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Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Energie vom 8.Movember 2024:



CEZ wird sich an der Produktion von kleinen Reaktoren beteiligen
8.11.2024 Tech Magazin Seite 6

Im September beauftragte der tschechische Energieversorger CEZ das britische Unternehmen Rolls-Royce mit der Zusammenarbeit bei kleinen modularen Kernreaktoren (SMR), die in Serie produziert werden könnten.

Die Investition von mehreren Milliarden Kronen in den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Rolls-Royce wird es dem tschechischen Energieunternehmen CEZ ermöglichen, sich an der Produktion von SMRs zu beteiligen. Dieser kleine modulare Reaktor, der sowohl aktive als auch passive Sicherheitsmerkmale verwendet, ist ein Druckwasserreaktor. Er soll eine elektrische Leistung von 470 MW (etwa die Hälfte der Leistung eines einzelnen Temelín-Blocks) und eine Lebensdauer von mindestens 60 Jahren haben. Nach Angaben des Ministers für Industrie und Handel, Lukas Vlcek, wird sich sein Preis in der Größenordnung von mehreren Milliarden Kronen bewegen.


Die Regierung hält den Bau der kleinen modularen Kernreaktoren für einen wichtigen Schritt zur Entwicklung des tschechischen Energiesektors, der zu mehr Energiesicherheit und Autarkie beitragen soll.
Bis zum Jahr 2050 sollen in der Tschechischen Republik bis zu zehn kleine modulare Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von drei Gigawatt gebaut werden (die derzeitigen Kraftwerke in Dukovany und Temelín haben eine Kapazität von jeweils etwa zwei GW).

Das erste von ihnen soll Anfang des nächsten Jahrzehnts in Temelin - Südböhmen gebaut werden, gefolgt von weiteren, die nach und nach nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch für die Wärmeversorgung genutzt werden sollen.
/gr/



Frankreich hat nach siebzehn Jahren Verzögerung seinen neuen Atomreaktor gestartet
8.11.2024 Tech Magazine Seite 6

Nach siebzehn Jahren Verzögerung hat der Energieversorger EDF am 3. September seinen ersten EPR-Reaktor in Frankreich in Betrieb genommen und damit den Bau neuer Kernkraftwerke nach 25 Jahren wieder aufgenommen.

Flamanville 3 im gleichnamigen Kernkraftwerk an der Kanalküste La Manche, mit dessen Bau vor Ende des Jahres 2007 begonnen wurde, ist ein wichtiger Bestandteil des französischen Programms zur Erneuerung der Nuklearflotte und der erste Vertreter der neuen Generation der EPR-III+-Reaktortechnologie (der 57. Reaktor, der von EDF in Frankreich insgesamt betrieben wird). Er soll im Herbst dieses Jahres ans Netz gehen und wird voraussichtlich 1650 MWe Strom erzeugen. Die thermische Leistung beträgt 4.300 MWth und die jährliche Stromproduktion wird mit 13 TWh angegeben.


Flamanville 3 ist zusammen mit Olkiluoto 3 in Finnland das größte nukleare Industrieprojekt in Nordeuropa. Nach Angaben der Firma EDF ist es der derzeit modernste Druckwasserreaktor der Welt und gilt als Maßstab in Sachen Sicherheit, Betriebsleistung und Wettbewerbsfähigkeit. Er verwendet Uranoxid (UO2) als Brennstoff mit einem durchschnittlichen Anreicherungsgrad von 3-5% U-235, verbraucht 32 Tonnen pro Jahr und erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von 37%. Die Frischdampftemperatur liegt bei 290 °C und die Turbinendrehzahl bei 1500 U/min.

/gr/


Deep Atomic stellt SMR- Reaktordesign für Rechenzentren vor

8.11.2024 Jiri Salavec oenergetice.cz



Das Schweizer Unternehmen Deep Atomic hat seine Pläne für einen kleinen modularen Reaktor vorgestellt, der speziell für die Stromversorgung und Kühlung von Rechenzentren konzipiert ist. Der MK60 genannte Reaktor hätte eine elektrische Leistung von 60 MW für die Stromversorgung und 60 MW für die Kühlung von Datenverarbeitungsanlagen. Das Unternehmen setzt auf die Weiterentwicklung von Rechenzentren, die auf die Rechenanforderungen der künstlichen Intelligenz reagieren.

Das Schweizer Start-up Deep Atomic hat einen neuen kleinen modularen Reaktor vorgestellt, der sich an Betreiber von Rechenzentren richtet.

Er soll nicht nur Strom liefern, sondern auch Rechenanlagen kühlen können. Der Leichtwasserreaktor mit der Bezeichnung 60 MW hat eine elektrische Leistung von 60 MW und eine Kühlleistung von weiteren 60 MW.

"Datenzentren sind das Rückgrat der digitalen Innovation, aber ihr enormer Energiebedarf ist ein Engpass, der das Wachstum blockiert", sagt William Theron, Gründer und Gneraldirektor von Deep Atomic.

Nach Angaben des Unternehmens ist seine Lösung gleich wie andere modulare Reaktoren bis zur Leistung herkömmlicher Kernkraftwerke skalierbar. Der MK60-SMR soll den Betrieb von Rechenzentren an Standorten mit unzureichender Energieinfrastruktur ermöglichen und gleichzeitig keine CO2-Emissionen verursachen. Insbesondere der hohe Bedarf an Rechenleistung für künstliche Intelligenz soll in Zukunft zum Erfolg führen.

"Der Reaktor ist so konzipiert, dass er an einem Standort in der Nähe von Rechenzentren installiert werden kann. Er liefert zuverlässigen kohlenstofffreien Strom und eine energieeffiziente Kühlung, wodurch der Kohlenstoff-Fußabdruck erheblich verringert wird und die Rechenzentren dabei unterstützt werden, ihre immer strengeren Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen", erklärt Theron.

Zusammenarbeit zwischen

IT und Kernkraft……..


Besonders wichtig für den Erfolg des Projekts ist die Zusammenarbeit mit den Atomaufsichtsbehörden, mit denen Deep Atomic Gespräche aufgenommen hat. Gleichzeitig muss das Unternehmen Investoren holen, die bereit sind, seine Energielösung zu nutzen.

Bis zur Massenproduktion und Inbetriebnahme hat Deep Atomic noch einen langen Weg vor sich. Der Vorteil liegt nach Angaben des Unternehmens in der geringeren installierten Kapazität, die die Anfangsinvestitionen und Risiken im Vergleich zu "kleinen" modularen Reaktoren mit Hunderten von MW reduziert.

"Indem wir sowohl Strom als auch Kühlung liefern, lösen wir zwei große Herausforderungen für Rechenzentren - Stromverfügbarkeit und Wärmemanagement. Der MK60- SMR nutzt die Abwärme zur Kühlung, was die Energieeffizienz deutlich erhöht. Unser Ansatz eröffnet neue Möglichkeiten für Rechenzentren und ermöglicht es Betreibern, an bisher ungeeigneten Standorten zu expandieren", informierte Theron in einer Pressemitteilung.

Die IT-Unternehmen der Welt stellen sich bereits auf den wachsenden Energiebedarf ihrer Rechenzentren mit Atomstrom in der Zukunft ein. So haben beispielsweise Microsoft und Google Vereinbarungen über den Bezug von Atomstrom sowohl aus konventionellen Kernkraftwerken als auch aus kleinen modularen Reaktoren unterzeichnet.

Quelle: https://oenergetice.cz/jaderne-elektrar ... ova-centra
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CEZ wird an neuen südböhmische Mittelschulstudenten fast 400 Tausend Kronen vertilen
8.11.2024 Ceskobudejovicky denik der Seite 6

Südböhmen - Bis zu 48.000 Kronen pro Jahr werden von der Energiefirma CEZ an ausgewählte südböhmische Schüler vergeben. Neun Mittelschulstudenten, darunter zwei Mädchen, haben in diesen Tagen den Stipendienvertrag unterzeichnet.

Die Firma CEZ will damit begabte Schüler für eine künftige Beschäftigung im Energiesektor motivieren. Bestehende Kernkraftwerke, der neue Block in Dukovany, der kleine modulare Reaktor in Temelin und viele andere Bereiche des Energiesektors. Dies sind nur einige Beispiele dafür, wo die heutigen Mittelschulstudenten nach ihrem Studium-Abschluss eine Beschäftigung finden könnten.
/gr/


Dukovany: Eine höhere Leistung haben bereits drei Blöcke
8.11.2024 MF DNES CTK Seite 12

DUKOVANY – Im Atomkraftwerk Dukovany haben gestern die Energietechniker zum ersten Mal die Leistung des ersten Produktionsblocks EDU1 von 500 auf 512 Megawatt erhöht. Der Block wird also ab jetzt mehr Strom produzieren und ins Netz liefern.

Damit wurde der nächste Teil des Projektes erfolgreich beendet, das alle vier Produktionsblöcke in Dukovany betrifft. „Eine höhere Leistung hat seit April auch der Block Nr. 3 und seit September der Block Nr. 2. Das Energieunternehmen CEZ erhöhte somit die Leistung des Atomkraftwerkes Dukovany während dieses Jahres insgesamt um 36 Megawatt,“ informierte der Sprecher des Atomkraftwerkes Jiri Bezdek.
/gr/



Britisches Unternehmen Urenco wird weiterhin Uran nach Tschechien liefern
8.11.2024 Pravo Martin Prochazka Seite 5

Das Energieunternehmen CEZ hat seinen Vertrag über den Kauf von angereichertem Uran mit dem britischen multinationalen Unternehmen Urenco verlängert. Dieser wird CEZ für weitere zehn Jahre mit Uran beliefern. Das Unternehmen äußerte sich weder zur Menge des angereicherten Urans noch zum gezahlten Preis. Nach Angaben seines CEZ-Sprechers Ladislav Kriz kauft CEZ das Uran für die Herstellung von Brennelementen auf dem Weltmarkt und liefert es dann zur Anreicherung an Urenco oder das französische Orano. Anschließend gibt es CEZ an Kernbrennstoffhersteller wie die nordamerikanische Westinghouse und die französische Framatome weiter.

In der Vergangenheit hat die russische Firma TVEL Uran für tschechische Kernkraftwerke angereichert, die Zusammenarbeit mit ihr wurde jedoch aus Sicherheitsgründen beendet.

"Wir arbeiten seit 20 Jahren mit Urenco zusammen, und der neu geschlossene Vertrag schafft die Voraussetzungen für eine weitere langfristige Zusammenarbeit. Unsere Aufgabe ist es, den sicheren Betrieb von Kernkraftwerken zu gewährleisten, und durch die Diversifizierung unserer Lieferanten stärken wir die Energiesicherheit der Tschechischen Republik", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ-Vorstands und Direktor der Kernenergieabteilung bei CEZ.


"CEZ ist führend bei der Entwicklung der Kernenergie in Europa. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit bei künftigen Projekten, ob es sich nun um große oder kleinere Reaktoren handelt", sagte die Urenco-Verkaufsleiterin Sarah Riedel.

Die Kernenergieerzeugung wird in der Tschechischen Republik weiter wachsen. Die hundertprozentige CEZ-Tochter Elektrárna / Kraftwerk Dukovany II wählte im Sommer das südkoreanische Unternehmen KHNP als Lieferanten für die nächsten beiden Blöcke in Dukovany aus. Der Vertrag für den 400-Milliarden-CZK-Auftrag soll bis Ende März des nächsten Jahres abgeschlossen werden, wobei der erste Block im Jahre 2036 in Probebetrieb gehen soll.

- Die Zusammenarbeit mit Urenco besteht bereits seit 20 Jahren.
/gr/




Im Sommer werden wir mehr Energie zum Kühlen brauchen, sagt Petr Holub vom Umweltministerium
8.11.2024 Ekonomicky denik

Die wärmeren Winter werden sich zwar auf den Energieverbrauch auswirken, aber unter dem Strich nicht so stark. "Der Energieverbrauch wird im Sommer eine viel größere Rolle spielen, wenn vor allem der Kühlungsbedarf steigt", sagte Petr Holub, leitender Direktor der Klimaschutzabteilung des Umweltministeriums, dem Podcast der Tschechischen Justiz und der Zeitung Ekoknomicky denik „Perspektiven der Tschechischen Republik“. Ihm zufolge müssen auch in der Tschechischen Republik Hunderte von neuen Windkraftanlagen gebaut werden.

In Zukunft, so Holub, müsse man auch über die Notwendigkeit nachdenken, Gebäude zu renovieren, um sie effizienter zu machen. "Wir müssen sie effizienter machen, um eine Dekarbonisierung zu erreichen, und die Heizungsindustrie darauf einstellen", sagt er.

Die Tschechische Republik unternimmt verschiedene Schritte, um zu den Klima- und Energiezielen der Europäischen Union beizutragen, indem sie die Emissionen senkt, den Anteil der erneuerbaren Energiequellen erhöht und die Energieeffizienz verbessert. Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 kohlenstoffneutral zu werden, wie es im Fit-for-55-Paket gefordert wird. Große Wärmekraftwerke tragen ebenfalls zur Dekarbonisierung bei.



