. Die Stadt hat bereits das Interesse eines Bauträgers für den Bau von etwa 600 Wohnungen angemeldet und will auf die Region wegen den Straßen, dem Krankenhaus oder der weiterführenden Bildung Druck machen, um einen Zweig für Elektrotechnik zu schaffen, der Fachkräfte liefern soll. "Kurzum, wir wollen das Thema umfassend angehen, damit wir mitreden können", sagt er.


Die sozioökonomische Studie für den Ausbau von Dukovany wurde im Interessengebiet vom Ministerium für Regionalentwicklung und den Kreisen Südmähren und Vysocina in Auftrag gegeben und wird im Herbst abgeschlossen sein. Helena Ondrejova von der Presseabteilung des Kreisamtes äußerte sich jetzt nicht zu den Gründen. Klar ist aber bereits, dass die so genannten Trassen durch die Region führen und Baumaterialien wie Steine, Sand, Zement und Technik nach Dukovany transportieren werden.

Der Kreis hat 35 Millionen für die Instandsetzung von Straßen und Brücken zweiter und dritter Klasse erhalten. "Wir werden diese Finanzspritze nutzen, um entsprechende Verkehrsstrukturen zu entwerfen. Insgesamt handelt es sich um eine Liste von 42 Bauprojekten. Auch die städtischen Infrastruktureinrichtungen werden verbessert – in den Regionen Ivancicko, Oslavansko, Rosicko", sagte Ondrejova. Moravske Branice zum Beispiel wird davon profitieren, denn es wird die lang erwartete Rekonstruktion der Straße II/152 nach Ivancice bringen. "Es wird auch die Fertigstellung von Gehwegen und den Bau eines Übergangs über den Kindergarten ermöglichen", so Bürgermeister Kamil Ferda.


Andere Bürgermeister befürchten, dass sich die Spediteure nicht an die empfohlenen Transportwege halten werden, weil sie nur an Zeiten und Kilometern interessiert sind. "Es ist schön, dass die Strecke Brünn - Tetcice - Neslovice - Ivancice - Moravsky Krumlov nicht dabei ist, aber wenn man in Brünn den Ort Dukovany eingibt, springt diese Strecke als die schnellste und kürzeste heraus", betont der Bürgermeister von Tetcice, wo bereits täglich sechstausend Autos durchfahren und es fast unmöglich ist, auf die Hauptstraße zu gelangen. Auch der Bürgermeister von Zbysov bezweifelt, dass die Routen eingehalten werden. "Es gibt keine Handhabe, um einzelne Subunternehmer zu zwingen. Vielleicht kommen die Lkw nicht zu uns, aber sie werden den Personenverkehr durch Zbysov verdrängen", befürchtet Dobsik.


Der oben erwähnte Fragebogen richtet sich nicht nur an die Anwohner, sondern auch an Unternehmen und Institutionen. So wird zum Beispiel die Bedeutung des Krankenhauses in Ivancice hervorgehoben. Es ist das einzige in der 20-Kilometer-Schutzzone. "Wir würden uns gerne an der Bereitstellung von Gesundheitsdiensten für die Mitarbeiter beteiligen, die am Bau des neuen Blocks und an der Sicherstellung ihres Betriebs beteiligt sein werden, aber im Moment haben wir nur einen vagen Überblick über das, was für irgendwann im Jahr 2036 und darüber hinaus vorbereitet wird, so dass es nicht einfach ist, herauszufinden, worauf wir uns vorbereiten sollen. Ich halte es nicht für sinnvoll, die Kapazität im Jahr 2024 zu erhöhen", sagt Jaromir Hrubes, der Direktor des Krankenhauses.
/gr/


Unternehmen können Subventionen für Windkraftanlagen beantragen, 3 Milliarden Kronen stehen bereit

28.6.2024 oenergetice
CTK



Tschechische Unternehmen können sich ab heute um Subventionen für den Bau von Windkraftanlagen bewerben. Der von der Agentur für Unternehmen und Innovation (API) angekündigte Subventionsaufruf läuft bis Ende Oktober 2025 und bietet 3 Milliarden Kronen. Die maximale Subvention pro Unternehmen und Projekt beträgt 30 Millionen Euro (750 Millionen Kronen). Dies gab API heute in einer Pressemitteilung bekannt.



"Wir glauben, dass es eine starke Nachfrage von Unternehmern geben wird, Windkraftprojekte zu realisieren, insbesondere in Zeiten instabiler Energiepreise. Unternehmen können so dazu beitragen, die Energieabhängigkeit der Tschechischen Republik von ausländischen Energieimporten und begrenzten einheimischen fossilen Brennstoffen zu verringern und so unsere Selbstversorgung mit Strom zu stärken", sagte der API-Geschäftsführer Jan Piskacek.

Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, die aus den Strukturfonds der Europäischen Union finanziert wird, richtet sich an kleine, mittlere und große Unternehmen. Die Höhe der Unterstützung hängt von der Größe des Unternehmens ab. Kleine Unternehmen können bis zu 65 Prozent der förderfähigen Kosten zurückerhalten, mittlere Unternehmen 55 Prozent und große Unternehmen 45 Prozent.

Die Anzahl der Anträge, die ein Unternehmen stellen kann, ist nicht begrenzt.

Die Unternehmen können die Windparks, für die sie Subventionen erhalten möchten, überall in der Tschechischen Republik bauen, außer in Prag. Die geförderten Anlagen müssen bis Ende November 2027 fertiggestellt sein. API hat die Einzelheiten der Ausschreibung auf seiner Website veröffentlicht.



Laut einem Bericht der Energieregulierungsbehörde (ERU) wurden in der Tschechischen Republik im vergangenen Jahr 701 Gigawattstunden (GWh) Strom aus Windkraft erzeugt. Der größte Anteil davon entfiel auf Windkraftwerke in den Regionen Usti nad Labem, Karlovy Vary und Liberec. Windkraftanlagen decken etwa ein Prozent des inländischen Stromverbrauchs, verglichen mit dem EU-Durchschnitt von 19 Prozent. Die Regierung will den Anteil der Windenergie in Zukunft erhöhen.
/gr/




Das Unterhaus hat sich für eine schnellere Genehmigung des Baus von Kernkraftwerken ausgesprochen

28.6.2024 CTK, ENERGY-HUB

https://energyhub.eu/cs/articles/991669 ... nych-bloku

Tschechische Abgeordnete unterstützen schnellere Genehmigungen für den Bau von Kernkraftwerken

Die Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Kernkraftwerke und kleiner modularer Reaktoren in der Tschechischen Republik werden voraussichtlich beschleunigt werden. Dies sieht eine Änderung des Atomgesetzes vor, die heute vom Unterhaus in einer ersten Runde unterstützt wurde. Nach Ansicht der Regierung muss das Atomgesetz vor allem auf die Einführung neuer Nukleartechnologien, insbesondere kleiner und mittelgroßer modularer Reaktoren (SMR), vorbereitet werden, ohne dabei das erforderliche Sicherheitsniveau zu beeinträchtigen. Nach den derzeitigen Plänen des Staates soll die Kernenergie neben den erneuerbaren Energien die Hauptquelle des heimischen Energiemixes sein. Der Staat bereitet daher den Bau neuer Reaktoren und kleiner modularer Blöcke vor.



"Die ANO-Bewegung unterstützt die Änderung des Atomgesetzes", sagte der ANO-Abgeordnete Roman Kubicek. Es handele sich um eine absolut notwendige Änderung, um den Bau von neuen Kernkraftwerken und modularen Reaktoren zu beschleunigen. Er wies jedoch darauf hin, dass die Tschechische Republik nicht genügend Atomexperten ausbilde. Der Vorschlag wurde auch von der SPD unterstützt.

Nach Angaben der Regierung basiert die Novelle auf den Erfahrungen mit dem Funktionieren des neuen Atomgesetzes aus dem Jahr 2017. Einige Ansätze könnten effizienter gestaltet werden, meint das Kabinett. So sollen die Änderungen vor allem den Regelungsaufwand bei der Prüfung von Bauten durch die Staatsverwaltung verringern. Dabei handelt es sich vor allem um technische Änderungen. Die Novelle muss auch an neue Technologien wie modulare Reaktoren angepasst werden. Das bestehende Gesetz sah diese nicht vor. Dem Dokument zufolge waren die Änderungen auch aufgrund neuer internationaler Standards im Kernenergiesektor notwendig.

Nach Angaben der Regierung sieht die Novelle Änderungen bei der Festlegung der Gebühren für die Entsorgung radioaktiver Abfälle vor. Die konkreten Beträge werden in einer späteren Regierungsverordnung festgelegt. "Insgesamt sollen die Einnahmen des so genannten Atomkontos gestärkt werden", so die Regierung.

Die Änderung ist nach Ansicht des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB notwendig, da die Beibehaltung des derzeitigen Atomgesetzes die Einführung neuer Nukleartechnologien verzögern oder sogar stoppen könnte. "Dies könnte die Energiesicherheit der Tschechischen Republik gefährden und das Erreichen der Klimaziele verhindern", so die SUJB-Behörde in einem Bericht an die Regierung.

Mitte Juni erhielt das Ministerium für Industrie und Handel eine Mitteilung des halbstaatlichen Energiekonzerns CEZ über die Auswertung von Angeboten für den Bau von bis zu vier Kernkraftwerksblöcken in der Tschechischen Republik. Die Angebote waren Ende April von der französischen Firma EDF und der koreanischen KHNP eingereicht worden und wurden anschließend von CEZ ausgewertet.

CEZ übermittelte die Auswertung der Angebote an die Regierung zusammen mit einer eigenen Empfehlung für die bevorzugte Reihenfolge der Angebote. Einzelheiten wurden nicht genannt. Nach dem derzeitigen Zeitplan wird die Regierung voraussichtlich im Juli den Gewinner der Ausschreibung auswählen und dann bis Ende August über die Anzahl der zu bauenden Reaktoren entscheiden. Der Staat rechnet nun damit, dass der erste Reaktor in Dukovany im Jahr 2036 in Betrieb gehen wird.

Bis dahin soll auch der erste kleine modulare Reaktor in der Tschechischen Republik in Betrieb sein. CEZ plant, ihn in Temelín zu bauen. Das Unternehmen plant weitere modulare Reaktoren an anderen Orten, die als Ersatz für Kohlekraftwerke in Frage kommen.

Das aktuelle Atomgesetz ist seit dem 1. Januar 2017 in Kraft. Es regelt die friedliche Nutzung von Kernenergie und ionisierender Strahlung und deckt alle Teile des Lebenszyklus von kerntechnischen Anlagen von der Wiege bis zur Bahre ab.
/gr/
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln aus tschechischen Medien zum Thema Energie vom 3.7.2024:



PRE wird ab September die Energiepreise für Endkunden senken
3.7.2024 MF DNES


Prag - Ab Anfang September gewährt die Prager Energie (PRE) fast 700.000 Kunden ohne Vertragsbindung einen Preisnachlass auf Energie. Die Strompreise werden um bis zu 20 Prozent gegenüber dem aktuellen Preis sinken, die Gaspreise um 16 Prozent.

Nach Angaben des Unternehmens beträgt die jährliche Ersparnis für einen Kunden, der keinen Strom für die Erwärmung von Wasser und Heizung verwendet, durchschnittlich 1.200 Kronen einschließlich Mehrwertsteuer. Kunden mit einem Heizkessel werden laut PRE im Durchschnitt 2.800 Kronen pro Jahr einsparen. Kunden, die mit Strom heizen, d. h. mit direkt befeuerten Heizkesseln oder Wärmepumpen, können mit jährlichen Einsparungen zwischen sechs- und elftausend Kronen rechnen.
Der Energieanbieter PRE verspricht auch eine Senkung des Gaspreises. Je nach Art des Verbrauchs können die Kunden bis zu 6.000 Kronen pro Jahr sparen, wenn sie mit Gas heizen, so die PRE.
/gr/





Das tschechische Unternehmen Mycroft Mind bekommt 251 Mio. Kronen von der EU für Verbesserungen im Energiesektor
3.7.2024 LN

BRNO - Das zur TTC-Gruppe gehörende Brünner Technologieunternehmen Mycroft Mind hat eine finanzielle Unterstützung aus EU-Mitteln in Höhe von 10 Mio. EUR (251 Mio. Kronen) für die Entwicklung seiner Technologie für eingebettete Energieintelligenz erhalten. Das Ziel des Unternehmens ist es, eingebettete Module zu entwickeln, die aus den erhaltenen Informationen selbständig lernen.