"Wir setzen in unseren Versorgungssystemen größtenteils erneuerbare Energien ein. Sei es Biomasse oder seien es Wärmepumpen und andere erneuerbare Energiequellen", sagt Jakub Tobola, Geschäftsdirektor von Veolia. Veolia will aber nicht, dass Investitionen in die Dekarbonisierung die Wärmepreise erhöhen. "Wir wollen nicht, dass die Wärmepreise steigen, nur weil wir uns von der Kohle wegbewegen. Die Investitionen müssen sich in gewisser Weise im Wärmepreis widerspiegeln, aber wir wollen nicht, dass dies auf grundlegende Weise geschieht", fügt er hinzu.



Außerdem müssen bis zum Jahr 2030 bis zu 400 neue Windtürme gebaut werden, sagte Petr Holub. Bis zum Jahr 2o50 sollten es dann bis zu 1.400 Windtürme sein. "In der Tschechischen Republik sind wir wirklich im Rückstand. Wir haben etwa 300 Megawatt installierte Leistung. Die Pläne, die wir haben, sprechen von 1,5 bis 1,7 Gigawatt Kapazität bis zum Jahr 2030", sagte Petr Holub

.

Die Windenergie ergänzt sich sehr gut sowohl mit der Photovoltaik als auch mit dem Verbrauchsschema von beispielsweise Wärmepumpen. Das bedeutet, dass sie nicht so viel Speicher- oder Aggregationsflexibilität benötigt wie die Photovoltaik. "Es stellt sich heraus, dass sie den Strom in unserem Markt billiger machen kann", sagt Holub und fügt hinzu, dass er weiß, dass der Bau von Windkraftanlagen Emotionen erregt. "Wir versuchen, den Menschen zu zeigen, dass die Windenergie kein Schreckgespenst ist", fügt er hinzu.
/gr/


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37001 Budweis
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien vom 11.November 2024:

Inhalt:
Die französische Firma EDF wird die Ausschreibung für neue Dukovany-Blöcke nicht aufgeben und gegen das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz klagen, berichten die Medien

EDF wird gegen die Zurückweisung seiner Einwände durch das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz berufen

KHNP präsentierte einen Plan zur Beteiligung von tschechischen Unternehmen am Ausbau von Dukovany, die wollen aber einen Vertrag
Temelin lieferte in einem Jahr 663 Tausend Gigajoule an Wärme nach Budweis
Eine Kollission großer und kleiner Reaktoren? Angeblich nicht


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Die französische Firma EDF wird die Ausschreibung für neue Dukovany-Blöcke nicht aufgeben und gegen das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz klagen, berichten die Medien

9.11.2024 idnes.cz CTK



Der französische Energiekonzern EDF wird gegen die Entscheidung des tschechischen Amtes für Wettbewerbsschutz (ÚOHS) bezüglich seiner Beschwerden über die tschechische Atomausschreibung Berufung einlegen. Das sagte eine Sprecherin von EDF dem Fernsehsender BFM-TV.

Ende Oktober wies ÚOHS die Einwände sowohl des französischen Unternehmens als auch der US-Firma Westinghouse zurück, aber gegen die Entscheidung kann beim Präsidenten des Amtes Berufung eingelegt werden.

"EDF beabsichtigt, in naher Zukunft Einspruch zu erheben", sagte eine Sprecherin des französischen Energieunternehmens gegenüber BFM-TV. Ein genaueres Datum nannte sie nicht.

Nach den Informationen auf der Website des Amtes kann bei öffentlichen Aufträgen innerhalb von 15 Tagen nach Erhalt der erstinstanzlichen Entscheidung beim Präsidenten des Amtes Beschwerde eingelegt werden.

Das tschechische Antimonopolamt gab am Donnerstag, den 31. Oktober, eine Erklärung ab, in der es die Ablehnung der von EDF und Westinghouse, die den Zuschlag nicht erhalten haben, gegen die Atomausschreibung eingelegten Einsprüche bekannt gab. Außerdem untersagte das Amt den Vertragsabschluss mit dem Gewinner der Ausschreibung, dem koreanischen Unternehmen KHNP, bis zu einer endgültigen Entscheidung in dieser Angelegenheit.
Dies würde nach Ablauf der Einspruchsfrist geschehen, wenn niemand Einspruch erhebt, oder nach der Entscheidung des Vorsitzenden von UOHS, wenn EDF oder Westinghouse Einspruch erheben.



Die Antimonopolbehörde hat die Beschwerden von EDF und Westinghouse gegen die Atomausschreibung zurückgewiesen

Die Regierung hatte im Juli beschlossen, zwei neue Kernreaktoren zu bauen. Sie gab dem Angebot des koreanischen Unternehmens KHNP den Vorzug vor dem von EDF und hatte zuvor einen anderen Bieter - Westinghouse - vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Der erste der neuen Reaktoren in Dukovany soll im Jahr 2036 fertig gestellt werden. Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren belaufen sich auf 400 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen. Das halbstaatliche Energieunternehmen CEZ verhandelt derzeit mit den Koreanern über einen Vertrag, der bis Ende März 2025 unterzeichnet werden soll.

Quelle: https://www.idnes.cz/ekonomika/domaci/e ... omika_vank

/gr/


EDF wird gegen die Zurückweisung seiner Einwände durch das Amt für Wettbewerb und Verbraucherschutz berufen
11.11.2024 HN CTJ Seite 2


Der französische Energiekonzern EDF wird gegen eine Entscheidung des tschechischen Amtes für Wettbewerbsschutz (UOHS) bezüglich seiner Beschwerden über die tschechische Atomausschreibung Berufung einlegen. Das sagte eine Sprecherin von EDF dem Fernsehsender BFM-TV.

Ende Oktober wies UOHS die Einwände sowohl des französischen Unternehmens als auch der US-Firma Westinghouse zurück, aber gegen die Entscheidung kann beim Präsidenten des Amtes Berufung eingelegt werden. Und "EDF beabsichtigt, in naher Zukunft Einspruch zu erheben", sagte eine Sprecherin des französischen Energieunternehmens gegenüber BFM-TV.

Ein genaueres Datum nannte sie nicht. Nach den Informationen auf der Website der Staatsanwaltschaft kann bei öffentlichen Aufträgen innerhalb von 15 Tagen nach Zustellung der erstinstanzlichen Entscheidung Berufung beim Präsidenten des Amtes eingelegt werden.

Das tschechische Antimonopolamt hat am 31. Oktober eine Entscheidung eine Presseerklärung herausgegeben, in der es die Ablehnung der Einsprüche von EDF und Westinghouse, die den Zuschlag nicht erhalten haben, gegen die Atomausschreibung mitteilt.
UOHS untersagte auch die Auftragsvergabe an den Gewinner der Ausschreibung, das koreanische Unternehmen KHNP, bis die Behörde eine endgültige Entscheidung in dieser Angelegenheit getroffen hat. Diese wäre nach Ablauf der Frist für die Einlegung der Einspruchsfrist, wenn niemand Einspruch erhebt, oder nach der Entscheidung des Vorsitzenden der Wettbewerbsbehörde, falls EDF oder Westinghouse Einspruch erheben.

Die Regierung hat im Juli beschlossen, zwei neue Kernreaktoren zu bauen. Sie gab dem Angebot der koreanischen Firma KHNP vor der französischen EDF den Vorzug gegeben. Westinghouse wurde aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

Der erste der neuen Reaktoren in Dukovany soll im Jahr 2036 fertig sein. Die Kosten für
Die Kosten für den derzeit bevorzugten Bau von zwei Reaktoren belaufen sich auf 400 Milliarden Kronen zu aktuellen Preisen. Das halbstaatliche Energieunternehmen CEZ verhandelt nun mit den Koreanern über einen Vertrag, der bis Ende des Jahres unterzeichnet werden soll.

/gr/





KHNP präsentierte einen Plan zur Beteiligung von tschechischen Unternehmen am Ausbau von Dukovany, die wollen aber einen Vertrag

7.11.2024 idnes.cz



Die südkoreanische Firma KHNP hat dem Wirtschaftsausschuss der Abgeordnetenkammer einen Plan vorgelegt, um tschechische Unternehmen an der Fertigstellung der neuen Dukovany-Blöcke zu beteiligen, informierte die Tschechische Energieallianz in einer Pressemitteilung. Die Vertreter der tschechischen Atomindustrie fordern jedoch mehr Garantien und Zusicherungen für die Beteiligung an dem Projekt.


Die Mindestbeteiligung von 60 Prozent tschechischer Unternehmen am Ausschreibungsvolumen für die Fertigstellung von neuen Atomblöcken in der Tschechischen Republik wurde vom Ministerium für Industrie und Handel wiederholt bestätigt. "Wir können unseren koreanischen Partnern garantieren, dass die Tschechische Republik über eine große Anzahl von Qualitätsunternehmen im Bereich der Technologie, des Ingenieurwesens, der Elektrotechnik oder des Bauwesens verfügt, so dass wir gemeinsam ein so anspruchsvolles Projekt wie den Bau neuer Kernkraftwerksblöcke bewältigen können", sagte der tschechische Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek.


CEZ betont, dass es bei der Beteiligung tschechischer Unternehmen an dem Projekt als Investor das Recht hat, riskante Subunternehmer auszuschließen und Unternehmen auf die Liste der bevorzugten Unternehmen zu setzen.

"Gleichzeitig können wir uns an der Auswahl von Subunternehmern beteiligen. Im Falle staatlicher Sicherheitsanforderungen haben wir auch das Recht, einen Teil der Unterauftragnehmer zu ersetzen", sagte Tomas Pleskac, Mitglied des CEZ-Vorstands.

Vertreter der tschechischen Atomindustrie betonen jedoch, dass die Beteiligung tschechischer Unternehmen bis zur Unterzeichnung des Vertrags zwischen KHNP und CEZ, die für März nächsten Jahres erwartet wird, vertraglich festgelegt werden muss.


Alois Míka, der die Firma KHNP in der Tschechischen Republik vertritt, stellte den Zeitplan für die Lokalisierung vor, d.h. den Zeitraum, in dem die Ausschreibungen für die einzelnen Lieferungen erfolgen werden. Wie er ankündigte, werden die ersten Ausschreibungen, die für die Fertigstellung der Planung, einschließlich der Beratungs- und sonstigen Dienstleistungen, erforderlich sind, frühestens Mitte des nächsten Jahres stattfinden. Das Design des Projekts wird dann zwischen den Jahren 2025 und 2027 abgeschlossen sein, wenn KHNP mit den Ausschreibungen für die Unterauftragnehmer beginnen wird. Der endgültige Prozentsatz der Beteiligung der tschechischen Industrie wird erst Ende des Jahres 2039 feststehen, so Míka weiter.

Jan Rafaj, Präsident des Verbandes der Industrie und des Transportwesens der Tschechischen Republik, stimmt dem nach Angaben der Allianz nicht zu. Er wies darauf hin, dass die Fertigstellung neuer Kernkraftwerke in Bezug auf die Investitionen oft als Jahrhundertangebot bezeichnet wird.


"Für mich ist es auch das Projekt des Jahrhunderts, was die Beteiligung der tschechischen Industrie angeht. Ich bin besorgt, dass die Beteiligung tschechischer Unternehmen in dem Vertrag, den CEZ und der bevorzugte Auftragnehmer im März des nächsten Jahres unterzeichnen werden, nicht berücksichtigt wird", betonte Rafaj.

Ihm zufolge gibt es Mechanismen, die es ermöglichen, die tschechischen Interessen bereits im EPC-Vertrag zu berücksichtigen.

"Die Tschechische Republik muss unsere Industrie vor versteckten Instrumenten schützen, die gefährlich sein und tschechische Unternehmen benachteiligen können. Die Regierung und CEZ müssen Mechanismen finden, die bis an den Rand der Möglichkeiten der EU-Bedingungen gehen, um die Unterstützung der tschechischen Wirtschaft zu gewährleisten", sagte der Präsident des Industrie- und Verkehrsverbands.


Josef Perlík, Direktor der tschechischen Energieallianz, vertritt eine ähnliche Ansicht. "Wir waren  und sind immer noch auch   technisch-betriebswirtschaftliche Verhandlungen mit KHNP vorbereitet, um die Beteiligung der tschechischen Industrie vor der Vertragsunterzeichnung festzulegen. Tschechische Unternehmen wollen definitiv nicht nur ein Eisenlieferant sein, ohne die damit verbundenen Engineering-, Implementierungs-, Inbetriebnahme- und nachfolgenden Servicearbeiten", betonte er.

Die Bauarbeiten werden das Tempo des Projekts beeinflussen
Die Notwendigkeit, so schnell wie möglich mit der konkreten Zusammenarbeit zu beginnen, bestätigt auch Lukas Zednik, Mitglied des Ausschusses der Tschechischen Energieallianz und stellvertretender Direktor von Metrostav DIZ.

Ihm zufolge wird der Bau das Tempo des Projekts grundlegend beeinflussen.

"Wenn der Plan, im Jahr 2029 mit den Bauarbeiten zu beginnen, eingehalten werden soll, ist es notwendig, so bald wie möglich mit den vorbereitenden Arbeiten zu beginnen, einschließlich der Gesetzgebungs- und Genehmigungsverfahren", fügt er hinzu. Zednik bestätigte, dass der Generalunternehmer für die Bauarbeiten, Daewoo Doosan, dem tschechischen Unternehmen Metrostav DIZ Mitte Oktober mitgeteilt hat, dass der Bauteil nicht vor 2028 ausgeschrieben werden soll.

Wir öffnen Korea die Tür zur Welt, berichten tschechische Industrielle. Und sie wollen Verträge in der Hand haben...

Nach Ansicht von Jiri Nouza, dem Vorsitzenden des Verbandes der Bauunternehmer, ist dieser Termin extrem spät und deutet eindeutig darauf hin, dass die tschechischen Bauunternehmen möglicherweise nur als Ausführende von Arbeiten ohne Mehrwert beteiligt werden.

Nach Ansicht von Róbert Teleky, Vorsitzender des Unterausschusses für Energie, ist die Beteiligung der tschechischen Industrie am Ausbau des KKW Dukovany von strategischer Bedeutung für die Tschechische Republik. Dies gilt nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch, um die Wartung, Instandhaltung und Sicherheit des Kernkraftwerks für mindestens die nächsten 80 Jahre zu gewährleisten.

"Die tschechische Nuklearindustrie könnte in den kommenden Jahren die fehlenden Finanzmittel aus der schwächelnden Automobilindustrie für den Staatshaushalt in erheblichem Umfang ersetzen", sagtr Teleky.

Vojtech Munzar, Mitglied des Unterausschusses für Energie, betonte, dass die Tschechische Republik der Firma KHNP nicht wenig biete. "Wir öffnen der Firma die Tür zum europäischen Markt. Deshalb erwarten wir genauso offene Vorgehensweise zu den Interessen der Tschechischen Republik", fügte er hinzu.


Quelle:
https://www.idnes.cz/ekonomika/domaci/k ... nomika_hyk


/gr/





Temelin lieferte in einem Jahr 663 Tausend Gigajoule an Wärme nach Budweis
9.11.2024 Ceskobudejovicky denik Marek Svitak


In den ersten zwölf Monaten des Betriebs der Heißwasserleitung lieferte das Kernkraftwerk Temelin 663 Tausend Gigajoule (GJ) Wärme an die Stadt Budweis. Temelin liefert seit Oktober des letzten Jahres Wärme an die südböhmische Kreisstadt. Tyn nad Vltavou, wohin das Kernkraftwerk seit dem Jahr 1998 auch Warmwasser liefert, erhielt im gleichen Zeitraum 168 Tausend GJ Wärme. In beiden Städten konnten durch die emissionsfreie Erzeugung Zehntausende von Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart werden.


TEMPERATUREINSTELLUNG ….

Die Wärmeversorgung hängt von der Außentemperatur und dem Verbrauch in der Stadt ab. Die Energietechniker passen dann die Temperatur und die Wassermenge, die nach Budweis fließt, entsprechend an. "Wir liefern so viel Wärme, wie die Stadt braucht. Außerhalb der Heizperiode waren wir bei etwa einem Fünftel der saisonalen Lieferung. In die zweite Hauptwärmesaison sind wir mit der modernisierten Wärmetauscherstation von Block 1 gestartet, die derzeit während des Stillstands von Block 2 Wärme liefert", erklärt Jan Kruml, Direktor des Kernkraftwerks Temelín.


MINIMALE AUSWIRKUNGEN auf die Leistung des Kraftwerkes….

Derzeit fließt nach Budweis Wasser mit einer Temperatur von 110 Grad Celsius ein, und die tägliche Lieferung beträgt 2,5 Tausend GJ. Dennoch ist die Auswirkung auf die Leistung des Kraftwerks minimal. "Selbst bei Volllast beeinflusst die Wärmeerzeugung die elektrische Leistung des Kraftwerks nur um etwa ein halbes Prozent. Die Kraft-Wärme-Kopplung ist nicht nur für die bestehenden Temelín-Blöcke hocheffizient. Das gilt für jede Technologie, auch für kleine modulare Reaktoren, die in Zukunft auch als emissionsfreie Wärmequelle dienen sollen", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ-Vorstands und Direktor der Abteilung Kernenergie bei CEZ. Im Falle des Kraftwerks Temelín bedeutet die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme, dass ein Temelín-Block neben der Beheizung des eigenen Standorts, der Stadt Tyn nad Vltavou und eines Drittels der Stadt Budweis ein ganzes Jahr lang stündlich Strom für dreihundert tschechische Haushalte produzieren kann.


Temelín hat im vergangenen Oktober mit der Wärmeversorgung von Budeis begonnen. Die Wärmeleitung soll mindestens 20 Jahre lang Wärme liefern. Dank der Wärme von Temelín werden die Emissionen des Budweiser Heizwerks, einschließlich der in die Luft abgegebenen Treibhausgase, um etwa ein Drittel sinken. Heizwerk Bdweisu wird jährlich Zehntausende von Tonnen Kohlendioxidemissionen einsparen, die durch die nicht verbrannte Kohle entstehen. Das Kernkraftwerk Temelín hat zwei 26 Kilometer lange Heißwasserleitung mit einem Außendurchmesser von 80 Zentimetern an die Stadt Budweis angeschlossen. Beide Rohrleitungen liegen mindestens 1,3 Meter unter der Erde.

Seit dem Jahr 1998 liefert das Kernkraftwerk Temelín Wärme nach Tyn nad Vltavou. In einem Vierteljahrhundert hat es 4.700 TJ Wärme an die fünf Kilometer entfernte Stadt geliefert. Die jährlichen Lieferungen belaufen sich auf etwa 180 TJ.
/gr/




Eine Kollission großer und kleiner Reaktoren? Angeblich nicht

11.11.2024 Euro Ondrej Koutnik Seite: 28




Die Wochenzeitung Euro hat sich nach Details der tschechischen Kooperation mit Rolls-Royce erkundigt. Wird Temelin mit dem Atomboom zur überlaufenen Baustelle? Wird der Staat helfen? Wir bringen Antworten von Industrieminister Lukas Vlcek:

Es ist einer der hellsten Momente des derzeitigen Kabinetts von Petr Fiala. Der Regierung und der Firma CEZ ist es gelungen, eine Zusammenarbeit mit dem britischen Konzern Rolls-Royce bei der Entwicklung und Produktion von kleinen Kernreaktoren zu vereinbaren.
Konkret soll CEZ eine Fünftel-Beteiligung an Rolls-Royce SMR erwerben, der Preis dürfte im Bereich von Milliarden Kronen liegen. Derzeit befinden sich die kleinen Reaktoren noch in der Entwicklungsphase. Wenn sie in die Praxis umgesetzt werden können, sollte CEZ nicht nur vom Bau in der Tschechischen Republik, sondern auch im Ausland auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit Rolls-Royce profitieren.

Nach den ursprünglichen Plänen von CEZ könnte der erste kleinere Reaktor am Standort des Kernkraftwerks Temelin gebaut werden. Das heißt, an einem Ort, an dem der Staat auch den Bau von bis zu zwei großen Atomblöcken plant. Die Wochenzeitung Euro fragte sich daher, ob sich die möglichen parallelen Projekte nicht gegenseitig behindern würden und ob dies bedeuten würde, dass dem Bau der "großen" Blöcke Vorrang eingeräumt und die "kleinen" gestoppt würden.

Nach Ansicht des neuen Industrie- und Handelsministers Lukas Vlcek (STAN) steht die oben erwähnte Kollision beim Bau von zwei Nuklearprojekten nicht unmittelbar bevor. "Dies ist eine Grundannahme des Staates, und CEZ hat uns wiederholt versichert, dass das SMR-Projekt keine Auswirkungen auf den Bau der beiden Blöcke in Temelín haben wird, für die nun eine verbindliche Option im Rahmen des Ausschreibungsergebnisses (die so genannte große Ausschreibung für den Bau von zwei Blöcken in Dukovany mit einer Option für zwei weitere Reaktoren in Temelín - Anm. d. Red.) besteht", sagte der Minister Vlcek gegenüber der Wochenzeitung Euro.


Lieber Staat, hilf mit!


Obwohl der Vertrag von dem halbstaatlichen Unternehmen CEZ abgeschlossen wurde, wäre er ohne einen erheblichen Beitrag des tschechischen Staates nicht möglich gewesen. Laut Euro-Quellen, die den Verhandlungen mit den Briten nahe stehen, war Teil der Vereinbarung, dass die Tschechische Republik den Bau von kleinen modularen Reaktoren des Joint Ventures Rolls-Royce SMR politisch unterstützen würde. Der Minister schloss dies nicht aus.

"Am 27. August 2024 schloss das Ministerium für Industrie und Handel mit CEZ eine Vereinbarung über die Gewährleistung und Einhaltung der Anforderungen zum Schutz der grundlegenden Sicherheitsinteressen der Tschechischen Republik. Dies ist eine Bedingung für mögliche künftige Vereinbarungen über öffentliche Unterstützung auf der Grundlage des Gesetzes über kohlenstoffarme Kraftwerke, über das noch nicht gesprochen wurde", so der erste stellvertretende Vorsitzende der STAN-Bewegung.
Die wichtige Frage der Finanzierung der kleinen modularen Reaktoren muss noch geklärt werden, eine Aufgabe, die eigentlich schon gelöst sein sollte.
In einem Regierungsbeschluss vom November des letzten Jahres wurde der 30. Juni 2024 als Frist für eine Analyse der Finanzierungs- und Fördermethoden für den Bau und die Entwicklung von Eigentums- und Betriebsmodellen für kleine und mittlere Reaktorprojekte festgelegt.
Dies wirft die Frage nach einer öffentlichen finanziellen Unterstützung für kleine modulare Reaktoren durch den Staat auf, die von der Europäischen Kommission genehmigt werden müsste. Wir haben uns gefragt, wie der Zeitplan für die Notifizierung aussieht.
"CEZ hat den Staat über den Kapitaleinstieg bei Rolls-Royce informiert. Die konkreten Projekte sind noch nicht so weit gediehen, dass die Frage einer möglichen öffentlichen Unterstützung diskutiert wird. Diese Frage wurde von Rolls-Royce nicht einmal gegenüber der Tschechischen Republik aufgeworfen", sagte Vlcek vage.

Seine weiteren Worte deuteten darauf hin, dass der Staat neben CEZ auch Vertreter in die Verwaltungs- oder Kontrollorgane von Rolls-Royce SMR entsenden würde. "Es handelt sich um eine CEZ-Transaktion, und der Staat hat das Recht, die nationalen Sicherheitsinteressen durch das so genannte Sicherheitsabkommen zu gewährleisten, d.h. ihre Sicherheit zu kontrollieren", sagte der Minister.


Kleiner Plan B?

Das Projekt zum Bau modularer Reaktoren wird parallel zur Ausschreibung für zwei "große" Reaktoren in Dukovany mit einer Option für zwei weitere Blöcke in Temelin vorbereitet. Auf dieser Grundlage wird in den Kreisen darüber spekuliert, ob die Betonung der Entwicklung und Produktion von SMR nicht in gewisser Weise auch ein Ersatzplan ist, falls die Ausschreibung für das große Kernkraftwerk scheitert.

Halten wir hier einen Moment inne. Die Regierung von Petr Fiala hat bis etwa zum nächsten Frühjahr Zeit, einen Vertrag mit dem bevorzugten Lieferanten für die Blöcke Dukovany und Temelín, der südkoreanischen Gruppe KHNP, zu unterzeichnen, aber es gibt noch einige Hürden auf dem Weg dorthin.

Das französische Unternehmen EDF, das bei der Ausschreibung für Dukovany nicht zum Zuge kam, hat bei der Europäischen Kommission Klage gegen die Entscheidung der tschechischen Regierung eingereicht. Sowohl EDF als auch ein weiterer erfolgloser Bieter, das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse, haben den Fall vor die tschechische Antimonopolbehörde gebracht.

Darüber hinaus muss der Rechtsstreit um die Lizenzen zwischen KHNP und Westinghouse berücksichtigt werden.
Anfang November gab es jedoch eine Wende - zumindest im Hinblick auf die künftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Herstellern, die gemeinsame Projekte beispielsweise in Saudi-Arabien anstreben könnten, wo sie mit chinesischen Firmen konkurrieren würden. Die Vereinigten Staaten und Südkorea unterzeichneten eine Absichtserklärung.

Sollte die tschechische Unterzeichnung mit den Koreanern aus den oben genannten Gründen nicht zustande kommen, könnte der Staat mit dem nächsten Bieter in der Reihe, der französischen EDF, verhandeln. Es bestünde jedoch das Risiko, dass der Vertrag nicht vor den Wahlen zur Abgeordnetenkammer im kommenden Herbst ausgehandelt werden kann. Dann käme ein hitziger Wahlkampf ins Spiel.


Die Briten, die Polen und die Tschechen….

Die Pläne von CEZ sehen den Bau von bis zu zehn SMR-Blöcken mit einer Gesamtleistung von 2.000 bis 3.000 MW vor - das entspräche der Kapazität des heutigen anderthalbfachen Kraftwerks Temelín. Neben dem britischen Unternehmen Rolls-Royce gibt es jedoch noch weitere Interessenten für den Bau in der Tschechischen Republik.
Die Wochenzeitung Euro berichtete kürzlich über das Interesse des polnischen Konsortiums OSGE, das aus dem staatlich kontrollierten petrochemischen Riesen PKN Orlen und dem Chemieunternehmen Synthos besteht.