Diese Module sollen dazu dienen, Energieflüsse und das Verhalten von Stromverbrauchern und -erzeugern vorherzusagen. Dies gab das Unternehmen gestern bekannt. Das in Brünn ansässige Unternehmen arbeitet bei dem Projekt, das bis zum Jahr 2026 laufen soll, mit europäischen Chip-, Halbleiter- und Zählerherstellern zusammen und sucht außerdem weitere Partner unter den Herstellern von Sensoren, die im Energiesektor verwendet werden. Das Unternehmen arbeitet auch mit der Masaryk-Universität in Brünn und der Technischen Universität Brünn zusammen.

/gr/




Erste Energiegemeinschaften in der Tschechischen Republik
3.7.2024 MF DNES

In der Tschechischen Republik entstehen Energiegemeinschaften. Das Ziel ist es, kleinere Akteure einzubinden.

Strom oder Wärme aus lokalen erneuerbaren Quellen zu erzeugen und einen möglichst großen Teil der erzeugten Energie so nah wie möglich an der Quelle zu verbrauchen. Das ist das Ziel der entstehenden Energiegemeinschaften in der Tschechischen Republik. Im Moment gibt es von ihnen so viele wie von Safran. Eine von ihnen ist Enerkom in der Pilsner Region, deren Vorsitzende Andrea Kubernatova ist.


Das Ziel der Gemeinschaftsenergie ist es, die Dezentralisierung und die Beteiligung kleinerer Energieakteure zu fördern. "Wir versuchen, alles in Bewegung zu setzen, was die Gesetzgebung hergibt", sagt die energiegeladene Ingenieurin Kubernatova, die Hauptantriebskraft der Gruppe. Sie berichtet von ihren Erfahrungen im Sitzungssaal des Gemeindeamtes der Gemeinde Zbuch im Bezirk Pilsen, die an einem Pilotprojekt beteiligt ist, das durch den Aufruf des tschechischen Umweltministeriums zur Gründung von Energiegemeinschaften unterstützt wird.

Die Gemeinschaft Enerkom in der Pilsner Region wurde in Zusammenarbeit mit der Lokalen Aktionsgruppe Radbuza und der Mikroregion Radbuza auf dem Gebiet der Gemeinden mit erweiterter Zuständigkeit Nyrany, Pilsen und Stod gegründet. Seit ihrer Gründung versucht sie, Haushalte, Unternehmen, aber auch Landwirte und Eigentümergemeinschaften bei der Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden und der Energiekosten zu unterstützen. Die Energiegemeinschaft Enerkom ist stolz darauf, ihr Gebiet zu kennen und Energieerzeuger mit denjenigen zusammenzubringen, die ihren Überschuss effizient nutzen können.


"Obwohl der Name unserer Gemeinschaft treffend und nett ist, sind wir in Situationen geraten, in denen wir unsere Aktivitäten erklären mussten. Die Leute brachten sie mit Energiebetrügern in Verbindung, die leider immer noch in unserer Region aktiv sind", räumt die Vorsitzende Kubernatova ein.

Enerkom in der Pilsner Region hat zertifizierte Energieberater des Ministeriums für Industrie und Handel der Tschechischen Republik in ihrem Team, schätzt aber auch die Zusammenarbeit mit der Union of Cmmunity Energy (UKEN), zu der es gehört. UKEN hat bereits mehrere praktische Leitfäden für den Einstieg in die gemeinsame Stromnutzung in der Tschechischen Republik veröffentlicht. Der Verband in der Region Pilsen hat jedoch auch Ratschläge von erfahreneren Kollegen eingeholt, die auf der anderen Seite des Landes tätig sind. Enerkom aus der Region Opava hat einen Vorsprung, was die Gründung und die Projekte anbelangt, denn seine aktiven Vertreter haben sich von ähnlichen Organisationen inspirieren lassen, die schon seit einiger Zeit in Westeuropa tätig sind.

Obwohl der Bildung von Energiegemeinschaften in der Tschechischen Republik nichts im Wege steht, wird die gemeinsame Nutzung in der Praxis nur durch ein funktionierendes Elektrizitätsdatenzentrum (EDC) möglich sein. Um effektiv arbeiten zu können, benötigen sie Daten über die erzeugte und gemeinsam genutzte Elektrizität, die so nah wie möglich an der Echtzeit liegen. Diese Daten erhalten sie vom EDC, und zwar immer für den Vortag, sogar für jedes Fünfzehn-Minuten-Intervall. Der Betrieb der so genannten temporären EDC-Lösung soll am 1. August beginnen, der Vollbetrieb des Zentrums ist für Mitte 2026 geplant.


Kubernatova räumt ein, dass selbst in der Region Pilsen viele Gemeinden der Möglichkeit einer gemeinsamen Nutzung vorerst skeptisch gegenüberstehen. Umso mehr schätzt sie die positive Einstellung der Gemeinde Zbuch. "Wir haben auf der einen Seite nach Quellen und auf der anderen Seite nach Abnehmern gesucht. Das haben wir zusammengebracht, und wir haben den Eindruck, dass unsere Gemeinschaft auf diese Weise gut funktionieren kann", fügt er optimistisch hinzu.

Die neuen Pioniere der gemeinsamen Energieutzung überzeugen die Nachbarschaft davon, dass die beteiligten Akteure gemeinsam einen hohen Grad an Energieautarkie in einem bestimmten Ort erreichen, die Energiepreise stabilisieren und darüber hinaus die Umwelt entlasten können. Der Bürgermeister von Zbuch, Dusan Duchek, stand der Idee, sich der neuen Energiegemeinschaft anzuschließen, positiv gegenüber.

/gr/


Wo lässt sich mit Wasser Geld verdienen? Der Staat hat sechs Standorte für Pumpspeicherkraftwerke ausgewiesen

3.7.2024 Seznam Zpravy Jiri Nádoba



Das Unterhaus wird sich mit der Erleichterung von Genehmigungen für Wasser- und Energiespeicher befassen. Einige Abgeordnete sehen in ihnen einen größeren Nutzen als im Naturschutz. Doch die umstrittenen Bauwerke dürften am Geld scheitern, laut CEZ lohnt sich ihr Bau nicht.


Ein radikaler Vorschlag, der den Weg für neue Pumpspeicherkraftwerke ebnen soll, wird spätestens nach der Sommerpause auf dem Tisch der Abgeordneten liegen.

Der Staat hat bereits im Frühjahr sechs geeignete Standorte dafür identifiziert, und nun wurde eine neue unabhängige Initiative gestartet, um diese Visionen zu verwirklichen.

Die Änderung kommt aus Regierungskreisen, hat aber keine eindeutige Unterstützung, weil sie die bestehende Umweltpraxis erheblich stören würde. Es ist auch nicht klar, dass bei einer Neuformulierung der Abschnitte Geld für kostspielige Bauarbeiten vorhanden wäre.

Vaclav Kral, Abgeordneter der südböhmischen Partei ODS, hat den Vorschlag unterbreitet. Er will Pumpspeicherkraftwerke "zu einem übergeordneten Sicherheitselement des Stromübertragungssystems" machen. Aus diesem Grund will er die Genehmigungsverfahren für sie auf ein Minimum vereinfachen.

Die zuvor ausgewählten Standorte könnten in der Nähe bestehender Staudämme liegen, so dass der unterirdische Stausee nicht gebaut werden müsste. Im März veröffentlichten das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium ihre gemeinsame Liste - allerdings mit dem Vorbehalt, dass es sich dabei nicht um Investitionen handelt, die der Staat tätigen will, sondern lediglich um Hinweise, wo ein Bau sinnvoll sein könnte.


Sechs neue Pumpstationen in der Tschechischen Republik…..

Die Liste umfasst zwei Standorte am Stausee Orlik, einen am Stausee Slapy und zwei weitere an Dämmen an anderen Flüssen - in Pastviny am Fluss Orlice und Slezska Harta am Fluß Moravice. Die sechste könnte nach den Vorstellungen des Ministers in Libochovany an der Elbe im tschechischen Mittelgebirge liegen.

Nach Angaben der Sprecherin des Umweltministeriums, Veronika Krejci, handelt es sich um eine vorläufige Liste, für die noch keine genauen Kartenunterlagen erstellt wurden. Die einzige Ausnahme ist eines der Projekte am Orlik-Stausee, wo auf dem Ptec-Hügel am linken Moldauufer in einer Höhe von über 600 Metern über dem Meeresspiegel ein Oberbecken gebaut werden könnte.
/gr/



Modernisierung der Block-Aufsichtswarten im Atomkraftwerk Temelin
2.7.2024 Zakazka.cz

Das Kernkraftwerk Temelín wird derzeit einer anspruchsvollen Modernisierung unterzogen. Das Ziel der Umbauten ist es, ein moderneres Design und ein ruhigeres Umfeld in den Temeliner Block – Aufsichtswarten zu schaffen. Derzeit haben die Ingenieure die Änderungen in der Aufsichtswarte des ersten Blocks bereits abgeschlossen.

CEZ wird in diesem Jahr 4,1 Milliarden Kronen in die Modernisierung des Kraftwerks Temelín investieren. Man wird in den Blockaufsichtswarten die Rohrleitungen der Lufttechnik isolieren, eine spezielle Akustikplatte hinter den Operateuren installieren, die Beleuchtung modernisieren, Möbel oder Teppichböden austauschen. Die beiden Kontrollräume der Blöcke werden einer solchen Modernisierung unterzogen.

"Das hat nicht nur ästhetische, sondern auch praktische Bedeutung. Wir wollten ein ruhigeres Umfeld für die Mitarbeiter schaffen, insbesondere um die Geräuschkulisse der Klimaanlage zu reduzieren. Und das ist uns dank der Änderungen gelungen", sagte Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelin.

Die Umbauten in den Kontrolräumen /Aufsichtswarten/ des Blocks wurden bereits vor einigen Jahren durchgeführt. Damals brachten die Techniker eine Schalldämmung hinter der vorderen Schalttafel an. Nach Ansicht der Energietechniker sind die Änderungen in den Kontrollräumen des Blocks eine Herausforderung.


"Während der Betriebspausen könnten Anpassungen an den Anlagen vorgenommen werden. Aber für die Operateure ist der Block-Stillstand die arbeitsreichste Zeit, so dass Anpassungen im laufenden Betrieb vorgenommen werden müssen, was ebenfalls nicht einfach ist. Aus diesem Grund ist die Modernisierung der Block - Aufsichtswarten in der Welt nicht üblich, wo sie in der Regel in ihrem ursprünglichen Zustand bleiben. Es handelt sich um Schlüsselräume in der Anlage. Es ist gut, dass es uns gelungen ist, sie zu modernisieren, und ich glaube, dass die Operateure dies zu schätzen wissen werden", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ-Vorstands und Direktor der Abteilung Kernkraft bei CEZ.

Die Modernisierung, die im Herbst 2023 begann, wurde bereits an der Aufsichtswarte des ersten Blocks durchgeführt, und die AKW-Ingenieure planen, die Arbeiten an der Aufsichtswarte des zweiten Blocks im September dieses Jahres abzuschließen.

Seit Anfang des Jahres hat das Kraftwerk Temelín 6,9 Terawattstunden Strom erzeugt. Zusammen mit Dukovany sind dies die Quellen, die die größte Menge sauberen Stroms produzieren und damit wesentlich zur emissionsfreien Produktion der CEZ-Gruppe beitragen. Jährlich werden dank den Kernkraftwerken in Tschechien rund zwanzig Millionen Tonnen CO2 nicht in die Luft ausgestoßen müssen.

Marek Svitak , Pressesprecher von CEZ, Kernkraftwerk Temelín

/gr/




Neue Abteilung für Atomkraft im Industrieministerium
1.7.2024 iuhli.cz


Das Ministerium für Industrie und Handel richtet ab heute eine neue Abteilung für Kernenergie und neue Technologien ein. Sie wird sich auf die Entwicklung der Kernenergie konzentrieren. Der Direktor der neuen Abteilung wird von der Behörde in einem Auswahlverfahren bestimmt. Dies gab das Ministerium in einer Pressemitteilung bekannt.