Nach Angaben des Ministers sind auch die Tschechen mit von der Partie.
"Sokolovská uhelná prüft jetzt, ob Vřesová ein geeigneter Standort ist. Synthos, ein an der OSGE beteiligtes Unternehmen aus der Orlen-Gruppe, verfügt über weitere Grundstücke, aber der genaue Standort wurde von der OSGE noch nicht bekannt gegeben, ebenso wenig wie Orlen Unipetrol. Es ist zu erwarten, dass die anderen Investoren die realen Erfahrungen und unter anderem die Wirtschaftlichkeit des SMR abwarten werden, bevor sie konkretere Absichten bekannt geben", so Vlček weiter.

Nach Ansicht des Ministers stellt das Projekt zur Entwicklung und Produktion von Kleinreaktoren eine große Chance für den heimischen Energiesektor, die Industrie und die Wirtschaft dar. "Es ist eine Chance für die Schaffung neuer, sehr gut bezahlter Arbeitsplätze in der Tschechischen Republik. Kleinreaktoren sind eine vielversprechende Technologie, die uns helfen wird, Energiesicherheit und Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit dem erwarteten Anstieg des Stromverbrauchs zu gewährleisten. Sie haben auch das Potenzial, den tschechischen Energiesektor zu modernisieren, insbesondere durch den Ersatz veralteter kohlebefeuerter Kraftwerke und Heizwerke. Es handelt sich hierbei um eines der fortschrittlichsten Konzepte in der Auswahl potenzieller Technologien für den britischen und schwedischen Markt", so Vlček.

Während es sich auf dem Papier um ein kommerzielles Vorhaben handelte, spielten die hohe Politik und die internationale Zusammenarbeit im Hintergrund eine wichtige Rolle. Ohne die Beteiligung der tschechischen und der britischen Regierung hätte das Projekt nicht abgeschlossen werden können. "Die Auswahl wurde von CEZ getroffen, wobei der Staat die Sicherheitsinteressen überwachte. Aber wir haben CEZ auch auf zwischenstaatlicher Ebene unterstützt.
Die britische Regierung unterstützt die Zusammenarbeit mit CEZ. Es handelt sich um eine Transaktion zwischen privaten Unternehmen, nicht um ein zwischenstaatliches Projekt. Die langjährigen guten Beziehungen zwischen der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich, sowohl im politischen als auch im wirtschaftlichen Bereich, sind ein großer Vorteil für das gegenseitige Vertrauen und die Zusammenarbeit", meint Industrieminister Lukáš Vlček.

Die Pläne von CEZ sehen den Bau von bis zu zehn SMR-Blöcken mit einer Gesamtleistung von 2.000 bis 3.000 MW vor - das entspräche der Kapazität des heutigen eineinhalbfachen Kraftwerks Temelín.

/gr/





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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien zur Atomkraft vom 12.11.2024:


EDF will die Tschechen und die tschechische Regierung über die Zukunft der gegenseitigen Zusammenarbeit überzeugen
12.11.2024 Technicky tydenik Seite 16


Hinter dem größten tschechischen Auftrag der Geschichte, dem Bau von zwei neuen Blöcken im Kernkraftwerk Dukovany, stehen noch viele Fragezeichen. Ob es um die Finanzierung, die mögliche Umwandlung von CEZ oder um Beschwerden gegen die Auswahl des koreanischen Auftragnehmers KHNP durch die französische EDF und die amerikanische Westinghouse geht.

Ein wichtiges Thema bei der Fertigstellung der neuen Dukovany-Blöcke ist unter anderem der Grad der Beteiligung der tschechischen Industrie, wobei der Staat einen Anteil von mindestens 60 % für einheimische Unternehmen garantieren will. Allerdings wurden diesbezüglich noch keine verbindlichen Vereinbarungen getroffen und alles bleibt auf der Ebene von Erklärungen, was Bedenken hinsichtlich der für März 2025 geplanten Vertragsunterzeichnung mit dem Lieferanten aufkommen lässt.

Das französische Unternehmen EDF versucht, die Situation auszunutzen und schließt Verträge über mögliche Aufträge für Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik ab. Zunächst wurde im September ein Vertrag zwischen Framatome aus der EDF-Gruppe und Skoda JS aus Pilsen über die Lieferung von zwei weiteren Sätzen von Innenteilen für die EPR-Reaktoren unterzeichnet, die von den Franzosen im Rahmen des britischen Projekts Sizewell C gebaut werden sollen.
Mit diesem Auftrag wird die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen EDF und Skoda JS fortgesetzt. Das Unternehmen mit Sitz in Pilsen hat bereits die gleichen Schlüsselkomponenten für EPR-Kernkraftwerke in China, Finnland, Frankreich und zuletzt für ein weiteres britisches Projekt, Hinkley Point C, hergestellt.


Da Sizewell C praktisch eine Kopie der beiden Reaktoren von Hinkley Point C sein soll, bestehen gute Chancen für andere tschechische Unternehmen, die bereits EDF in England beliefern, wie MICo, diese Gelegenheit zu nutzen.

"EDF ist sich der Bedeutung eines hohen Anteils einheimischer Unternehmen beim Bau neuer Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik bewusst. Deshalb basiert unser europäisches Angebot auf der Zusammenarbeit mit tschechischen Unternehmen, die einen Anteil von 65 % am Gesamtauftrag erhalten können, ähnlich dem Anteil von 64 %, den wir für britische Unternehmen bei Hinkley Point C erreicht haben", so Roman Zdebor, Direktor der tschechischen EDF-Niederlassung, in einer Erklärung.

Das französische Unternehmen versucht verständlicherweise, die Situation als ein Versprechen für weitere zukünftige Verträge darzustellen. EDF stellt die Situation in der Branche als sehr vielversprechend dar und hält es für realistisch, dass es in den kommenden Jahrzehnten Dutzende von Neubauten in ganz Europa durchführen wird. Die Schätzungen über die Vorteile für die tschechische Industrie klingen fantastisch:
"Unser vorgeschlagener europäischer Ansatz könnte der tschechischen Wirtschaft bis zu 1 Billion Kronen bringen. Unser Angebot an die Tschechische Republik, sich an der europäischen EPR-Flotte zu beteiligen, gilt nach wie vor", so Zdebor.

Sie beruhen jedoch auf sehr unsicheren Schätzungen der künftigen Entwicklungen, die von einer Reihe von Umständen abhängen. Dazu gehört zum Beispiel, welche Bedingungen für die Beteiligung der eigenen Industrie von den Ländern festgelegt werden, die mögliche zusätzliche Anlagen erwerben.


Modernisierung in Dukovany….
Es gibt natürlich auch konkrete Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen der tschechischen und der französischen Atomindustrie. Eines davon ist der neue Vertrag zwischen Framatome und CEZ über die Modernisierung der Kontroll- und Überwachungssysteme im Kernkraftwerk Dukovany. Das umfassende Modernisierungsprogramm wird sich über mehrere Jahre erstrecken und wird es CEZ ermöglichen, das Kraftwerk bis zum Jahr 2045 zu betreiben.

Der dritte Vertrag, der im Herbst abgeschlossen wurde, ist eine Absichtserklärung zwischen CEZ und Framatome über die Entwicklung von Brennelementen eigener Bauart für russische WWER-1000-Reaktoren, die u.a. in Temelin in Betrieb sind. Dies ist eine Bestätigung des französischen Bestrebens, die tschechische Strategie der Diversifizierung der Kernbrennstoffquellen für WWER-Reaktoren unabhängig von Russland zu unterstützen.

Dies steht auch im Zusammenhang mit der diesjährigen Ankündigung des französischen Unternehmens Orano, 1,7 Milliarden Euro in die Erweiterung seiner Urananreicherungskapazität um 30 % zu investieren. Das Ziel des Unternehmens ist es, die Abhängigkeit Europas von russischen Kernbrennstofflieferungen zu verringern. Damit setzt die französische Industrie ihre konzertierten Bemühungen fort, 100 % europäische Technologie auf der Grundlage einer vollständig europäischen Lieferkette anzubieten.
/gr/



Deutsche Kernkraftwerke wieder im Spiel? CDU schlägt Gutachten zum Wiederanfahren vor

11.11. 2024, oenergetice.cz Autor: David Vobořil



Führende Vertreter der größten deutschen Oppositionspartei haben ein Gutachten über die Möglichkeit des Wiederanfahrens der im vergangenen Jahr abgeschalteten Kernkraftwerke gefordert. Sie bezeichnen den deutschen Ausstieg aus der Kernenergie während der Energiekrise als eine ideologisch motivierte Fehlentscheidung.

In dem Programmdokument "Eine neue Energieagenda für Deutschland" skizzieren Politiker der CDU und CSU ihre energiepolitischen Prioritäten für die Zukunft des Landes.

In dem Positionspapier bezeichnen die Politiker den Ausstieg aus der Kernenergie während der Energiekrise als eine ideologisch motivierte Fehlentscheidung der Regierungskoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz.

"In der Energiekrise haben wir die Mobilisierung aller Potenziale zur Sicherung der Energieversorgung gefordert, einschließlich der befristeten Fortführung des Betriebs der Kernkraftwerke und des diskriminierungsfreien Ausbaus der erneuerbaren Energien", heißt es in dem Papier der CDU.



Deutschland schaltete seine letzten drei Kernkraftwerke im April 2023 ab, drei Monate später als die ursprüngliche Entscheidung der Koalitionsregierung aus CDU und FDP im Jahr 2011 bestimmte. Die aktuelle Bundesregierung hat die drei Kraftwerke als Reaktion auf die durch den Krieg Russlands in der Ukraine ausgelöste Energiekrise länger laufen lassen.



Im Gegensatz zu den Vorstellungen in dem CDU-Papier sagte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz Anfang des Jahres auf einer Energiekonferenz, er halte das Thema Atomausstieg für abgeschlossen.



Ingrid Nestle, energie- und klimapolitische Sprecherin der Grünen, die an der Regierung beteiligt sind, sagte, die CDU-Vorschläge würden "das Museum der deutschen Industrie" verherrlichen, anstatt zukunftsorientierte Technologien zu fördern. Das Wiederanfahren stillgelegter Atomreaktoren sei kostspielig und berücksichtige nicht die erheblichen Folgekosten des Betriebs von Atomkraftwerken, so Nestle weiter.



"Wenn es der CDU um die Sicherheit der Energieversorgung geht, dann sind die erneuerbaren Energien der Schlüssel", sagte Nestle der Nachrichtenagentur DPA in einem von Zeit Online veröffentlichten Artikel.

Die CDU sprach sich auch dafür aus, die Suche nach einem Endlager für radioaktive Abfälle in Deutschland zu beschleunigen und die Erfahrungen der europäischen Partnerländer zu nutzen.

Die Partei unterstützt auch die Forschung und Entwicklung von Kernkraftwerken der vierten und fünften Generation sowie von kleinen modularen Reaktoren (SMR).

Darüber hinaus setzen sich CDU-Politiker dafür ein, dass in Deutschland keine Kohlekraftwerke mehr dauerhaft stillgelegt werden, solange keine ausreichenden Kapazitäten amln Gaskraftwerken und anderen Ersatztechnologien zur Verfügung stehen.

"Neben dem konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien müssen endlich neue regelbare Kapazitäten als verlässliche Säule unserer Energieversorgung eingeführt werden", heißt es in dem Dokument.

Quelle:
https://oenergetice.cz/zahranicni/nemec ... vy-provozu
/gr/







Der Energiekonzern CEZ wird seine Milliarden-Handelsdivision in eine Tochtergesellschaft auslagern. Er muss Handel von anderen Aktivitäten trennen

11.11.2024
Tschechischer Rundfunk



Ende Oktober gründete das staatlich kontrollierte Energieunternehmen CEZ eine neue hundertprozentige Tochtergesellschaft namens CEZ Trade. Nach Angaben ihres Sprechers Ladislav Kriz bereitet sich die Muttergesellschaft CEZ auf eine Änderung der europäischen Rechtsvorschriften vor. Dies bedeutet, dass Unternehmen, die eine Lizenz zur Stromerzeugung haben, den Handel mit Rohstoffen und damit verbundenen Finanzprodukten von ihren anderen Aktivitäten trennen müssen.


CEZ wird deswegen seine milliardenschwere Handelsabteilung in eine Tochtergesellschaft auslagern.



"Das neue Unternehmen CEZ Trade, a. s., plant, hauptsächlich Handelsaktivitäten im Zusammenhang mit dem Eigenhandel mit Finanzinstrumenten durchzuführen, für die in Zukunft eine Wertpapierhändlerlizenz, die sogenannte MIFID-Lizenz, erforderlich sein könnte. Wir gehen davon aus, dass CEZ Trade seine Tätigkeit im Jahr 2026 aufnehmen wird", sagte Kriz dem Tschechischen Rundfunk.