"Die Kernenergie ist das Fundament unseres Energiesektors, und ihre Position wird in den kommenden Jahren gestärkt werden. Durch die Schaffung einer neuen Sektion werden wir die Bedingungen für die Entwicklung der Kernenergie sicherstellen, was den Bau neuer AKW-Blöcke sowie kleiner und mittelgroßer Atomreaktoren einschließt", sagte der Minister für Industrie und Handel Jozef Sikela (STAN).

Ihm zufolge ist die Schaffung der neuen Abteilung im Ministerium aufgrund des Bedarfs an Kapital und Personal in der Kernenergiebranche unbedingt notwendig.

Die neue Abteilung wird aus zwei teilweise umgewandelten bestehenden Abteilungen des Ministeriums bestehen, die durch eine neu eingerichtete Abteilung für Forschung, Entwicklung und Unterstützung in der Kernenergie ergänzt werden.

In Bezug auf den Schwerpunkt der neuen Abteilung erinnerte das Ministerium daran, dass die nationalen Konzepte die Kernenergie als eine der Hauptquellen des heimischen Energiemixes vorsehen. Ihr Anteil an den Primärenergiequellen soll schrittweise auf bis zu 40 Prozent und an der Bruttostromerzeugung auf 50-65 Prozent steigen. Das Land bereitet sich daher auf den Bau neuer Kernkraftwerke vor.

Die Tschechische Republik führt derzeit eine Ausschreibung durch, um Lieferanten für die neuen Blöcke auszuwählen. Neben dem erfolgreichen Bieter wird die Regierung voraussichtlich im Sommer auch über die Anzahl der zu bauenden Blöcke entscheiden.
Im Frühjahr hatten das französische Unternehmen EDF und das koreanische Unternehmen KHNP verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren abgegeben. Ein neuer Reaktorblock soll bis zum Jahr 2036 in Dukovany gebaut werden, bis zu zwei in Dukovany und zwei in Temelin im Falle eines größeren Baus.
/gr/



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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von Zeitungsartikeln zum Thema Energie aus der tschechischen Presse vom 4.Juli 2024:




Zwischen dem Nachhall von Tschernobyl und den Perspektiven des Wiederausfbaus
4.7.2024 Moderni ekonomicka diplomacie /Moderne Wirtschaftsdiplomatie

Die ganze Welt sieht praktisch jeden Tag live die Opfer der russischen Bombardierung in der Ukraine, die durch rechtzeitige Waffenlieferungen aus dem Westen zumindest teilweise hätten verhindert werden können. Die Verstärkung der Luftabwehrsysteme wird zweifellos im direkten Kampf gegen Putins Aggression helfen, aber sie hat der ukrainischen Hintermannschaft in den letzten Monaten enormen Schaden zugefügt.


Der dortige Energiesektor wird sich schlechter erholen als im letzten Jahr, und einige Beobachter glauben, dass dies ein Schlüsselfaktor für Russlands Gesamterfolg sein könnte. Sicher ist, dass die Ukraine ohne einen funktionierenden Schutz vor Angriffen aus der Luft nicht nur unmittelbare Verluste erleiden wird, sondern auch solche, die sich erst im Laufe des Winters bemerkbar machen werden. "Energiesicherheit ist heute gleichbedeutend mit Luftverteidigung", sagte der Wirtschaftswissenschaftler Oleh Pendzin gegenüber 24 Kanal.

Die neuen Erfahrungen mit dem ukrainischen Energiesektor haben Auswirkungen auf die hitzige Debatte darüber, wie der Wiederaufbau des Landes aussehen soll - die akute, aber auch die längerfristige, vielleicht kann man sagen die Nachkriegszeit. Die Ukrainer selbst streiten darüber, inwieweit die Lösung für die Zukunft in der Stärkung der Kernkraft und inwieweit in der Dezentralisierung liegt. Beides kann auf lange Sicht sinnvoll sein. Diese Diskussion ist auch für tschechische Unternehmen wichtig.


Wie auch immer die Entwicklung verlaufen wird, tschechische Unternehmen haben die Chance, sich maßgeblich an der Erneuerung zu beteiligen.
Viel schlimmer wäre es, wenn die Ukrainer nach der russischen Besetzung von Saporoschje nicht noch über drei Kernkraftwerke mit neun Reaktoren verfügen würden. Trotz aller Probleme, die die russische Aggression für das Stromnetz mit sich bringt, haben die Kernkraftwerke bisher zumindest ein Grundgefühl der Sicherheit vermittelt. Aber es gibt auch eine andere Seite der Medaille. Putins Invasion hat deutlich gemacht, dass auch Kernkraftwerke nicht gegen Krieg ausgerüstet sind. Die Ukraine ist zwar noch weit von einer zweiten Tschernobyl-Katastrophe entfernt, aber ihr Nachhall ist heute deutlich zu hören. Die russische Armee besetzte zu Beginn des Krieges das bereits stillgelegte Kernkraftwerk Tschernobyl und zeigte mit ihrem Vorgehen in Gebieten mit erhöhter Strahlung, dass sie in der Lage ist, die Gesundheit ihrer eigenen Soldaten zu gefährden.
Die Russen haben sich aus Tschernobyl zurückgezogen, halten aber noch immer das Kernkraftwerk Saporoschje besetzt, das mit sechs Blöcken das größte in Europa ist.

Wie ernst die Lage ist, zeigt die beispiellose Präsenz von Beobachtern der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA nicht nur in Saporischschja, sondern auch in den drei anderen in Betrieb befindlichen Kernkraftwerken, die unter ukrainischer Kontrolle bleiben. Der Leiter der IAEA, der Argentinier Rafael Grossi, hat keine andere Wahl, als zwischen Kiew und Moskau zu pendeln und zu versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Bislang wird ihm in der ganzen Welt bescheinigt, dass ihm dies weitestgehend gelingt. Er wird sogar als aussichtsreicher Kandidat für den Posten des UN-Generalsekretärs gehandelt. Die Ukrainer sind eher skeptisch und haben das Gefühl, dass Grossi sich manchmal von den Russen an der Nase herumführen lässt.


Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass sich die Dezentralisierung der Energieversorgung und die weitere Entwicklung der Kernenergie in der Ukraine ergänzen werden. Es wird davon abhängen, wie die Ukrainer letztlich die Erfahrungen des Krieges bewerten, der die Angst vor einem zweiten Tschernobyl wieder aufleben ließ, aber auch bestätigte, dass man sich auf Kernkraftwerke verlassen kann, um Energieengpässe abzuwenden. Vor einem ähnlichen Dilemma steht schließlich die ganze Welt. Es verheißt nichts Gutes, wenn sich ein Kernkraftwerk mitten in einem Krieg befindet. Für viele Länder hat die russische Aggression jedoch die Bedeutung der Kernenergie verstärkt, da sie einen Weg zu größerer Unabhängigkeit von Rohstoffen aus Russland und anderen unzuverlässigen Staaten bietet.

/gr/



ERU – Gebühren für die Energien sollen sich erhöhen
4.7.2024 LN

PRAG - Die Gebühren für die Tätigkeit der Energieregulierungsbehörde (ERU) werden wahrscheinlich um mehrere Dutzend Kronen pro Jahr steigen. Das Ministerium für Industrie und Handel hat jetzt eine Erhöhung dieser Gebühren sowohl für Strom als auch für Gas vorgeschlagen.

Ein durchschnittlicher Haushalt, der mit Gas heizt oder kocht, wird damit fast 30 Kronen mehr pro Jahr zahlen. Der Grund für die Gebührenerhöhung sind die steigenden Betriebskosten und die allgemeine Agenda der Regulierungsbehörde, teilte das Ministerium gestern mit.
Die aktuellen Gebühren sind seit dem Jahr 2016 in Kraft. Das Entgelt für die Tätigkeit der Energieregulierungsbehörde ERU wird von den Energiemarktteilnehmern im Preis für den Betrieb der netzfremden Infrastruktur und im Preis für die Tätigkeit des Marktbetreibers bezahlt.
Derzeit beträgt der Gebührensatz im Stromsektor 2,39 Kronen pro Monat und Verbrauchsstelle und im Gassektor 1,34 Kronen pro verbrauchter Megawattstunde (MWh) Gas. Das Industrieministerium hat nun vorgeschlagen, sie auf vier Kronen pro Monat für jede Verbrauchsstelle im Stromsektor und auf 2,20 Kronen pro MWh im Gassektor zu erhöhen.


Für Strom wird die Jahresgebühr somit unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch um 19,32 Kronen gegenüber dem derzeitigen Niveau steigen. Bei Gas hingegen hängt die endgültige Erhöhung vom Verbrauch ab, wobei die Gebühr für jede verbrauchte MWh um 0,86 Kronen steigt.

"Die Kompetenzen der Energieregulierungsbehörde haben sich in den letzten Jahren erheblich erweitert, und ihre Dienstleistungen sind in der aktuellen Situation auf dem Energiemarkt noch wichtiger als zuvor. Die Menschen bitten immer häufiger um Hilfe, es gibt viel mehr Streitigkeiten zwischen Kunden und Lieferanten. Die Behörde führt mehr Inspektionen durch, die Gesetzgebung wird häufiger geändert, sie verhandelt intensiver mit den regulierten Unternehmen über die Kosten, und sie ist auch intensiver an der Schaffung des Systems der Stromaufteilung und der Modernisierung des tschechischen Energiesektors beteiligt", beschrieb der Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) die Gründe für die Gebührenerhöhung.


Das Industrieministerium hat die Erhöhung der Tarife in Form einer Regierungsverordnung vorgeschlagen. Wenn sie genehmigt wird, werden die Gebühren ab Juli dieses Jahres steigen.
/gr/






Die Menschen werden an Energien mehr Geld für die Energieregulierungsbehörde zahlen
4.7.2024 MF DNES


Energiesektor - Die Gebühren für das Energieregulierungsamt (ERU) werden wahrscheinlich um mehrere Dutzend Kronen pro Jahr steigen. Das Ministerium für Industrie und Handel hat eine Erhöhung dieser Gebühren sowohl für Strom als auch für Gas vorgeschlagen. Der durchschnittliche Haushalt, der mit Gas heizt oder kocht, wird weniger als 30 Kronen pro Jahr zahlen. Für Strom wird die Jahresgebühr somit unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch um 19,32 Kronen gegenüber dem derzeitigen Niveau steigen. Bei Gas hingegen hängt die endgültige Erhöhung vom Verbrauch ab, wobei die Gebühr für jede verbrauchte MWh um 0,86 Kronen steigt.
/gr/



CEZ reduzierte seit 1.Juli die Strompreise für 1,4 Mio. Kunden
4.7.2024 Pravo

Die Kunden von CEZ Prodej(Verkauf , die einen unbefristeten Vertrag mit diesem Anbieter für den Stromverbrauch haben, zahlen seit Anfang Juli weniger. Die niedrigeren Preise werden sich automatisch in ihren Vorauszahlungen niederschlagen.
Nach der unbefristeten Preisermäßigung für Gas Anfang Juni setzt CEZ Prodej / Verkauf seine angekündigte Sommerermäßigung für nicht festgeschriebene Preise fort und senkt auch die Preise für Strom. Zum 1. Juli werden die Listenpreise für den gängigsten Tarif D02 um 9 % sinken. Dies ist die zweite Senkung der nicht-fixierten Produkte in diesem Jahr - die erste Preissenkung erfolgte Anfang Januar. Rund 1,4 Millionen Kunden sind von dem niedrigeren Strompreis betroffen.



Der Preis für die Kunden sinkt bereits seit dem letzten Jahr …

"Wir haben die Preise für unsere Produkte seit dem letzten Jahr kontinuierlich gesenkt. Durch die Anpassung unserer Beschaffungsstrategie können wir flexibel auf die Entwicklung der Großhandelspreise reagieren und diese schneller in den Preislisten unserer Kunden widerspiegeln, weshalb wir in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal die Preise für nicht fixe Produkte senken. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir den Preis für Gas im unbefristeten Tarif um mehr als 40 % und für Strom im Tarif D02 um 28 % gesenkt und gehören damit zu den günstigsten Anbietern auf dem Markt", sagte Tomas Kadlec, Generaldirektor von CEZ Prodej/Verkauf.