Derzeit, so Kriz, können Rohstoffhändler eine Ausnahme für den Eigenhandel in Anspruch nehmen. Deren Einschränkung wird jedoch dazu führen, dass sie eine Lizenz für Wertpapierhändler nach dem Kapitalmarkthandelsgesetz erwerben müssen. Die Gesellschaft CEZ als Ganzes kann jedoch keine solche Lizenz erhalten, da sie laut Gesetz auch die Produktion umfasst.

Eine Reihe anderer ausländischer Energieunternehmen, wie EDF und RWE, haben bereits einen separaten Handel, ebenso wie andere inländische Unternehmen wie EPH und Sev.en.

Quelle:
https://www.irozhlas.cz/ekonomika/cez-p ... 111542_job
/gr/




Daniel Benes bleibt weiterhin an der CEZ-Spitze. Der Aufsichtsrat hat sein Mandat bis 2029 verlängert
.
11.11.2024 Echo24.cz CTK



Daniel Beneš steht weiterhin an der Spitze von CEZ. Der Aufsichtsrat hat sein Mandat bis 2029 verlängert.

Foto: Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender von CEZ


Der halbstaatliche Energiekonzern CEZ wird weiterhin von seinem derzeitigen Chef Daniel Benes geführt. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat heute das Mandat des Vorstandsvorsitzenden um weitere vier Jahre bis zum Jahr 2029 verlängert. Sein derzeitiges Mandat läuft Ende des nächsten Jahres aus. Dies teilte der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz mit. Benes ist seit dem Jahr 2011 an der Spitze von CEZ.

Der Aufsichtsrat von CEZ hat wie in der Vergangenheit mehr als ein Jahr im Voraus über die Besetzung der Spitzenposition im Unternehmen entschieden. Nach Angaben des Unternehmens ist es eine gängige Praxis großer  Unternehmen, dass Personalfragen des Top-Managements im Voraus geklärt werden, um die kontinuierliche Ausrichtung des Unternehmens zu gewährleisten.

"Im Falle des Vorstandsvorsitzenden ist es üblich, dass die eventuelle Wahl etwa ein Jahr vor dem Ende der Amtszeit stattfindet. Dies gilt umso mehr, wenn das Unternehmen vor großen Projekten mit internationaler Reichweite steht", sagte Kriz. Er erinnerte insbesondere an die Verhandlungen mit der koreanischen Firma KHNP über den Vertrag für die neuen Atomblöcke in Dukovany.




Der 54-jährige Benes ist Absolvent der Fakultät für Maschinenbau an der Bergbauuniversität in Ostrava und Brno Business School der Nottingham Trent University. Von 1993 bis 1997 arbeitete er als Verkaufsleiter bei Bohemiacoal und leitete anschließend die Hedviga-Gruppe. Zwischen den Jahren 2000 und 2004 war er Leiter der Werke in Ostrava- Tchas. Im Jahr 2004 kam er als Leiter des Einkaufs zu CEZ. Seit dem Jahr 2006 vertrat er die Position des Direktors der Verwaltungsabteilung. Seit Mai 2006 war er auch stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats, im Jahre 2011 wurde er zum Vorsitzenden ernannt. Als Leiter des Unternehmens ist er derzeit für die Gesamtleitung der Aktivitäten der Gruppe, die strategische Entwicklung, den Schutz der Interessen der Gruppe und ihre Vertretung in der Tschechischen Republik und der EU verantwortlich.

Quelle:
https://www.echo24.cz/a/H4Lfj/zpravy-ek ... niel-benes
/gr/




CEZ kauft einen Anteil an der Reaktorproduktion von Rolls Royce
12.11.2024 Technicky tydenik Seite 16

Das halbstaatliche Energieunternehmen CEZ hat mit Rolls-Royce SMR eine strategische Zusammenarbeit bei der Entwicklung von modularen Reaktoren vereinbart. Das Unternehmen wird einen Anteil von rund 20 % an dem britischen Unternehmen erwerben und dafür mehrere Milliarden Kronen bezahlen.

Die Investition von CEZ in Rolls-Royce SMR wird als strategisch eingestuft. Davon zeugt die Tatsache, dass die Ankündigung nicht nur in Anwesenheit von Vertretern beider Unternehmen, sondern auch von Premierminister Petr Fiala erfolgte. Die seit mehreren Jahrzehnten vorbereitete Zusammenarbeit sieht vor, dass CEZ direkt an der Entwicklung der neuen modularen Reaktortechnologie sowie an deren Produktion auf globaler Ebene beteiligt sein wird. Dabei geht es nicht nur um den Kauf oder die Lieferung fertiger Anlagen.

"Dies ist ein wichtiger Moment, um die Energiesicherheit der Tschechischen Republik zu gewährleisten. Gleichzeitig haben wir die einmalige Gelegenheit, uns an der neuen modularen Reaktortechnologie zu beteiligen. Wir wollen die Technologie nicht einfach nur kaufen, sondern uns an ihrer Entwicklung und Produktion beteiligen", sagte Fiala über das Abkommen. Ihm zufolge werden tschechische Unternehmen nicht nur bei der Entwicklung der Ausrüstung, sondern auch bei den Lieferketten mitwirken.

Rolls-Royce-Reaktor…

Das bekannte britische Unternehmen verfügt über langjährige Erfahrung in der Herstellung von Reaktoren für britische U-Boote. Derzeit führt es ein Konsortium von Unternehmen an, die Erfahrung im Bau von Nuklearanlagen und großen Infrastrukturprojekten haben. 80 % der Anteile an dem neuen Unternehmen gehören Rolls-Royce.


Geplant ist die Entwicklung eines neuen Kernkraftwerkstyps mit einem kleinen Reaktor in Leichtwassertechnik, ähnlich den Dukovany-Reaktoren, mit einer Leistung von etwa 470 MW. Das Kleinreaktorprojekt soll technisch konservativ sein, um die Risiken für die Investoren zu verringern.
Das Ziel ist es, den Bau des neuen "kleinen Reaktors" von Rolls-Royce innerhalb von vier Jahren zu bewältigen - von der Standortsuche über die Genehmigung bis zur Inbetriebnahme. Etwa eineinhalb bis zwei Jahre sollten für vorbereitende Arbeiten, das Ausheben von Fundamenten, die Vorbereitung des Standorts usw. aufgewendet werden. Auf diese Phase entfallen etwa 15 % der Gesamtkosten der Anlage.

In der zweiten Phase werden die in einer Spezialfabrik hergestellten Module zum Standort transportiert und zu einer kompletten Einheit zusammengebaut. In dieser Phase will das britische Konsortium versuchen, wichtige Neuerungen einzuführen. Dabei handelt es sich um eher operative Aspekte, die sicherstellen sollen, dass der Auftrag planmäßig verläuft und rechtzeitig abgeschlossen wird.


Eine dieser Neuerungen ist, dass der Bau unter Dach stattfinden soll. Die Grundfläche der geplanten Anlage ist relativ klein. Es handelt sich um eine unregelmäßige Ellipse mit einer maximalen Länge von etwa 180 m und einer Breite an der breitesten Stelle von etwa 70 m. Nach den Plänen von Rolls-Royce SMR soll das Ganze unter einem leichten, aber natürlich relativ haltbaren Dach untergebracht werden. Es soll eine wiederverwendbare Struktur sein, die von einem Standort zum anderen bewegt werden kann.

So wird die Struktur das Gebäude von seiner Umgebung trennen, so dass es weniger umweltschädlich ist und weniger stört. Während der Bauphase sollte man nicht allzu viel Rücksicht auf die Witterung nehmen müssen, die selbst in gemäßigten Klimazonen zu bestimmten Zeiten des Jahres die Möglichkeiten der Bautätigkeit erheblich einschränkt. Das gesamte Bauwerk soll auch funktional sein: Unter dem Dach werden Laufkräne angebracht, um die Arbeit vor Ort zu erleichtern.


Tschechische Pläne und Preise…

Der erste einheimische modulare Reaktor soll in der ersten Hälfte der 30er Jahre im Kernkraftwerk Temelín gebaut werden. Die modularen Reaktoren des Typs Rolls-Royce SMR sollen Druckwasserreaktoren mit aktiven und passiven Sicherheitseinrichtungen sein und eine elektrische Leistung von etwa 470 MW bei einer Lebensdauer von mindestens 60 Jahren haben. Der Name "modular" bezieht sich auf die Tatsache, dass solche Reaktoren in Fabriken in Massenproduktion hergestellt werden können und Block für Block an einem Ort konzentriert werden sollen.CEZ plant, bis 2050 modulare Reaktoren mit einer Gesamtkapazität von 3 GW zu bauen. Nach früheren Angaben von ČEZ sollen die modularen Reaktoren in erster Linie der Wärmeversorgung dienen und z.B. am Standort bestehender Kohlekraftwerke, wie in Prunéřov oder Dětmarovice, gebaut werden. Laut Daniel Beneš, dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, wird der Preis des modularen Reaktors ähnlich hoch sein wie der der großen Blöcke, wobei das Verhältnis der geringeren Leistung des modularen Reaktors entspricht. ČEZ bereitet derzeit den Bau von zwei großen Reaktoren mit einer Leistung von jeweils über 1.000 MW in Dukovany vor, wobei die Kosten für einen dieser Reaktoren nach Angaben der Regierung bei den derzeitigen Preisen bei 200 Mrd. CZK liegen dürften.

Diese beiden Zahlen werden jedoch von Experten und aus Erfahrung stark angezweifelt. Modulare Reaktoren werden noch nicht gebaut, aber die Kosten pro Leistungseinheit werden von Experten in allen denkbaren Szenarien höher eingeschätzt als bei großen Reaktoren. Die einzige Ausnahme könnte der Beginn einer echten Massenproduktion großer Stückzahlen sein.
Auch der angegebene Preis für große Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik ist völlig unrealistisch. Die in der Ankündigung genannten 200 Milliarden entsprechen den Kosten für einen Bau "über Nacht", d. h. ohne Berücksichtigung der Kosten, die durch die Tatsache entstehen, dass der Bau viele Jahre dauern wird. Diese Praxis ist jedoch durchaus üblich und ist auch der Grund dafür, dass noch kein Kernkraftwerk zu den geplanten Kosten gebaut wurde.
/gr/


CEZ auch weiter mit Daniel Benes
12.11.2024 Pravo ctk


Der halbstaatliche Energiekonzern CEZ wird weiterhin von seinem derzeitigen Chef Daniel Beneš geführt. Der Aufsichtsrat verlängerte gestern das Mandat des Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens um eine weitere vierjährige Amtszeit bis zum Jahr 2029.
Sein derzeitiges läuft Ende nächsten Jahres aus. Benes ist seit 2011 an der Spitze von CEZ.
/gr/



Temelín zum ersten Mal mit Lasertechnologie gereinigt

12.11.2024 Ceskobudejovicky denik ma Seite 3


www.ceskobudejovicky.denik.cz

Temelín - Ein Laser-Reinigungsverfahren setzten Techniker im Kernkraftwerk Temelin während der Abschaltung von Block 2 dieser Tage ein. Mit Hilfe eines Lichtstrahls reinigten sie den oberen Teil des Revisionsschachts, in dem die Innenteile des Reaktors während der Blockabschaltung gelagert werden. Dies war der erste scharfe Einsatz dieser Methode in Temelin. Den Experten der Energiefirma CEZ zufolge handelt es sich um eine schonende und präzise Reinigungsmethode. Ein spezieller Laser reinigte eine Fläche von zehn Quadratmetern.

"Er sendet einen präzise fokussierten Strahl hochenergetischen Lichts auf die Oberfläche, der den Schmutz erhitzt, ohne das darunterliegende Material zu beschädigen. Diese verdampfen entweder oder fallen als Staubpartikel ab", erklärt Jiri Hajdik, Leiter der Abteilung für Spezialprozesse in Kernkraftwerken.

Bisher haben die Kraftwerkstechniker mechanische Methoden, vor allem das Schleifen, zur Reinigung von Metall- oder Kohlenstoffmaterial eingesetzt. Das werden sie auch weiterhin tun, zum Beispiel mit Lasern zur Reinigung von Schlüsseltechnologien.

"Wir gehen davon aus, dass unsere beiden Kernkraftwerke mindestens 60 Jahre lang in Betrieb sein werden. Deshalb modernisieren wir die Anlagen und führen neue Technologien und Verfahren ein. Die Laserreinigung ist sicherlich eines davon", sagte Bohdan Zronek, Mitglied des CEZ-Vorstands und Direktor der Kernkraftabteilung bei CEZ.
/gr/


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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von aktuellen Zeitungsartikeln aus Tschechien aus dem Energiebreich vom 13.11.2024:

Inhalt:
Das Antimonopolamt ermittelt gegen CEZ, EPH und Veolia. Grund dafür ist der Verdacht, verbotene Absprachen getroffen zu haben
CEZ senkt in drei ersten Quartalen des Jahres den Nettogewinn um 6,4 Mrd. Kronen auf 23,4 Mrd. Kronen
Im Atomkraftwerk Dukovany bereits mit einer höheren Leistung
CEZ verkauft seine polnische Kraftwerke an den Manager von Kretinsky. Das Unternehmen schließt nicht einmal den Abgang aus der Türkei aus
CEZ mit einem niedrigeren Gewinn


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Das Antimonopolamt ermittelt gegen CEZ, EPH und Veolia. Grund dafür ist der Verdacht, verbotene Absprachen getroffen zu haben
12.11.2024 irozhlas.cz
CTK

Das Amt für den Schutz des Wettbewerbs (UOHS) ermittelt gegen die Energiekonzerne CEZ, EPH und Veolia wegen des Verdachts auf Kartellaktivitäten. Das Amt untersucht, ob sie ihre Angebote für eine Auktion zum Bau von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen koordiniert haben. Martin Svanda, ein Sprecher des Amtes, bestätigte gegenüber dem Tschechischen Rundfunk, dass das Amt die Sache prüft. Er fügte hinzu, dass noch kein Verwaltungsverfahren eingeleitet worden sei. Nach Angaben von Veolia liegt kein Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln vor, während CEZ und EPH sich noch nicht zu der Angelegenheit geäußert haben.

Der Server Seznam Zpravy berichtete als erster über die Ergebnisse. Demnach fand die Nachprüfung Ende September in den Büros der Energiekonzerne CEZ, EPH und Veolia Energie statt. Das Amt für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz (UOHS) hatte eine Beschwerde erhalten, in der behauptet wurde, dass diese Konkurrenten ihre Angebote bei der Auktion für die Betriebsunterstützung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen koordiniert hätten. Es wird daher behauptet, dass sie eine Kartellvereinbarung getroffen haben, was eine illegale wettbewerbswidrige Praxis darstellen würde.

Das Antimonopolamt erklärte vor etwa einem Monat, dass es den Verdacht auf verbotene Absprachen im Energiesektor untersuche. Es hat so genannte lokale Untersuchungen durchgeführt, d.h. unangekündigte Ermittlungen am Sitz mehrerer Unternehmen. "Der Grund war der Verdacht auf mögliches wettbewerbswidriges Verhalten in Form von verbotenen Absprachen", sagte er. Es gab jedoch weder an, welche Unternehmen Gegenstand der Ermittlungen waren, noch nannte weitere Einzelheiten zu dem Fall.


Die Auktion, an der das Antimonopolamt UOHS interessiert ist, wurde nach Angaben des Servers im Sommer vom Ministerium für Industrie und Handel angekündigt. Bei dem Verfahren, das in Ländern wie Deutschland üblicherweise zur Förderung von Investitionen in grüne Technologien eingesetzt wird, gibt der Staat bekannt, wie viel Strom er zu fördern gedenkt. Die Investoren bieten dann an, wie viel Subvention sie pro erzeugter Megawattstunde Strom bereit sind, für die sie neue Kapazitäten zu bauen. Das niedrigste Gebot erhält den Zuschlag.

Bei der ersten inländischen Auktion fordert das Ministerium neue oder modernisierte KWK-Anlagen, d. h. hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit einer Leistung von über einem Megawatt, die bis Ende 2029 in Betrieb genommen werden sollen.

"Ich bestätige, dass die Niederlassung Ostrava unseres Unternehmens Veolia Energie Gegenstand einer lokalen Untersuchung des Amtes für Wettbewerbsschutz war. Wir haben mit dem Amt bei dieser Untersuchung uneingeschränkt zusammengearbeitet. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass unser Unternehmen nicht gegen die Wettbewerbsregeln verstoßen hat", erklärte der Mediensprecher von Veolia, Igor Walter, gegenüber dem Server. CEZ-Sprecher Ladislav Kriz und EPH-Sprecher Daniel Castvaj äußerten sich nicht zu dieser Angelegenheit.

Die lokale Untersuchung bedeutet nicht, dass wettbewerbswidriges Verhalten tatsächlich stattgefunden hat und dass ein Verwaltungsverfahren eingeleitet oder eine Geldstrafe verhängt wird.

Quelle: https://www.irozhlas.cz/ekonomika/antim ... 121621_jar


CEZ senkt in drei ersten Quartalen des Jahres den Nettogewinn um 6,4 Mrd. Kronen auf 23,4 Mrd. Kronen
12.11.2024 oenergetice.cz CTK

Der Energiekonzern CEZ erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 23,4 Mrd. Kronen, wobei der Nettogewinn der Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Mrd. Kronen zurückging. Der Rückgang ist vor allem auf niedrigere Gewinne aus dem Rohstoffhandel und geringere Einnahmen aus dem Bergbau zurückzuführen. Der Betriebsgewinn des Unternehmens stieg dagegen auf 100 Mrd. Kronen. Dies geht aus den heute von der Gesellschaft CEZ veröffentlichten Daten hervor. Die Unternehmensleitung hob auch ihre Erwartungen für den Betriebsgewinn EBITDA für das Gesamtjahr auf 126 bis 130 Mrd. Kronen an, während sie einen bereinigten Nettogewinn von 26 bis 30 Mrd. Kronen erwartet.

Das Unternehmen hat seine Prognose für den Betriebsgewinn für das Gesamtjahr bereits einmal angehoben und erwartete zur Jahresmitte 118 bis 122 Mrd. Kronen. Die ursprünglichen Schätzungen zu Beginn des Jahres lagen bei 115 bis 120 Mrd. CZK. Der Betriebsgewinn ist in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr um 5 Mrd. Kronen gestiegen, was vor allem auf das Ende der Verpflichtung zur Zahlung von Abgaben auf überschüssige Einnahmen aus der Produktion in der Tschechischen Republik zurückzuführen ist.

"Die Wirtschaftsergebnisse für die drei Quartale dieses Jahres haben unsere Erwartungen erfüllt. Wir heben unsere Prognose für den Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen für das Gesamtjahr vor allem aus zwei Gründen an - wir haben GasNet mit einem Beitrag von etwa 4 Mrd. Kronen zum diesjährigen EBITDA übernommen und das Gericht hat unseren Anspruch im Streit mit der Eisenbahnverwaltung bezüglich der Stromlieferung im Jahr 2010 bestätigt", sagte Daniel Benes, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von CEZ.

Die neue Akquisition des Gasunternehmens GasNet, an dem CEZ Ende August eine Mehrheitsbeteiligung erworben hat, hatte erste Auswirkungen auf die Leistung der Gruppe. GasNet, das Haushalte und Unternehmen in der gesamten Tschechischen Republik mit Ausnahme von Prag und der Region Südböhmen mit Erdgas versorgt, hat sich bisher nur mit einem Monat in den Ergebnissen niedergeschlagen. CEZ hat in diesem Jahr 55,2 Prozent von GasNet von Macquarie Asset Management für 846,5 Millionen Euro (über 21,4 Milliarden Kronen) gekauft.

Die Investitionen von CEZ beliefen sich in den ersten neun Monaten auf 34,8 Milliarden Kronen, 6,8 Milliarden Kronen mehr als im Vorjahr. Nach Angaben des Unternehmens stiegen die Investitionen in allen Segmenten außerhalb des Bergbaus, insbesondere in erneuerbare Energien, Kernenergie und Verteilungsnetze. Die Investitionen in die neue Akquisition GasNet beliefen sich bisher auf 1,1 Mrd. Kromen. CEZ Distribuce investierte 1,1 Milliarden Kronen mehr als im Vorjahr, was vor allem auf eine Zunahme der Kundenanfragen zum Anschluss neuer erneuerbarer Energiequellen zurückzuführen ist.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren und nuklearen Energiequellen blieb mit 25 Terawattstunden (TWh) im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Während die erneuerbaren Energien vor allem aufgrund überdurchschnittlich guter hydrologischer Bedingungen 0,2 TWh mehr Strom erzeugten, ging die Stromerzeugung aus Kernenergie wegen geplanter Betriebspausen der Blöcke im Kraftwerk Dukovany um 0,1 TWh zurück. Nach Angaben von CEZ sank die Erzeugung aus Emissionsquellen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 11,8 TWh. Der Stromverbrauch im Verteilungsgebiet von CEZ Distribuce fiel im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 24,6 TWh.
/gr/




Im Atomkraftwerk Dukovany bereits mit einer höheren Leistung
13.11.2024 Jihlavske listy

Im Atomkraftwerk Dukovany haben die Energietechniker gestern zum ersten Mal die Leistung des ersten Reaktorblocks von 500 auf 512 MW erhöht. Dadurch wird ab jetzt der Block mehr Strom produzieren als bisher.
Die Energietechniker haben somit den nächsten Teil dea Projektes erfolgreich vollendet, der alle vier Atomblöcke in Dukovany betrifft. Mit einer erhöhten Leistung arbeitet seit April auch der Block Nr. 3 und seit August auch der Block Nr. 2. Die Erhöhung der Leistung de vierten Blocks in Dukovany steht bevor.
/gr/


CEZ verkauft seine polnische Kraftwerke an den Manager von Kretinsky. Das Unternehmen schließt nicht einmal den Abgang aus der Türkei aus
13.11.2024 HN Jan Broz

Wem verkaufte die Energiegesellschaft CEZ ihre polnischen Kraftwerke? Schwer zu sagen – antwortet auf seine eigene Frage der polnische Wirtschaftsserver Wnp.pl und geht gleich in Konspirationen. Er macht darauf aufmerksam, dass der Kaufende ResInvest Group auf seiner Website eine der Adresse in der schweizerischen Stadt Zug anführt, die durch die Russen beliebt ist und wo zum Beispiel auch der Betreiber der Gasleitung Nord Stream seinen Sitz hat. ResInvest Groupt hat in Wirklichkeit seinen Sitz in Prag – Prosek und hinter dieser Firma steht Tomas Novotny, Manager der EPH – Holdingfirma von Daniel Kretinsky.

Wie die Tageszeitung E15 berichtete, kaufte das im Februar dieses Jahres gegründete Unternehmen von EPH eine Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent in der Frma EP Ressorces, die mit den Rohstoffen handelt. Zuvor erwarb das Unternehmen für Hunderte Millionen Kronen einen Anteil von sechs Prozent an dem indonesischen Kohlebergbauunternehmen Geo Energy. Der Kauf der Kohlekraftwerke Skawina und Chorzów mit einer Leistung von 330 und 240 Megawatt von der CEZ-Gruppe kann jedoch als die erste Transaktion angesehen werden, durch die der neue Akteur auf dem Energiemarkt deutlich an Sichtbarkeit gewonnen hat.
Die Medienvertreterin der Gruppe, Eva Vítová, lehnte es ab, den Deal zu kommentieren. "Generell können wir sagen, dass die Mission der ResInvest-Gruppe darin besteht, attraktive Möglichkeiten in Sektoren zu suchen, in denen wir unsere Kompetenzen einsetzen und unseren Mitinvestoren und Aktionären eine ausreichend attraktive Kapitalrendite bieten können", sagte Vítová gegenüber der Zeitung HN. Sie fügte hinzu, dass die Gruppe in keiner Weise territorial begrenzt sei und besonders an Quellen mit Kraft-Wärme- und Stromerzeugung interessiert sei, wie z. B. die polnischen Kraftwerke der Firma CEZ.


Für CEZ ist der am Dienstag bekannt gegebene Vertragsabschluss über den Verkauf polnischer Kraftwerke der Höhepunkt eines langen Prozesses. Das halbstaatliche Unternehmen versucht seit langem, die polnische, immer schlechter werdende Kohle loszuwerden. Im November 2021 stellte CEZ den Verkauf jedoch ein, weil die Angebote nicht attraktiv genug waren. In diesem Jahr hat der Prozess wieder begonnen. "Zu Beginn gab es mehrere Dutzend Interessenten, es waren sieben, die ein verbindliches Angebot abgegeben haben, am Ende kristallisierten sich vier heraus und der Gewinner bot den besten Preis von allen", kommentierte Martin Novák, Finanzdirektor der Firma CEZ, für HN.
Die Transaktion muss noch vom polnischen Antimonopolamamt genehmigt werden, und die Parteien haben den Preis nicht bekannt gegeben. Nach Angaben der Firma CEZ sind sie jedoch höher als die Kosten für die Stilllegung beider fossiler Quellen, die Plan B war, falls sich kein Käufer finden sollte. "Das bedeutet, dass der Verkauf über dem Restwert des Buches liegt und die Auswirkungen auf den Gewinn von CEZ im nächsten Jahr positiv sein sollten", sagte Novak.
/gr/


CEZ mit einem niedrigeren Gewinn
13.11.2024 Blesk Seite 1

PRAG – In den ersten drei Quartalen dieses Jahres ist der Nettogewinn der CEZ Power-Gruppe auf 23,4 Mrd. Kronen gesunken. Das sind 6,4 Milliarden weniger als im Vorjahr. Analysten führen das Ergebnis vor allem auf die höhere Steuerbelastung des Unternehmens zurück. Gestern kündigte CEZ auch den Verkauf seiner Kohleanlagen in Polen an ResInvest an…
/gr/



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Mgr. Gabriela Reitingerova
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Gabi Reitinger
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Re: Anti-Atom Monitoring der tschechischen Presse

Beitrag von Gabi Reitinger »

Auswahl von relevanten Zeitungsartikeln aus Tschechien zum Thema Anti-Atom und Energie vom 14.11.2024:

Inhalt:
Gemeinden aus der Endlager-Lokalität in Böhmerwald beriefen gegen die
Entscheidung des Umweltministeriums
Tschechischer Rundfunk Budweis und Pilsen zum Endlager
So könnte der Atomabfall für 100 Tausende Jahre unter die Erde auch bei
uns gelagert werden. Tschechen suchen nach Erfahrungen in Finnland
Demo für das Kraftwerk Dukovany II: Die nukleare Fakultät der
Technischen Hochschule CVUT hat einen koreanischen Reaktorsimulator
erworben
Das Antimonopolamt hat die Beschwerdeführer gegen die
Dukovany-Ausschreibung nicht zufriedengestellt
Das derzeitige Gebäude für abgebrannte Brennelemente im Kraftwerk
Temelín wird bis 2037 vollständig gefüllt sein. Die Erweiterung des
Brennelementelagers wird auch von den Österreichern kritisiert
Präsident Pavel: Der Ausbau von Dukovany? Ja

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Gemeinden aus der Endlager-Lokalität in Böhmerwald beriefen gegen die
Entscheidung des Umweltministeriums
13.11.2024 HORAŽĎOVICE (ČTK)

Die Gemeinden aus der Lokalität Brezovy potok in Böhmerwaldes, die zu
den vier ausgewählten Gebieten in der Tschechischen Republik für die
Errichtung eines geologischen Tiefenlagers für radioaktive Abfälle
gehört, haben Berufung gegen die Entscheidung des Umweltministeriums
eingelegt, die eine geologische Untersuchung des Standorts Březový potok
in der Region Klatovy genehmigt hat. Der Bürgermeister von Horažďovice
und Sprecher der Plattform gegen das Endlager, Michael Forman, sagte es
der Tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Nach der heutigen Erklärung
haben auch die Gemeinden aus der Ortschaft Hrádek in der Region Vysočina
Berufung gegen die Entscheidung des Umweltministeriums eingelegt.