Seit dem 1. Juli liegt der Preis für Strom auf unbestimmte Zeit im gängigsten Tarif D02 bei 3.595 Kronen/MWh ohne MwSt. Ein Haushalt, der Strom nur für Beleuchtung und zum Kochen verwendet und einen durchschnittlichen Verbrauch von 2,5 MWh pro Jahr hat, spart dank des neuen Preises 1.000 Kronen pro Jahr. Der Preis für Gas auf unbestimmte Zeit ist bereits zum 1. Juni auf 1.479 Kronen/MWh ohne MwSt. gesunken. Ein typischer Haushalt, der mit Gas heizt und einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 10 MWh hat, spart etwa 3.800 Kronen pro Jahr. In diesem Jahr hat CEZ Prodej/Verkauf außerdem bereits dreimal den Preis für feste Produkte gesenkt - im Februar, im April und zuletzt Anfang Mai. So ist der Festpreis für Strom seit Januar dieses Jahres im Durchschnitt um etwa 20 % und der für Gas um etwa 26 % gesunken.



Einsparungen sind nicht nur auf die niedrigeren Energiepreise zurückzuführen…..

Neben den Preissenkungen selbst bietet CEZ Prodej/Verkauf den Haushalten eine Reihe weiterer Lösungen zur Senkung ihrer Energierechnungen. Derzeit bietet das Unternehmen bis zu 21 kostenlose Solarmodule beim Kauf einer Photovoltaikanlage mit Batterie an, und wer sich für eine Wärmepumpe interessiert, kann jetzt einen Rabatt von bis zu 40 000 Kronen in Anspruch nehmen.
/gr/




Der Bau großer Solar- und Windparks soll beschleunigt werden, verspricht der Gesetzentwur
f
3.7.2024 oenergetice.cz CTK




Der Bau von großen Solar- und Windparks in der Tschechischen Republik soll schneller genehmigt werden. Dies sieht der Gesetzesentwurf zur Beschleunigung der Nutzung erneuerbarer Energien vor, der nun in das interministerielle Stellungnahmeverfahren geht. Das Ziel ist es, die Schaffung von so genannten Beschleunigungszonen zu ermöglichen. Dies gab das Ministerium für Industrie und Handel heute bekannt.

Der Gesetzentwurf wurde vom Industrieministerium in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium und dem Ministerium für regionale Entwicklung ausgearbeitet. Er folgt einem Regierungsbeschluss vom April dieses Jahres, in dem das Kabinett ein Verfahren zur Festlegung so genannter Beschleunigungszonen für den Bau erneuerbarer Energiequellen genehmigt hat. Dabei handelt es sich um Gebiete, in denen der Bau von Solar- oder Windkraftanlagen schneller genehmigt werden kann. Die Vorbereitung und Genehmigung des Baus in diesen Zonen soll bis zu 12 Monate dauern.

Laut dem Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela (STAN) werden erneuerbare Energiequellen zusammen mit der Kernenergie die Hauptenergiequelle für den tschechischen Energiesektor sein.

"Die Beschleunigungszonen sind ein weiterer Schritt, der die Genehmigung von Solar- und Windkraftanlagen vereinfacht und erheblich beschleunigt. Dabei handelt es sich vor allem um Gebiete mit einem hohen Potenzial zur Stromerzeugung mit minimalen negativen Umweltauswirkungen, wie ehemalige Industriegebiete, Brownfields oder Bergwerke", sagte er.

In den so genannten Beschleunigungszonen werden laut dem Vorschlag des Industrieministeriums Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien unter einer speziellen, vereinfachten Regelung zugelassen. Die Zonen sollen zunächst für Solar- und Windkraftanlagen ausgewiesen werden, da für diese Technologien bis zum Jahr 2030 der größte Zuwachs an installierter Leistung erwartet wird

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"Dank der Beschleunigungszonen werden die wichtigsten Genehmigungsfragen geklärt, bevor sich Unternehmen und Gemeinden auf einen bestimmten Standort für Wind- oder Photovoltaikanlagen einigen. Die Dauer der Projektgenehmigungen sollte daher nicht mehr als ein Jahr betragen", sagte der Umweltminister Petr Hladik (Volkspartei).

"Die Festlegung von Beschleunigungszonen wird zusammen mit dem Inkrafttreten des neuen Baugesetzes eine schnelle, transparente und bequeme Beurteilung von Bauvorhaben für Investoren und Bürger ermöglichen", ergänzte der Minister für regionale Entwicklung Ivan Bartos (Piraten).



Der geeignete Standort von Kraftwerken wird im Rahmen der Raumplanung festgelegt. Dem Vorschlag zufolge sollen Beschleunigungszonen auf allen drei Ebenen festgelegt werden, d.h. auf der Grundlage von kommunalen Raumordnungsplänen, regionalen Kreis-Raumentwicklungsgrundsätzen und ggf. nationalen Plänen. Nach Angaben der Ministerien werden bei der Standortauswahl auch Kriterien zum Schutz anderer öffentlicher Interessen, wie dem Schutz der natürlichen Ressourcen und der Umwelt, eine wichtige Rolle spielen. Zusammen mit den Raumplanungsunterlagen wird für jede Beschleunigungszone eine Zonierungsmaßnahme erstellt, in der detaillierte und spezifische Bedingungen für das Gebiet festgelegt werden.

/gr/




Analyst: Der Trend des rückläufigen Gas- und Stromverbrauchs ist im zweiten Quartal zu Ende

3.7.2024 oenergetice.cz CTK



Der Abwärtstrend beim Gas- und Stromverbrauch endete im zweiten Quartal, sagte der Amper Meteo-Datenanalyst Kamil Rajdel. Witterungsbereinigt stieg der Gasverbrauch um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während der Stromverbrauch um 1,5 Prozent sank, nachdem er bereits im Juni gestiegen war.

Der tatsächliche Gasverbrauch war aufgrund des sehr warmen Wetters niedriger als im letzten Jahr. In diesem Jahr waren bisher alle Monate überdurchschnittlich warm, was die Länge der Heizperiode und den Heizbedarf im April und Mai noch deutlich beeinflusste. Im April und Mai lag der Gasverbrauch deutlich unter dem des Vorjahres, im April sogar um mehr als ein Fünftel. Im Juni stagnierte der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sank der Gasverbrauch im zweiten Quartal um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 24 Prozent gegenüber dem Fünfjahresvergleichszeitraum 2017 bis 2021.