Die Verwaltung der Lagerstätten für radioaktive Abfälle (SURAO) hat im
vergangenen Februar eine Untersuchungsgenehmigung beantragt. Das
Umweltministerium hat die Untersuchungen in den letzten Tagen genehmigt.
Die Regierung hat bis zum Jahr 2028 den geeignetsten Standort aus den
Standorten Březový potok, Hrádek, Horka in der Region Třebíč und Janoch
bei Temelín in Südböhmen auszuwählen. Tausende Tonnen abgebrannter
Brennelemente aus Kernkraftwerken sollen in dem Endlager rund einen
halben Kilometer unter der Erde dauerhaft gelagert werden. Länder, die
auf die Kernkraft angewiesen sind, sollen ab 2050 über geologische
Tiefenlager verfügen. Neben der Tschechischen Republik bereiten auch
andere Länder unterirdische Endlager vor. Die Untersuchungen soll einen
Beitrag zur Auswahl der endgültigen Lokalität leisten. SURAO wird dort
Tiefenbohrungen machen.

"Wir haben direkt beim Minister Berufung eingelegt, mit dem Verständnis,
dass unsere Anwälte jetzt die spezifischen konkreten Angelegenheiten,
die wir anfechten, ergänzen werden", sagte Forman. Ihm zufolge ist die
Entscheidung des Umweltministeriums acht Seiten lang und wird von
Anwälten analysiert. "Auf der Grundlage eines Treffens der Bürgermeister
der Gemeinden aus der Lokalität wurde ich angewiesen, Berufung gegen die
Entscheidung des Ministeriums einzulegen. Sie enthält vorerst allgemeine
Gründe für die Einlegung einer Berufung, die innerhalb von 30 Tagen
ausführlich begründet werden", sagte Luboš Kliment, der gesetzliche
Vertreter der Gemeinden aus der Ortschaft Hrádek. Nach Ansicht von
Edvard Sequens von der Plattform hat die Berufung zum aufschiebende
Wirkung. "Das bedeutet, dass mit der geologischen Untersuchung der
betreffenden Standorte nicht begonnen werden darf", sagte er.

Laut Forman hat SURAO noch nicht tief gebohrt. "Sie müssen uns um
Erlaubnis bitten, auch wenn es sich um flache Bohrungen handelt, um das
Land betreten zu dürfen", sagte er. Obwohl die Anträge im Juni
eingingen, gab ihnen keine Gemeinde aus Březový potok die Erlaubnis zum
Betreten. „Es ist nichts gegen den Tschechischen geologischen Dienst, es
ist allgemein dagegen, wie sich der Staat zu uns verhält. Es muss
Kommunikation kommen, ein Dialog, ansonsten kann es zu keinem Ergebnis
führen,“ sagte er.

Laut Forman ist klar, dass die Auswahl des Standorts bis 2028 angesichts
der aufschiebenden Wirkung des Urteils des Umweltministeriums nicht
eingehalten werden kann. "Sie konnten es nur auf der Grundlage
unvollständiger Daten tun, aber dann können sie sich nicht damit rühmen,
dass das wichtigste Kriterium für das Bauen die Sicherheit ist. Es
müssen angemessene Daten auf dem Tisch liegen, die durch solide
Forschung und Methodik unterstützt werden", sagte er.

Vor einer Woche sagte der Umweltminister Petr Hladík (KDU-ČSL) in
Pilsen, dass die Genehmigung von Untersuchungen ein bürokratischer
Prozess sei, der durch die tschechische Gesetzgebung vorgegeben sei und
in den sich der Minister in keiner Weise einmische. "Das ist keine Frage
der Entscheidung des Ministers, sondern der Entscheidung nach dem
Gesetz", sagte er.

Die Vertreter der Gemeinden werden mit der neuen Führung des Pilsner
Kreises zusammentreffen und seine Unterstützung verlangen. Die Führung
der Region ist seit langem gegen das Endlager. Sie werden auch den
Städte- und Gemeindeverband des Pilsner Kreises und den Verband der
Städte und Gemeinden der Tschechischen Republik um Unterstützung bitten.
Laut Forman wird die Plattform versuchen, den Staat und seine
Organisationen, einschließlich der Firma CEZ, dazu zu bewegen, nach
anderen Wegen für den Umgang mit hochradioaktiven Abfällen zu suchen als
nur ein Tiefenlager unter der Erde.


https://ekolist.cz/cz/zpravodajstvi/zpr ... rdiktu-mzp



Tschechischer Rundfunk Budweis und Pilsen, 12.11.2024:

"Die Gemeinden der Lokalität Brezovy potok aus Böhmerwald, die zu den
vier Gebieten gehört, die in der Tschechischen Republik für die
Errichtung eines geologischen Tiefenlagers für radioaktive Abfälle
ausgewählt wurden, haben gegen die Entscheidung des Umweltministeriums,
die geologische Untersuchung des Standorts Březový potok in der Region
Klatovy zu genehmigen, Berufung eingelegt, die heute vom Bürgermeister
von Horažďovice und Sprecher der Plattform gegen das Endlager, Michael
Forman, erklärt wurde. Nach der heutigen Erklärung haben auch Gemeinden
aus der Ortschaft Hrádek in der Region Vysočina Berufung gegen die
Entscheidung des Ministeriums eingelegt."
/gr/


So könnte der Atomabfall für 100 Tausende Jahre unter die Erde auch bei
uns gelagert werden. Tschechen suchen nach Erfahrungen in Finnland
11.11.2024 Novinky.cz

Inländische Experten der Verwaltung für das Endlager für radioaktive
Abfälle (SURAO) reisen nach Finnland, um Erfahrungen zu sammeln. Seit
Oktober dieses Jahres beteiligen sie sich am Probebetrieb einer Anlage
namens Onkalo. Es ist das erste geologische Tiefenlager für radioaktive
Abfälle der Welt. Eine ähnliche soll ab dem Jahr 2050 in der
Tschechischen Republik funktionieren, das Umweltministerium hat der
Verwaltung SURAO kürzlich erlaubt, Untersuchungen an drei möglichen
Orten durchzuführen, an denen sie eingerichtet werden könnte.

Vertreter von SÚRAO sind Anfang Oktober zum ersten Studienworkshop nach
Finnland gereist und werden für fünf bis sechs Monate pendeln. "Für uns
ist dies eine große Herausforderung, eine Gelegenheit, einzigartige
Fähigkeiten zu erlernen und sie auf das tschechische
Tiefendlagerprogramm zu übertragen", sagt Markéta Dohnálková, Leiterin
der Sektion Endlagervorbereitung.

Die Tschechen werden zusammen mit eingeladenen Experten aus mehreren
anderen Ländern während des sogenannten Testversuchs anwesend sein. "Wir
werden dabei sein, wenn der abgebrannte Kernbrennstoff in die Container
umgefüllt wird, wir werden weiterhin den gesamten Weg des abgebrannten
Brennelements unter Tage bis zum Endlager selbst verfolgen,“ sagte
Dohnalkova.

Zum Probebetrieb gehört auch eine Schulung für bestimmte
Krisensituationen, die während des Lagerprozesses auftreten können, wie
z. B. Material-Leckagen und das Zurückziehen eines beschädigten
Behälters auf Bodenhöhe. Echte abgebrannte Brennelemente werden in
Testversuchen jedoch noch nicht verwendet.


"Am Ende des gesamten Programms werden wir das dort Gelernte auswerten
und evaluieren, wie wir es auf Tschechien übertragen können", plant der
Leiter.

Eines der Hauptthemen des inländischen Programms ist laut SÚRAO derzeit
die Projektgestaltung des Endlagerstandorts an der Oberfläche und die
Form des sogenannten Transferknotens.

"Während unseres Besuchs möchten wir uns so weit wie möglich auf die
Gestaltung dieses Gebäudes, seine Anforderungen zur Gewährleistung der
Betriebssicherheit, aber auch zum Beispiel auf das System der Umladung
abgebrannter Kernbrennstoffe in Lagercontainer konzentrieren", so die
Verwaltung SURAO.

Wie Dohnálková zugibt, hätten sie es auch ohne die Erfahrung aus
Finnland geschafft, aber das spart Zeit.

Endlager in Tschechien:

In der Tschechischen Republik bereitet SURAO derzeit eine geologische
Untersuchung der ausgewählten Standorte für das Endlager vor, plant
Erkundungsbohrungen bis in die Tiefe des zukünftigen Endlagers, das rund
500 Meter unter der Oberfläche liegt, geophysikalische Messungen und
hydrometeorologisches Monitoring.

Ursprünglich sollte die Erhebung Anfang dieses Jahres starten, doch das
Umweltministerium erteilte die Genehmigung dafür erst im Oktober. Es
handelt sich um drei Orte: Horka in der Region Vysočina, Březový potok
in der Region Klatovy und Janoch bei Temelín in der Region Südböhmen.

Nach Angaben der Verwaltung SURAO besteht jedoch keine Gefahr von
Verzögerungen bei der gesamten Vorbereitung des Projekts, dessen Kosten
auf insgesamt etwa 130 Milliarden Kronen steigen werden. Der endgültige
Standort soll zwischen 2028 und 2030 ausgewählt werden und das Endlager
selbst wird ab 2050 in Betrieb sein.

"Im vergangenen Jahr hatten wir einen vollständigen detaillierten
Zeitplan für die Vorbereitung des Endlagers bis zur Inbetriebnahme, mit
dem Ziel, den Meilenstein – 2050 – zu erreichen. Technisch und
technologisch kann noch alles vorbereitet, geplant und umgesetzt
werden", so Dohnálková.
/gr/



Demo für das Kraftwerk Dukovany II: Die nukleare Fakultät der
Technischen Hochschule CVUT hat einen koreanischen Reaktorsimulator
erworben
14.11.2024 21st Century Jiri Luksa Seite 36

PHYSIKTECHNOLOGIE:
Der geplante Bau neuer Atomblöcke in Dukovany rückt näher und damit
steigt auch das Interesse der Studenten an kerntechnischen Fächern -
einen fast 40-prozentigen Anstieg der Einschreibungen verzeichnet die
Fakultät für Nuklear- und Physikalische Technik der CVUT-Universität in
Prag (FJFI), die seit ihrer Gründung eine führende Institution in der
Tschechischen Republik und in Mitteleuropa im Bereich der Ausbildung von
Kerntechnikern ist.

Die Studenten des FJFI - Fakultät können sich nun auf eine Neuheit
freuen - den komplexen Kernreaktor-Verhaltenssimulator APR1000 von KHNP,
der das Herzstück der neuen Anlagen im Kernkraftwerk Dukovany II sein
soll. „Direkt in der Fakultät können wir also das Verhalten des
koreanischen Reaktors studieren, seine Limits, starke Seiten und
Schwachseiten, was eine einzigartige Sache ist,“ sagt der Chef der
Abteilung der Atomreaktoren der FJFI-Fakultät Jan Rataj. "Die
Anschaffung des Simulators ist das Ergebnis einer langjährigen
Zusammenarbeit zwischen unserer Abteilung und den Koreanern. Konkret
gibt es einen jährlichen Austausch von Studenten aus beiden Ländern,
aber wir sind auch die einzigen, die laufende Forschungsprojekte mit
koreanischen Experten haben, die sich zum Beispiel auf
wissenschaftlicher Ebene auf die Entwicklung neuer und haltbarerer
Kernbrennstoffe konzentrieren", fügt Rataj hinzu.