"Ausschlaggebend waren die Lufttemperaturen, die grundsätzlich eine Energieeinsparung ermöglichen. Aber auch witterungsbereinigt sind immer noch hohe Einsparungen von rund 17 Prozent im Vergleich zum Referenzzeitraum zu verzeichnen", so Petr Skalak, Meteorologe des Unternehmens.



Die Tschechen begannen vor allem ab dem Jahr 2022 mit dem Sparen beim Gas, als die Preise aufgrund der Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine zu steigen begannen.

Im letzten Jahr begannen die Einsparungen beim Strom dank des massiven Ausbaus der Fotovoltaik zu steigen. Im Mai und Juni dieses Jahres kam der Verbrauchsrückgang jedoch zum Stillstand, und ein leichter Anstieg war zu verzeichnen. Im April lag der Verbrauch witterungsbereinigt um 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, im Mai nur noch um 1,5 Prozent und im Juni bereits um 0,7 Prozent darüber. Im Vergleich zum Referenzzeitraum 2017-2021 beträgt die witterungsbereinigte Einsparung 9,3 Prozent.



"Die Entwicklung des Stromverbrauchs in den letzten Monaten könnte auf eine Erholung der Konjunktur, aber auch auf einen Rückgang der Neuinstallationen von kleinen Photovoltaikanlagen hindeuten. Dies wäre angesichts der Entwicklung der Strompreise nicht verwunderlich, da sich dadurch die Rendite verlängert. Die Situation wird sich im Jahr 2025 weiter verschlechtern, da viele Unternehmen mit festen Einspeisetarifen den Stückpreis pro erzeugter Megawattstunde Strom erheblich gesenkt haben und der Verkauf von Strom praktisch unrentabel ist", sagte der Finanzvorstand Michal Nadenicek.
Die Installation sei jedoch eine lohnende Investition für die Zukunft, um das Risiko im Falle eines plötzlichen Anstiegs der Rohstoffpreise zu verringern.

Seit Anfang des Jahres hat die Tschechische Republik 3.522 GWh erneuerbare Energie erzeugt, was 10,6 Prozent des Gesamtverbrauchs entspricht. Auf Photovoltaikanlagen entfielen 56 Prozent dieser Produktion, wobei die installierte Kapazität in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um etwa die Hälfte gestiegen ist. Ein Drittel der Produktion entfiel auf Wasserkraftwerke und zehn Prozent auf Windkraftanlagen.

/gr/





Start des experimentalen Reaktors ITER wird sich um acht Jahre verzögern und teurer werden
3.7.2024 Energy Hub CTK



Die Inbetriebnahme des Versuchsreaktors ITER wird sich um acht Jahre verzögern und fünf Milliarden Euro (fast 126 Milliarden Kronen) mehr kosten. Dies gab der internationale Projektleiter Pietro Barabaschi heute bekannt. Die Budgeterhöhung muss noch vom Verwaltungsrat des Projekts genehmigt werden, der bereits einem überarbeiteten Zeitplan zugestimmt hat, wie die Agentur AFP berichtete. Der neue Reaktor soll den Weg für die Nutzung der Kernfusion im Energiesektor ebnen.

Der Internationale Thermonukleare Versuchsreaktor (ITER) wird im Süden Frankreichs, in der Gemeinde Saint-Paul-les-Durance, gebaut. Das Projekt hat sieben Mitglieder, nämlich die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Russland, Indien, China, Japan und Südkorea. Beim Bau der Anlage traten im Jahr 2022 erhebliche Probleme auf, die sich auf den Zeitplan und die Kosten auswirkten.



"Wir sind zwar in Verzug, aber wir glauben, dass wir das Richtige machen, um das Endziel zu erreichen", sagte Barabaschi. Nach dem neuen Zeitplan soll der Versuchsreaktor ITER seine ersten Ergebnisse, d. h. die Plasmaproduktion, im Jahr 2033 erreichen. Das ursprüngliche Ziel war das jahr 2025.

Barabaschi sagte, dass die Kosten des Projekts um fünf Milliarden Euro steigen werden, wobei die Gesamtkosten auf 20 bis 40 Milliarden Euro (504 Milliarden bis 1,1 Billionen Kronen) geschätzt werden. Barabaschi sagte gegenüber Reportern, dass es schwierig sei, die Kosten genau zu beziffern, da die Mitgliedsländer des Projekts ihre Komponenten und Dienstleistungen oft direkt liefern.



ITER ist Teil der Bemühungen, die Kernfusion zur Stromerzeugung zu nutzen. Barabaschi warnte jedoch heute, dass die Länder bei der Lösung von Klimaproblemen nicht auf die Kernfusion zählen sollten. "Es ist notwendig, alternative Energiequellen zu finden, und irgendwann wird die Kernfusion eine wichtige Rolle spielen", sagte Barabaschi. Einigen Schätzungen zufolge wird die Kernfusion im Energiesektor nicht vor dem Jahr 2050 eingesetzt werden können.
/gr/





Die Ukraine will UN-Resolution zur nuklearen Sicherheit vorlegen, mit Fokus auf das Kernkraftwerk Saporischschja
3.7.2024 hnonline.sk TASR




Die Ukraine plant, der UN-Generalversammlung eine Resolution zur nuklearen Sicherheit vorzulegen, insbesondere im Zusammenhang mit dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenski am Mittwoch.
Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters.
/gr/





Das Treffen zweier Freunde. Erdogan führte Gespräche mit Putin in Kasachstan und drängte auf Fertigstellung des Atomkraftwerks
3.7.2024 hnonline.sk




Die Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan, trafen sich heute am Rande des zweitägigen Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), der in Astana beginnt.

Erdogan drängte auf die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks, das in der Türkei vom russischen Unternehmen Rosatom gebaut wird. Putin hat versprochen, die Türkei zu besuchen, aber ein Datum für den Besuch ist noch nicht vereinbart worden, so der Kreml, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS.
/gr/





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