Darüber hinaus bietet die Fakultät FJFI seit September ein
englischsprachiges Studienprogramm für Nukleartechnik an, das einer
größeren Zahl von interessierten Studenten, auch aus Korea, die Tür
öffnet, und bereitet Austauschprogramme mit koreanischen Universitäten
vor. Das Unternehmen KHNP entwickelt derzeit in Zusammenarbeit mit der
CVUT-Uni ein Bachelor-, Master- und Doktorandenprogramm, um eine neue
Generation von Nuklearingenieuren und Fachleuten für den Betrieb von
Kernkraftwerken auszubilden.

Nach Schätzungen von CEZ werden in den kommenden Jahren mehrere hundert
dieser Fachkräfte benötigt. Die Frage ist, ob die Tschechische Republik
in der Lage sein wird, eine solche Anzahl von Fachleuten zu liefern. "Es
gibt nur eine einzige Universität in der Tschechischen Republik, an der
man während des Studiums den Kernreaktor selbst anfassen kann, und das
ist die 'Nuklearschule'. Seit letztem Jahr haben wir auch einen zweiten,
so genannten unterkritischen Reaktor, um die experimentelle Lehre zu
erweitern", sagt Vaclav Cuba, Dekan der FJFI-Fakultät der CVUT-Uni.

Eine weitere Welle hat sich für den Studiengang Nukleartechnik an der
FJFI-Fakultät eingeschrieben, mit 39 % mehr Bewerbern in diesem Jahr als
im letzten Jahr. An der gesamten Fakultät ist ein leichter Anstieg der
Zahl der Studenten zu verzeichnen - von 381 eingeschriebenen
"Erstsemestern" im letzten Jahr auf 410 in diesem Jahr. Nach der
endgültigen Unterzeichnung der Verträge zwischen der koreanischen und
der tschechischen Seite Anfang 2025 ist mit einer weiteren Welle des
Interesses an Nuklearstudien zu rechnen.

"Wir haben definitiv die Kapazität für mehr Studenten. Es ist wichtig,
dass die Schüler keine Angst vor der Technik und der Kerntechnik haben.
Unsere Schule ist insofern einzigartig, als wir neben der Reaktorphysik
auch Spezialisierungen in Kernchemie, Dosimetrie oder der Entwicklung
neuer Materialien anbieten. Unsere Absolventen können daher in allen
nuklearen Bereichen, einschließlich der Energie, eine Beschäftigung
finden", fügt Dekan Cuba hinzu.

Die Fakultät für Nuklear- und Physikalische Technik der CVUT-Uni bildet
seit langem echte Spitzenkräfte in diesem Bereich aus, und die Qualität
ihrer Ausbildung liegt im internationalen Vergleich auf einem sehr hohen
Niveau. "Immerhin ist unter den Absolventen Dana Drabova, die seit 25
Jahren Vorsitzende des Staatsamtes für nukleare Sicherheit SUJB ist",
erinnert sich Radek Holy, Vizerektor der CVUT.- Uni

NEUE BLÖCKE UM 20§8…

Der Bau der Reaktoren in Dukovany soll im Jahre 2029 beginnen und der
erste Block im Jahre 2036 Strom produzieren. Einige Experten halten
diesen Termin jedoch für unrealistisch und weisen auf einen Starttermin
im Jahr 2038 hin.

Der Plan der Firma KHNP sieht die maximale Nutzung von Humanressourcen
aus der Tschechischen Republik vor; nach einer Analyse von Denik.cz soll
die Beteiligung tschechischer Unternehmen an dem Projekt bis zu 60 %
betragen. Im September wählte die Firma KHNP 200 tschechische
Unternehmen aus, die beim Bau der Kernkraftwerke mitarbeiten könnten,
und schloss 76 Absichtserklärungen ab. So soll Doosan Skoda Power die
Hauptturbine liefern.
/gr/



Das Antimonopolamt hat die Beschwerdeführer gegen die
Dukovany-Ausschreibung nicht zufriedengestellt
14.11.2024 Pravni poradce Jan Beranek Seite 4


Ende Oktober entschied das Amt für den Schutz des Wettbewerbs (UOHS)
über die Beschwerden von Westinghouse Electric Company und Électricité
de France gegen das Vorgehen des öffentlichen Auftraggebers bei der
Ausschreibung für den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Dukovany.

Beide Beschwerdeführer rügten das rechtswidrige Verfahren des
Auftraggebers, der Aktiengesellschaft Elektrárna/Kraftwerk Dukovany II,
das in der Nichteinhaltung der Grundprinzipien des öffentlichen
Auftragswesens bestand. Es wurde auch argumentiert, dass im Falle des
erfolgreichen südkoreanischen Lieferanten ein Verstoß gegen die
Verordnung über ausländische Subventionen vorlag.

Das Antimonopolamt gab jedoch keinem der beiden Anträge statt, und der
größte Teil der Verfahren zu den Anträgen wurde abgewiesen, die übrigen
Anträge wurden zurückgewiesen. Die Entscheidung des Amtes ist jedoch
noch nicht in Kraft getreten, und die beiden unterlegenen Antragsteller
können dagegen Berufung einlegen, über die der Vorsitzende des
Antimonopolamtes, Petr Mlsna, letztendlich entscheiden dürfte.

Solange die Entscheidung nicht rechtskräftig ist, ist es nicht möglich,
einen Vertrag über die betreffende öffentliche Beschaffung
abzuschließen.
/gr/



Das derzeitige Gebäude für abgebrannte Brennelemente im Kraftwerk
Temelín wird bis 2037 vollständig gefüllt sein. Die Erweiterung des
Brennelementelagers wird auch von den Österreichern kritisiert
14.11.2024 MF DNES ~ Antonin Pelisek


TEMELIN - Das Lager für abgebrannte Brennelemente im Kernkraftwerk
Temelin soll seine Kapazität innerhalb von 10 Jahren verdoppeln. Sein
Betreiber, das halbstaatliche Unternehmen CEZ, trifft dafür
Vorbereitungen, die auch Gegenstand einer zwischenstaatlichen Prüfung
sind. Neben tschechischen Verbänden haben vor allem österreichische
Organisationen Einwände gegen das Projekt. Sie verweisen unter anderem
auf die Risiken eines Unfalls in der derzeitigen instabilen
internationalen Situation und die Bedrohung durch den Terrorismus.

Bei der derzeitigen Kapazität der Anlage mit zwei Blöcken wird das Lager
für verbrauchte Brennelemente am Standort bis zum Jahr 2037 vollständig
gefüllt sein. Die derzeitige Anlage ist seit dem Jahr 2010 in Betrieb.
Es soll dazu ein weiteres Kraftwerk mit gleicher Größe zugebaut werden.
Es soll zwischen den Jahren 2029 und 2034 gebaut werden. Dies teilt das
Umweltministerium im so genannten Planfeststellungsverfahren mit.

Ein weiteres Projekt, bei dem abgebrannte Kernbrennstoffe für immer
gelagert werden sollen, ist ein geplantes unterirdisches Endlager. Laut
der Europäischen Union muss die Tschechische Republik dieses bis zum
Jahr 2050 in Betrieb nehmen. Einer der ausgewählten Standorte ist Janoch
bei Temelín.

"Die neue Lagerhalle auf dem Kraftwerksgelände hat keine Auswirkungen
auf dieses Endlager. Die abgebrannten Brennelemente werden dort 60 Jahre
lang lagern. Eine der Möglichkeiten, die Lagerzeit zu verlängern,
besteht darin, die abgebrannten Brennelemente in neue Behälter
umzulagern", sagte Marek Sviták, Sprecher des Kraftwerks Temelín.

Einige Kritiker bezweifeln, dass der Platz ausreicht. CEZ bereitet nicht
nur die Fertigstellung von zwei weiteren großen Blöcken in Temelín vor,
sondern auch den Bau eines neuen modularen Reaktors, der eine Kapazität
haben soll, die in etwa der eines Reaktors des Kernkraftwerks Dukovany
entspricht.

Auf die Einwände der Nachbarländer gegen den Plan wird die Tschechische
Republik in weiteren Konsultationen eingehen. Die meisten davon kommen
aus dem 50 Kilometer entfernten Österreich. Das UVP-Verfahren wird
derzeit vom Umweltministerium geprüft. "Österreich hat um eine
Verlängerung der Frist für Stellungnahmen und eine zwischenstaatliche
Konsultation gebeten. Über die Frist ist noch nicht entschieden worden",
sagte Ondrej Charvat, ein Sprecher des Ministeriums.

Neben Fragen zur Technologie, die nach Ansicht der österreichischen
Parteien veraltet ist, und zur Lagerdauer, betreffen mehrere
Stellungnahmen im UVP-Verfahren die Sicherheit. Zum Beispiel die Gefahr
des Absturzes eines Transportflugzeugs oder des Abschusses schwerer
Waffen. Laut den Gutachten für CEZ wird die neue Lagerhalle dem Absturz
eines Zwei-Tonnen-Flugzeugs mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 56
Metern pro Sekunde standhalten können, genau wie die jetzige.
Terroristische Anschläge sind eine Frage des Werkschutzes in Kompetenz
des Innenministeriums. Dieses hat beispielsweise erklärt, dass keine
Anlage, mit Ausnahme von Spezialbunkern, gegen einen solchen Angriff
immun ist.

"Es handelt ich um eine leichte Halle. Wir würden mehr Widerstand
erwarten, zum Beispiel in einer ähnlichen Stahlbetonstruktur, wie unsere
deutschen Nachbarn mit diesen Lagern umgehen", sagte der Atomexperte
Edvard Sequens von Calla. Er fügte hinzu, dass angesichts des geplanten
Ausbaus der Kernkraft in der Region selbst eine Vergrößerung der
Lagerhallen bei weitem nicht ausreichen wird und weitere gebaut werden
müssen.

Im derzeitigen, einen halben Hektar großen Lager auf dem
Kraftwerksgelände werden die abgekühlten abgebrannten Brennelemente in
speziellen, fünf Meter hohen tonnenförmigen Behältern mit einem
Durchmesser von anderthalb Metern gelagert. Von der derzeitigen
Kapazität von 1 370 Tonnen wird sich die künftige Lagermenge nach
Fertigstellung der neuen Blöcke auf 304 Behälter verdoppeln. Nach
Einschätzung des Umweltministeriums handelt es sich bei den gelagerten
abgebrannten Brennelementen nicht um Abfall, sondern sie enthalten noch
radioaktives Uran, das in Zukunft weiter verwendet werden kann.

Fakten: Modulare Reaktoren - Vor einigen Tagen gab die CEZ Power
Company bekannt, dass sie mit dem britischen Unternehmen Rolls-Royce SMR
eine Partnerschaft für die Entwicklung und den Bau von modularen
Reaktoren mit einer Leistung von 470 MW eingegangen ist, in deren Rahmen
die tschechische Seite Eigentümerin eines Fünftels des Unternehmens
werden wird. CEZ plant den Bau seines ersten Kernreaktors mittlerer
Leistung in der Nähe des Kraftwerks Temelín. Seine beiden großen
Reaktoren haben eine Gesamtkapazität von fast 2.200 MW Strom.
/gr/


Präsident Pavel: Der Ausbau von Dukovany? Ja
14.11.2024 MF DNES Jan Salichov Seite: 17

Dukovany-Ausbau, Elektromobilität oder Umweltschutz. Diese Themen kamen
auch während der öffentlichen Debatte mit Präsident Petr Pavel zur
Sprache.

"Bei seinem Besuch in der Region Trebic durfte die Frage nach dem
geplanten Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany für 400 Milliarden Kronen
nicht fehlen. Der Präsident gab zu, dass er ein Befürworter des Projekts
ist:

"Ich bin vor allem ein rationaler Mensch, und wenn ich alle bisher
durchgeführten Studien und die Debatte mit unzähligen Experten aus dem
In- und Ausland berücksichtige, ist es offensichtlich, dass ein Land wie
die Tschechische Republik nicht einseitig auf erneuerbare Energien
setzen kann", sagte Pavel. "Es wäre naiv zu glauben, dass unser gesamter
Verbrauch in den kommenden Jahrzehnten aus Wasser, Wind und Sonne
stammen wird. Leider haben wir nicht die Geländekonfiguration und die
Möglichkeiten, die andere Länder haben", so der Präsident weiter.

Seiner Meinung nach ist die Kernenergie die grundlegende Option für den
Abbau der aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Elektrizität: "Unter
diesem Gesichtspunkt glaube ich, dass wir in der Lage sein werden, den
Vertrag wie geplant bis zum nächsten Frühjahr abzuschließen. Und dass es
keine größeren Verzögerungen oder Kostensteigerungen bei dem Projekt
geben wird. Und dass in der vorgesehenen Zeit andere Quellen zur
Verfügung stehen werden, so dass wir die umweltschädlicheren tatsächlich
abschalten können", fügte Pavel hinzu, der die Rieseninvestition in
Atomkraft als eine Chance sieht. "Sie kann natürlich nicht nur der
Region, sondern auch unserer Wirtschaft, die maßgeblich am Bau der
Anlagen beteiligt ist, einen Schub geben", so Pavel weiter.
/gr/
Antworten